Einige Gründe, warum es sich lohnt, den Arbeitskampf bei #gorillas zu unterstützen (zB bei der Demo morgen 17 Uhr, Muskauerstr 48 s.u.): 1. Gorillas Fahrer*innen haben seit Frühjahr mehrfach gestreikt, selbstorganisiert, ohne Unterstützung von verdi (um es nett auszudrücken). 1/x
Um ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern und willkürliche Kündigungen zu stoppen, fordern sie das restriktive deutsche Streikrecht heraus. Derzeit ist es für Arbeiter*innen in Deutschland nicht legal, ohne Aufruf einer Gewerkschaft zu streiken. 2/x
Gerade in vielen neuen Jobs, bei Lieferdiensten zB, ist das ein großes Problem. Das deutsche Streikrecht behindert die (Selbst-)Organisierung von besonders prekär beschäftigten Arbeiter*innen. 3/x
Das deutsche Streikmonopol der Gewerkschaften ist nicht mit europäischen Recht vereinbar, deshalb wollen Gorillas Arbeiter*innen dagegen klagen, notfalls bis zum Europäischen Gerichtshof. Sie sagen: Wir kämpfen damit für das Streikrecht aller Arbeiter*innen in Deutschland. 4/x
2. Gorillas hat viele Streikende (oder von denen sie das glauben) gekündigt, oft mit Methoden, die trotz der rechtlichen Grauzone des Streiks klar illegal sind. Das ist in der Diskussion um das Streikrecht untergegangen, nun ziehen viele gekündigte Fahrer*innen vor Gericht. 5/x
Sollte Gorillas damit durchkommen, werden sich andere Unternehmen daran ein Beispiel nehmen – schlecht für die Streiks der Zukunft. Wenn sich viele Menschen mit dem Kampf solidarisieren, macht das auch Eindruck auf Gerichte und kann Entscheidungen positiv beeinflussen. 6/x
3. Gorillas verklagt auch die Initiative zur Gründung eines Betriebsrats und plant, das Unternehmen in mehrere Sub-GmbHs aufzuteilen, für die dann jeweils eigene Betriebsräte gegründet werden müssten. Ein Frontalangriff auf Arbeiter*innenrechte - klassisches Union-Busting. 7/x
4. Lieferdienste boomen, die Arbeitsbedingungen sind überall prekär. Ein erfolgreicher Kampf bei Gorillas wäre eine Ermutigung für Kämpfe in anderen Unternehmen. Solidarität mit den Streikenden bei Gorillas ist damit Solidarität mit allen Arbeiter*innen, die in diesem 8/x
von der Pandemie profitierenden Sektor eine harte, riskante (viele Unfälle!), schlecht bezahlte Arbeit machen. 5. Die Leute, die bei Gorillas kämpfen, haben sich mit vielen anderen Bewegungen in der Stadt solidarisiert: mit der Krankenhausbewegung und DW&Co enteignen, 9/x
haben sich mit Streikenden in anderen Unternehmen vernetzt, kritisieren sexistische und rassistische Vorfälle bei ihrer Arbeit. Damit geben sie ein Beispiel dafür, wie politisch ein Arbeitskampf geführt werden kann – ein wertvolles Modell für die Kämpfe der Zukunft. 10/x
6. Arbeiter*innen bei Gorillas kämpfen auch gegen die rassistischen Aufenthaltsbestimmungen, die insbesondere Arbeiter*innen in besonders prekären Jobs treffen und sie klein halten sollen. Sie sagen: Wir sagen Nein dazu, die neuen Gastarbeiter*innen zu sein. 11/x
7. Trotz Schwierigkeiten sind die Voraussetzungen für den Kampf bei Gorillas eigentlich gut. Die Branche wächst, die Nachfrage nach Arbeiter*innen ist groß – ideal, um Verbesserungen durchzusetzen. Je mehr Menschen sich solidarisieren desto wahrscheinlicher ist ein Erfolg. 12/x
8. Die Streikenden und das @GorillasWorkers Collective haben schon jetzt einen langen Atem bewiesen. Das Unternehmen versucht, die Sache auszusitzen und hofft, dass das Interesse wieder abflaut. Wir alle können mithelfen, dass sich diese Hoffnung nicht erfüllt. 13/x
9. Ich habe bestimmt noch viele gute Gründe vergessen, aber ihr könnt die Arbeiter*innen auch selbst fragen: morgen (Dienstag) ab 17 uhr vor dem Gorillas Warehouse in der Muskauerstraße 48 in Berlin-Kreuzberg – oder anschließend auf der Demo nach Neukölln. 14/14

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25 May
im impfzentrum tegel ist fotografieren leider verboten, deshalb musste ich heimlich zeichnen (auch verboten aber nicht so auffällig), weil mir sonst niemand glaubt was da los war. die impfreihenfolge scheint komplett aufgehoben: alte, junge, säuglinge, sogar kühe (1/x) Image
wurden geimpft, ein älterer herr hatte seinen papagei dabei und forderte lautstark eine impfung für den vogel, ein kind seine 6 oder 7 meerschweinchen! die stimmung ist kaum zu beschreiben: angespannt, konzentriert, ausgelassen, alles in einem. auf den gängen herrscht ein 2/x
unvorstellbares gedränge, es ist laut, viele trinken schon vor der ersten impfung hemmungslos, liegen sich in den armen, manche haben sex auf den gängen oder in den kabinen, ich habe in weniger als 90 minuten zwei schwere schlägereien gesehen. das personal versucht, 3/x
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