"Mehr Bäume in die Stadt!" ist eine beliebte Forderung. Aber wie setzt man das konkret um? Ein Beispiel aus der Praxis.
Anlass ist eine Nachverdichtung mit Wohnbauten in einem historischen Quartier. Die dafür gefällten Bäume müssen auf der verbliebenen Fläche ersetzt werden. Die Freianlagen sind denkmalgeschützt.
Viele Flächen scheinen leer und geeignet um Bäume zu pflanzen, sind es aber nicht. Leitungen, Standorte für geplante Fahrradabstellanlagen, Müllplätze, Wäschestangen etc. schränken die Planung ein. Spielplätze dagegen brauchen Bäume.
Bestehende Bäume sind zu bewerten, wie lange sie noch stehen, und ob an ihnen Maßnahmen zu ihrem Erhalt vorgenommen werden sollen. Ist ein Baum bald abhängig, kann man dort schon Ersatz wachsen lassen.
Ein Abgleich der heutigen, mit den einst geplanten Bäumen zeigt Unterschiede. Es sollten die Geh- und Radwege (!) beschattet werden und Räume durch Bäume geschlossen werden. Heute genießen besonders Autos Schatten. Man kann das langfristig berücksichtigen.
Daraus ergeben sich wünschenswerte Standorte für neue Bäume und eine Auswahl solcher, die jetzt gepflanzt werden. Die übrigen bleiben als Reserve für Ersatzpflanzungen abgangiger Bäume.
Kompliziert wird es bei den Arten. Früher standen hier einheimische und Frucht-tragende, also Vogel-freundliche, Bäume. Viele sind durch den #Klimawandel nicht mehr geeignet und werden durch ähnliche Baumarten ersetzt. Die sollen wieder 80 Jahre leben.
Was so unscheinbar und einfach aussieht, dauert Jahre, bindet Planungskapazität, erfordert Abstimmung verschiedener Ämter und Fachplaner.
Städte begrünen ist richtig. Bäume sind wichtig. Wer mehr als nur die Forderung danach erheben möchte, muss deshalb langfristig und strategisch vorgehen. Planer einstellen, Grundlagen erarbeiten und über Jahre daran arbeiten. Dann klappt es.
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
Dann wurde noch Mal nachgerechnet. In dem Haus mit mehreren hundert qm Nutzfläche waren es wenige Heizkörper die die Vorlauftemperatur auf 70°C erhöht hatten. Das wurde wie folgt gelöst:
In den WCs werden die Heizkörper überdimensioniert. Da gibt es dann halt sehr große Heizkörper. Schlimm, schlimm.
"Die Klimakleber sollen die Schäden an der Straße selber zahlen!" Sagen viele. Aber bezahlen sie selber die Kosten die der Autoverkehr der Allgemeinheit aufbürdet? Ich habe verglichen wer die längere Rechnung hat.
🧵
Was sind externe Kosten?
Wie viel kosten uns den Unfälle durch den Autoverkehr?
1/x Ein Video macht die Runde, welches zeigt, wie eine Autofahrerin eine Radfahrerin in einer Engstelle zum Halten zwingt. Radfahrerinnen kennen das, dass ihnen die Vorfahrt genommen wird. Damit alle wieder Freunde sein können, müssen die Parkplätze weg. Ein Thread wie es geht.
2/x Häufig sind die Fahrbahnen von Straßen zu schmal, damit sich Fahrzeuge an Engstellen begegnen könnten. Warten muss dann der, der das Hindernis auf seiner Seite hat. Das gilt auch, wenn einem eine Radfahrerin entgegen kommt, nicht nur bei Autos.
3/x Autofahrerinnen ignorieren das meist und halten drauf. Radfahrerinnen fahren gefährlich an den Fahrbahnrand, oder den Gehweg. Dadurch werden sie selbst und andere gefährdet. Geben sie nicht klein bei, dann werden sie zum Ziel von Aggression.
#Carblindness ist die Krankheit keine Autos sehen zu können. Ich habe ein paar Sheets dazu erstellt mit denen ich über diese Krankheit aufklären. Schreibt euch nicht ab, lernt Autos sehen.
Überall wo ich im Urlaub bin, sehe ich Rentnerinnen in Parks oder auf Straßen in Gruppen sitzen und die Zeit genießen oder totschlagen, aber in Deutschland nicht. Warum? Was fehlt?
In den Antworten war schon alles drin, was ich erhofft hatte und ein bisschen mehr, was mir neu war. Ich fasse mal zusammen.
Opportinität, also die Möglichkeit draußen zu sitzen. Das bedeutet auf der einen Seite, dass es Räume gibt, die qualitätvoll sind, die ich aber auch erreichen kann. Rentnerinnen sind oft nicht gut zu Fuß. Diese Räume in den Fotos liegen dicht an Wohnungen.
1 In Deutschland gibt es vier mal so viel Fläche für die #Autobahn die exklusiv nur für Autos reserviert ist, wie wir insgesamt an #Innenstadt haben. Es ist nur fair, wenn Innenstädte den Menschen vorbehalten sind.
2 Wir haben 2.054 Städte. Die meisten haben einen Kern mit um 1.000m Durchmesser. Sie sind so groß, weil das eine noch zu Fuß angenehme Distanz ist. Sie wurden für Fußgänger gebaut. Nicht für Fahrräder, nicht für Busse und Straßenbahnen und schon mal garnicht für Autos.
3 1.000m Durchmesser passen auch deshalb gut, weil niemand mehr als 500m zu Fuß gehen müsste um jeden Punkt einer Innenstadt erreichen zu können, wenn er mit dem Auto anreist. 5 Minuten Gehen ist zumutbar.