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Dec 24, 2021 259 tweets >60 min read Read on X
Ich muss eine neue Serie anfangen: #Nebenan wird gebaut. So ein junges Beraterin-Berater-Ehepaar mit einem Kind. Leider der Inbegriff von ed ganz bacha. Aber wir hängen am Fenster und sind fasziniert.
Das Ganze begann schon vorletztes Jahr, als wir angefangen haben zu bauen. Am Tag des ersten Spatenstichs stand sie vor uns und hat sich beschwert, dass unsere Bestandshecken zu hoch seien. Wohlgemerkt: Da war nebenan noch Brachland. Und das war es noch über ein Jahr lang. 😍
Jetzt wurde #nebenan endlich die Bodenplatte gegossen. Am Tag danach standen die beiden da mit einer Kutterschaufel und putzten die Bodenplatte. Da lagen ein paar Stryoporkügelchen rum. Sie, völlig durch: „Alles schmutzig!“ Am nächsten Tag hat es geschneit 😂 Das wird großartig.
Letztes Jahr war ihr Grundstück derart wild bewachsen, dass wir bereits vermuteten, im Dickicht Orang-Utans erkennen zu können. Er kam dann mit seiner Akku-Heckenschere und Schnitt die Spitzen (sic!) der Urgräser. Als ob das Unkraut Spliss hätte. 😂
Ein wenig ins Minus waren die Neuen #nebenan allerdings geraten, als sie uns schriftlich mitteilten, dass wir beim Bau des Zaunes Ihre Grundstücksmarkierungen entfernt hätten und sie uns eine freundliche Frist zur Neuvermessung setzten. Inkl. Empfehlung eines Vermessungsbüros.
Allerdings, dem heutigen Tage angemessen, löste sich das Ganze in Wohlgefallen auf, als wir die Markierungen durch eine geschickte Grabung mit der Stiefelkante von rund 1 cm in die Tiefe wieder aufspürten. Dass keine weitere Mail folgte, nehme ich als Entschuldigung. Bin verliebt
Leider kann ich mir die Namen der beiden nicht merken. Lese Ihre Mails, in denen sie schon Mal die Rechtslage aus ihrer Sicht festhalten, nicht bis zu Ende. Aber ich nenne sie Lillifee und ihn Grüffelo. Das beschreibt sie eigentlich schon mal ganz gut.

Komme drauf zurück.
Lillifee & Grüffelo haben heute frei. Auf der Baustelle ist alles fein sortiert, die Ytong-Steine liegen in Reih und Glied, alleine auf der Bodenplatte in Haus 1 (erwähnte ich bereits, dass sie deren zwei bauen?) erkenne ich eine Pfütze. Das wird sie kirre machen.
Apropos zwei Häuser: Ich glaube, nun zu wissen, warum sie jahrelang auf die Baugenehmigung gewartet haben. Haus 2 - das große - steht ausweislich der Bodenplatte - schief. Also genau nach Süden ausgerichtet. So steht hier kein anderes Haus.
Mein Beileid der Sachbearbeiterin vom Bauamt, die sicherlich jahrelang Mails mit der der Feststellung der Rechtslage aus Sicht von Lillifee & Grüffelo über sich ergehen lassen durfte und dann irgendwann im Home-Office einknickte. I feel you.
Allerdings: We are not alone. Auf unserer Seite des Zaunes haben vier Parteien gebaut, die nun alle - was zugleich die Größe des Nachbargrundstücks greifbarer macht - Lillifee und Grüffelo zum Nachbarn haben. Darunter drei Lehrerinnen bzw. Lehrer. Quasi unsere Special Forces.
Wer gestählt ist von Elternabenden, den schockt auch keine Fee, die während des Baus ihre Bodenplatte mit der Kutterschaufel putzt.

Die haben iÜ auch schon die passende Laune, nachdem sie Mails mit der lillifeeschen Rechtlagendarstellung zum Thema Grundstückshöhe bekamen. 😍
Mit fällt gerade auf: Sie bauen ohne Keller. Und berauben sich damit des großes Spaßes, wenn selbiger - wie auf unserer Seite des Zaunes Usus - voller Wasser läuft. Hatte mich schon gefreut, ihnen eine unserer schönen Pumpen auszuleihen. Natürlich nur nach schriftlicher Anfrage.
Morgen sollte es weitergehen und ich bin schon ein wenig hibbelig. Vor meinem inneren Auge sehe ich Lillifee bereits mit dem Ceranfeld-Schaber die Bodenplatte säubern. Während Grüffelo schon mal anfängt, den Bauplatz zu düngen. *Freu*
Leider tat sich heute gar nichts. Nicht einmal der obligatorische Inspektionsgang über die Ranch. Ich hoffe doch sehr, L&G sind noch nicht nach Paraguay ausgewandert. Wir wollten doch noch so viel Spaß gemeinsam haben.
In der Zwischenzeit könnte ich die Stimmung mit ein paar Erzählungen über unsere eigenen Baukatastrophen auflockern?

Was frage ich überhaupt, kostet Euch ja nichts.
Zum Beispiel zu der Frage, ob wir eine Drainage hatten (Spoiler: Nein), ob wir eine gebraucht hätten (Spoiler: Oh ja) und ob man noch eine Elementarversicherung bekommt mit Vorschäden (Spoiler: Ha, ha, ha.)

Ich lasse Euch Raum für Phantasie.
Egal. Irgendwann wird d Keller wieder renoviert & d Terrasse wieder aufgebaut sein.

Aber lehrreich war, wie Bauunternehmer, deren erster Satz „Wir arbeiten in Zentimeter , nicht in Millimetern“ ist, plötzlich gar im Nanometer-Bereich landen, wenn es um Vertragsauslegungen geht.
Liebes Tagebuch.

Noch immer kein Lebenszeichen von Lillifee & Grüffelo. Die Baustelle steht still. Nur eine einsame Plane flattert im Wind, mit letzter Kraft von einem gebrochenen Ytong-Stein am Wegfliegen gehindert.

Vielleicht schreibe ich ihnen eine Mail?
Es wir weiter gebaut. Zwei Herren vom Bau beugen sich kopfschüttelnd über einen Plan. Ich vernehme nur Bruchstücke wie "komisch" und "wenn die das so wollen". Eine Palette mit Yong-Steinen wird geöffnet. Kaffee, bitte.
Heute geht es schnell voran, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das so möchte. Entweder die bauen gerade Türmchen an allen vier Ecken oder Lillifee und Grüffelo bekommen eine 5-Meter-lange Fensterfront auf unserer Seite.
Suche schon Mal auf Amazon nach Morgenmänteln.
Der Blick aus dem Fenster lässt meinen Kaffee und mich irritiert zurück. Sie haben weiter gebaut und irgendetwas stimmt nicht. Entweder liegt das Grundstück von Lillifee und Grüffelo einen Meter höher als das unsere, oder sie bauen ihre Fenster mit Brüstungshöhe einmeterfünfzig.
Gemeinsam mit der zurechnungsfähigen Nachbarschaft sammeln wir Theorien über den Fußbodenaufbau und geologische Gegebenheiten. Am nachvollziehbarsten erscheint mir jedoch die Theorie einer ebenfalls aus Schwaben stammenden Nachbarin: "Die sind oifach ed ganz knuschber".
Die Fenster gen Süden haben inzwischen gute drei Meter Höhe und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Alles sieht nach klassischem Architektenhaus aus. Garantiert schicki. Meine pragmatische Frau meldet allerdings Bedenken an: „Und wer butzd dia ganze Fenschdr? D‘Lilifee sicher ed!“
Vermutlich werde ich noch davon träumen, wie ich L&G in Fenster Nr. 3 rechts oben auf 3 Meter 50 mit den Pommesfingern Dapper auf die Scheiben mach und sie beim Nespresso-Frühstück den Dapper erblickend einen Schrei ausstößt.

Vielleicht auch nicht.
(Bevor wieder jemand Google anwerfen muss: Ein Dapper/Dabber ist ein in der Regel fettiger Fingerandruck auf Oberflächen, auf denen keine solchen Abdrücke gewünscht sind.)
Würde gerne wissen, wer die Hütte baut. Jeden Tag kommen nur 2 ordentlich in Strauß-Equipment gekleidete Herren, setzen ein paar Steine oben drauf und fahren wieder. Der erste Stock dürfte inzwischen so hoch sein, dass selbst Reinhold Messner da oben Sorgen um seine Zehen hätte.
Chefinnenvisite!

Lillifee schwebt voraus, Grüffelo und der Sohn, der nichts dafür kann und deshalb auch im Weiteren erstmal keine Rolle spielt, hinterher.

Filigran schwingt sie den Meterstab über das Bauwerk. Doch irgendwas scheint Ihr Interesse geweckt zu haben…
Zwei Steine. Mitten auf einer Baustelle. Ja, da wäre ich auch erstmal misstrauisch.

Sie scheinen L jedenfalls zu stören. Sie fackelt nicht lange, trägt die Steine zehn Meter weiter ins Nirvana und begründet lautstark eine Sammelstelle für solche Steine.
Die Sammelstelle befindet sich nur unweit (ca 5 Meter) eines riesigen Schuttberges inmitten des großen Grundstücks. Weil: Eben Baustelle. Aber nun gut. Jeder weitere Schuttberg beginnt erstmal klein. 😅
Ich wette darauf, das Bauunternehmen bekommt jetzt erstmal eine Mail mit Lageplan, in der die „Steinesammelstelle“ exakt eingezeichnet ist.

Das Teufelchen auf meiner Schulter möchte einen dritten Stein 2 Meter daneben platzieren. Das Engelchen plädiert für einen Tee. Schwierig.
Tja. Jetzt haben sie dreimeterfuffzig hohe Mauern gebaut und bekommen die ganzen umbauten Paletten mit Ytong-Steinen mit ihrem Kränchen nicht mehr rausgehievt. Da hilft nur das große Besteck. 😅 Ein größerer Kranwagen rückt an und befreit die armen Ytongs.
Die drei Steinchen ihrer Sondersteinsammelstelle liegen noch da, schneebedeckt. Wie ein kleiner Schneemann. Bin geneigt, ihn von da drüben zu retten und ihm hier eine Gelbe Rübe zu spendieren 🥺. (Aka Möhre, Karotte, oderwasauchimmer)
Plane währenddessen eine ganzseitige Anzeige „Menschen für Ytongs“. Finde bestimmt ein paar Künstlerinnen und Künstler, die unterschreiben. Die finden sich ja immer.

Die Baustelle ist im Übrigen schon wieder ruhig. Ist eine reine Vormittagsbaustelle. 🤷
Und es ist wieder Vormittag. Heute sind die Innenmauern im äußerst hohen EG dran. Wenn ich das richtig sehe, ist jedes Zimmer als Durchgangszimmer konzipiert. Ich hoffe daher sehr, dass erst der Raum am hinteren Ende die Toilette ist. Aber wetten würde ich nicht darauf.
Inzwischen steht das EG. Die Zimmer sind ebenso hoch wie lang und breit. Aber vielleicht trägt man das ja heute so. Da heute sogar Mittags Bauarbeiter anwesend sind, gehe ich davon aus, dass die Mail von Lillifee an Robert Habeck "Betreff: KfW-Förderung" bereits raus ist.
Von meinem inneren Auge stelle ich mir vor, wie sich das zuständige Fachreferat im Wirtschaftsministerium hektisch über Lillifees Darlegung der Rechtslage beugt. Ja, Freunde des Förderwesens, die werden Ihr jetzt so schnell nicht mehr los.
Kaum liest man, dass die KfW doch wieder Geld ausspuckt - schon hat heute irgendjemand an Haus 1 weitergebaut. Ich glaube nicht an Zufälle, ich kenne ihre Mails.

Lillifee bleibt allerdings verschollen. Dabei wollte ich Ihr zeigen, was „Nadja“ mit dem Steinhaufen angerichtet hat
Habe noch keinen guten Platz gefunden, an dem ich in absehbarer Zukunft über den Zaun kauernd passiv-aggressive Fragen wie „Und, was macht der Rhododendron?“ ablassen kann (vorausgesetzt, er macht nichts). Vielleicht baue ich mir eine Empore. Weiß ja, wo es Steine gibt. 🤔
Hektische Betriebsamkeit nebenan. Ein Trupp Gerüstbauer kündigen das nächste Stockwerk an. Zugleich wird Platz geschaffen auf der Baustelle. Ein 5-Tonnen-Minibagger gräbt sich rücksichtslos seinen Weg - mitten durch Lillifees Steinsammelstelle. 😱 Ein leises Gebet für den Fahrer.
Ihr erinnert Euch an die Styroporkügelchen? Bei Lillifee und Grüffelo? Die sind offensichtlich wieder da. Wohlgemerkt auf dem Baugrund, feinster Berliner Lehmboden. Lillifee überlegt, ob nun alles verseucht ist und abgetragen werden muss. Bin geneigt, ihr zuzustimmen.
Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich unseren Aushub nicht teuer entsorgt, sondern L&G verkauft. Zefix. 😂
Bin schon gespannt, was sie sagt, wenn der dereinst neue Golfrasen absackt. Hier sackt nämlich erstmal alles ab. Einzwei Meter unter dem Boden liegen überall die Überreste vergangener Zivilisationen.
Die Zwischendecke steht. Damit lässt sich auch erkennen, wo die sicherlich frei schwebende Treppe hinkommt. Sie scheint jedenfalls, soviel zur Beruhigung, nicht von der Durchgangstoilette abzugehen. Was andererseits wiederum Schade ist. Traut Euch doch mal was, Lillifee!
Meine Enttäuschung wird jedoch getrübt von einem interessanten Detail auf der Vorderseite. Offensichtlich geht eines der bereits drei Meter irgendwas hohen Fenster auf der Vorderseite im nächsten Geschoss weiter. Eine durchgehende Glasfront 😍 Hashtag Pommesfinger, Hashtag Dapper
Leider habe ich die gestrige Begehungen von Lillifee und Grüffelo verpasst. Meine Nachbarn bringen mich aber auf den Stand. Offensichtlich gab es minimale Abweichung zwischen Meterstab und Yong. Ein "Abreißen, alles Neu"-Befehl würde uns nicht wundern.
Inzwischen hat auch Haus 1 seine vollständigen Konturen. Es wird kleiner und steht gerade. Also ganz normal. Wir vermuten, es ist die Unterbringung für das Gesinde. Viel spannender erscheint jedoch vorerst, was sie uns wohl auf den leeren 800qm zwischen den Häusern kredenzen.
Hier kamen bereits Vorschläge, wie etwa ein Klanggarten. Wenn Ihr mir fragt, was am Besten zu den beiden passen würde, tippe ich auf ein äußerst akkurat desinfiziertes Nichts. In meinen Träumen bauen sie allerdings einen Lustgarten und spielen "Hasch mich, ich bin der Frühling."
Haus 2 ("Die Ranch"), 1. OG. Da ihr EG bereits beinahe doppelt so hoch ist, wie unseres, hatte ich die Hoffnung auf ein weniger imposantes Obergeschoss. Nun mag die Hoffnung als letztes sterben - aber ich sag mal so: Sie hat bereits gewaltige Bauchschmerzen.
Die Ytong-Massen, die gerade auf die Decke gehoben werden, sprechen jedenfalls eine deutliche Sprache: Hier entsteht entweder ein Turm oder sehr sehr viele 5qm-Räume. Ausschließen möchte ich nichts. Wie gesagt: Ed ganz bacha.
Der Dank des Tages geht an Makita für ihr DMR 115 Baustellenradio. Einziger Nachteil: Man kann es offensichtlich nicht leiser machen, so dass die Bauarbeiter sich ihre Anweisungen leider selbst aus 1 Meter Entfernung noch zuschreien mussten. Irgendwelche Anker fehlen jedenfalls.
Aber immerhin weiß ich jetzt dass Michael Patrick „Paddy“ Kelly noch immer Musik macht. Sagt zumindest Shazam. Falls ihn jemand kennt, kurze Bitte: Könnte er ein wenig leiser singen? Weil man das Makita Baustellenradio halt eben wohl leider nicht leiser machen.
Im Übrigen nichts gegen die Baujungs von Nebenan. Wir vermuten ja, es gibt eine Playlist von Lillifee mit erlaubten Liedern auf der Baustelle. Und da war Paddy Kelly vermutlich noch das Krasseste.
Sturm hin oder her, nebenan wird das Obergeschoss gebaut. Lillifee zahlt offensichtlich gut. Während dessen beobachten die Baujungs meine dramatischen Versuche, den Stabmattenzaun zwischen uns zu retten.
Das Baustellenradio ist im Übrigen auch wasserfest, was sich gerade bewährt. Weniger bewährt haben sich meine Versuche, den Stabmattenzaun zu stabilisieren. Er neigt sich in Richtung des Grundstücks von Lillifee und Grüffelo. Das kann ja heiter werden.
Ich weiß nicht, ob der feine Unterton in meiner Stimme hindurch dringt. Aber nachdem wir auf vielen tausenden Euro Schaden wegen des Wassereinbruchs sitzen blieben (Seite 2786 der Versicherungsbedingungen, unter der Überschrift "Vorsicht, bissiger Leopard!"), passt das jetzt supi
Wie dem auch sei erwarte ich sekündlich eine Lillifee-Mail, dass unser Zaun in ihr Grundstück hängt. Ich verrechne das dann mal mit der nicht vorhandenen Überschwenkgenehmigung für Ihren Kran. Die sie natürlich bekommen hätte, aber wozu fragen? Man ist ja schließlich eine Fee.
"Herr Müller, was hat Sie motiviert, das Buch zu schreiben?"
"Ich brauchte Geld für den Zaun."
Meine Frau ist sich sicher, dass Lillifee einen Herzkaschbr bekommt, wenn sie den schiefen Zaun sieht. Der droht, sie dereinst auf ihrem Golfplatz (Klanggarten? Weideland?) zu erschlagen.

Werde ihn aber trotzdem die Tage wieder aufrichten.
...dazu muss ich allerdings heiligen Grund & Boden betreten, um den Pfosten ein wenig mehr Fundament zu geben. Schreibe jetzt eine Mail mit Bitte um Zugang. Drückt mir die Daumen, dass ich nicht "liebe Lillifee" schreibe.

Hallo muss reichen.
Noch keine Antwort. Dafür haben meine guten Nachbarn eine bekommen, denen gestern das ganze Grundstück mit Dreckwasser von Nebenan vollgelaufen ist. Weil Nebenan ja plötzlich einen halben Meter höher liegt, Ihr erinnert Euch. Die Antwort war: "Wir nehmen Ihre Sorgen ernst".
Wären wir hier in Schwaben, wäre die einzig mögliche Antwort "Du grigsch gleich so a Schell, dass d'Zäh am Arsch Klavier schbialad!". Nun spielt unser Drama aber in Berlin, so dass diese Antwort ohnehin nicht auf verständige Ohren träfe. Also erstmal durchatmen.
Meine Antwort ist da. Ich darf mit meinem Sack Ruck-Zuck-Beton da rüber. Aber natürlich dezidiert auf eigene Gefahr. Und sie haftet für nichts. Auf eigene Gefahr und sie haftet für nichts. Erwähnte ich bereits, "auf eigene Gefahr"?
Während Haus 2 bereits eine Höhe erreicht hat, dass sein Schatten bei günstiger Abendsonne bis kurz an den Donbas reichen dürfte, zeigen sich auch bei Haus 1 (das ich ehedem als normal bezeichnet hatte) erste Anzeichen von oin an dr Zwiebel.
Interessanterweise ist die Frage, in welchem sich Lillifee & Grüffelo nun niederlassen, noch unbeantwortet. Fragen danach werden mit einem viktorianischen Schnauben beantwortet, das die Impertinenz dieser Frage unterstreichen soll. Dann warte ich halt noch mit dem taggen.
Obwohl heute schon wieder ganz viel Absurdes passiert ist - und die Diskussionen der Bauarbeiter über #Putin eine eigene Reihe Wert wären - bitte ich um Verständnis, dass die Serie erstmal auf Pause steht. Mir ist nicht danach. #Ukraine
Vielleicht tut ein wenig Ablenkung ja gut.

Wage einen Blick aus dem Fenster. Das Baustellenradio nebenan spielt Chart-Hits und die Baustellenjungs unterhalten sich erneut über Putin. Wenn ich das richtig verstehe, würde der Kleine ihn mit seiner Kelle vermöbeln. Stabile Kelle.
Eines muss man Lillifee & Grüffelo lassen: Habe noch nie eine so saubere Baustelle gesehen. Da möchte man operiert werden. Grüffelo hat sich allerdings beschwert, dass die Baufirma seines Erachtens zu viel abrechnet. Nun ja, wenn man die jeden Tag den Ytong abstauben lässt. Well.
Ich erinnere nochmal dran, dass Lillifee mit der Kutterschaufel auf der Bodenplatte Styroporkügelchen entfernt. 😂
Die beiden Häuser wachsen weiter. Noch ein paar Meter, und sie kratzen an der ISS. Währenddessen pfeift "Wind of Change" aus dem Baustellenradio. Die Baujungs drehen lauter. Ob aus mangelndem musikalischem Geschmack oder als als Kommentar zur Weltlage bleibt unklar.
Lillifee geht noch immer davon aus, dass ihr Grundstück kraft göttlicher Fügung 1m höher liegt als die anderen. Grüffelo ist hingegen bereits gestresst wegen des ganzen "Koordinationsaufwands". In grinse. Wissend, dass der erst nach dem Rohbau beginnt, wenn die Gewerke tanzen.
Ihr erinnert Euch an die Frage, in welches der beiden Häuser L&G einziehen? Es wird immer interessanter. Da er nun für das eine und sie für das andere Haus getrennt zuständig zeichnen, gehen wir davon aus, dass jede/r in eines zieht. Ist Grüffelo doch schlauer, als gedacht?
Das würde dann auch die 800 Meter Todesstreifen zwischen den beiden Häusern erklären.
Natürlich „nur“ 800qm. Entschuldigt bitte. Stehe immer noch unter Schock, weil Lillifee mich gestern äußerst freundlich über den Zaun grüßte, als ich gerade einen neuen Sichtschutz installierte. („HALLO!“)
Um diese spontane Gefühlswallung einzuordnen: Sie hat sich gestern schon iV Grüffelo ausreichend mit den anderen guten Nachbarn angelegt und scheint nun vermeiden zu wollen, gleich vier Nachbarn gleichzeitig auf die Zwiebel zu gehen. Divide et impere, gell?
Oder sie wiegt uns nur in Sicherheit. Heute schritt sie den Zaun ab, als wollte sie ihm die militärische Ehre abnehmen. Allerdings mit Smartphone im Anschlag, jeden Pfeiler fotografisch protokollierend. Ich befürchte, da ragen zwei Fundamente Je einen cm in ihr Grundstück.
Bewaffnet mit einem pinken Mülleimer, wie es sich für Lillifee gehört. Uneinigkeit auf unserer Seite des Rio Grande, ob sie erneut Steine sammelte oder Fossilien. Oder Uran, denn sie hatte eine Maske auf. Alleine. Draußen. Auf einem Megagrundstück. 🤷 🥰
Meine Frau meint, sie trägt die Maske, um nicht aus Versehen ein paar Sympathikel einzuatmen. 😂
Ah. Da ist auch schon die Mail wegen der Pfosten.
Haus 2 bekommt ein Dach. Zumindest soweit ich das von hier unten durch die Wolken erkennen kann. Vorfreude auf das Richtfest mit alkoholfreiem Sekt. Gehe fest davon aus, alle Gäste bekommen Überzieher für ihre Schuhe, damit sie die Bodenplatte nicht verschmutzen. Wird toll.
Die Updates gestalten sich langweilig. Nach wie vor wird bei Haus 2 irgendwo in den Wolken gehämmert und geflucht. Letzteres vermutlich, wenn der Hammer den falschen Nagel trifft. Was der Zimmermann in seiner Wut einer unschuldigen Henne antun möchte, ist hier nicht zitiertfähig.
Erwähnte ich bereits, dass das Dach des schiefen Hauses 2 natürlich eine Form bekommt - die Expertin spricht von Pultdach -, die hier kein anderes Haus diesseits des Rio Grande hat? Falls nicht, ging ich davon aus, dass das ohnehin klar war.
Während ich meine innere Vorfreude auf das nachbarschaftliche Richtfest richte - hoffentlich kommen mein neuer Grill und die Booombox rechtzeitig an - fällt mein Blick auf die Zaunpfosten, die in meiner Einfahrt liegen. Hab noch gar keine erneute Begehungserlaubnis eingeholt.
Huston, ich gehe da Freitag einfach rüber. Würde mich allerdings nicht wundern, wenn sie einen Luca-Code am Bauzaun hängen haben.
Anmerkungen der Regie: Wurden zu Recht darauf hingewiesen, dass es natürlich Houston heißt. Aber so passt es besser zum Luca-Witzle.
Irgendwas gefällt Ihr nicht. Und das weiß jetzt auch der herbeizitierte Bauleiter. Er argumentiert mit den 3Bs - bestellt, benutzt, also: bezahlen. Aber sie hat es sich eben anders vorgestellt.

Wir auch Lillifee, wir auch.
Angenehm kühle Temperaturen. Die Vögel zwitschern. In der Ferne kräht ein Rabe.

Nebenan spielt das Baustellenradio „Oh, oh, oh, oh, oh, where do you go?“ Die Bauarbeiter stimmen ein. „My Darling!!!“

Ich korrigiere meine Kaffeemaschine und drücke auf doppelten Ristretto.
Das wird ein interessanter Tag. Habe heute Urlaub, um die restlichen Folgeschäden des Wassereinbruchs (s.o.) und des Sturms (s. auch o.) zu beheben. Den ganzen Tag an der Grenze zu L&G ohne Zaun (auch hier, s.o.). Flitzebogen!
Eine gewissen Unsicherheit auf meiner Seite, was ich Schlimmer finde: Wenn sie die diversen „Oh Oh“s der Songs mitsingen - und es gibt verdammt viele Songs mit „Oh Oh“ - oder wenn der, der für das öffnen der YTONG-Paletten zuständig ist, etwas Melodieähnliches mitpfeift.
„Abra, Abra, Kadabra. Abrakadabra“ 🎶

Und jetzt alle.
Entschuldigung. Noch eine Stunde beim Besten aus den 80ern und sie haben mich.

„Forever YTONG! I want to be! Forever…“

Erneut: Entschuldigung.
Während dessen kommt unser Rollrasen. Es hupt. Oh je. Das wird ein Intermezzo. Kurze Pause.
Problem gelöst, Affe tot, Makita spielt Bello Impossibile.

Der Lieferant kam mit seinem 12 Tonner nicht in unseren kleinen Weg. Und mit dem Hubwagen wollte er nicht. Also stand er auf der Straße zum gemütlichen Ausladen der je eine Tonne schweren Paletten „bis Bordsteinkante!!“
Da es hier allerdings Usus ist, in zweiter Reihe zu parken, kamen diverse ältere Semester nicht mehr schnell genug vorbei in ihren Kleingarten. Waren aufgeregt, verstehe ich, der Eierlikör wird warm. Also Hupkonzert.
Hat den Lieferant, der ohnehin schon Laune hatte, nur mäßig beeindruckt. „Moment, ick heb die Tonne kurz mim Knie hoch, dann könnense unten durch fahren.“
Hat er nicht gemacht. Statt dessen kündigte er an, vom Gehupe jetzt so einen Schock zu haben, dass er erstmal ne Dreiviertel Stunde Kaffeetrinken gehen muss.

Der Eierlikör im Kofferraum der Kleingartenbewohnerin begann zu kochen. 😂
Nun gut. Wir hatten unseren Spaß - aber auch tonnenweise Rollrasen (Gemeinschftsbestellung) an der Bordsteinkante.

Die Baujungs nebenan waren jedenfalls schwer amüsiert. Freut mich, zu ihrer Motivation beigetragen zu haben.

Hoffentlich twittern die nicht.
Rasen verlegt. Es handelt sich um eine Mischung aus deutschem Weidelgras, Rotschwingel und Wiesenrispen. Was klingt wie die Spitznamen bekannter Bundespolitikerinnen und -politiker heisst tatsächlich so.
(Könnte tatsächlich alle drei zuordnen, aber das sprengt zumindest diese Geschichte hier.)
„Schau aus dem Fenster!!“. Die gute Nachbarin reißt mich aus meiner Samstäglichen Lethargie.

Also schaue ich.

Mache die Augen zu. Schaue erneut.

Palmen.
Nur, um Euch nochmal in die Situation zu holen: Rohbau noch nicht fertig, Baugrund ohne Mutterboden, aufgeschüttete Baustrasse.

Was macht Lillifee da am Samstag? Sie pflanzt Palmen. Und Grüffelo gießt fleißig.

Ja, Palmen. 😳😂
Ich möchte die Bauarbeiter sehen, die da Montag mit ihren Baggern einfach drüber fahren, weil sie Morgens um 7 in Nordberlin mit allem rechnen, aber nicht der mickrigen Ausgabe einer tropischen Pflanze. 😂
Während sie die Palmen ausrichtet, steht er auf dem Gerüst und klopft mit einem Steinchen - soweit ich das von hier unten erkennen kann - das nach, was der Zimmermann seines Erachtens beim Dachstuhl nicht sauber versenkt hat. Der wird sich am Montag auch dolle freuen. 😍
Sind fast ein wenig enttäuscht. Hatten gehofft, dass sie heute erstmal im Rohbau Vorhänge aufhängt. Es steht aber nur sonntägliches Yuccagiessen an.
Der Beste war bis dato allerdings der neue Eigentümer unserer alten Mietwohnung. Im Keller standen ein paar alte Säcke mit Beton - ausgehärtet. Also zum Entsorgen. Seine These war, die müsse man nur in Wasser legen, damit sich der Beton wieder löst. Hat nicht geklappt. 😂
Unser Argument, dass, wenn seine These stimmen würde, wir in diesem Land ziemliche Probleme bei Regen hätten, zog bei ihm nicht unmittelbar. 🤷
So, ein paar Plot-Twists. Ich weiß jetzt, warum die zwei Häuser bauen und warum da 800 qm dazwischen liegen... Egal. Viel interessanter ist, dass L&G ernsthaft den Austausch des Baugrundes wegen "Verseuchung" gefordert hatten, weil da ein paar Styroporkügelchen rumlagen.🙃
Hatte das in meiner Naivität für eine nachbarschaftliche Legende gehalten, die ich natürlich trotzdem gerne vertwittert hatte. Weit gefehlt. The Story you've seen is true.

Nachdem ich das erfahren hatte, habe ich sie im Übermut auch noch direkt nach der Steinsammlung gefragt..
(Cliffhanger)
Was wir als stinknormale Steine bezeichnet hatten, waren in ihren Augen schützenswerte „Natursteine“. Die sie extra auf die Seite gelegt hatte. Und dann hätten die Bauarbeiter einfach ihren Schutt dazu gelegt. Mitten auf einer Baustelle.
Ihr könnt Euch meine Empörung vorstellen.
Lillifee ist freilich noch viel empörter. Kürzlich sei sogar - festhalten - Pappe rumgelegen. Einfach so. Vermutlich von den Zimmermännern.

Nach Fassung ringend frage ich sie, was sie da jetzt tun will. Sie schaut mich irritiert an. „Habe denen schon längst gemailt.“ Klar.
Habe L&G ein paar Tage vernachlässigt. Die gute Nachricht zuerst: Die Yuccas stehen noch zum überwiegenden Teil. Tapfer harren sie in Mitten der Baustelle. Damit sie "später einen Schatten hat", wie Lillifee es formulierte. Das "Wie, später?" sprach ich nur innerlich aus.
Die Yuccas wurden auch kräftig gegossen. Als logistische Herausforderung stelle sich allerdings heraus, dass der Bauwasserhahn rund 60 Meter entfernt von der kleinen Palmenoase aus dem Boden ragt. Also säumt an Tagen des Gießens (*sing*) sehr viel feinster Schlauch das Grundstück
60m feinster Schlauch. Soweit, so gut. Aber keine Kupplung und keine Spritze. Soweit, so sportlich. Denn mangels Möglichkeit, das Wasser direkt am Schlauch an- und abzudrehen, legte Grüffelo mehrfach 60m im Vollsprint zurück, um direkt am Wasserhahn den Durchfluss zu steuern. idk
Erinnert Ihr Euch noch daran, dass das Grundstück der guten Nachbarn mit Dreckwasser von Nebenan volllief? Es ist wieder soweit. Ein unerschöpflicher See braunen Baustellenwassers schmückt die erhöhte Baustrasse und läuft in einem stetigen Fluss den Nachbarn in den Garten.
Wenn Ihr Euch daran noch erinnert, dann vermutlich auch an die Tatsache, dass die Nachbarin eine elternabendgestählte Lehrerin ist, die den Grüffelo heute offensichtlich in ihre Finger bekam… 😂 Und nun gräbt er Kanäle 😳
Es ist… wunderschön. Klein-Venedig in Nordberlin. Damit wäre auch der Plan für die 800qm fix. Also zumindest, wenn es nach mir geht. 😍
Aaaaaber: Das Wasser macht nicht, was was soll. Statt abzufließen, folgt es einfach weiterhin stumpf den physikalischen Gesetzen. Grüffelo scheint leicht pikiert. Habe mal versucht, den Sachverhalt in einer kleiner Querschnitt-Skizze aufzuarbeiten. Image
Update: Die Bauarbeiten am Canale Grande wurden eingestellt. Der See ist noch da. Mal schauen, was man als nächstes versucht. Tippe auf Katzenstreu und rosa Eimer. Es bleibt spannend.
So. Lillifee und Grüffelo bekommen ein paar Tage Pause. Bin schon ganz gespannt, wie es aussieht, wenn wir zurückkommen. Werden die Palmen Schatten werfen? Müssen die Bauarbeiter mit ihren Baggern Slalom durch den Klanggarten? Und warum bauen die jetzt zwei Häuser? Stay tuned :)
(Wer in der Zwischenzeit ein wenig Abwechslung vom furchtbaren Weltgeschehen braucht, der kann ja der neuen Schwabenfolge lauschen. Aber heute in diesem Kino.)
Wir sind wieder hier. Das Burj al Grüffelo ist weiter gewachsen und übertrifft inzwischen sogar Lillifees Ranch.

Aber ich mache mir ernsthafte Sorgen um die Palmen. Gibts auf Facebook zufällig eine Palmenretter-Gruppe?
Ich befürchte, die Palmen sind nicht mehr zu retten. Vielleicht hätte es doch ein wenig Erde bedurft? Man weiß es nicht. Dafür scheint sich beim Mount Grüffelo ein Dach abzuzeichnen. Soweit ich das zumindest von diesseits der Stratosphäre beurteilen kann.
Der @KolBln hat es richtig erkannt: Sicherlich war es die Verseuchung mit Styroporkügelchen (s.o.), die den armen Yuccas so zusetzte.
In meinen Träumen lädt Lillifee, statt eines Richtfestes, alle Nachbarn zur Tupperparty ein und verteilt Siebe unter den Anwesenden zum gemeinschaftlichen Bauplatzentseuchen.

Aufwachen Müller, aufwachen!
Vor Lillifees Ranch fährt eine Fensterfirma vor. Lasset die Gewerke-Games beginnen!

Die Jungs sind freundlich, aber des Schwäbischen nicht mächtig. Mein Angebot, den Aufpreis für das glaslose Fenstermodell „Backstein“ zu bezahlen, verhallt deshalb leider ungehört. Schade.
Nun, wie sage ich es am Besten: Die Backstein-Option wäre optisch sicherlich auf der Haben-Seite gelandet. Statt dessen erblicken meine Augen Rollläden in einer Farbe, die ich noch nicht zu benennen vermag. Vermutlich streiken meine Augen, um mein Herz zu schützen.
Ich versuche es mal so: Wenn ein Kamel tagelang nur Senfeier zum Essen bekommt, stelle ich mir seine Exkremente ungefähr ich dieser Farbe vor. Zugegeben, ich habe wenig Ahnung von Kamelexkrementen. Aber wenn, dann so.
Vermutlich bin ich eine Banause und das ist RAL 1001, reinstes Beige. Mir persönlich scheint aber der Vergleich mit dem Senfeierkamel näher dran.
Die Fensterbänke für Lillis Ranch sind da. In einem einladenden Grün-Beige. Also so knapp eine RAL-Nummer vorbei an den Senfeierkamel-Rolläden. Ich kann mich jetzt gar nicht mehr halten vor Vorfreude auf die Außenfarbe des Hauses. Tippe auf Terrakotza.
Samstägliche Ruhe auf der Baustelle. Die Wildnis holt sich das Terrain zurück. Vögel landen irritiert auf den grün-beigen Fensterbänken, die heute - palmenadäquat - einen leicht sandigen Touch annehmen.

Apropos Wildnis: Lillifee hat einen Bären-Onesie mit Öhrchen.

😍
Zugegeben: Ich wartete nur auf den richtigen Moment, den Bären-Onesie zu erwähnen.

Und ebenfalls zugegeben: Wir sind nicht uns nicht ganz sicher. Es könnte auch ein Dachs oder ein Flughörnchen sein.

Egal, hauptsach Öhrle.
Chefinnenvisite. Konzentriert schreitet Lillifee ihre Ländereien ab, sammelt und sortiert „Natursteine“ und ärgert sich offensichtlich über einen halben Ytong-Stein, der ebenso unverbaut wie unmotiviert auf der Baustelle darniederliegt. Man sollt die alle feuern!
Währenddessen ist Grüffelo wieder am Graben. Dieses Mal allerdings keine Kanäle, sondern er gräbt nur wenige Zentimeter neben dem Gerüst ein Loch.

Spannung steigt auf. Was hofft er, zu finden? Und es es so schlau, direkt neben dem Füßen des Gerüstes ein Loch zu graben?
Habe selten jemand so schick graben sehen. Schwarze Hose, weißes Hemd. Wie direkt von der Beratung. Vielleicht vergräbt er ja ein Erinnerungskistchen, wie die Nachbarin vermutet? Will aber auch nicht ausschließen, dass weitere Palmengewächse auf dem Weg sind.
Aber zunächst werden die Bestandspalmen gedüngt. Behältnisse mit Karottenschalen und anderen biologisch abbaubaren Gemüseresten werden gebracht und den Yuccas dargeboten. Nein, ich veräppel Euch nicht. 😂
Sollten am Tage ihres Umzugs in Eurer Gegend spontan Menschen die Straßen säumen und sich mit Freudentränen in den Augen liegen, dann wissen wir, wo sie aktuell wohnen.
Leider bleibt noch immer ungeklärt, was er da mitten auf der Baustelle neben seinem Rohbau gräbt. Vielleicht hat er es sich nochmal überlegt, und will das Burj al Grüffelo doch noch kurz unterkellern?
Die Grabungen wurden beendet. Da Pharaonengräber in dieser Gegend zumindest noch nicht bekannt sind, vermute ich a) entweder es handelt sich um eine Natursteinmine oder b) sie schicken tiefe Bodenproben ins Labor um eine Styroporkügelchenverseuchung nachzuweisen. Mal abwarten.
PS: Die Yuccas haben die Karottenschalen noch nicht gegessen. Verwöhntes Gewächs. 😂
Während die Yuccas auf der einen Seite des Baugrundes langsam aber stetig ihr Interesse am Diesseits verlieren, bekommt das Burj al Grüffelo endlich ein Dach. Ein Balken nachdem anderen wird jedenfalls mit schwerem Gerät nach oben gehievt.
Ob die Balken dort oben auch ankommen, vermag ich von hier unten nicht zu beurteilen. Warten wir einfach auf die neuen Bilder von der ISS.
DIE NACHBARN HABEN EINE EINLADUNG ZUM RICHTFEST!!!111 *Aktualisiert seine Mails*
Habemus Einladung! Sie twittern also nicht.

Was trägt man denn da? Knoblauch?
Oh. Rückmeldung bis morgen und das Ganze findet Anfang nächster Woche Mittags statt. Wir standen also offensichtlich ganz oben auf der Gästeliste 😂
Sie hoffen offensichtlich, dass wir alle nicht können. Stelle jetzt erstmal alle Termine an dem Tag auf virtuell um. Nicht mit mir Lillifee, nicht mit mir. 😏
In meinem Enthusiasmus erinnert mich meine Frau daran, dass man da dann aber auch etwas mitbringen muss.

Stille.

Beide grinsen.

„Sammelst Du Natursteine, oder soll ich?“
Die Idee ist, einen großen Karton voller Styroporkügelchen zu packen, und darin tolle Natursteine aus unserem Garten zu verstecken. Sie wird begeistert sein. 😍
Oder ein paar Gelbe-Rüben-Schalen für die Yuccas.

Ich muss noch überlegen.
Ich fasse nochmal zusammen: Die Einladung für Dienstag Mittag kommt heute Abend mit Rückmeldung bis morgen. Es passt einfach schon wieder alles zusammen #nebenan.
Vorher muss aber der Dachstuhl noch fertig werden. Die Jungs mit den Balken haben ihr eigenes Radio dabei. Klingt ein wenig bassärmer, kann aber auch nicht leise gestellt werden. 80er-Hits strahlen durch die Wolken.

„How do we sleep
While our beds are burning?“
Es ist ein Radiosender und der Moderator ist Peter Illmann! Die Älteren unter uns erinnern sich.

Oh, Softcell und die Pet Shop Boys haben gemeinsam was Neues rausgebracht. Zugegeben, ich mochte die ja beide mal sehr.

*Hört. Seufzt. Schließt das Fenster.*
So. Die schlechte Nachricht ist, dass ich leider nicht selbst zum Richtfest kann. Dabei hätte ich die Gelegenheit gerne genutzt, ihnen ein wenig Farbberatung zu geben. Sie standen nämlich gerade beide mit Farbkarten in der Abendsonne und hielten sie an die Außenfassade.
Ihr wisst schon: Diese Mini-Farbkarten, mit denen man sich alles vorstellen kann - nur nicht, wie die Farbe auf der Fläche wirkt. Und erst Recht keine Außenfarbe. Wobei, soviel Einschätzung sei anhand der Kärtchen bereits erlaubt, es wird wie erwartet furchtbar.
Ihr erinnert Euch an das Senfeier-Kamel? Die Kärtchen sprechen jedenfalls dafür, dass man den ausscheidungsäquivalenten RAL-Farbraum voll ausspielen möchte.
Währenddessen laufen nebenan die Vorbereitungen für das Richtfest. Ein Partyausstatter fährt mit einem Bus vor.

Uns ist beides: Angst und Bange.
Die Bierbänke stehen. Hektisch werden auch im Burj al Grüffelo noch schnell Fester verbaut, von gleicher Schönheit wie auf Lillifees Ranch. Eine Eistruhe harrt mitten auf der Baustelle der sicherlich bald einströmenden Massen - um den Baustrom konkurrierend mit den Fensterbauern.
Inzwischen kommen auch die Salate, die - wie man weiß - am Besten eine Stunde vor Beginn noch in der Sonne ziehen müssen.

Die Bauarbeiter, die zwischen den Bänken hindurch auf dem Boden kriechend noch letzte Dämmplatten anbringen, sehen das ggf ein wenig anders.
Goldene Pappteller, Plastikbecher und Plastikbesteck. Ich bin irritiert, bestürzt und auch ein stückweit traurig. Hoffentlich fällt nichts davon auf den Boden und kontaminiert ihn final.
Die Technomusik, die offensichtlich zum Einmarsch der Gäste aufgelegt werden soll (erstaunlich) dringt leider kaum durch gegen den Kärcher-Lärm der Nachbarschaft auf der anderen Seite. Diese hat just heute mit Fassaden- und Dachrenovierungen begonnen. Es ist wie gemalt. 🤷
Die Tische sind gefüllt. Grob überschlagen 12 Arbeiter, die sich ihr Erfrischungsgetränk redlich verdient haben & vier weitere Gäste. Letztere scheinen aktuelle Nachbarinnen und Nachbarn zu sein, die sicher gehen wollen, dass der Bau von Lillifee & Grüffelo auch tatsächlich steht
Aber das ist natürlich reine Spekulation. Weniger spekulativ ist, dass der Salat wohl nicht so gut läuft. Oder eben zu gut "läuft". Ich werde es wohl nie erfahren, musste ja leider absagen.

Obwohl...
Die Frage ist: Ab wann kann ich wieder auf meine Terrasse, ohne Gefahr zu laufen, dass "noch Salat da" ist?

Vielleicht warte ich besser darauf, bis sie ihn den Yucca-Zombies als Opfer dargeboten haben.
Habe mich wieder raus getraut. Nur noch zwei verdorrte Kränze in ferner Höhe zeugen von der Sause. In der Nordecke nuckelt ein Yucca-Zombie seit Tagen an einem braunen Salatblatt. Eine trügerische Ruhe macht sich nebenan breit.
Es wird verputzt. Leichte Irritationen bei den Arbeitern, als Lillifee anfängt, ihren ihren Job zu erklären. Tja, meine Herren. Willkommen auf der Ranch. 😂
Zurück in Berlin. Lillifees Ranch hat ihren Anstrich bekommen. Es ist eine Sorte Shade of Grey. Wir hatten diese Farbe früher bei den Häusern direkt an der großen Straße, wenn sich ein weißer Anstrich nicht lohnte, weil er eh nicht lange weiß aussah. Ihr wisst schon.
Dafür gönnt sich Grüffelo eine eichenfarbe Tür mit anthrazitfarbenem Rahmen zu den weißen Fenstern. Ich muss es aber ja auch nicht verstehen. Apropos Fenster. Die Fenster des Burj al Grüffelo sind eher Schießscharten. Jedenfalls auf der Seite in Richtung Lillifees Ranch…
Aber ich will noch zu viel Spoilern vom großen Finale der ersten Staffel (welches ich hiermit auf den Tag des Umzugs terminiere.) Stay bored!
Sonntag, Regen. Lillifee betritt mit einem Eimer und einer Schaufel bewaffnet die Ranch. Ihr erinnert Euch an die Rahmendaten? Rohbau steht, feinster Baugrund, 0 cm Muttererde.

Sie pflanzt schon wieder.
Der Plan scheint zu sein, die Zombie-Palmen in ein apathisches Ensemble mit allerlei bereits im trocknen begriffenen Gestrüpp zu versetzen.

Ein Vanitas-Stillleben!
Die für mich inzwischen nachvollziehbarste Erklärung ist, dass sie die gesamte Installation ausscheidungsadäquater RAL-Töne und Zombiepflanzen Netflix als Drehort für die nächste Stranger Things Staffel anbieten möchte.
Die andere These, dass sich unter dem Grundstück ein historischer Friedhof nordberliner Clowns befindet, gilt mangels aus der Erde ragender roter Luftballons vorerst als zurück gestellt. Vorerst.
Intensive Debatten über die Farbe des Burj al Grüffelo schallen über den doppelt befestigten und Guck-Nicht-verstärkten Stabmattenzaun. „Aprikose“ ist zu vernehmen. Oder was es Pfirsich? Jedenfalls scheinen Steinfrüchte in der engeren Auswahl. Stellt Euch meine Vorfreude vor.
Während im Inneren des Burj al Grüffelo der Elektriker tapfer und fernab des für uns sichtbaren Bereiches mit der Schlitzmaschine Schlitze schlitzt, harren wir der Dinge. Außen passiert nichts, außer der bereits routiniert vorgetragenen regelmäßigen Opferungen für die Yuccas.
Das Grundstück schimmert sandig-schluffig. Sollte in Hollywood dereinst wieder eine Mars-Landung gedreht werden, wäre ich nicht überrascht, wenn dies nebenan stattfände. Lillifee würde auch sicherlich für einen entsprechenden Obolus ein paar Natursteine für das Set beisteuern.
„Die Marsianerin 2 - Angriff der Yucca-Zombies“. In der Mitte des Films erkennt unsere Heldin dann, dass die Zombies allergisch auf Styroporkügelchen reagieren.

Hm. Kommt auf meine Liste. 🤔
Lillifee war nicht glücklich mit der Farbe des Hauses. Ihr erinnert Euch, Modell „50 Jahre an der Hauptstraße“. Deshalb musste alles neu gemacht werden. Und zwar gleich mit einem System, in dem die Farbe direkt im Putz mit drinnen ist. Bin beeindruckt.
Das an sich wäre nicht der Rede wert. Vermutlich nur ne kurze Mail. Durchaus anzumerken ist freilich, dass die Farbe des Hauses nun Modell „30 Jahre an der Hauptstraße“ ist. Nonixnarreds 🤷. Warten aber noch gespannt auf den angekündigten fruchtigen Touch des Burj al Grüffelo.
Morgen dürfte es heiss werden. Jedenfalls, wenn man der alten Schwäbischen Weisheit „Wennd Affa schdeigat, wird’s schee Weddr!“ glauben darf. Lillifee und Grüffelo hängen nämlich am Gerüst rum und prüfen einmal rundherum die Qualität der neu verputzten Fassade.
Der eigentliche Grund für die Besteigung schien allerdings gewesen zu sein, in die ganzen Fenster der Nachbarschaft schauen zu können.

Vielleicht brauchen sie ja noch Tipps für schicke Fliesen? Ich frag mal.
Hätte auch direkt noch ein paar Packungen Fliesen im Keller. Aus der berühmten Bauherren-Ecke. Ihr wisst schon. Das sind die Fliesen, die im Preis inbegriffen sind. Die dürfen nicht zu groß sein und nicht zu klein. Und ja nicht besonders schön. HWR-Fliesen halt. 😅
Es ist ja so: Jede gute Fliesen-Ausstellung hat hinten diese Bauherren-Ecke. Man muss an lauter italienischen und spanischen Schönheiten vorbei und landet dann in der Realität.

Das ist wie durch einen Feinkostladen gehen zu müssen, um am Ende eine panierte Wurst zu bekommen.
Irgendwie schienen sie mich bemerkt zu haben. Vielleicht trug auch mein beinahe unangenehm freundlich ausgerufenes "Hallöle!" dazu bei. Jedenfalls werde ich meine Fliesen-Tipps nicht mehr los, so schnell sind sie wieder verschwunden. Ich setze das Thema im Kanban mal auf "offen".
Lillifees Ranch ist Gerüstfrei. Allerdings haben die Gerüstbauer lauter Anker-Löchle in der Fassade hinterlassen. Bin ja gespannt, ob die Fassadenarbeiter die so nachgearbeitet bekommen, dass sie optisch nicht mehr sichtbar sind. Sonst gibts Mail-Bambule.
Ratlos bin ich allerdings, wie es Lillifee schaffte, sichtbar im 2. OG rumzuturnen, während parallel der Estrich gelegt wurde. Option 1: Sie wurde mit eingebaut. Option 2: Man hat in sie rum gestrichen. Option 3: Sie schwebte mal wieder über den Dingen. Tippe auf letzteres.
Laute Geräusche von nebenan. Klingt wie ein Rasentrimmer. Aber kann ja nicht sein. Die haben ja noch keinen Rasen. Ne.



Ach schau. Ein Rasentrimmer 😂
Tapfer schwingt Grüffelo einen Rasentrimmer, um dem Unkraut, das sich durch den Baugrund müht, den Scheitel zu ziehen. Wohl gemerkt: Da ist noch kein Mutterboden. Da ist noch gar nichts. Außer halt zartes Unkraut. Das kommt auch bestimmt nicht wieder, wenn man es beschneidet.
Das ist im Übrigen das Geheimnis langjähriger schwäbischer Ehen. Als Mann muss man den Status erreichen „der daugt immr no zom Okraud ums Haus nadrabba.“ Dann ist man save.
Zum Geheimnis langjähriger friedlicher Nachbarschaften gehört es dem hingegen, nicht nur jenes Unkraut zu rasieren, das die eigene Optik stört, sondern auch das, das zum Nachbarn rüber ragt. Aber woher sollte Grüffelo das auch wissen. 🤷 Schönen Sonntag!
Großeinsatz. Vier unterschiedliche Gewerke stehen sich auf den Füßen rum und versuchen sich die Aufgaben im Burj al Grüffelo und auf Lillifees Ranch aufzuteilen. Dem Trockenbauer wird es zu bunt, er fängt einfach an. Der Protest der Sanitärjungs geht im Sound der Kreissäge unter.
Während dessen sind die Ankerlöcher bei Lillifee noch immer nicht geschlossen. Erste Insekten melden Interesse an. So günstig kommt man in Berlin sonst nicht an einen Neubau. Wenn sich das rumspricht…
Täglich erläutere ich meinen Kindern, an diesem Zaun ein wenig vorsichtiger zu spielen, damit der Ball nicht rüber in die Baustelle fällt.

Die Frage, warum ich diesen Part so einleite, dürfte sich erübrigen. Und auch die Frage, wer nun den Ball zu Lillifee rüber warf.
Es gibt nun zwei Möglichkeiten: Ich schreibe Lillifee eine untertänigste Mail mit der Bitte um einen kurzen Betretungsslot. Oder ich gehe direkt im kurzen Höschen da rüber - mitten durch den Bauzaun, einmal quer über die gesamte Ranch.

Moment, ich hab’s gleich.
Bin drüben. Vor mir die gefühlt kilometerlange Baustrasse. Tatsächlich steht man hier einen guten halben Meter höher als auf unseren angrenzenden Grundstücken. Was von unserer Seite aus ein Guck-Nicht-Zaun ist, ist von nebenan ein „Guck-einfach-drüber“-Zaun. Faszinierend.
Während ich mir noch notiere, den Garten nur noch ordentlich und/oder überhaupt bekleidet zu betreten, fällt mein Auge auf ein paar dunkle Gestalten, die sich offensichtlich hinter Lillifees Ranch im Takt des Windes bewegen.
Während ich noch schwanke, ob das Bild der sanft im Wind schwankenden Gestalten eher in einen Rosamunde-Pilcher-Roman passt oder doch besser in was von Stephen King, wird die Szenerie nun mit jedem Schritt klarer.

Eindeutig Stephen King.
Der Ball ist unter eine der Yuccas gerollt. Eine dieser halbtoten Gesellen, die Lillifee durch eine tägliche Opfergabe in Form von Kartoffelschalen - die sie in Tupperdosen aus ihrem Noch-Domizil hierherfährt - am Leben erhält. Aufmerksame Leserinnen und Leser erinnern sich.
Wenn jetzt Lillifee kommt, den geöffneten Bauzaun erblickt und dann ohne vorher eine Mail bekommen zu haben einen Mann in kurzen Hosen an ihren Yuccas rumfummeln sieht…

Remember me.
Ich entreiße der Bestie den Ball. Bin kurz davor, ihn einfach wieder über den Zaun den johlenden Kindern zurück zu werfen - aber besinne mich dann doch eines Besseren. Es wäre klug, das Corpus Delikti dabei zu haben, falls mir auf dem Rückweg Lillifee oder Grüffelo begegnen.
Eile zurück. Hinter mir die schwankenden Yuccas, neben mir ein akkurat gestutztes Unkrautfeld, vor mir die Baustrasse. Wie in Trance rüttle ich während des Ritts an unserem Zaun, prüfend, ob er immer noch wackelt.

Bin raus.
Während ich stolz den Kindern den Ball zurückbringe, interessieren sich diese exakt Null für meine Trophäe. Sie wollen jetzt lieber Federball spielen… is‘ klar.

Nicht mit mir. Erlaube maximal Boccia oder Gras-Curling.

Für heute reicht‘s.
Lillifees Ankerlöcher wurden geschlossen. Was sich als Nachteil für die heimische Fauna herausstellen wird (s.o.) trägt nur minimal zur Verbesserung des Gesamtbildes bei. Immerhin. Und auch am Burj al Grüffelo beginnen die Fassadenarbeiten. Bin über die Farbe gespannt wie Bolle.
Ein leises aber deutliches „So eine Scheisse hier!“ dringt über den Zaun. Die Verputzer am Burj al Geüffelo scheinen mit irgendwas unzufrieden. Ich vermute, dass sie dort oben in den Wolken ihr Frühstücksei nicht hartgekocht bekommen. Ist aber natürlich reine Spekulation.
Währenddessen ist auf der anderen Seite des Anwesens Chefinnen-Visite. Der Chef des Fassandentrupps wird herbei zitiert. Es gilt zu klären, ob die Farbe des Sockels der Farbe der Rollläden (Stichwort Kameleier, s.o.) entspricht. In meinen Augen definitiv beides gleich Exquisit.
Nun weiß ich auch, was der Herr von der Fassade so scheisse findet. Jeden Abend reißt Grüffelo nämlich die Schutzfolien von den Fenstern ab, um dem Bau zu Lüften. Und jeden Morgen kleben ihn die Herren von der Fassade wieder an, damit die schönen Fenster nicht schmutzig werden.
Kleine Feier hier. Habe von den guten Nachbarn eine Yucca-Palme geschenkt bekommen. Ihr entschuldigt mich, geht gleich wieder 😂😂
Es gibt im Übrigen ein neues Ritual: Sonntag Morgen, irgendwann deutlich vor 8, wird die Ranch gesaugt. Genauer: Der Estrich. Wenn sie das so durchzieht, laufen wir zumindest nicht mehr Gefahr, in Zukunft Sonntags auszuschlafen. Guten Morgen!
Dafür habe ich Samstag Lillifees Musikgeschmack ausgetestet und offensichtlich nicht getroffen. Auffällig irritierte Reaktionen jenseits des Zaunes auf deutschen 90er-Rap. Es gibt wohl keine Feen in Rödelheim. 😅
Stellt Euch vor, Ihr habt ein Mega-Grundstück. Und rund ums Haus überall ganz viel Platz. Außer auf der Seite der Nachbarn, weil ihr da ja ganz nah hinbauen musstet. Wo also würdet Ihr Eure Wärmepumpe installieren? Genau. Unter das Fenster der Nachbarn. Also unseres. Ach Lillifee
3 Meter fünf. War ja klar.
Regentag.

Aufmerksame Leserinnen und Leser wissen, was das heißt.

Die ganze Suppe von Lillifee & Grüffelo läuft wieder auf die Grundstücke der Nachbarn.

Hatten wir das nicht schon? Jap.

Haben L&G sich immer noch nicht um das Problem gekümmert? Ihr kennt die Antwort.
Es ist ja so: Dass die Regenrinnen noch nicht an eine Entwässerung angeschlossen sein können, ist klar. Und dass man einen Schlauch ans Ende der Rohre anschließt, um das Wasser vom Haus weg zu leiten - meinetwegen. Dass man den Schlauch dann aber an die Grundstücksgrenze legt...
Einfach entzückend. So fließen die Gewässer des Canale Grande (s.o.) und das Wasser aus dem Schlauch den Berg hinab zu den Nachbarn. Man selbst hat die Bodenplatte ja einen halben Meter höher gebaut und sitzt auf seiner Arche Lillifee. Soo sympathisch.
Das wird ja noch lustiger. Nachdem nun vier völlig durchnässte Nachbarn nebenan mit herumliegendem Sand und Kies 50 Meter Deich gebaut haben schwebt Lillifee heran. Und beschwert sich. Weil ihr Sand und ihr Kies. Ja, in echt.
Ihr Argument ist, das sei eben alles natürliches Gefälle und damit müssten wir zurecht kommen.

Das Arbeiterkind in mir ist geneigt, ihr unmittelbar in ihr natürliches Gefälle... Durchtatmen. Was macht eigentlich Grüffelo?
Der schippt nun selbst auch Sand und Kies.

Mit der Schneeschaufel.

Ähm. Aber. Seufz.
Die Nachbereitung des gestrigen Tages läuft. Einer der guten Nachbarn hat da eine Theorie. Ich sollte nicht lachen. Aber ich muss. 😂 Image
Habemus Farbe am Burj al Grüffelo! Zumindest unter Vorbehalt. Wenn das tatsächlich eine obstige Farbe sein soll - ich erinnere mich an Pfirsich und Co. - dann ist es ein sehr sehr altes Obst. Aber Lillifee drehte ja auch ein paar Runden, bis sie zufrieden war. Mal abwarten.
Definitiv obstig war dem hingehen Grüffelos letzte Mail mit seiner Darstellung der Sach- und Rechtslage zum Thema „wir leiten das Traufwasser einfach durch den Schlamm in die Nachbargärten ab“. Ich sag mal so: Ich würde an seiner Stelle beruflich lieber nichts mit Logik machen.
Krisenrunde. Lillifee und Grüffelo halten 5x5 cm große Farbkärtchen an die Hauswand. Sie wirken unzufrieden. Ich hatte ja bereits vermutet, dass ihnen die Farbe nicht obstig genug ist.
Fassadenabnahme. Grüffelo im weißen Hemd klettert auf das Gerüst. Chef der Fassadenboys hinterher. Es wird jeder Quadratzentimeter untersucht. Wirklich. Jeder Quadratzentimeter. Eine verschmutze Fensterbank erregt Grüffelos Interesse. Chef pustet: „Sauber.“
Wenn ich mich an unsere Fassadenabnahme erinnere… Wir standen davor, schauten gemeinsam nach oben und sagten „Yo, weiß. Danke.“ Wir blutigen Anfänger. 😂
Fassadenboychef klettert wieder hoch. Mit so einem Pinselchen, wie wir sie in der 3. Klasse in Bildende Kunst hatten. Um die Stellen auszubessern, die Grüffelo in 7 1/2 Meter Höhe an der Aussenfassade nicht gefielen. Er wirkt so motiviert wie Russen beim Stopfen eines Öllecks.
Elegant verteilt er wahllos mit seinem Pinselchen Punkte an der Fassade in 7 1/2 Meter Höhe. Die von Grüffelo monierten Abweichungen im Quantenbereich findet er eh nicht mehr. Würde zu gerne wissen, was Chef heute Abend zu Hause erzählt. 😂
Nun ist es ja so, dass man zumindest ab und an auch mal sich selbst hinterfragen sollte, ob man anderen vielleicht Unrecht tut und sie zum Beispiel einfach nur Unsicher sind und nicht grundsätzlich Unsympathisch.

Das klappt allerdings nur, solange Grüffelo nicht redet...
Jemand hatte Grüffelos gutes "Baustelle betreten verboten!"-Schild besprayt. Berlin halt. Ist nicht schön, aber ist ein Schild. Für Grüffelo überschreitet dieser Frevel jedoch die Grenze zur politisch motivierten Kriminalität.
Nochmal: Da wurde kein Auto angezündet, sondern ein Schild getaggt.

Was Grüffelo jedoch zu der Aussage verleitete, dass ihn der Hass der Leute, die sich kein so schönes Haus wie er leisten könnten, aufrege. Die sollten halt auch man was arbeiten gehen.
Ich denke, Ihr versteht, warum meine Zuneigung zu den Herrschaften begrenzt ist. Und zwar 2 Meter hoch mit einem Guck-nicht-Zaun.
€&&1!! Negative Vibes dringen von Nebenan herüber. Herren mit Bagger stehen neben eben diesem und versuchen trotz des schweren Gerätes händisch einen Graben für Abwasserrohre auszuheben. Grund ihres Ärgers ist Grüffelos Eigeninitiative…
Dazu muss ich ausholen. Vor wenigen Tagen sahen wir plötzlich Grüffelo mit einem Minibagger selbst über das Grundstück wackeln. Die anfängliche Hochachtung über diese Fähigkeiten wich schnell der Frage, was er da eigentlich macht.
Er verlegte Kabel. Stromkabel und Netzwerkkabel. Ich muss nicht betonen, dass das eigentlich keine Außenkabel waren. Aber jedenfalls verbuddelte er sie mit seinem Minibagger säuberlich in nicht allzu tiefer Tiefe.
Problem nur, dass nur zwei Tage später die Jungs mit dem richtigen Bagger kommen und nun dort ihre Rohre verlegen wollen. Können sie aber nicht, weil sie nun mit dem Bagger die schönen Kabel wieder rausreißen. Es ist ein Fest.
Es war ein paar Tage ruhiger, da offensichtlich der Innenausbau voranschritt. Und wenn ich Innenausbau sage, dann meine ich, dass sich Lillifee bereits allerlei Gestrüpp in die Bude stellte, so dass die Maler außenrum malen durften. Also alles wie gehabt.
Dachten wir zumindest.

Bis plötzlich zwei Kleintransporter vorfuhren und uns ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk brachten: Umzug, Teil 1.
Lillifees erstes Möbelstück ist ein Sessel. Was an sich nicht weiter zu kommentiere wäre, auch Feen müssen mal die Füße hochlegen.

Allerdings sind gerade die Bodenleger im Haus. Und noch nicht fertig. Was sie da besonders lieben, sind Sessel.
Es ist… ich weiß auch nicht.

Ich könnte mir das auch alles einfach ausdenken, aufschreiben und das Buch dann bei Lanz verkaufen. Wäre einfacher.

Aber wer kommt denn von sich aus drauf, dass jemand sich einen Sessel reinstellt, während die Bodenleger Boden legen. 😂
Reden wir über französische Balkone. Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen französische Balkone. Gute Freunde von mir haben einen französischen Balkon. Aber Grüffelo hat deren inzwischen sieben, wenn ich richtig zähle. Wunderschön.
Vorgestern wurde auch der Bauzaun entfernt, was Grüffelo zu einem samstäglichen Randschnitt mit dem Trimmer animierte. Das Grundstück wird nun begrenzt von Vokuhila-Unkraut. Und ein paar kleinen Gestrüppen, denen der Trimmer jedoch nur geräuschlich etwas anhaben konnte.
Dass Grüffelo seine Wärmepumpe noch präziser in Richtung der Schlafzimmer der Nachbarn ausgerichtet hat, als Lillifee die ihre in Richtung der unseren - es dürfte Euch nicht überraschen. Muss interessant sein, allein auf der Welt zu wohnen.
Sie haben einen Zaun. Aufmerksame Leserinnen und Leser ahnen, dass auch hier ein besonderes Stück zeitgenössischer Baukunst lauert. Es ist eine sonst eher selten in freier nachbarschaftlicher Wildbahn anzutreffende Kombination…
Stellt Euch an Tor vor, klassisches RAL 7016 (Anthrazit) mit allem Schnick & Schnack, das einfahrende Autos, übersteigende Einbrecher und sonstiges unliebsame Objekte und Gestalten abhält. Sehr solide. Und dazu: Einen gefühlt kilometerlangen labbrigen grünen Maschendrahtzaun. 😍
Ich fühle direkt, wie sich die lokale Einbrechergruppe grämt, den ganzen Nippes aus Lillifees Ranch nicht ausräumen zu können. Wegen des soliden Tors. Während zwei Meter weiter ein unbesungener Held besoffen den labbrigen Maschendrahtzaun abräumt.
Auch heute schafften es Lillifee und Grüffelo nicht, ordentlichen Content zu produzieren. Es tut sich einfach nichts. Allerdings deuten die herumliegenden sehr sehr großen Flachzisternen bereits spaßige „Days of the Außenanlagen“ an.
Erstaunlich viele unserer Gäste beginnen im Übrigen ihren Besuch bei uns mit einem Blick nach Nebenan und einem „Oh Gott, das sieht ja wirklich so aus!“

Überlege ernsthaft, den Blick auf Lillifee und Grüffelo aus dem Kinderzimmer für 8 Euro anzubieten.
Heute hätten wir auch 20 Euro verlangen können.

Wie bereits angekündigt, sollen nun diverse Zisternen ihr vorläufiges Ende im trockenen Boden der Ranch finden. Allerdings war es für den Mann mit Bagger wohl der erste Auftrag, den er für L&G übernahm...
Jedenfalls tat er mit seinem Bagger das, was man unter normalen Umständen wohl mit einem Bagger macht: Er baggerte einfach ein Loch. Freilich ohne vorher den Boden nach schönen Natursteinen (s. irgendwo oben) abzusuchen...
Was dazu führte - Ihr ahnt es - dass Lillifee das selber machen musste. Gut, war früh. Und sie noch im Schlafanzug (Pünktchenhose). Aber was muss, dass muss. Also turnte sie zwischen der Schaufel des Baggers herum und rettete Natursteine.

Locker 20 Euro wert, die Aktion. 😅
Wir nennen die große Fensterfront bei Lillifee (siehe „Dapper“) das „Schaufenster“. Und im Schaufenster steht ein Kegel, ungefähr so hoch wie ein Hobbit.

Und mit Alufolie ummantelt.

Ja, genau.
Der Kegel ist Grundlage allerlei Spekulationen. Entweder er ist ein Designobjekt eines finnischen Architekten aus einem dieser Designstaubfängerläder in Berlin-Mitte. Oder es ist ein mystischer Strahlenabsorber, gegen Kosmos, Funk und böse Blicke. Ich tendiere zum Letzteren.
Ich muss mich korrigieren: Die Pünktchen (siehe Schafanzug) sind gar keine profanen Pünktchen, sondern kleine Wölkchen. Ob sie es waren, die den Baggerfahrer irritierte, oder man auf eine ganze Naturstein-Ader gestoßen ist, ich weiß es nicht. Jedenfalls stehen die Arbeiten still.
Ich nutze die Ruhe, um mich innerlich schonmal auf das einjährige Twitter-Jubiläum mit Lillifee & Grüffelo vorzubereiten (sofern der Bimms hier überhaupt noch so lange durchhält). Es wird auch wahrlich Zeit, dass endlich das Geheimnis des Burj al Grüffelo gelöst wird...
...wenn das nur so einfach wäre. Unsere Primärquelle sind Bauarbeiter, die im Tagesverlauf von frühmorgendlicher Motivation, über mittägliche Fassungslosigkeit hin zu nachmittäglicher Resignation wechseln. Die brauchen jemanden, mit dem sie darüber reden können.
Nach allen uns zur Verfügung stehenden Informationen war die ursprüngliche Planung, dass Lillifee, Grüffelo und das Kind in Lillifees Ranch ziehen und das Burj-al Grüffelo genug Miete für die Tilgung abwirft.
Nun ist der Wohnungsmarkt hier bekanntermaßen angespannt. Aber ich sage mal so: Wäre es bei der Abstimmung über die Bebauung des Tempelhofes Feldes allen klar gewesen, dass die Alternative darin besteht, L&G als Vermieter direkt neben wohnen zu haben, sie wäre anders ausgefallen.
Wie gesagt: Das war die "ursprüngliche Planung". Ein Plan in der Güteklasse á la "Wir verkaufen die Fussball-WM an ein kleines Land, in dem die Menschenrechte mit Füßen getreten und die Stadien runtergekühlt werden müssen. Das wird dann die beste WM aller Zeiten." Also so semi.
Soweit der Plan. Die Realität hingegen lässt sich an den Briefkästen ablesen. Sie bewohnt ihre Ranch, er bewohnt mit dem Kind das Burj al Grüffelo. Dazwischen liegen 800 Meter feinstes Brachland als Puffer.

Lillifee und Grüffelo haben sich während der Bauphase getrennt.
Das erklärt vermutlich, warum das Burj al Grüffelo in Richtung Lillifees Ranch keine Fenster hat, sondern nur sehr kleine Schießscharten. Und das macht die Frage, was auf den 800 Meter Brachland zwischen den Gebäuden nun entsteht, zu einer durchaus spannenden.
Wird sich Lillifee mit uns verbünden? Oder kommt Grüffelo ihr zuvor? Wird einer von beiden doch noch mit Geschmack gesegnet? Und schicken sie sich jetzt auch gegenseitig Mails mit Darlegung der Rechtslage? Alles das (mindestens) - in Staffel 2.
--- Ende von Staffel 1 --- Ich danke Sie!

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Jul 8
Russland bombardiert ein Kinderkrankenhaus und der Laden hier ist voll mit Trollen, die im Brustton der Überzeugung etwas von False Flag labern. Dass Ihr Euch nicht jeden Tag beim Blick in den Spiegel übergeben müsst…
Der Tweet ist mal wieder ein richtiger Deppenmagnet. Am Besten finde ich die, die sich "Denker" nennen oder irgendwas mit "Wahrheit" in der Bio. Hasis, Ihr seid einfach nur Putins ebenso willige wie dämliche Helferlein. Ihr sauft den Kakao aus, durch den man Euch zieht.
Das ist ja großartig. Wirklich jeder von diesen Typen glaubt, die Diskussion dadurch bereits gewonnen zu haben, dass er "Du bist so Dumm" und "denk mal nach" schreibt. Man stelle sich vor, diese Einsteins würden sich endlich um eine Theorie der Quantengravitation kümmern.
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Oct 21, 2022
Sohn schaltet iPad vor der verabredeten Zeit aus, "um Strom zu sparen, damit die Kinder in der Ukraine auch Licht haben".

Er erfasst mit seinen 5 Jahren die Zusammenhänge zwar auch kaum besser als Elon Musk, aber dafür viel sympathischer. 🥰
Oh je. Ich ahnte ja nicht, dass der Tweet ein Deppenmagnet für die ganze „Paulanergarten!!!11“-Fraktion wird.
Faszinierend auch, wie viele dieser Typen tatsächlich zu blöd zum Lesen sind. Aber völlig überzeugt von sich. Bissi eklig.
Read 5 tweets
Feb 13, 2019
Besuch aus Schwaben. Ganz ganz entfernte Verwandtschaft, war noch nie in Berlin, hat keinen Twitter-Account - perfekt. 😬
Auftrag: „A coole Kneibbe“.

Weil man als Berliner ja quasi qua Amt coole Läden zu kennen hat. Gehen also in eine der Prenzlauer Berg-Kneipen, in denen kein Stuhl zum anderen passt. Hoffe, das geht als „cool“ durch.
„Da basst abr auch nix zamm!“

Äh. Ja. Weil cool.
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Dec 21, 2018
Morgen beginnt der Gegenbesuch. Extra einen leeren Koffer dabei. Die Kinder vermuten, der sei für die Weihnachtsgeschenke. Tatsächlich ist er natürlich für Leberkäs, Landjäger und „Wurschddosa“. Und für leere Wasserflaschen, „die dr Neddo ned nimmt“. Natürlich.
Am Rande: Interessanterweise ist der Weg von Berlin nach Schwaben ja doppelt so lang, wie vom Schwäbischen nach Berlin. Wenn wir „direkt nach dem Frühstück“ losfahren, sind wir um 22:00 da. Wenn meine Schwaben „glei nachm Frühstügg“ losfahren, stehen sie zum Kaffee auf der Matte.
Dabei fällt mir ein, wie mein Vater immer notgedrungene Einladungen formulierte: „Kommet dr am beschda glei nachm Frühstügg, dann seid dr bis zom Middagessa wiedr dahoim.“ <3
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Aug 10, 2018
Teile meiner kleinstädtisch geprägten Familie sind erstmals auf dem Weg nach Berlin. Euphorische SMS, dass man den richtigen Zug genommen hat. Falscher Zugteil, aber richtiger Zug. Immerhin.
Muss sie am Bahnsteig abholen. Direkt. Weil: Berlin, da weiß man nie. Gut, wo sie recht haben...
Und ja, ich habe "DAS" Taxi vorbestellt. Nicht, dass da plötzlich noch eine Gruppe ankommt und alle weg sind. Sie sprechen aus Erfahrung. In unserem Städtle gibt es ungefähr drei Taxen. Also grundsätzlich. Wenn alle Fahrer Zeit haben.
Read 40 tweets

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