Die kackendreist-bescheuerte Aktion von Frau #Gebauer raubt mir echt den letzten Nerv.
Man weiß also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind infiziert ist. Wenn aber alle Schnelltest-negativ sind, wird weiter unterrichtet. Obwohl alle wissen, dass
ein Kind in der Klasse ansteckend ist. Das ist mittlerweile echt Doppeldenk à la 1984. Realtötsverweigerung. Bewusste Durchseuchung. Anders kann man das nicht mehr nennen. Dann seid wenigstens so ehrlich und gebt zu, dass ihr es in Kauf nehmt, dass Risikogruppenkinder sterben.
Das nennt man dann Sozialdarwinismus, aber das wollt ihr natürlich nicht wahrhaben.
Hunderttausende, wenn nicht Millionen Menschen, die mit Langzeitfolgen zu kämpfen haben werden. Long Covid. Neuro Covid. Call it what you want, ihr leugnet ja eh, dass es das gibt.
Ironischerweise fällt es mir momentan in der Schule (SH) am leichtesten, das auszublenden, die Schüler*innen am Gymnasium haben sich gut an die Situation gewöhnt, das wird wohl auch dran liegen, dass das menschliche Gehirn nicht über längere Zeit im Alarmmodus verbleiben kann.
Trotzdem merkt man, dass die Einschläge näher rücken. Rote Warn-Apps, Ausfälle in den Klassen und im Sekretariat, so viele in meiner Twitter-Bubble, die sich trotz äußerster Vorsicht infizieren. Omicron ist für Kinder schwerwiegender als frühere Typen. Und ihr könnt von Glück
reden, dass es für die meisten Kinder immer noch problemlos verläuft. Ich hoffe, dass sich zeigt, dass Long Covid doch ein geringeres Problem ist als momentan befürchtet. Nicht für euch, sondern für die Kinder. Ihr dagegen habt mein Vertrauen verspielt. Ihr kennt nur
verstorben und genesen. Ihr sagt nicht „wir müssen alles tun, um die Schulen auflassen zu können“, sondern „wir müssen die Schulen um jeden Preis auflassen“.
Und scheiße, ja! Ich sehe, wie die Kinder trotz Pandemie Spaß am Unterricht haben. Ob nun trotz Covid oder auch weil
einige leichtsinniger durch die Welt gehen und sich wenig um das Virus sorgen. Und scheiße, ja! Sie haben alles Recht auf eine unbeschwerte Kindheit. Aber sie haben eben auch das Recht, dass das so bleibt. Und dass sie nicht ihre Risikokontakte anstecken. Und dass sie nicht
an Long Covid erkranken. Wir wissen zu wenig über Omikron, um mal eben einen Großteil der Bevölkerung damit zu infizieren. Wenn das eine Impfung wäre, würden wir sagen „erst mal auf Studien warten“ – für das Virus gibt es dagegen eine de-facto-Infektionspflicht.
Und hier geht es nicht um Schulen auf oder Schulen zu. Hier geht es darum, die Schulen endlich wirklich sicher zu machen. Risikogruppenkindern wirklich eine Teilnahme am hybriden Unterricht zu ermöglichen. Kinder müssen bei PCR endlich priorisiert werden. Stattdessen gibt es
Schnelltests, die wenn überhaupt, dann erst viel zu spät anschlagen. Quarantäne für die Sitznachbar*innen? Fehlanzeige! Der Fuckup in NRW bringt für mich das Fass zum Überlaufen. Das ist nur noch verlogen und ein einziger Mittelfinger.
Und hört verdammt noch mal auf, psychische Gesundheit und physische Gesundheit gegeneinander auszuspielen! Was soll der Scheiß? Schon klar, vor kurzem geisterte hier die Stellungnahme herum, die sinngemäß sagt: Schule ist in dieser Situation kein psychischer Stabilisator mehr.
Die Forderungen teile ich größtenteils – trotzdem sehe ich bei den Schüler*innen an meiner Schule nicht, dass die Schule in dieser Funktion versagt. Für die Schüler*innen scheint Schule trotz alledem noch Spaß zu machen. Und trotz allem macht mir mein Praxissemester sehr viel
Spaß und es ist toll, nach all der Zeit wieder in Klassen zu hospitieren und bald hoffentlich auch selbst zu unterrichten, in glückliche Gesichter zu sehen. Und ja, wenn man kein herzloser Klumpen Eis ist, kann man das trotz Maske sehr gut erkennen.
Und jetzt macht verdammte Axt nochmal die Schulen wirklich sicher. Gurgel-PCR wie in Wien, FFP2-Pflicht, Quarantäne für Kontaktpersonen, hybrider Unterricht, sichere Schulwege, Präsenzpflicht aussetzen.
Und lasst euch und eure Kinder impfen! Egal wie alt oder wie jung. Die Risiken der Impfung sind viel geringer als die der Infektion. Auch bei Kindern.
In meiner Brust schlagen zwei Herzen. Das eine will die Gesundheit der Kinder schützen. Das andere will, dass die Kinder eine mental unbeschwerte Kindheit in der Schule verbringen können. Gute Politik würde dafür sorgen, dass das kein Gegensatz ist.
Nun müsste eigentlich „better safe than sorry“ gelten.
Müde. Resigniert. Von der Politik enttäuscht. Wütend. Traurig. Fatalistisch. Kämpferisch. Deprimiert.
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Tatsächlich steht die Gesundheit nicht über allem, das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit steht in Konkordanz zu den anderen Grundrechten des Grundgesetzes.
Erinnert ihr euch an Findet Nemo? Dorie sagt zu Marlin: „Du kannst doch nicht zulassen, dass ihm nie etwas passiert. Dann passiert ihm doch nie etwas!“. Und absolute Sicherheit kann es bei nichts geben.