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Jan 18, 2022 13 tweets 7 min read Read on X
Bericht aus Berlin-Zehlendorf vom gestrigen Montagsspaziergang. Ich will nichts beschönigen, gestern war es heftig. Zunächst ging es wie beim letzten Mal ruhig los, etwa 300-400 Menschen spazierten friedlich mit Kerzen und Teelichten über den Teltower Damm. #Thread
Diesmal war jedoch das Polizeiaufgebot massiv. Ich zählte 12 Wannen und 60-70 Beamte in der gutbürgerlichen Einkaufsmeile. Es wurden wieder Stopps eingerichtet und wahllos Menschen herausgegriffen, zum Tragen von Masken und zum Vorzeigen ihrer Personalien aufgefordert.
Viele Szenen wirkten nach Agent Provokateuren, Marke "Laienschauspieltruppe": Eine ältere Dame wird abgeführt, sie ruft dabei theatralisch "Hilfe! Nicht knipsen, helfen!" womit sie de facto zu einer Straftat aufruft, würden Umstehende der Bitte nachkommen.
Am Polizeiauto angekommen, in dem sie festgesetzt werden soll, wird sie angeblich "ohnmächtig" (Man beachte: erst im Auto, vorher kann sie noch laufen). Dies führt zu Empörung unter den Umstehenden, eine blonde Dame springt hysterisch herum: "Ihr lasst sie dort krepieren!"
Mein persönlicher Appell an alle Spaziergänger: Auch wenn es martialisch und einschüchternd in Zehlendorf zuging, was dieser wunderschöne Bezirk mit Sicherheit nicht verdient hat - lasst euch davon nicht einschüchtern - denn Einschüchterung ist der einzige Zweck dieser Maßnahme.
Es geht von Seiten des @RegBerlin
und der darauf aufbauenden Strategie der @PolizeiBerlin_E einzig und allein darum, dass ihr nächste Woche nicht wiederkommt weil „Uh, es war ja sooo schrecklich.“ Einfach wiederkommen, friedlich, aber konsequent. Es gibt nichts zu befürchten.
Wenn eure Personalien aufgenommen werden, nicht in Panik verfallen. Ihr bekommt in der Regel keine Post, und wenn doch, wird es in der Regel nie weiter verfolgt. Was sollen sie euch auch vorwerfen? Das ist nur Staatstheater, um euch von den Straßen runterzubekommen.
Und wir müssen damit rechnen, dass jede Woche Agent Provokateure im Einsatz sein werden, deren Aufgabe es ist, Gewalt gegen Polizeieinsatzkräfte zu provozieren, um den Frame der "gewalttätigen Querdenker" zu supporten. Wie "IM Waldi", die Dame, die theatralisch festgesetzt wurde.
Mit der Dame, die festgenommen und angeblich ohnmächtig wurde, gab es nämlich noch ein interessantes Nachspiel in meinem TG-Chat. Nachdem ich dort den Fall geschildert hatte, meldete sich eine Person alias "Waldi", die behauptete, die Dame gewesen zu sein. t.me/eyyyyyyyyyyyyy…
Eigenartig: Sie war nur zum Pizza essen auf dem Teltower Damm und treibt sich später "rein zufällig" in meiner TG Chatgruppe rum? 🤔

Später droht sie mir per DM mit einer Anzeige, wenn ich den Tweet, in dem im Zusammenhang mit ihr auf "Agent Provokateure" hinweise, nicht lösche.
Danach löschte sie den Nachrichtenverlauf, ich hatte ihn zuvor gesichert. Die Methode "IM Waldi" wäre somit enttarnt: Aufgabe der Dame war es, durch Bitte um "Eingreifen" ("Kommt! Helft mir!") Gewalt gegen polizeiliche Ordnungskräfte zu provozieren. Sie ist ein Agent Provokateur.
Da sich "IM Waldi" sowohl in meinem TG-Chat als auch in meinem Twitter rumtrieb, gehe ich davon aus, dass eine erwünschte Schlagzeile gelautet hätte: "Auf der Montagsdemo in Zehlendorf, zu der die Aktivistin Aya Velázquez aufruft, wurden Polizeiordnungskräfte angegriffen".
Das hättet ihr wohl gerne. Hiermit bekräftige ich meinen Aufruf zu absoluter Gewaltlosigkeit. Nächste Woche werden wir euer Agent Provokateur Theater mit den herumkreischenden "IM Waldis in Blond" einfach ignorieren und friedlich weiterspazieren. @Innensenatorin @PolizeiBerlin_E

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Jun 22
Das neue Interview von @c_drosten im Spiegel offenbart ein totalitäres Weltbild. Drosten behauptet darin, zu naturwissenschaftlichen Fragen dürfe es keine unterschiedlichen Meinungen geben:

"Schon die Grundidee, zu einem naturwissenschaftlichen Phänomen eine Meinung zu haben, ist irreführend. Es gibt dazu keine Meinungsverschiedenheiten, sondern Unsicherheiten. Und bei denen muss man sich erst einmal umfassend orientieren, statt sich zu positionieren. Das gefühlte Recht auf Meinung hat sich verselbständigt, sogar bis auf die einschlägigen Wahlplakate. Da steht dann: »Deine Meinung, dein Recht«. Nein, nicht bei einem naturwissenschaftlichen Phänomen."

Deshalb versuchte Drosten wohl bereits in der ersten Telefonkonferenz mit Anthony Fauci am 01. Februar 2020, die Meinung seiner Top-Virologen-Fachkollegen Kristian G. Andersen, Andrew Rambaut, Eddie Holmes und Robert Garry zu unterdrücken, die alle zunächst von einem Laborunfall ausgegangen waren - aber dann von Anthony Fauci, Jeremy Farrar, sowie Drosten und Ron Fouchier, "auf Linie gebracht" wurden

- so dass sie am 17. März 2020 das "Proximal Origin"-Paper herausbrachten, das einen Laborunfall als "unplausibel" darstellte. Großzügige Forschungs-Grants von Fauci und Farrar an alle beteiligten Autoren folgten - und wir sprechen hier von Summen im zweistelligen Millionenbereich. Das Paper wird heute von zahlreichen namhaften Personen wie dem ehemaligen Leiter der Lancet-Covid Task Force, dem Starökonom Jeffrey Sachs, öffentlich als "Wissenschaftsbetrug" bezeichnet.

In der Telefonkonferenz am 01. Februar 2020 hatte Drosten bereits massiven Druck auf seine Topvirologen-Kollegen ausgeübt: Kristian G. Andersen notierte unmittelbar nach der Konferenz im privaten Slack-Chat an seine drei Kollegen Rambaut, Holmes und Garry, er glaube, Drosten halte ihn nun wohl für einen kompletten "Crackpot Theorist" - dafür, dass er die Dreistigkeit hatte, die Laborunfall-These einzubringen. Kristian G. Andersen notierte ebenfalls an seine Kollegen, Ron Fouchier und Christian Drosten seien beide zu "conflicted" - also hätten zu viele Interessenkonflikte - um über einen Lab Leak überhaupt aufrichtig nachdenken zu können. Drosten wird international als Teil der deutsch-niederländischen "Aerosol-Clique" rund um Ron Fouchier, Marion Koopmans und Vincent Munster betrachtet.

Drosten führte den massiven interkollegialen Druck weiter - in einer Email am 09. Februar an Fauci und seine Kollegen schrieb er:

“Didn’t we congregate to challenge a certain theory [i.e. ‘lab leak’], and, if we could, drop it? Are we working on debunking our own conspiracy theory?”

Auf Deutsch:

"Haben wir uns nicht versammelt, um eine bestimmte Theorie [d.h. 'Laborleck'] in Frage zu stellen und sie, wenn möglich, fallen zu lassen? Arbeiten wir daran, unsere eigene Verschwörungstheorie zu entlarven?"

"Sich versammeln, um eine bestimmte Theorie infrage zu stellen, und wenn möglich, fallen zu lassen", hat mit allem, aber nichts mit wissenschaftlicher Erkenntnisfindung zu tun.

Im englischsprachigen Raum wird inzwischen diskutiert, ob Drosten nicht für Meineid vor Gericht müsste - da er in der Gerichtsverhandlung mit Roland Wiesendanger unter Eid behauptet hatte, er hätte "kein Interesse daran, den Verdacht auf den Ursprung von SARS-CoV-2 in eine bestimmte Richtung zu lenken".


Archive-Link zum neuen Drosten Interview ohne Paywall:

Freigeklagte Fauci-Emails rund um die erste Telefonkonferenz von Fauci am 01. Februar 2020, in der die Drosten-Mail vom 09. Februar enthalten ist:

Freigeklagter Slack-Chat der Top-Virologen, in der die kritischen Aussagen der Kollegen über Christian Drosten enthalten sind:

#Thread 1/xdailysceptic.org/2024/05/26/for…
archive.is/04IU1
usrtk.org/wp-content/upl…
usrtk.org/wp-content/upl…Image
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Wie wir im vorangegangen Post aufzeigen konnten, gilt Drostens Satz im Spiegel-Interview, dass es "irreführend" sei, zu einem naturwissenschaftlichen Phänomen eine Meinung zu haben, nicht nur für AfD-Wahlplakate, sondern sogar seine eigenen Top-Kollegen aus der Virologie, die zum Ursprung von COVID-19 schlichtweg eine andere Meinung hatten als er. Auch deren fachliche Meinung wollte er schon von Anfang an nicht gelten lassen.

Die inhärente Anmaßung, die in dieser Haltung steckt, lässt sich wohl am besten verdeutlichen, indem man einmal die H-Indexes der betreffenden Virologen vergleicht, denen Drosten hier ihre wissenschaftliche Meinung absprechen wollte. Der H-Index ist eine bibliometrische Kennzahl, die die wissenschaftliche Leistung eines Autors oder einer Forscherin misst.

H-Index Drosten: 145
H-Index Andrew Rambaut: 153
H-Index Edward C Holmes: 171
Quelle:

Zwei der Proximal-Origin-Autoren, die zunächst in Faucis Telefonkonferenz von einem Laborunfall ausgingen, haben demnach einen höheren H-Index als Christian Drosten - aber selbst deren wissenschaftliche Meinung tat er als "Verschwörungstheorie" ab, wie glasklar anhand der freigeklagten Unterlagen bewiesen werden kann. Mit so einer Geisteshaltung ist der wissenschaftliche Diskurs schlichtweg tot.

Drostens Haltung, dass man zu wissenschaftlichen Phänomen keine eigene Meinung haben darf, bezieht sich demnach nicht nur auf "unqualifizierte" Meinungen von der Straße, sondern auch auf die Meinung absolute Top-Virologen-Kollegen, die vom Zitations-Ranking vergleichbar oder sogar höher angesiedelt sind als er.

Was macht angesichts dieser Tatsache eigentlich Drostens Sichtweise zu einer objektiven "Tatsachenbeschreibung", statt einer bloßen Meinung, innerhalb eines wissenschaftlichen Meinungsstreits - den es selbstverständlich geben darf? Warum beansprucht er für seine eigenen Meinungen, unumstößliche Autorität, und spricht diese anderen ab?

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Während Christian Drosten also anderen wissenschaftlichen Kollegen ihre fachliche Meinung abspricht, vertritt er im Spiegel-Interview eine These, die nurmehr als bloße "Meinung" - und schon lange nicht mehr als der offizielle Stand des wissenschaftlichen Diskurses gelten dürfte.

Der Spiegel wollte von Drosten wissen, was der aktuelle Stand zur Frage des Ursprungs von COVID-19 ist. Nach einer langumwundenen Antwort, aus der der Spiegel nicht schlau wurde, hakte dieser nach:

"Die These, dass das Virus in einem Labor in Wuhan entstanden sein könnte, wird auch als Verschwörungserzählung verunglimpft, obwohl sie nicht klar widerlegt ist."

Drostens Antwort, nach Georg Mascolo:

"Es stimmt, man wird mit der jetzigen Evidenz da kaum mehr weiter vordringen. Die Einschätzung in der Wissenschaftscommunity ist aber nicht, dass der Ursprung im Labor eine ebenso realistische Möglichkeit im Vergleich zum natürlichen Ursprung ist. Sie ist sehr viel weniger wahrscheinlich."

Drosten vertritt hier weiterhin den veralteten Kenntnisstand des Proximal Origin Papers vom 17. März 2020 und stellt diesen gegenüber dem deutschen Spiegel-Leser-Publikum als offiziellen Konsens in der Wissenschaft dar.

Offensichtlich ist vollkommen an Drosten vorbeigegangen - oder er möchte es der deutschen Öffentlichkeit schlichtweg vorenthalten - dass in den USA im Kongress derzeit ein sogenanntes "Select Committee on the Coronavirus Pandemic" tagt - ein überparteilicher Untersuchungssausschuss zur Coronavirus-Pandemie. Darin geht es vorrangig um die Ursprungsfrage von COVID-19.

Auf Grundlage der neuesten wissenschaftlichen Evidenz ist dort der sich abzeichnende Konsens in den Befragungen, dass ein Laborunfall mehr als wahrscheinlich ist. Auf der Webseite des Committee heißt es dazu:

"Mounting evidence points to the virus originating from a leak at the Wuhan Institute of Virology (WIV). EcoHealth Alliance, a U.S. National Institutes of Health (NIH) grantee, awarded taxpayer funds to the WIV to conduct gain of function research on bat coronaviruses – research that may have started the pandemic."

Auf Deutsch:

"Immer mehr Beweise deuten darauf hin, dass das Virus aus einem Leck im Wuhan Institute of Virology (WIV) stammt. EcoHealth Alliance, ein Zuschussempfänger der U.S. National Institutes of Health (NIH), vergab Steuergelder an das WIV, um Funktionsgewinne bei der Erforschung von Fledermaus-Coronaviren zu erzielen - Forschungen, die möglicherweise die Pandemie ausgelöst haben."

Quelle:

In einer der letzten Sitzungen, am 11. Juli 2023, wurde einer der "Proximal Origin"-Autoren, Robert Garry von der Tulane University, von Congressman Josh Hawley regelrecht zusammengeschissen dafür, trotz der eigenen fachlichen Überzeugung die Lab Leak Hypothese öffentlich als "Conspiracy" verworfen zu haben (siehe Video).

Warum verschweigt Drosten dem deutschen Publikum diese neuesten Entwicklungen in den USA, wenn er vom Spiegel nach dem aktuellen Kenntnisstand zur Lab Leak Hypothese gefragt wird? Hält er die deutsche Öffentlichkeit für zu unterbelichtet, und ohnehin nicht in der Lage dazu, amerikanischen Diskursen zu folgen?

Was genau ist dann Drostens "Einschätzung", die Wissenschaftscommunity halte einen Lab Leak für "viel weniger wahrscheinlich" als einen Laborursprung? Doch wohl nicht mehr als eine MEINUNG - und noch dazu eine komplett veraltete. Warum maßt sich Drosten an, eine bloße Meinung, noch dazu eine veraltete, haben zu dürfen, diese aber gegenüber dem deutschen Publikum als "aktuellen Stand der Wissenschaft" zu verkaufen?

In meinen Augen grenzt dies langsam an eine bewusste Irreführung der deutschen Öffentlichkeit.oversight.house.gov/subcommittee/s…
oversight.house.gov/landing/covid-…
oversight.house.gov/landing/covid-…
oversight.house.gov/hearing/invest…Image
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Jun 1
Wow! Das #RKI war sich bereits am 23. März 2020 der Tatsache bewusst, dass eine allzu offensive Empfehlung von Masken eine "Gefahr von Stigmatisierung" bergen würde - vermutlich Stigmatisierung derjenigen, die jene Masken dann nicht tragen würden. Das RKI verweist darauf, dass eine Empfehlung von Masken im Einzelhandel als "zusätzlichem Fremdschutz" eine "Abweichung von den bisherigen Empfehlungen" darstelle - und durchaus Nachteile beinhalte, zum Beispiel dass es a) nicht genug Masken geben könnte und b) die Maskenträger sich in einer falschen Sicherheit wiegen könnten, sich öfter ins Gesicht fassen, andere Maßnahmen vernachlässigen etc.

Aber: "Gerade mit Videos zum Selbstnähen von Masken, dem Erfolg in China, wo viele Leute Masken tragen etc. wird es schwer sein, die Position, keine Masken zu empfehlen, zu vertreten. Man könnte es in die FAQ aufnehmen."

Man beachte den Konjunktiv - "könnte" - am Schluss. Durch den medial gepushten "Masken-Selbernäh-Hype" sowie die WHO-Darstellung von China als DEM ERFOLGSMODELL der Pandemiebekämpfung entstand also politischer Druck auf das RKI, Masken entgegen seiner eigentlichen "bisherigen Empfehlungen" - und fachlichen Überzeugung - doch zu empfehlen. Gleichzeitig warnte es eindringlich:

"Aber Vorsicht vor Stigmatisierungen, daher ist eine gute Begründung notwendig. Keine offensive Empfehlung."

Ich würde sagen: Case Closed. Die Einführung der Maskenpflicht war eine rein politische Entscheidung, entgegen der Empfehlungen des RKI. Es war alles genau so, wie es die Kritiker der Corona-Maßnahmen von Anfang an gesagt, und zu recht vehement angeprangert hatten.Image
Drei Tage später, am 26. März 2020, wurde das RKI weiter von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung @bzga_de unter Druck gesetzt, bald eine Empfehlung zur Maskenfrage auszusprechen: Es sei eine neue "hochrangige Publikation" von Autoren aus Hong Kong erschienen, die schlussfolgert, dass Masken zum Eigenschutz sinnvoll sein könnten:

"Bitte von BZgA: Viele Akteure warten hierauf, gute, abgestimmte Kommunikation ist ganz wichtig, um Vernachlässigung anderer Maßnahmen zu vermeiden."

"In 2 Wochen laufen hoffentlich mehr Produktionen [von Masken?] an, wenn die Ausgangssperren gelockert werden, könnte dies gut hiermit gepaart werden, aber nur, wenn Publikation nicht vorher kommt und nicht vorher bereits Druck auf RKI zur Stellungnahme besteht."Image
In der Sitzung vom 31. März 2020 ging die Diskussion um eine Maskenempfehlung des RKI weiter - nun wird auch klar, was das RKI vorher mit der beschworenen "Gefahr einer Stigmatisierung" eigentlich meinte. Aus heutiger Sicht wirkt dieses Argument ziemlich abstrakt, da es in der Zwischenzeit zur gesellschaftlichen Norm erhoben wurde, Masken zu tragen - dies konnte das RKI damals aber noch nicht ahnen. Die Befürchtungen des RKI bezüglich "Stigmatisierungen" bezogen sich daher zu jenem Zeitpunkt noch auf einzelne Erkrankte, die beim Tragen einer Maske stigmatisiert werden könnten:

"Tragen von MNS durch erkrankte Menschen, die dies auf Empfehlung (zum Fremdschutz) tun, kann zu Stigmatisierung führen, Paper im Lancet respiratory infections erwähnt dies auch."

Das RKI ging also zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht davon aus, in der Masken für ALLE verpflichtend werden könnten - und dass dann diejenigen stigmatisiert werden könnten, die KEINE Maske tragen. Eine solche "politische Situation" und mögliche Gefahr war auf dem Radar des RKI noch gar nicht aufgetaucht.

Dennoch war man am RKI beim Thema Masken weiterhin skeptisch, und sah sich vor allem durch erste politische Anordnungen und eine Omnipräsenz des Themas Masken in den Medien zu einer Stellungnahme gezwungen:

"MNS Schutz
Stets mehr in den Medien, Stadt Jena macht MNS-Tragen Pflicht. RKI muss Stellung entwickeln, soll es für alle empfohlen werden?"

"RKI empfiehlt zunächste Zurückhaltung. WHO rät vom allgemeinen MNS Tragen ab."

"Neue Publikationen werden immer in RKI-FAQ eingearbeitet um zu zeigen, dass RKI sich mit ihnen auseinandersetzt, Daten aus Lancet Paper beziehen sich auf kranke. Aufgrund dieser Studie kann allgemeines MNS-Tragen nicht evidenzbasiert empfohlen werden."

Da steht es, Schwarz auf Weiß: Das RKI konnte auf Grundlage vorhandener, renommierter Studien keine Empfehlung für ein allgemeines Maskentragen aussprechen, da "nicht evidenzbasiert".

Im Folgenden spekulierte man, ob es möglicherweise noch "historische Studien" gäbe, die einen solchen Nutzen möglicherweise beweisen KÖNNTEN - deutete aber an, dass die Zeit drängte, den "Haltung muss zeitnah entwickelt werden, damit RKI glaubwürdig bleibt":

"Vielleicht gibt es historische Studien, da früher sicher häufiger Stoff-MNS benutzt wurde, aber Haltung muss zeitnah entwickelt werden, damit RKI glaubwürdig bleibt."

Offenbar war man aufgrund des politischen und medialen Drucks nun gewillt, auch angesichts "weniger harter Evidenz" Masken zu empfehlen - wichtig sei dabei aber eine "Sprachregelung, um für die Bevölkerung akzeptabel zu sein":

"Wo keine/mangelnde Public Health Evidenz verfügbar ist, muss auch weniger harte Evidenz genutzt werden, wichtig ist die Sprachregelung um für die Bevölkerung akzeptabel zu sein."

Nun sollte also im RKI an einer Sprachregelung gearbeitet werden, um Masken für die Bevölkerung zu legimitieren - gleich zwei Fachgruppen wurden damit beauftragt:

"FG14 und FG36 bereiten Sprachregelung vor, wie wir dazu kommen, allgemeinen MNS zu empfehlen; führende Rationale: es dient dem Fremdschutz, aber Argument, dass Infektionsstatus ggf. nicht bekannt ist; darf nicht zu einer Verringerung anderer Hygienemaßnahmen führen."

Von der Empfehlung einer allgemeinen Maskenpflicht für die gesamte Bevölkerung war das RKI zu diesem Zeitpunkt also noch sehr weit entfernt - letztere stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal politisch zur Debatte. Dies sollte sich die nächsten Wochen schrittweise ändern. Es ist äußerst spannend, in den Protokollen zu verfolgen, wie das RKI diesbezüglich schrittweise "weichgekocht" und auf Regierungslinie gebracht wurde. Fortsetzung folgt.Image
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Jun 1
RKI-Protokolle, 20. März 2020: Das @rki_de hatte "Bedenken" wegen den "sehr weiterreichenden Maßnahmen, die nächste Woche verabschiedet werden sollen." Bedenken bereiteten dem RKI hierbei vor allem "Individuen-Maßnahmen", die dann "möglich werden". Diese interne Einschätzung erfolgte zwei Tage vor dem ersten bundesweiten Lockdown.

In den politischen Vorschlägen hierzu hätte man das RKI nicht erwähnt - möglicherweise, weil dieses zu den "sehr weiterreichenden Maßnahmen" nicht gebührend applaudiert hatte. Stattdessen befasste man sich im RKI lieber mit einem "Exit-Strategie-Papier", das "gegebenenfalls Evidenz liefern" könne.Image
Viele Stellen in den RKI-Protokollen belegen, dass das RKI unter politischem - und internationalem - Druck stand. Am 24. März 2020 heißt es:
"International wird Deutschland unterstellt, dass wir etwas nicht mitbekommen, es bestehen Zweifel an der berichteten Lage; deswegen wäre es gut die Zahl der Testungen transparent zu kommunizieren, auch, um zu belegen, dass uns nicht(s viel) entgeht."Image
Dicke Luft zwischen dem Innenministerium und dem RKI: Am 26. März 2020 wurde im RKI-Krisenstab das sogenannte Strategiepapier aka "Panikpapier" des @BMI_Bund () besprochen:

"Es wurde eine Gruppe von Modellierern von einem BMI Staatssekretär gebildet. Dieser ist für eine Beteiligung des RKI an Hr. Wieler herangetreten der [Matthias an der Heiden] vorgeschlagen hat."

Zwar hatten @mikrowie und Matthias an der Heiden für das RKI an dem Krisengremium des Innenministeriums teilgenommen - aber dem RKI-Krisenstab war das Papier offenbar noch nicht bekannt, ebensowenig dem @BMG_Bund. Es wurde jedoch bereits seitens des @BMI_Bund oder einem Mitglied der Gruppe an die Presse durchgestochen, und das RKI dabei als Miturheber des Papiers genannt.

Dies warf seitens der Presse Fragen auf, da in dem später nicht ohne Grund "Panikpapier" getauften Dokument vieles deutlich gravierender dargestellt wurde, als zuvor durch das RKI:

"Nun wurde ein vorläufiges internes Dokument der Presse zugespielt, in dem steht, dass es mit dem RKI abgestimmt sei. Dieses wurde von der Süddeutschen, FAZ, zitiert. Das Paper kommt zu anderen Schlüssen als derzeitige RKI-Empfehlungen und es gab dies bzgl. eine Anfrage vom BMG, wo das Dokument nicht bekannt war."

Offenbar war man im RKI nun verärgert, dass es im Vorfeld keine Gelegenheit gab, das Papier abzusegnen, und nun mit dem eigenen Namen da mit drin hing:

"Für die Zukunft: eine Beteiligung des RKI darf nur genannt werden, wenn der Text auch freigegeben wurde. Das Paper ist nicht offiziell publiziert, es wurde aber frei in der Gruppe geteilt. Hr. Wieler und [Matthias an der Heiden] werde[n] das Dokument mit dem Krisenstab teilen."Image
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May 30
Es sollte angesichts der frisch entschwärzten @rki_de-Protokolle nicht mehr groß verwundern, warum unser Corona-Maßnahmenregime ab März 2020 - inklusive Lockdowns, Masken, Social Distancing und Schulschließungen - so stark an China erinnerte:

RKI-Protokolle, 14. Febuar 2020, Punkt 10 "Internationales"

"Auf Initiative der @Leopoldina war der Kontakt zur Chinesischen Botschaft entstanden. Es wird es nächsten Mittwoch ein Treffen mit der chinesischen Botschaft geben, um z.B. über Forschungsthemen und zukünftige Kooperation zu reden. @BMG_Bund und @AuswaertigesAmt sind über Treffen informiert. Darüber hinaus hat die Botschaft zugesagt, dass das RKI zukünftig das aktuelle Gesundheitskommissionspaket Chinas erhält. Wie diese weiter verteilt werden dürfen, steht im Verwendungshinweis des jeweiligen Dokumentes.

ToDo: ZIG fragt ab, welche Forschungsthemen von Interesse wären. Lagezentrum sammelt, welche Fragen RKI an China hat."
 
[.....] wird morgen (15.02.2020) nach China fliegen, um die WHO Mission als Experte für nosokomiale Infektionen zu unterstützen."

Was wäre den Bürgern dieses Landes wohl alles erspart geblieben, hätte das @rki_de lieber mal einen Mitarbeiter nach Schweden geschickt - und sich lieber ein "Gesundheitskommissionspaket" von Anders Tegnell, statt aus Lockdown-Vorreiterland China geben lassen - das 60 Millionen Menschen im Großraum Hubei sechs Wochen lang in ihren Wohnungen einsperrte - ein Präzedenzfall in der Geschichte der Menschheit. Im Rest des Landes fand übrigens KEIN Lockdown statt - der Lockdown war für den Export bestimmt.Image
Sitzung vom 17. Februar 2020, Punkt "Internationales": Für den darauffolgenden Freitag - 21. Februar 2020 - war das Treffen des @rki_de mit der Chinesischen Botschaft anberaumt. Währenddessen tingelte ein RKI-Mitarbeiter auf großer @WHO-Mission in China herum, für die das RKI einen "Bericht" liefern sollte, um der WHO zu zeigen, wie vorbildlich es sich engagierte.Image
Sitzung vom 18. Februar 2020:
"Papierbericht auf Englisch von CCDC (Chinese Centre for Disease Control) verfügbar, es sollen noch mehr Publikationen aus China folgen; Maßnahmen [in China] werden als generell erfolgreich erachtet; Entlassung nach zweimal negativer Testung; chinesische Kollegen sehr interessiert an attack rate und Studie zu shedding bei den Kindern in Bayern. Die Entsendung wird nicht aktiv veröffentlicht."Image
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Feb 17
The Secret Files of the Corona Expert Council
(Documentary, Germany 2024, English version)

During the Corona years 2020-2022, for the first time in history, national policies of almost all countries have been „harmonized“ and brought into global lockstep. Whereas the overall pattern was astonishingly similar, some countries went particularly far in implementing strict Corona measures: Germany is a sad example of this. While other countries had already been celebrating "Freedom Day", politicians in Germany misinterpreted the Omicron variant as particularly dangerous and worked politically towards general mandatory vaccinations for the population - which ultimately failed in April 2022 in the Bundestag, the German parliament.

Throughout the winter of 2021/2022, unvaccinated people in Germany were excluded from social life beyond supermarket, townhall and doctor, and bullied by the media on a daily basis. Politicians, political advisors and public figures in Germany who took part in the social exclusion of the unvaccinated still refuse to discuss or come to terms with what happened.

This German "Die Welle" experiment was accompanied politically by a so-called "Corona Expert Council", which was made up of politically hand-picked personnel who offered politicians the backing they needed to present restricting fundamental rights as scientifically necessary.

I produced a documentary about the German Corona Expert Council and Corona measures regime, which was released in German three weeks ago. I synchronized the film in English because I believe that Germany should serve as a deterrent example. While Sweden, for example, took the path of sense of proportion and reason, Germany chose the path of escalation – the path of a crackdown on the basic rights of citizens, the path towards an irreversibel division of society.

The film focuses on the protocols of the German Corona Expert Council, which were obtained via FOIA by the physician Christian Haffner, and handed out by the German Federal Chancellery only in partially redacted form. The legal fight for transparency concerning these documents is still ongoing.

In part 1, I deal with the questionable role of the German "corona experts": The focus is on the question of how the numerous restrictions on fundamental rights, anti-democratic derailments such as 2G (vaccinated or cured only) or 3G (vaccinated, cured or tested only), strict contact restrictions for unvaccinated people, compulsory vaccination in institutions, compulsory masks and tests for children at school, bans on demonstrations and professions could come about in the winter of 2021/22 in Germany - as well as the sad long-term results: massive vaccination damage, above-average sick leave and statistically significant excess mortality.

Part 2 - "Epilogue - How did we even get there?" - is a zoom out of the Expert Council case into the bigger picture: a chronological journey through the years 2016-2023, with a focus on Germany, embedded in the international course of the events.

My heartfelt thanks go to the physician Christian Haffner, who successfully sued the protocols of the Corona Expert Council, and Mario Martin, who taught me how to make films - his untimely death last year moved me deeply, therefore this film is primarily dedicated to Mario. I would like to thank my wonderful English speaker Paul Tsakarisianos, my voice editor Linski, Andreas Sparberg, Marc Friedrich, Christian Klopf, Stefanie, P3likan, Stefan, Jens, Daddy Boom, I.P., C.E., Bastian Barucker, Matthias von Koblinski, Tom-Oliver Regenauer, the hard-working researchers at CORONA RAF and the Social Engineering Archive, Bobby Rajesh Malhotra, Simon Goddek, Jim Haslam, Snicklink, Philippe Debionne, Earlyhaver, MeowMuhCow, Kevin McKernan, DRASTIC and US Right To Know.

My heartfelt thanks also go to all those who have supported my work financially over the past years and months and thus made this film possible in the first place! Further documentaries are being planned - thank you for making independent journalism possible!

IBAN: Aya Velázquez, DE91 4306 0967 1115 8962 01
PayPal: aya.velazquez@protonmail.com
Bitcoin: 3Gzt8CxJXE92ymV17EEoi8EERVYSUPdGfU
My documentary "The Secret Files of the German Corona Expert Council" has just been released on YT - if the playback on X causes quality problems, just continue watching on YT and set highest resolution - there are many exciting details to discover:) Feel free to share the YT version widely with your English speaking friends!

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@CorneliaBetsch @BrinkmannLab @alena_buyx @c_drosten @ChSFalk1 @LKaderali @ECMOKaragianni1 @ChariteBerlin @Helmholtz_HZI @ViolaPriesemann @Sander_Lab @SpdLudwigslust @hendrikstreeck @mikrowie @Bundeskanzler @W_Schmidt_ @Karl_Lauterbach @BundeswehrGI @BMG_Bund
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Feb 9
Alexandra Föderl-Schmid lebt!


Seitens einiger Kommentatoren wäre jetzt eine Entschuldigung fällig. Ich bin kein Fan von Nius, aber den Kollegen dort vorzuwerfen, eine Frau durch sachliche Berichterstattung in den Suizid getrieben zu haben - da habt ihr euch mal wieder komplett vergaloppiert. Warum kann man nicht einfach erstmal besonnen reagieren und abwarten? Warum jedes Mal - konditioniert wie Pawlowsche Hunde - die gleiche instantane Hysterie, ferngesteuert und wie auf Knopfdruck?

Ich habe vorsichtshalber mal die Posts der „Guten“ gesammelt, bevor jetzt wieder die große Löschwelle losgeht. #Threadkrone.at/3245567Image



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