+lobbyschau - wir vergessen nichts: Bei uns gibt es eine Auswahl der strittigsten Lobby-Skandale der vergangenen Regierungsperiode für euch. Und wir ziehen Bilanz: Könnte das genau so wieder passieren? Oder gibt es neue Regeln, die das in Zukunft verhindern würden?
Unser Thema heute: Regeln für Abgeordnete. Hier gab es in dieser Legislaturperiode viel Bewegung...
Auch wenn es einige Verbesserungen gab - hier ist noch Platz nach oben!
Beim für Donnerstag angekündigten Talk von Alice #Weidel und Elon #Musk auf X könnte es sich um eine illegale Parteispende handeln.
Das könnte teuer werden für die #AfD.
Entscheidend ist, wie viele Ressourcen seiner Plattform für die Verbreitung des Talks eingesetzt werden. 1/
Elon Musk formulierte das klare Ziel, die AfD im Wahlkampf zu stärken – und eben nicht Medienarbeit zu machen und verschiedene Spitzenkandiat:innen zu interviewen.
Neben einem Meinungsbeitrag in der Tageszeitung Welt setzt er auch Ressourcen seiner Plattform X ein. 2/
Das Gespräch wird voraussichtlich deutlich breiter ausgespielt als Beiträge von regulären Usern. Das wäre dann Wahlwerbung, denn Musk hat nicht einfach nur viele Follower, seine Posts werden von X künstlich weiterverbreitet – ein Service, den X sonst verkauft. 3/
Elon Musks AfD-Wahlaufruf: Welchen Einfluss hat die Springer-Konzernspitze auf Redaktionen? Erste Belege dafür lieferten die #DöpfnerLeaks. Jetzt gibt es neuen Aufruhr rund um den Welt-Gastbeitrag von #Musk. Was war Döpfners Rolle dabei?
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Die Welt-Chefredaktion hatte den Beitrag gegen starken Widerstand der übrigen Redaktion durchgesetzt. Nun stellt sich die Frage, ob die Chefredaktion unter weiterem Einfluss – auch aus der Verlagsleitung – stand. Was ist dran an diesem Verdacht? /2
Wer hat den Musk-Beitrag vermittelt? Der argentinische Unternehmer Martín Varsavsky, der auch im Springer-Aufsichtsrat sitzt, hat erklärt, dass er den Beitrag über eine Welt-Redakteurin eingefädelt habe. Musk und Springer bestätigten dies. /3
In Berlin hat sich gerade die deutsche und internationale #Gaslobby zum #WorldLNGSummit im Luxushotel Adlon getroffen. Das Treffen ist ein Lehrstück über Lobbystrategien.
Warum solche Konferenzen problematisch sind und was eine App damit zu tun hat 👇🧵1/11
Der World LNG Summit versammelt das Who's who der Gaslobby in Berlin zu einem internationalen Treffen. Aus Deutschland mit dabei: u.a. die verstaatlichen Gaskonzerne SEFE (früher Gazprom Germania) und Uniper sowie der Gaslobbyverband Zukunft Gas. /2
Außerdem anwesend: Gleich mehrere Vertreter:innen aus dem Wirtschaftsministerium, das in Deutschland für den Bau von LNG-Terminals zuständig ist. Die Politik ist also dabei, hier will man sich vernetzen. Deswegen ist die Konferenz ein Lobbyevent. /3
Wegen Verstoß gegen das #Lobbyregister-Gesetz: Erstmalig gibt es Sanktionen! Die Lobbyregister-Verwaltung hat einen Verstoß gegen die „Grundsätze integrer Interessenvertretung“ durch einen Verbrennermotor-Lobbyclub festgestellt. Warum das gut ist 🧵👇 zdf.de/nachrichten/po…
Hintergrund ist eine Kampagne des Vereins „Mobil in Deutschland“ für den vermeintlichen Ökodiesel HVO100. Dabei stellte der Verein exklusive VIP-Meetings u.a. mit Ex-Verkehrsminister Volker Wissing in Aussicht – und zwar als kostenpflichtige „Premium-Kooperation“. 2/
Die für das Lobbyregister zuständige Verwaltung sendet damit eine starke Botschaft an die Lobbyszene: Die Lobbyregeln werden durchgesetzt - und mit kostenpflichtigen Terminen mit Minister:innen zu werben, ist nicht nur falsch, sondern auch ein Verstoß gegen eben jene Regeln. 3/
Brisante Großspende an die FDP: Philip Freise ist Partner beim Finanzinvestor #KKR, dem Hauptaktionär des Springer-Konzerns. Freise ist auch Aufsichtsrat bei #Springer – und ist als KKR-Lobbyist im Lobbyregister verzeichnet.
Mehr dazu 👇 1/5
Schon im Jahr 2017 hatten Freise und Johannes Huth, ebenfalls Spitzenmanager bei KKR und Aufsichtsrat bei Springer, an die FDP gespendet. Von Freise kamen damals 30.000 Euro, von Huth 20.000 Euro. Freise ließ damals außerdem der CDU 15.000 Euro zukommen. /2
Freise und Huth sagten damals gegenüber dem Spiegel, sie hätten ihre Spenden „als Privatperson/Bürger getätigt“. Das ist formal richtig. Dennoch stellt sich die Frage, ob zwei Top-Manager tatsächlich völlig frei von unternehmerischen Interessen spenden. /3 spiegel.de/wirtschaft/unt…
Die CDU muss vor Gericht: Am 6.12. verhandelt das Landgericht Berlin nun endlich über die von uns unterstützte Klage gegen den CDU-Vorstand. Der Grund: #Merz’ früherer Lobbyverband Wirtschaftsrat sitzt dauerhaft im Parteivorstand – und darf dort mitreden.
Darum geht es 👇 🧵1/13
Der Wirtschaftsrat der CDU ist ein Lobbyverband – und kein Parteigremium. Mitglieder im Wirtschaftsrat sind Unternehmer:innen – darunter auch viele mit fossilen Interessen. Im Vorstand und Präsidium sitzen u.a. Vertreter:innen von E.on, Daimler oder Deutsche Bank. /2
Mit Lobbyausgaben von über 5 Mio. Euro ist der Wirtschaftsrat einer der größten Lobbyverbände in Deutschland. Er rangiert auf Platz 12 – und ist damit noch größer als etwa der Bauernverband oder der größte Pharmalobbyverband VFA. /3