#lasstunsreden ist sicher eine grundsätzlich gut gemeinte Kampagne und ließe sich vermutlich auf vieles anwenden.
Warum ich persönlich trotzdem der Meinung bin, dass dies hinsichtlich der Pandemiesituation völlig neben der Spur ist? Ein 🧵
Jeder kennt wohl Situationen, in denen ein SPÖ- und ein ÖVP– Stammwähler aufeinandertreffen. Ein Austria – und ein Rapid – Fan. Eine leidenschaftliche Vollblutmama und eine „working mum“. Schnell können solche Diskussionen eskalieren und dann kann es tatsächlich besser sein,
dieses Thema auszuklammern und sich darauf zu besinnen, dass man doch die gemeinsame Leidenschaft für den Motorradausflug, für Seidenmalerei oder für Filmklassiker hat und dies zur beiderseitigen Freude positiv und gemeinsam ausleben kann – die politische Haltung oder
die fußballerischen Leidenschaften des Gegenübers wird man nicht ändern. Und – das Entscheidende – es ist im Prinzip egal. Es hat nicht wirklich Einfluss auf MEIN Leben, welche Fußballmannschaft mein Gegenüber anfeuert oder welche Partei er wählt.
Dies in der derzeitigen
Situation auf einen „Dialog“ zwischen Coronaleugnern und verantwortungsvollen Mitmenschen umzulegen ist aber in der Tat gefährlich. Hier geht’s nicht um „Meinung“. Hier geht es um bewusste Gefährdung der Gesundheit der Mitmenschen. Die Organisatoren
und zumindest viele der Teilnehmer der diversen Demos sind einschlägig bekannt, ein buntes Sammelsurium aus Rechtsradikalen, Reichsbürgern und dazu noch zweifelhaften politischen Parteien, die unter anderem völlig bar jeder medizinischen Expertise der Bevölkerung die
unkontrollierte Anwendung eines neurotoxisch wirkenden Arzneimittels empfehlen (sodaß einige schon daran gestorben sind!) und aktiv alles boykottieren, das uns helfen könnte, aus dieser Situation wieder herauszukommen bzw. sie mit weniger Einschränkungen durchzustehen.
Aus diesen
Reihen heraus werden Ärzte beschimpft und mit Mord bedroht, Impfzentren beschädigt oder abgefackelt, medizinisches Personal muss mit Pfefferspray in der Tasche oder Polizeischutz arbeiten, Wissenschaftler bekommen Briefe und Mails mit Drohungen.
Nein, hier gibt es nichts
zu reden. In einer Gemeinschaft zu leben bedeutet, Rechte und Pflichten zu haben. All die Maßnahmenverweigerer, Impfgegner, die Mitglieder der politischen Parteien, die den Frust und die Ängste der Mitmenschen jetzt geschickt und manipulativ für ihre eigene Agenda nutzen –
die haben ALLE bisher sehr gut ihre Rechte und Begünstigungen der Gemeinschaft ausgelebt und genutzt. Schulbesuch für die Kinder, Recht auf Urlaub, Behandlung im Fall von Krankheit und Unfall, staatliche Unterstützung bei Verlusten oder Arbeitslosigkeit,
Schülerfreifahrt, whatever. Aber jetzt, wo man auch mal ein paar Pflichten erfüllen soll – Maske tragen, Kontakte einschränken und sich impfen lassen – jetzt ist das Wohlstandsverwahrlosungs – mimimi groß.
Niemand würde einem Holocaust – Überlebenden den Dialog mit einem Nazi
empfehlen, einem Missbrauchsopfer den Dialog mit einem Pädophilen, einem Gewaltopfer den Dialog mit einem brutalen Schläger, unter der Prämisse: „ach, lasst halt DIESES Thema weg und redet über was Nettes!“
Es gibt moralische Grenzen, die sich nicht überschreiten lassen
und solch eine Grenze ist hier erreicht. #covid19at

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Nov 28, 2021
Ein Thread zu „Totimpfstoffen“:

Das Wort hat eigentlich eher historische Bedeutung, denn als weiland noch Personen wie Pasteur und deren Nachfolger die ersten Generationen der Impfstoffe entwickelten, handelte es sich vorwiegend um „attenuierte Lebendimpfstoffe“
– Impfstoffe, bei denen man die Erreger soweit abschwächte, dass sie den Geimpften nicht mehr erkranken ließen, sich jedoch in seinem Körper noch vermehren und somit gute Immunität erzeugen konnten.
Später kamen dann die „Totimpfstoffe“ dazu: man inaktivierte („tötete“) die Erreger ab, sodass sie gar keine krankheitsähnlichen Nebenwirkungen mehr hervorrufen konnten. Nachteil: die Immunität, die sie erzeugten, war dadurch schwächer
Read 14 tweets
Nov 3, 2021
Warum dieser Aufschrei wegen der 3. Dosis bei der COVID – Impfung????
Impfungen mit Grundimmunisierung mit 3 Dosen:
FSME
1. Dosis Tag 0
2. Dosis nach 1 – 3 Monaten
3. Dosis nach 5 – 12 Monaten
Tetanus, Diphtherie, Polio, Keuchhusten:
1. Dosis: Tag 0
2. Dosis nach 1 – 2 Monaten
3. Dosis ab 6 Monaten nach der 2. Dosis
Pneumokokken:
1. Dosis: Tag 0
2. Dosis nach 2 Monaten
3. Dosis 9 Monate nach der 2. Dosis
Rotavirusimpfstoff „RotaTeq“:
1. Dosis: Tag 0
2. Dosis nach 4 Wochen
3. Dosis 4 Wochen nach der 2. Dosis
Read 6 tweets

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