Die Anzeichen, dass wir uns einer Logistik- und Energiekrise nähern, verdichten sich. Ich habe mal ein paar Quellen und Gründe gesammelt.
1. China zu trocken: Strom durch Staudämme braucht Wasser. Der Sommer war sehr trocken.
(Bild des 3-Schluchten-Staudamms)
Mangels großer eigener fossiler Reserven hat China viel auf Staudämme gesetzt.
15% weniger Energie als sonst üblich gab's deshalb im Juni im Süden Chinas - Fabriken mussten 1 bis 2 Tage pro Woche schließen.
2. Kohle knapp: China hat Australien mit einem Handelsembargo belegt, darunter auch Kohle. Sie dachten, dass ihre Reserven länger reichen als der Atem der Australier. aspistrategist.org.au/beijings-ban-o…
Es sieht so aus, dass die chinesischen Reserven aufgebraucht sind. Eine Tonne Kohle kostet Produzenten in China 400 Dollar, auf dem Weltmarkt 250. Und sie haben nicht genug:
Viele Fabriken müssen nun 3 bis 4 Tage ohne Strom auskommen, da die verbliebene Menge für Stahlproduktion u.Ä. genutzt wird.
Das hat Konsequenzen: Die Produktion lahmt, der innere Frieden bröckelt. Den Lastwagen-Kollonnen mit Kohle aus der Mongolei schadet Corona. fortisanalysis.substack.com/p/coal-for-chr…
Das alles entwickelt sich unvorhersehbar, aber insgesamt fließen Waren langsamer über den Erdball, Energiepreise steigen weltweit und China könnte sich unter Stress anders verhalten als üblich.
Die International Chamber of Shipping (ICS) hat die UN-Vollversammlung vor vier Tagen in einem offenen Brief dazu aufgefordert, sämtliche Covid-Beschränkungen für das Transportwesen nach gezielter und prioritärer Impfung der Logistikkette aufzuheben.
3. Climate disasters point to several areas where businesses face increased risks.
The first is supply chains. A report from University of Maryland and software firm Resilinc showed that global supply chain disruptions caused by weather doubled in 2017.
“Electricity cuts to entire sections of Shenyang have meant traffic lights haven’t worked for a week, raising safety fears for the city’s many cyclists. “It’s quite inconvenient to ride in the dark,” says one resident.“
Opel in Eisenach seit Donnerstag in Kurzarbeit.
Supply Chains und Arbeitskräftemangel führten zur temporären Maßnahme, “until the factory reopens, hopefully sometime next year, “supplies permitting”.
In Russland fehlen Ramen-Nudeln im Supermarkt und außerdem 600.000 Arbeitskräfte, die sonst aus Zentralasien kamen - Russlands “migrant crisis“, wie auch Australien, wo 100.000e Migranten fehlen.
(Dieselbe Quelle)
Dieser Thread erläutert recht gut, wie sich die chinesische Kohle- und Gaskrise zusammensetzt und entwickelt.
1. Wir sind am Beginn einer weltweiten Lieferkettenkrise
> Produktion sinkt auch in Deutschland
> Nachfrage kann nicht befriedigt werden
> Preise steigen für Energie, Lebensmittel, Autoreifen oder Plastikweihnachtsbäume
2. China ist mitten in einer Energiekrise
> Produktion sinkt
> Energiepreise steigen
> es wird rationiert
3. China ist am Beginn einer Immobilienkrise (#Evergrande), Nachfrage sinkt
Präventives Krisenmanagement für Organisationen jeder Art umfasst nun:
1. Was könnte knapp werden und 2. für wen wird's dann schwieriger? 3. Wie lang reicht unser Lager? 4. Welche Aufgabe wird wichtiger? 5. Brauchen wir dafür Leute? 6. Welche? Können wir sie schulen?
Der zweite Schritt für präventives Krisenmanagement: Enttäuschunganagement
1. Welche Organisationen werden wir sodann enttäuschen? (Kunden, Zulieferer, Gerichte, ect.) 2. Womit? 3. Sollten die Bescheid wissen? 4. Wer wird uns enttäuschen? 5. Hypothesen bilden und nachfragen
Wenn alle das gut machen, bleibt Vertrauen bestehen. Wer beim Krisenmanagement vermeidbare Fehler macht, rutscht in eine Krise 2. Ordnung: in
Wenn die Führungskultur einer Organisation dann nicht adäquat regiert und Vertrauen wieder herstellt, bricht oft interner Streit aus. Das ist die Krise 3. Ordnung:
die interne Vertrauenskrise
Externes Vertrauen ist dahin und die Existenz der Organisation gefährdet.
Die Preise für Frachtcontainer sinken wieder. Das kann bedeuten:
A. Die Abwicklung läuft wieder besser.
oder
B. Das Angebot freier Container nimmt zu, da insgesamt weniger verschifft wird.
oder
C. Weil weniger verschifft wird läuft die Abwicklung wieder besser.
Etwas andere Sichtweise: eventuell ist das Sinken der Frachtpreise auch
Während die Lagerstände an Marine-Dieselöl in den USA Ende letzten Jahres weit über dem typischen 5-Jahresstand lagen, liegen sie nun nahe des 5-Jahres-Minimums.
Ich habe lange überlegt, wie ich den knappen, aber deutlichen Trump-Sieg bewerte. Hier mal eine lose Sammlung meiner Einschätzungen. Sie sind weitgehend wertneutral - ich versuche, ohne normative Bewertungen auszukommen.
Ein Thread 🧵 1/27
Was hat Trump vor? Ich glaube, er wird die Demokratie nicht abschaffen. Aber ich glaube, er plant eine Revolution. Wie immer bei Revolutionen wird dabei die alte Elite gegen eine neue Elite ausgetauscht. Hier sein Plan:
Ob dieser Plan umgesetzt wird, weiß ich natürlich auch nicht - aber mit Musk's Hilfe kann das durchaus gelingen. Musk selbst würde von einer "Government Efficiency Commission" erwarten, dass der Widerstand immens wäre ("Antibody Reaction").
3/27
Die Wahl Trumps wird die Welt verändern. Die USA hatten eine freie Wahl und haben sich unmissverständlich entschieden. Trump wird also umsetzen können, was er angekündigt hat.
Aber was bedeutet das für uns in Deutschland? Was sind Aufgaben?
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Sicherheitspolitik: Trump ist Isolationist. Das heißt wir müssen selbst für unsere Sicherheit sorgen können, um ruhig schlafen zu können. Wir brauchen nun viele Cis-Atlantiker und neue gesellschaftliche Prioritäten.
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Regulierung: Neben Migration & Schutzzöllen wird Musk radikal entbürokratisieren und deregulieren, letzteres vermutlich insbesondere bei KI. Viele Experimente werden schief gehen, aber auch viele gelingen. Europa muss hier Anschluss halten und kopieren, was gut läuft.
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Die Lage in Israel ist beispiellos. Niemand weiß, wofür die Hamas angriff - und wie sich Israel nun entwickeln wird. Ein Thread 🧵zur entscheidenden Rolle von Netanyahu und zur Gefahr von Terror auch im Ausland.
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Zunächst: Die Hamas. Jede Terrororganisation braucht Terror, um zu existieren. Angriffe auf den Gaza-Streifen verursachen Leid; und dieses Leid verschafft der Hamas politische Macht - im Inneren.
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Gleichzeitig erinnert das Massaker an Zivilisten in Israel eher das Vorgehen von ISIS als an einen Unabhängigkeitskampf. Es wird dafür sorgen, dass niemand bedeutsames die Hamas ernsthaft verteidigen wird.
Zunächst der Klassiker: Attack the Accuser, den Angriff abschwächen.
Das Ziel: Leute sollen ihn nicht allzu ernst nehmen. Hier soll nur Unruhe gestiftet und abgelenkt werden.
Aber: Wofür möchte die ZEIT "Unruhe" stiften? Was ist das "Wesentliche"?
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Diese Verteidigung macht mich neugieriger. Offenbar wissen die #Springer-Kreise schon, wofür die @DIEZEIT das macht.
Besser wäre gewesen: "Die ZEIT hat private SMS auf die Türschwelle gelegt bekommen und ist nun Handlanger eines Dritten. Das ist kein Journalismus."
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