Die meisten Kolleginnen und Kollegen, die ich kenne sind weniger der Überzeugung wegen, sondern vielmehr wegen der Rechtschutzversicherung in einer Gewerkschaft.
Ansonsten verbinde ich mit den Polizeigewerkschaften nur Büroartikel, Becher und Brotdosen.
Doch vorher möchte ich klarstellen:
Ich gehöre keiner Gewerkschaft an.
Seit mehreren Monaten verfolge ich die Statements von Polizeigewerkschaften.
Voller Elan werden wilde Statements zu Themen wie #Legalisierung in die Kameras gesagt.
Hier hätte ich gerne ein Statement von einem/r Gewerkschafter/in.
Aber braucht es das, um zu erkennen, wie falsch Schläge gegen den Kopf eines Menschen sind?
Kurzum:
Wenn Polizeigewerkschaften und deren Vertretende ihren Enthusiasmus besser dafür einsetzen würden, dass sich die Missstände bei der Polizei verbessern würden, anstatt unentwegt die Tagespolitik zu kommentieren, wäre mMn viel gewonnen.
Auch würde ich mir wünschen, dass sich die Gewerkschaften mit Kritik an der Polizei ernsthaft auseinander setzen.
Sich konstruktiv an der Diskussion zu beteiligen, anstatt Kritik reflexartig per se ad absurdum zu führen.
Ohne Parteiparolen.
Ich bin kurz in mich gegangen und habe mich gefragt:
Was wären denn für mich persönlich die Themen, bei denen sich eine Polizeigewerkschaft auszeichnen könnte?
Nach einem kurzen Brainstorming fielen mir als Polizist folgende Themen ein:
- Gefährdungszulagen für Funkwageneinsatzdienst
- Mehr freie und gesicherte Wochenenden im Schichtdienst
- Weniger Arbeitszeit
- Bessere Unterkünfte
- Zulage für Führungskräfte
- Kostengünstige Parkplätze
- Mehr und va moderne Sporträume
- Mehr Home-Office-Kapazitäten
- ...
Den Punkt "Besoldung" habe ich bewusst nicht aufgeführt.
Hier hätte ich mir gewerkschaftsübergreifend eine starke Einheit gewünscht.
Stattdessen braucht es in Berlin einen Kollegen, der seit Jahren für eine amtsangemessene Alimentation kämpft. Traurig, oder?
Themen wie die Genderdebatte oder steigende Spritpreise fallen meiner Ansicht nach nicht in die originäre Zuständigkeit einer Polizeigewerkschaft.
Kann mich aber auch irren.
Ich gebe auch offen und ehrlich zu, dass ich keine Ahnung von Gewerkschaftsarbeit habe.
Ich kenne die genauen Abläufe und Einflussmöglichkeiten nicht.
Vielleicht denke ich auch über ein künftiges Engagement nach, um mir einen tieferen Einblick verschaffen zu können.
Abschließend würde ich mir von den Polizeigewerkschaften in Zukunft mehr Fingerspitzengefühl bei Statements auf Twitter und Co wünschen und mehr Einsatz bei den tatsächlichen polizeilichen Alltagsproblemen.
Ich schmiere mir jetzt erstmal ein Brot.😉
Update:
Ich hätte nicht gedacht, dass der Thread derart durch die Decke geht.😳
Vielen lieben Dank an Euch fürs Teilen, Faven und Kommentieren!!!
Ein herzliches Hallo an alle Neuen, die mir nun folgen.🥳🥰
Alle drei Gewerkschaften oder deren Vertretende haben via Kommentar oder DM reagiert.
Mir liegen zwei Gesprächsangebote vor.
Ich bleibe weiter am Ball und freue mich auf den künftigen Austausch. 👍
Am Montag Abend kam ich vom Dienst und hatte kleine Anzeichen eines Schnupfens. Ihr kennt dieses leichte Schniefen, bei dem man noch vergeblich versucht literweise Ingwer-Tee zu trinken, um das Unaufhaltbare zu verhindern.
"War irgendwie klar. Da fahre ich nun wieder mit den ÖPNV und schon bekommst du einen Schnupfen."
Aber mich beschlich eine kleine Vorahnung.
"Könnte es vielleicht Corona sein? Nein. Oder doch?"
Also her mit dem Schnelltest. Einstudiertes Procedere und...
Zwei Striche.