Auch in #Zschocher werden heute Stolpersteine geputzt. Der Lixer e.V. hat festgestellt, dass noch längst nicht an alle jüdischen Mitbürger:innen im Kiez erinnert wird. Deshalb wurden heute zusätzlich provisorische Stolpersteine im Kiez verlegt.(1/14) #niewieder #Novemberprogrome
In der #Klarastr. 21 lebte Beril Josef Moses, Inhaber eines Gold- und Juwelengroßhandels. Er wurde am 22.2.1885 in Czernowitz geboren und am 17.07.1941 nach Buchenwald deportiert. Dort wurde er vermutlich wenige Tage später, am 29.07.1941 ermordet.(2/14)
#Novemberpogrome Das Bild zeigt laminiertes Papier im Design eines Stolperste
Ebenfalls in der Klarastr. lebte die jüdische Arbeiterin Heni Schleichkorn. Über ihren verbleib ist momentan noch nichts weiteres bekannt. #NieWieder #Antisemitismustötet #Novemberpogrome #Leipzig (3/14)
In der heutigen Rolf-Axenstr. 4 lebte die Familie Axen. Die Söhne Hermann und Rudolf (Rolf) waren im kommunistischen Widerstand gegen die Nazidiktatur aktiv. Rolf Axen wurde deswegen auf einem Dresdner Polizeirevier zu Tode geprügelt. Hermann überlebte die Internierung (4/14)
im KZ Auschwitz III Monowitz. Seine Mutter Sophie Marie, geb. 04.07.1878 in Brody und sein Vater Bernhard, geb. am 22.08.1881 in Lwiw wurden am 28.10.1938 nach Polen abgeschoben. Danach wurden sie evtl in das Ghetto Lwiw oder ein KZ in der Umgebung verbracht (5/14)
sie gelten seither als verschollen. #Opferdershoa #WeRemember #Niewieder #Novemberpogrome #Antisemitismustötet (6/14)
In der Hirzelstr. 1a lebte Frida Lewin, geb. 21.12.1889 in Mrotschen Westpreußen, wurde sie am 21.01.1942 nach Riga deportiert und gilt seither als 'verschollen'.
Im gleichen Haus wohnte auch der Geschäftsgehilfe Bernhard Freier. Über seinen Verbleib noch nichts bekannt. (7/14)
Von 1931 bis 1938 befand sich in der Hirzelstr. 1a ebenfalls das Kaufhaus Max Held. Der jüdische Inhaber Max Held wurde am 10.09.1938 verhaftet und verkauft kurze Zeit später sein florierendes Geschäft. Sein beiden Brüder betrieben die Kaufhäuser in Lindenau. Max Held (8/14)
und seine Familie emigrierten im April 1939 erst nach England und später nach Chile. (9/14) #NieWieder #niemalsvergessen #Antisemitismustötet
In der Dieskaustraße 8 wohnten Salomon Chaim Silberberg, geb. am 01.04.1885 in Stopnica, er war
Inhaber einer Schuhhandlung. Seine Frau Brucha Blima Silberberg (geb. Zielonka),geb. am 10.10.1897 in Stopnica, und Salomon Chaim wurden am
28.10.1938 nach Polen abgeschoben.(10/14)
und starben 20.12.1942 im Ghetto Lodz (Litzmannstadt). (11/14) #NieWieder #niemalsvergessen
In der Dieskaustr. 18 lebte die Hausmeisterin Sara Heuberger. Sie wurde am 08.06.1879 in Jadowniki bei Krakau geboren und am 21.01.1942 nach Riga deportiert. Seither gilt sie als 'verschollen'. Im jüd. Adressbuch von 1933 findet sich noch ein weiterer Eintrag für die (12/14)
Dieskaustr. 18. Der Eintrag lautet: Meyer/Heuberger, Händler. Über die Person ist noch nichts weiter bekannt. Das waren nur einige Beispiele für jüdisches Leben in Zschocher, an das noch nicht erinnert wird. Hier eine unvollständige, grobe Übersicht: (13/14)
Eine Übersicht über bestehende Stolpersteine im Kiez findet ihr hier: de.wikipedia.org/wiki/Liste_der… und hier:de.wikipedia.org/wiki/Liste_der…
(14/14)
@threadreaderapp pls unroll
Leider erreichen uns bereits erste Nachrichten, dass einzelne provisorische Stolpersteine Vandalismus zum Opfer gefallen sind. Der provisorische Stolperstein an der Rolf-Axen-Str. 4 wurde entfernt und in einen Mülleimer geworfen. @Report_Antisem #novemberpogrom #niemalsvergessen

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3 May
Seit Anfang des Jahres sind vermehrt Aktionen der extremen Rechten und Querdenker*innen in Zschocher zu verzeichnen. Immer wieder finden sich Aufkleber, Plakate oder Graffitis mit menschenfeindlichen oder klar neonationalsozialistischen Inhalten. Ein Thread :
Mai 2021: An die Fenster eines leerstehenden Gebäudes in der Gerhard-Ellrodt-Str. 26 in Großzschocher wurden mehrere große, gut sichtbare Hakenkreuze angebracht. Anfang des Jahres prangte dort über mehrere Wochen der Schriftzug "Nazikiez" nebst SS-Runen. @chronik_le
Seit Dezember letzten Jahres brannte es im gleichen Gebäude 2 mal. Eine leerstehende Baracke auf dem Nachbargrundstück (Anton-Zickmantel-Str. 42) wurde im Dezember letzten Jahres ebenfalls mit Hakenkreuzen und dem Schriftzug "Nazikiez" beschmiert.
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3 Nov 20
Das "Don Giovanni" in Kleinzschocher ist schon öfter aufgefallen. Allerdings im AfD Kontext. Siegbert Droese
(für Afd im SRL und BT) war dort bis mind. 2015 für das Catering zuständig. Auch wenn seine Schwester offiziell sagt, er hätte nichts mit dem Restaurant zu tun.1/7
Droese, der dem völkisch-nationalistischen "Flügel" der Afd zugerechnet wird, gibt seine Wohnadresse in unmittelbarer Nähe des Lokals an. Er selbst war bei einer QD-Demonstration in Berlin anwesend und versucht auf den QD Zug halbherzig aufzuspringen 2/7👇
facebook.com/siegbert.droes…. Im Jahr 2017 fand dort die Pressekonferenz zum Austritt Frauke Petrys aus der AfD statt. lvz.de/Region/Mitteld…. Mit dabei Rechtsextremist Jens Maier. 3/7
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24 Oct 19
Da es in der letzen Woche viel Aufregung über Antifa Graffitis in Zschocher gab, posten wir hier eine Auflistung von rechten Vorfallen in Zschocher. Wir sind der Meinung, dass der Grund für solche Aktionen nicht die Lust an der Zerstörung ist sondern der Versuch
die rechte Hegemonie im Kiez ins Wanken zu bringen. Zum Hintergrund: es gibt seit den 90ern eine Gruppe Nazis die sich in Zschocher austoben und versuchen eine rechtsradikale Dominanz im Kiez aufrechtzuerhalten und sich kontinuierlich Nachwuchs heranziehen.
Das funktioniert durch Präsenz an öffentlichen Plätzen, das massenhafte Verkleben von rechtsradikalen Aufkleber, sprühen von neonazistischen Graffitis und Bedrohung und Einschüchterung und Gewaltanwendung gegen Menschen.
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