Jetzt zum Urteil und was mir so auffällt... mit Screenshots! Bitte beachten: der #Thread wird sich vermutlich über mehrere Tage verteilen, bin nicht so schnell in Juristen-Kauderwelsch. #P2PvsP2MP
Rz 19: Swisscom behauptet, der vom Gesetzgeber abgelehnte #Bitstrom Zugang (#VULA Virtual Unbundling Local Access) könne als Layer 1 eingeordnet werden (sic!).
Ich würde meinen, die Swisscom Juristen sollten mal das OSI-Modell repetieren... 🤓 #P2PvsP2MP
Rz 96-104: Das BVGER macht sich intensiv Gedanken über die sogenannten Randregionen und stellt fest, dass diese auch vom Gesetzgeber nicht genau definiert wurden. 73% der Bevölkerung wohnen in Orten mit über 4000 Einwohner*innen, was eine mögliche Schwelle sein könnte. #P2PvsP2MP
Rz 105/106: Der Stand des FTTH Ausbaus in der Schweiz 🇨🇭 lag Ende 2020 bei 32%. #P2PvsP2MP
Rz 108: Swisscom macht ein Geheimnis draus, wo genau sie 2021 gemäss «Netzbaustrategie 2020» (= #P2MP) auszubauen gedenkt/gedachte. Die XXXXX sind Schwärzungen wegen «Geschäftsgeheimnis». #P2PvsP2MP
Rz 138: Nach über 100 Randziffern kommt das Gericht zum Schluss, dass, entgegen des Ansinnens von Swisscom (siehe Rz 11 in diesem #Thread), die Anwendung des #Kartellgesetz sehr wohl gegeben sei. ✅ #P2PvsP2MP
Rz 196: Wenn Juristen hyperventilieren. 🤓😎🤓😎🤓😎 #P2PvsP2MP
Rz 198: Jetzt will Swisscom auch den Staat, also die Schweiz 🇨🇭 verklagen... #Staatshaftung#P2PvsP2MP
Rz 278: «Die Netzbaustrategie 2020 [von Swisscom] (= #P2MP Einfaser Modell) stellt unzweifelhaft eine Einschränkung der technischen Entwicklung dar.»
Sage ich schon lange, jetzt hat das #BVGER diesen Umstand bestätigt. ✅ #P2PvsP2MP
Rz 281:
«Winkelzug, der:
schlaues, nicht leicht zu durchschauendes Vorgehen zur Erreichung eines bestimmten, dem eigenen Interesse dienenden Ziels» (Zitat: @Dudenverlag)
Rz 285: Wir (#Init7 = die Anzeigerin) haben also 25 bis 30 #Fiber7 Pops für die Katz gebaut. Quantité négligeable für Swisscom, für uns ~1 Mio Franken Investitionen. 💰 #P2PvsP2MP
Rz 298: Abt. Behauptungen ohne Beweise. #P2PvsP2MP
PS. Es war schon 2015 allgemein bekannt, dass #FTTS nicht nachhaltig ist. ❌
Rz 303: Zwischen 2015 und 2019 hat es auch nicht so pressiert. #P2PvsP2MP
Rz 324: Bis heute macht der Anteil an den von Swisscom gebauten #P2MP Anschlüssen mehr als 4% und weniger als 10% aller #FTTH Anschlüsse aus (genaue Zahl ist geschwärzt). #FaitAccompli#P2PvsP2MP
Rz 335: Mehrkosten von #P2P gegenüber #P2MP betragen gemäss «Rundem Tisch» (2008 bis 2012) durchschnittlich 20%. Swisscom bezeichnete diese Mehrkosten seinerzeit als «marginal». ⬅️ #P2PvsP2MP
Rz 352: Abt. Juristen checken Technik nicht ❌
Swisscom behauptet in der Rz 352 allen Ernstes, für #P2P brauche es in den überflutungsgefährdeten Kableschächten aktive Komponenten und Stromversorgung?! (sic!) #P2PvsP2MP
Rz 354: Abt. Linke Hand weiss nicht, was die Rechte tut.
«Hey, liebe Konkurrenz, wir können nicht von FTTS auf #P2P FTTH, weil die Kabelschächte voll sind!» ❌
«Hey, liebe Konkurrenz, zieht doch eure eigenen Kabel in die Kabelschächte, die sind reguliert!» ✅ #P2PvsP2MP
Rz 374: Hier ist es jetzt amtlich, dass Swisscom die Feeder-Kabel für den FTTS-Ausbau **vorsätzlich** zu klein gebaut hat, dass sie für die spätere Verwendung für #P2P#FTTH untauglich sind. ❌
Die Chefs der Swisscom haben es gewusst und trotzdem extra falsch gemacht. #P2PvsP2MP
Rz 375: Swisscom gibt den Vorsatz sogar zu.
Der Swisscom-Aktionär reibt sich verwundert die Augen und fragt sich, wieviele Millionen 💰💰💰💰💰 die amtierende Swisscom-Führung so in den Sand gesetzt hat. #P2PvsP2MP
Rz 376: Daraus schlusssfolgert das Gericht, dass Swisscom seit ca. 2015 **gar kein #OpenAccess mehr wollte**. #P2PvsP2MP
Rz 378: Jetzt auch noch die amtliche Bestätigung, dass #FTTS ganz und gar unbrauchbar ist. ❌😡🤬🤮🤢 #P2PvsP2MP
Rz 380: Abt. «Die Arbeit ist fertig, soll ich sie gleich flicken?» ❌ #P2PvsP2MP
Rz 390: Was das Gericht von Selbstverpflichtung zum Industriestandard und der späteren Abweichung davon hält: NICHTS! #P2PvsP2MP
Rz 391: Mehr noch, das Gericht sieht das Vorgehen von Swisscom einen Verstoss von Treu und Glauben. ✅ #P2PvsP2MP
Rz 402: BBCS (OSI Layer 3) ist kein Ersatz für nicht gewährtes #P2P#FTTH (OSI Layer 1). Klarer kann man es nicht sagen. ✅ #P2PvsP2MP
Rz 457: Die Glasfaser-Partnerschaft von Swisscom mit SALT (letztere bekommt einen eigenen P2MP-Baum) führt zur «Marktverschliessung». #P2PvsP2MP
Rz 466: Nichts kann P2P FTTH ersetzen: weder BBCS, noch Farbentbündelung, noch «ALO on Demand», noch Modell SFN, noch Glasfaserpartnerschaft, noch ausländische Modelle wie Openreach GB / Open Fiber Italia... alle Optionen werden vom Gericht als untauglich qualifiziert. #P2PvsP2MP
Rz 473 bis 560: das Gericht befasst sich eingehend mit dem Einsparungspotenzial von #P2MP vs #P2P und hält fest, dass Mehrkosten von 20% kein Grund sind, ein wettbewerbswidriges Verhalten zu tolerieren.
Die angeführten Berechnungen von Swisscom sind offensichtlich nicht tauglich, um die behaupteten hohen Mehrkosten zu belegen, im Gegenteil: Schätzungen, nicht sachgerechte Berechnungen bis hin zu Fantasiezahlen werden von Swisscom vorgebracht. #P2PvsP2MP
Rz 560: Das Gericht kommt daher zur Einsicht, dass die Mehrkosten keinesfalls die vom Runden Tisch tolerierten 20% übersteigen. Investitions-Beiträge der öffentlichen Hand müssen zudem abgezogen werden, und falsch gebaute bestehende Kabel zählen nicht. #P2PvsP2MP
Rz 599: Das Gericht gibt Swisscom keineswegs wie moniert den Standard für FTTH Glasfaserausbau vor, sondern rügt die Abweichung vom Standard, der unter massgeblicher Beteiligung von Swisscom am Runden Tisch erarbeitet worden ist. #P2PvsP2MP
Rz 607 bis 609: Das Gericht kommt zum Schluss, dass Swisscom (selber) schuld ist.
Rz 628 bis 630: Das Gericht widerspricht der Behauptung von Swisscom, die vorsorglichen Massnahmen der WEKO dienen nur dem Schutz der privaten Interessen der Anzeigerin (also Init7).
Was ich auch im 10vor10 Beitrag sage: es geht um den Glasfaser-Ausbau der Schweiz 🇨🇭 #P2PvsP2MP
Rz 656: Wie das Gericht die Aufrechterhaltung der vorsorglichen Massnahmen begründet - es geht um die Vermeidung des #FaitAccompli: einmal falsch gebaut, nie mehr geflickt, und wenn, dann dauert die Reparatur Jahre! Swisscom hätte es ja kaum sehr eilig damit. #P2PvsP2MP
Rz 696: Swisscom macht uns den Vorwurf, wir hätten die Anzeige bei der WEKO zu spät eingereicht...
Wir werden als künftig viel schneller bei WEKO «go täderle», gäll @Swisscom. Wir würden es allerdings vorziehen, wieder mal wie erwachsene Leute zu reden. #P2PvsP2MP
Rz 683: Das Gericht erachtet die Dringlichkeit der vorsorglichen Massnahmen als gegeben.
Rz 684: «irrelevant» und «unbegründet» liest man im ganzen Urteil bestimmt mehr als ein Dutzend mal...
Rz 697: Niemand hat der Swisscom verboten, «FTTH on Demand» (siehe swisscom.ch/de/business/wh…) während der vorsorglichen Massnahme in der #P2P-Netztopologie auszubauen. Swisscom könnte also, wenn sie wollte. #P2PvsP2MP
Rz 710: Das Gericht hält fest, dass **alle** seit Dezember 2020 gebauten P2MP-Anschlüsse von Swisscom illegal sind und demzufolge zu sanktionieren sind.
PS. Es sind mehrere 10000, wenn nicht sogar mehr als 100000. #P2PvsP2MP
Rz 717: Das Gericht weist auf die Widersprüchlichkeit von Swisscom hin, was den «FTTH on Demand» Ausbau betrifft. swisscom.ch/de/business/wh…
Mehrere Kunden von Init7 haben sich gemeldet, sie wollten «FTTH on Demand» bestellen, aber Swisscom weigere sich #P2P zu bauen. #P2PvsP2MP
Rz 738: Das Gericht erachtet das öffentliche Interesse am Wettbewerb der Internetprovider in den nächsten Jahrzehnten höher als das Interesse der Swisscom am individuellen Ausbau der Glasfaser. ✅ #P2PvsP2MP
Rz 777: Schön. Das Gericht bestätigt nochmals, dass das öffentliche Interesse mehr wert ist als die Selbstverwirklichung von Swisscom. ✅ #ilike#P2PvsP2MP
5. Genaugenommen verlangt das #BVGER bei 4. «Layer 1». ALO (Access Line Optical) ist ok, kann aber eine neue künftige Technologie sein, die Swisscom vorbringen könnte.
6. Farbentbündelung (C-ALO), eigener P2MP-Baum für SALT und BBCS sind alle untauglich.
7. Swisscom kann sofort und ohne Einschränkung FTTH weiterbauen, solange es nach dem 4-Faser-Modell und dem P2P-Prinzip erfolgt. Wenn dafür bestehende FTTS-Feeder-Kabel untauglich sind, dann hat das Swisscom selber verschuldet.
Der #Infrastrukturwettbewerb, nach wie vor erklärte #Doktrin in #Bundesbern, gibts definitiv nicht mehr. Doppelter Glasfaser-Ausbau ist volkswirtschaftlich unsinnig, siehe Rz 412.
Letzte Woche hat Swisscom angekündigt, den Preis von CHF 50 des günstigsten Internet-Abos um CHF 9.90 pro Monat zu erhöhen. Dem @Blickch war es eine Headline wert.
Spoiler: Preiserhöhungen für Bestandskunden rentieren brutal. 🙄
Angenommen, es gibt 100'000 Kunden, die einen Internet-Anschluss für CHF 50 pro Monat abonniert haben, minus 8,1% Mwst also CHF 46.25. Der Umsatz mit diesen Kunden beträgt netto 55,5 Mio pro Jahr.
Wenn kein Kunde kündigt, summiert die Preiserhöhung in fast 11 Mio Mehrertrag.
Natürlich ist eine Preiserhöhung immer mit einem Kundenverlust «Churn» verbunden, das wissen die Excel-Sheet-Productmanager von Swisscom natürlich.
Natürlicher Churn ist bei jedem Provider normal, aufgrund von Umzügen, Todesfällen, Wohnungs-Zusammenlegungen, Konkursen etc.
«Ab Mitte Mai 2021 erhielt das Sekretariat von verschiedenen Unternehmen und Bürgern Hinweise, dass Swisscom möglicherweise mittels P2MP erschlossene Anschlüsse trotz Erlass der vorsorglichen Massnahmen der WEKO weiterhin in Betrieb nehme.»
Im Februar 2020 kündigt Swisscom den Ausbau des #Glasfasernetz für 1,5 Mio Haushalte an. Alle haben gejubelt, ausser die WEKO. Sie sah sofort, dass es ein Monopolnetz werden sollte und eröffnet nur 3 Wochen später eine Voruntersuchung.
Die Anzeige von Init7 erfolgte erst im September 2020, also ein halbes Jahr später.
Zu diesem Zeitpunkt war die Untersuchung der WEKO schon weit fortgeschritten, denn die Verfügung des Verbots der P2MP
netzbauweise erfolgte bereits am 14. Dezember 2020.
#Mobilfunk #Milchbüechli-Rechnung mit dem #Bundesrat:
145 Mio pro Jahr soll die sichere Stromversorgung kosten. CHF 1.50 soll ein Abo aufschlagen. Macht 8,055 Mio Abos in der 🇨🇭
Bei 9000 Antennen steigen die Betriebskosten um CHF 16111 pro Jahr. Glaube nicht, dass das reicht.
Mehr Hintergrund-Information gibts beim @inside_it:
Das Ansinnen zeigt einmal mehr, wie wenig Ahnung die Bundesverwaltung hat, wenn es um den Betrieb von Telco-Infrastruktur geht.inside-it.ch/schweizer-telc…
@inside_it Man stelle sich mal vor: 9000 Antennen sollen mittels stationärem Dieselgenerator ergänzt werden. Wer so einen installieren will, braucht ziemlich viel Papierkram für eine Bewilligung.
Und bekanntlich sind Mobilfunk-Antennen ja keineswegs überall unumstritten.
Auslöser war ein Stromausfall beim Stromversorger. Zuerst schien es, als würde es nur das Gebiet Albisrieden mit dem Pop 790ALB betreffen. Indes ist inzwischen klar, dass nicht nur ein Quartier, sondern so ziemlich die ganze Stadt von einem 2-Sekunden-Blip betroffen war.
Dadurch sind in nicht weniger als 11 von 15 Pops in der Stadt Zürich Switches ausgefallen, indes aber längst nicht alle in den betroffenen Pops.
Was die Erkennung des Schadenbildes enorm schwierig machte. Wir kannten das Ausmass des Stromausfalls zu jenem Zeitpunkt noch nicht.
Als Vergleichswert zu anderen Ländern nimmt man «Homes passed». Politik, Investoren und Medien lassen glauben, dass Deutschland beim #Glasfaser Ausbau endlich aufholen würde.
Doch schon bei «Homes connected» ist es zappendunster. Aber es kommt noch schlimmer.
Steigzone respektive Inhouse Kabel? Fehlanzeige.
Diese ist in den allermeisten Fällen dem Liegenschaftenbesitzer überlassen.
Tatsächlich «aktivierte» FTTH-Anschlüsse mit einer OTO gibts höchstens im tiefen einstelligen Prozentbereich.