Thread by @Wir_klaeren_auf

@Gesundheitswesen_in_der_Krise

Hab nicht viel Spannendes zu berichten. Trotzdem die Welt seit zwei Jahren Kopf steht, geht ja immerhin auch der Alltag weiter; muss er ja!

Die meisten Menschen haben sich wohl mittlerweile arrangiert mit den ganzen Umständen, die sie sich machen müssen, um arbeiten, zugfahren oder Essen gehen zu dürfen. DAS IST SCHADE!

Denn ich nehme doch zunehmenden Unmut wahr, auch wenn es meistens noch humorvolle Kommentare sind.

Über Weihnachten hatte ich mich erkältet und musste leider die Infektionssprechstunde aufsuchen beim Hausarzt.

Diese ist immer erst am späten Nachmittag, so dass man nicht nur selbst auf Hilfe warten muss, sondern auch der Arbeitgeber sich gedulden muss, und man außerdem auch Rezepte oft nicht mehr einlösen kann oder die Medikation beginnen, weil die Mittel erst bestellt werden müssen.

Hinzu kommt dann, dass bei ziemlich jedem Patienten, der hustet oder ähnliches, einen PCR Test macht. Damit verbunden ist dann eine präventive Quarantäne. Untersucht wird man nicht wirklich, zumindest nicht gründlich.

Ich habe zwar ein Antibiotikum verordnet bekommen (natürlich musste PCR trotzdem gemacht werden), aber mit welcher Begründung, dass weiß ich nicht.

Die Frau Doktor war aber regelrecht schockiert, dass ich drei Tage zuvor schon bei ihrer Kollegin gewesen war und diese auf einen PCR Test verzichtet hatte, obwohl ich erst einen Tag später als vollständig geimpft gegolten habe.

Als ich mir zu Hause selbst mit dem Holzspatel neongrüne Grütze aus dem Rachen entfernt habe, fand ich es richtig, das Antibiotikum zu nehmen. Mein Mann war dann über Silvester drei Tage eng mit mir verbunden in ehelicher Solidarität und hat das Haus ebenfalls nicht verlassen.

Am 3.1.22 hat man mir mitgeteilt,ich sei Corona negativ.Männlein hat sich und sein Immunsystem überschätzt und ist dann auch zum Arzt,um sich ein Rezept zu holen.Natürlich musste auch er einen PCR Test machen…,Begründung,er sei nicht ausreichend geschützt,weil nicht geboostert.

Ich frage mich ehrlich, wie man so leichtfertig das Budget belasten kann und damit seinen eigenen Beruf gefährden.

Kaum, dass ich also nach dem Testergebnis wieder arbeiten durfte, habe ich starke Schmerzen am rechten Rippenbogen bekommen und bin mal wieder in unserer ZNA gelandet.

Interessant war hier, dass unabhängig von der Anamnese und weiterer Diagnostik, aufgrund meiner kürzlichen Covid-Impfung dringend eine Herzmuskelentzündung ausgeschlossen werden musste.

Eine Kollegin, nicht geimpft, war Covid-positiv und hatte drei Tage leichtes Fieber, dann ging es ihr wieder gut. In der zweiten Quarantäne-Woche ist sie mal an die frische Luft gegangen mit ihren Kindern in den Innenhof der Wohnanlage, niemand anderes hat sich dort aufgehalten.

Danach ging es ihr schlechter und sie hat einen festen Husten bekommen. Da ihr Arzt sie nicht empfangen wollte, wegen der Quarantäne und trotz mittlerweile negativer Selbsttests, musste sie auch in unsere Notaufnahme.

Sie wurde dort direkt isoliert, die Schwester habe sie fahrig angemotzt, sie habe die Schnauze voll und wolle nicht auch noch Corona bekommen

(zuerst hatte diese Schwester nach dem Impfstatus gefragt, dann angefangen zu meckern…ein geimpfter Covid-positiver Patient hätte sie aber doch genauso anstecken können, oder nicht?)

Als in meiner Abteilung die anderen gehört haben, dass die eine nun wieder kränker ist, kam tatsächlich aus einer Ecke der Spruch. “ Hätte sie sich wohl doch mal besser impfen lassen.“

Ich konnte innerlich nur den Kopf schütteln, da die Kollegen ja sonst so liberal getan haben und außerdem diese Aussage ja vollkommen unlogisch ist, da der jetzige Zustand der anderen ja nicht primär Covid-bedingt ist; sie hat ebenfalls bei gesichertem bakteriellem Infekt ein

Antibiotikum verordnet bekommen (und ist mittlerweile negativ). Man könnte meinen, dass durch Maßnahmen wie Quarantäne mit Frischluft-und Sonnenlichtentzug und das Tragen von Masken und der mangelnde körperliche Kontakt zu anderen Menschen unser Immunsystem verkümmern lässt.

Eine medizinische Maske sieht schon bei 32-facher Vergrößerung nicht mehr besonders dicht aus, bei 400-facher sieht man mehr Loch als Gewebe. Bei einem Stück dreilagigem Toilettenpapier unter dem Microskop kann man nicht so gut durchsehen.

Bakterien hält dieser Lappen vermutlich ab, darum hat unser Immunsystem auch verlernt, mit denen fertig zu werden, aber Viren, die man nicht mal bei tausendfacher Vergrößerung sichtbar machen kann, wohl eher nicht so gut.

Ich erfasse den logischen Sinn dieser ganzen Maßnahmen einfach nicht und diese völlig willkürliche Benachteiligung von Menschen, aufgrund einer freien Persönlichkeitsentfaltung ist antidemokratisch.

Gehe ich demonstrieren? Nein! Von dieser Form des Protestes habe ich noch nie was gehalten. Habe ich mich impfen lassen? Ja. Hätte ich es getan, wenn es nicht diese ganzen Umstände machen würde, nicht geimpft zu sein? Ja, aber wohl nicht zu genau diesem Zeitpunkt.

Es gibt logische medizinische Zusammenhänge, die es wahrscheinlich machen, dass eine Infektion mich sehr gefährden würde. Dagegen stand bisher das Argument, dass die Impfung genau darum nicht wirkungsvoll wäre und dem hingegen die Gefahr von spezifischen und

unspezifischen Nebenwirkungen steht. Man hat mir medizinische Mittel angeboten, die Impfwirkung zu sichern und somit hat sich das Gleichgewicht verschoben. Werde ich mich boostern lassen? Das entscheide ich, nachdem ich den weiteren Verlauf der Lage im Gesamten kenne;

wenn ich eine Vorhersage treffen sollte, eher nicht. Ich wünsche jedem Menschen, dass er frei sein kann, geimpft oder nicht. Wer sagt, Gesundheit sei das höchste Gut, der war nie unfrei.

So eine Scheiße! Gestern ist sogar schon unter uns drei Kollegen eine hitzige Diskussion entstanden. Meine zwei Kolleginnen waren ja früh geimpft und sind auch schon geboostert seit etwa drei Monaten.

Da die Politik sich ja mal wieder etwas sehr Empirisches ausgedacht hat, nämlich, dass nur geboosterte Bürger keinen Test mehr brauchen, wo die 2-G-Regel gilt, ging das Gespräch erst noch um die allgemeine Impfpflicht, weil sicher auch bei uns bald Ungeimpfte KollegInnen in

irgendeiner Form angeschrieben werden müssen. Übrigens brauche ich beim Rehasport keinen Test, jedoch die Leute, die in der gleichen Einrichtung freien Sport treiben, an Geräten, in Kursen, wie dem unseren oder im Wasser, brauchen einen bei jedem Besuch-LOGISCH, ODER?

Jedenfalls meinte die eine Kollegin, dass sie es richtig fände, dass geboosterte mehr Freiheiten haben und weniger Nachweise erbringen müssen.

Die andere argumentierte dagegen, sie habe sich nicht impfen lassen,um mehr Freiheit zu erlangen; tatsächlich verzichtet sie auch gänzlich auf den Besuch in Zonen mit 2-G-Regel,weil sie die Impfpflicht nicht unterstützen will. Andererseits gäbe es diese ja auch für Masern, etc…

Die andere dann wieder, sie habe so viel auf sich genommen und alles mitgemacht und nun wolle sie dafür auch mehr zurückbekommen.
Ehrlich, man kann Masern weder mit Covid-19 vergleichen, noch kann man den Impfstoff für Masern vergleichen mit irgendeinem Impfstoff gegen Covid-19!

Wie viele Erwachsene Menschen kommen heil davon, wenn sie sich mit Masern infizieren? Es geht doch jetzt auch gar nicht mehr darum, dass die Krankenanstalten nicht überlastet werden, sondern um den massiven personellen Ausfall durch Quarantäneverpflichtungen.

Soll doch der zu Hause bleiben, der sich krank fühlt und alle anderen eben nicht! Wenn Testpflicht, dann für alle! Allerdings kann ich jeden verstehen, der einen positiven Selbsttest verschweigt, wenn er sich gut fühlt.

Denn ob geimpft oder nicht, eingesperrt zu sein und von Sonne, Frischlust und anderen Menschen abgesondert, macht doch erst recht krank!

Ein Freund war bis vor zwei Wochen positiv und in Quarantäne und trotz Genesung laut PCR-Test, ist er nun wieder positiv. Er ist doppelt geimpft, aber vermutlich würden einige Herren und Damen nun sagen, dass er eben noch nicht geboostert war und das darum so weit kommen konnte.

Mein Arbeitgeber hat in unserer Hauszeitschrift nun allgemein für alle die Information geteilt, dass er keinerlei Möglichkeit sieht, ungeimpfte Mitarbeiter nach den 15.3.2022 weiterhin zu beschäftigen.

Viele Verwaltungsangestellte sind ohnehin schon lange im Home-Office tätig,darum frage ich mich, warum das nicht weitergeführt werden kann, zumindest in diesem Bereich. Zumindest gibt es aber vielfältige Beratungsangebote, medizinisch und arbeitsrechtlich für die Mitarbeiter.

Obwohl durch die 3-G-Pflicht der Impfstatus aller Mitarbeiter mittlerweile erfasst ist, wurden bisher meines Wissens keinerlei Personen persönlich angeschrieben und nicht vorab mit Kündigungen oder ähnlichem gedroht.

Bei unseren Ärzten beschleicht mich immer wieder das Gefühl, persönlich als Patientin und auch als Mitarbeiterin, dass die Meinung gegenüber der Presse als Vertreter der Einrichtung sehr befangen ist. Dass den Patienten gegenüber ebenso pro Impfung gehalten werden muss.

Ich hoffe wirklich, dass es zum Supergau des Pflegenotstandes kommt, dass durch fehlende Mitarbeiter in anderen Bereichen viel Geld verloren geht und die Menschen endlich erkennen, dass sie vor dem Falschen Angst hatten.

@threadreaderapp please unroll