(1/12) Gestern ging es bei @99zueins um #nemielhassan.

Wobei das nicht stimmt. Es ging es um viel mehr.

Auf den Hinweis, dass bei den Al Quds Demos auch Nazis mitliefen, antwortet Ramsy Kilani, dass man auch die Rassisten auf den Gegendemos sehen müsse

(2/12) Ich gebe ihm recht. Nur sehe ich als Linke hier einen Abwehrmechanismus anstatt konsequente Problematisierung rechter & antisemitischer Strukturen. Es ist angebracht sowohl die Rassisten der Gegendemos als auch die Querfronten im antizionistischen Block zu problematisieren
(3/12) Bei @99zueins war man sich einig, dass Antizionismus auf keinen Fall Antisemitismus ist und die Kritik an Nemi eine deutschnationale Kampagne aus dem rechtsextremen Spektrum sei. Kritikpunkte aus dem linken Spektrum wurden gar nicht erst erwähnt.
(4/12) Während man sich darüber amüsierte, dass dem offenen Brief eine Nähe zu Antisemiten unterstellt würde, kann sich der @ZentralratJuden, der sich ebenfalls kritisch zu Nemi geäußert hatte, jetzt als Teil der deutschnationalen Kampagne sehen. Das sind unterkomplexe Kategorien
(5/12) Auch der Dritte Weg wurde erwähnt. Nun ist es aber so, dass sich gerade Der III. Weg und andere neonazistische Gruppen antizionistisch positionieren. ImageImageImage
(6/12) Auch die deutschnationale NPD positioniert sich mit einem "Freiheit für Palästina" gegen Israel. Hier beginnen die Kategorien bereits zu bröckeln. Aber es geht ja noch weiter. ImageImage
(7/12) Auch Maaßen wird erwähnt. Und der saß beim Compact Magazin rum, dessen Chefredakteur der antizionistische aber AfD-nahen Jürgen Elsässer ist, der regelmäßig über die Zionisten & die Israel-Lobby herzieht. Ein Aktuelles Beispiel: Image
(8/12) Auch diese Strukturen instrumentalisieren die antizionistische Neturai Karta aus "New York" & verweisen auf Juden, um sich gegen Antisem.vorwürfe zu immunisieren. Und mal ehrlich, wer außer AfD selbst würde @inJAfD als Beleg sehen, dass die AfD kein Antisem.problem hat.
(9/12) Hier müssten nicht nur die Antizionisten von @99zueins ihre Kategorien überprüfen, sondern auch das rechte Spektrum. Wenn Nazis auf Al Quds Demos mitlaufen und sich deutschnationale dezidiert antizionistisch äußern, funktionieren diese Feindbilder auf beiden Seiten nicht.
(10/12) Wenn jetzt alle Beteiligten einfach auf die Nazis in der jeweils anderen Gruppe zeigen, ist das vielleicht ein nicer Whataboutism für gesellschaftliche Grabenkämpfe aber kein antifaschistisches, emanzipatorisches Engagement. Von Rechten nicht zu erwarten. Aber von Links?
(11/12) Ich wünsche mir von Links die konsequente Problematisierung dieser Strukturen sowohl bei "den Anderen" aber erst recht auch in den eigenen Kontexten.

Emotionale Impulse können keine Legitimation für Demos mit Nazis und Whataboutisms keine Antwort auf linke Kritik sein.
(12/12) Von der Mehrheitsgesellschaft wünsche ich mir, dass sie überprüft, wo es gegen Antisemitismus geht oder eben doch um rassistische Ressentiments & Ausgrenzung. Genau das konnte man bei einem großen Teil der Empörten gut beobachten. Auch in dem Punkt stimme ich @99zueins zu

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23 Nov
Für die Hamas ist ganz Israel eine zionistische Besatzung.

Wenn @DanWei55 Mord durch einen Hamas-Terroristen mit Besatzung rechtfertigt, zeigt er was er mit "From the River to the Sea" in seinem Profil meint. Simple as that.

Aus der Hamas-Agenda (2017): Image
In einem weiteren Teilen der Agenda ist die Hamas bereit einen Kompromiss einzugehen und einen pal. Staat in den Grenzen von 1967 zu beführworten. Gleichzeitig ist das keine Anerkennung Israels und das erklärte Ziel ist weiterhin die Befreiung von ganz Palästina. Image
Die Befreiung Jerusalems wird damit begründet, dass die Stadt ausschließlich Palästinensern und Arabern und der islamischen Ummah gehöre.

Der Terrorist der Hamas tötete in Jerusalem einen Touristenführer auf Grundlage dieser Agenda.

Wer das rechtfertigt ist ein Hamas-Apologet. Image
Read 4 tweets
22 Nov
Der Imam @iftiswelt liked einen Tweet in dem zum Bekämpfen und Beschimpfen der @AmadeuAntonio und Antisemitismusbeauftragter, wie @BlumeEvolution und @ProfSalzborn aufgerufen wird.

Die @AhmadiyyaDE Gemeinschaft von @iftiswelt verbreitete bis kürzlich noch antisemitische Inhalte. Image
Monatelange Kritik an diesen Inhalten prallte an einer Mauer des Schweigens ab. Jetzt sind die Inhalte von der deutschen Webseite verschwunden aber ein Statement zu der inhaltlichen Relevanz dieser Texte gibt es immer noch nicht von der @AhmadiyyaDE Image
Dass sich Antizionisten und religiöse Antisemiten in diesem Text wiederfinden, überrascht mich nicht.

Dass vermeintlich linke Kontexte kein Problem mit der Nähe zu LGBTfeindlichen und misogynen Strukturen haben, ebenfalls nicht. @iftiswelt und @yafa161 sind Mutuals.
Read 5 tweets
21 Nov
Ich finde übrigens, dass man Antisemitismus gar nicht ohne die Wurzel in der christlichen Religion verstehen kann, weil ja dort diese irrationale Grundlage der Juden als Feinde aller Menschen und dem Heil aller Menschen destruktiv entgegenwirkend gezeichnet wurden.
Nur dadurch konnten Menschen, die noch niemals einem Juden begegnet worden sind "begreifen", dass "der Jude" als Werkzeug des Teufels, also als Gegenspieler Gottes auf dieser Erde, einfach alles Unglück bewirkt.
Viele proisraelische Evangelikale und auch konservative Gläubige aus anderen Kreisen glauben das im Grunde immer noch und sehen in Israel lediglich die Bühne ihrer Heilsgeschichte, in der eben auch der "sture Jude" Jesus erkennen muss, damit die Menschheit final erlöst werde.
Read 4 tweets
21 Nov
Ein guter Thread. An dieser Stelle könnte man noch ergänzen, dass das Christentum mitsamt der Inhalte antijudaistischer Autoren (Tertullian, Origenes, Chrysostom, Eusebius u.a.) aus der MENA Region nach Europa kam, sich dort zum Antisem entwickelte, was dann wieder zurückkam.
Global gedachte Judenfeindschaft ist also nichts Fremdes in der Region wenn es auch seinen Ursprung im Christentum hat. Eine homogene und von einer europ. Ausprägung der Judenfeindschaft getrennte "muslimische Welt" gab es nie. Das Christentum schneidet hier übler ab.
Eusebius von Caesarea zum Beispiel wurde in Palästina geboren und gilt als Vater der Kirchengeschichte. Er definierte die Juden zu Feinden Gottes. Er begann die judenfeindliche Geschichtsschreibung, die Geschichte und Zusammenhänge fälschte.
Read 4 tweets
21 Nov
Jonas, Lucas, Max, Ben, Marvin, Felix.

Namen, die hier für dysfunktionale Fragilität stehen und das auf andere projizieren. Personen, deren Freiheitskonzept auf 4Chan sozialisiert wurde. Kekistanis mit Schönhaarfrisuren, die sich daran aufgeilen mit Shitpostings Ekel zu erzeugen
Und wenn dieser Ekel dann erzeugt ist und sie die Reaktionen erleben, fühlen sich sich quasi schon nach Auschwitz deportiert oder mindestens wie in Belarus.

Gegen dieses in sich selbst und gegen jede Kritik verkapselte Troll-Mindset kann man nur Verachtung zeigen.
Es ist auch wichtig zu sehen, dass dieses Trollen vor allem deswegen so erfolgreich ist, weil ihre Strategie in der Formulierung extremer Prämissen liegt.

Zum Beispiel "Freiheit ist die Abwesenheit äußeren Zwanges. Die staatlichen Maßnahmen sind äußerer Zwang."
Read 5 tweets
20 Nov
Querfront-Holocaustrelativierung diesmal mit Max Zimmermann (@Max1776z) und Stephan Steins (@DieRoteFahne).

Niemand von denen hat die NS-Ideologie verstanden.
Dabei ist es ganz einfach. Die NS-Ideologie definierte unwertes Leben dessen "Verbrechen" darin bestand zu existieren, geboren zu sein. Deswegen wurden auch die Babys von "Untermenschen" ermordet. Weil nicht entscheidend war was sie taten oder nicht taten, sondern weil es sie gab
Die Nürnberger Gesetze waren die rassenbiologische Fortsetzung einer über Jahrhunderten gewachsenen Judenfeindschaft, die bei den ersten Kirchenvätern begann, in dem sie Juden zu Kindern des Teufels und aller Menschen Feind definierten.
Read 8 tweets

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