Hat sich schon mal jemand gefragt, warum die Krankenhäuser in Sachsen fast voll sind, aber die Hospitalisierungs-Inzidenz immer noch bei gemütlichen 4.14 dümpelt? Spoiler: Es ist nur noch absurd. 1/n
Die Hospitalisierungs-Inzidenz gibt an, wieviele Menschen pro 100.000 Einwohner:innen wegen einer Covid-Erkrankung stationär aufgenommen werden – sollte man meinen.
Denn tatsächlich gibt sie nur die Quote der Menschen an, die sich in den letzten sieben Tage infiziert haben und (!) hospitalisiert wurden. Warum? Die Hospitalisierungen werden dem Tag der Infektion zugeordnet. Aber: Kein Mensch infiziert sich und landet direkt in der Klinik.
Im Regelfall dauert es deutlich über eine Woche, bis die Menschen eingewiesen werden – diese Menschen tauchen dann aber nicht in der 7-Tage-Hospitalisierungs-Inzidenz auf.
Das Ergebnis: Die tagesaktuelle Inzidenz ist sehr niedrig, während sie höher wird, je weiter man in der Zeit zurückgeht.
Es liegt also kein „Meldeverzug“ vor, wie das Land @SachsenDe beschönigend schreibt, stattdessen ist die aktuelle Hospitalisierungs-Inzidenz strukturell immer niedrig und wird auch immer niedrig bleiben.
Hinter uns baut sich aber eine immer größere Welle an Hospitalisierungen auf, die wir nicht sehen, wenn wir nur auf den tagesaktuelle Wert schauen. Absurd.
Das Problem des Informationsdefizits, wenn man auf die Hospitalisierungen statt auf die Infektionen schaut, verschärft sich damit noch weiter. Die 7-Tage-Inzidenz Hospitalisierungen ist einfach ein unfassbar schlechter Indikator.
Letzte Frage: Ist das absichtliche Irreführung, @MPKretschmer & @Koepping, oder (hoffentlich!) einfach nur schlechte Planung und Umsetzung?