#CoronaInfo – Während sich das Coronavirus SARS-CoV-2 in einem infizierten Menschen vermehrt, entstehen immer wieder kleine Veränderungen im Erbgut. Wie sehr solche veränderte Viren weitergegeben werden, zeigt die Untersuchung eines Virus-Ausbruchs auf einem Fischerboot. … (1/9)
Von 122 Crewmitgliedern waren bei der (erzwungenen) Rückkehr nach zwei Wochen auf See über vier Fünftel positiv getestet. Von 13 konnten schlussendlich sehr gute Erbgut-Sequenz-Daten gewonnen werden. Diese wurden dann auf kleine Veränderungen hin untersucht. … (2/9)
Von den 30000 „Buchstaben“ des Virus-Erbgutes waren bei 12 von den 13 Personen einer bis fünf Buchstaben verändert. Das heißt, dass es bei den Milliarden von Erbgut-Kopiervorgängen in den infizierten Menschen gelegentlich kleine Änderungen im Erbgut gab. … (3/9)
Diese leicht veränderten Viren waren selber wieder vermehrungsfähig, d.h. die Änderungen verschwanden nicht sofort wieder. Sie machten aber in den meisten Fällen weniger als einen Zehntel der gesamten Virus-Erbgut-Information aus einer Person aus. … (4/9)
Bei einer akuten Ansteckung trägt man einige Milliarden Viruspartikel in sich. Über 100 Millionen davon hatten also ein ganz leicht verändertes Erbgut. … (5/9)
Nun war es so, dass diese kleinen Änderungen in allen 13 Personen unterschiedlich waren. Warum ist das wichtig? Die Annahme ist, dass sich alle 13 direkt oder indirekt bei der selben Person angesteckt hatten, eine Art „Superspreading-Ereignis“. … (6/9)
Das Virus wurde also von einer Person auf das Schiff gebracht, und auch bei ihr gab es Virus-Partikel mit kleinen Änderungen. Die waren aber nicht mehr sichtbar bei der nächsten Runde Ansteckungen; denn dann gäbe es bestimmte Erbgut-Änderungen in mehr als einer Person. … (7/9)
So wie schon andere Studien vorher gezeigt haben, bedeutet das: es werden immer nur wenige Viren weitergegeben – vielleicht nur einige Dutzend. Die Chance, dass darunter ein Virus mit einer Erbgut-Veränderung darunter ist, ist recht klein. … (8/9)
Das heißt, dass die Weitergabe von Mensch zu Mensch ein enger, bremsender „Flaschenhals" in der beständigen Veränderung des Virus ist. Dazu passt, dass trotz wohl schon über einer Milliarde Ansteckungen weltweit eine recht überschaubare Anzahl Virusvarianten entstanden ist. (9/9)
#CoronaInfo – Mittlerweile sind viele Menschen zumindest teilweise immun gegen das Coronavirus SARS-CoV-2, durch Impfung, Genesung, oder beides. Die hier zusammengefasste Studie widmet sich der Frage, wie damit der Schutz vor den verschiedenen Virusvarianten aussieht. … (1/10)
Als erstes wurde verglichen, wie gut die Antikörper von RNA-Geimpften und (vom ursprünglichen Virus) Genesenen ohne Impfung verschiedene Virusvarianten erkannten. Die Antikörper von Genesenen waren dabei stärker auf das ursprüngliche Virus ausgerichtet. … (2/10)
Antikörper von Geimpften waren dagegen breiter wirksam und erkannten die Varianten besser. Ein ähnliches Bild gab es mit dem Totimpfstoff Sinopharm und den Adenovirus-Impfstoffen Sputnik und AstraZeneca, auch wenn diese alle weniger Antikörper machten als RNA-Impfstoffe.…(3/10)
#CoronaInfo – In den letzten Tagen fand eine Studie weite Verbreitung, die zeigen soll, dass Vitamin D gegen schwere COVID-19-Krankheitsverläufe hilft. Hier zusammengefasst warum die Studie das nicht glaubhaft zeigt, aber trotzdem einen wichtigen Punkt berührt. … (1/11)
In der Studie wurden 253 Menschen betrachtet, die zwischen April 2020 und Februar 2021 mit COVID-19 in ein Krankenhaus eingeliefert wurden, und bei denen in den zwei Jahren davor Vitamin-D-Werte im Blut gemessen wurden. … (2/11)
Die 253 Menschen wurden gemäß den Vitamin-D-Messwerten in vier Gruppen eingeteilt. Die Gruppe mit dem niedrigsten Vitamin-D-Wert hatte im Vergleich zu denjeniger mit dem hächsten Vitamin-D-Wert folgende Unterschiede: … (3/11)
#CoronaInfo – Nach einer Ansteckung mit dem Coronaviren SARS-CoV-2 kommt es oft zu Geruchs- und Geschmacksverlust. Eine hier zusammengefasste Studie zeigt, wie die Riechnerven indirekt durch das Virus geschädigt werden. … (1/8)
Zuerst wurden die Zellen in der Nase von Goldhamster untersucht nach Ansteckung nit SARS-CoV-2. Am meisten Virus wurde in den Stützzellen gesehen, die um die Riechnerven herum sind; in den Riechnerven selber war nur wenig Virus. … (2/8)
Das bedeutet, dass die Riechnerven kaum, die Stützzellen aber sehr stark vom Virus infiziert werden. In der Folge sterben die Stützzellen ab, werden aber innert einiger Tagen erneuert. Dabei produzieren sie verschiedene Immunsystem-Botenstoffe. … (3/8)
#CoronaInfo – Nach Ansteckung mit einem Virus beginnt das Immunsystem Antikörper dagegen herzustellen. Eine hier zusammengefasste Studie zeigt: bei COVID-19 ist nicht nur wichtig, wieviele Antikörper wie schnell gemacht werden, sondern auch wie sie „dekoriert“ sind. … (1/8)
Antikörper kommen in verschiedenen Formen vor. Ein Teil dieser Form wird von der sogenannten „Glykosylierung“ bestimmt. Das bedeutet, das an Antikörper einige Zucker-Moleküle angehängt werden. Welche genau das sind ist wichtig für die Funktion des Antikörpers. … (2/8)
Die Studie hat nun einmal 109 und einmal 69 COVID-19-Patient*innen untersucht, die mit anfänglich milden Symptomen ins Krankenhaus kamen. Bei den meisten blieb es dabei, bei 8 bzw. 7 nahm die Krankheit aber einen schweren Verlauf. … (3/8)
#CoronaInfo – Die Corona-Impfung schützt zuverlässig vor schwerer Erkrankung, wenn man sich trotzdem mit SARS-CoV-2 ansteckt. Denn wenn das Virus reinkommt, springt das Immungedächtnis an. Hier zusammengefasst eine Studie, die diese Reaktivierung untersucht hat. … (1/9)
In der Studie wurden gut 30 Personen aus dem Gesundheitswesen untersucht, die nach einige Monate nach der Impfung eine Ansteckung hatten. Die meisten hatten kaum Krankheitszeichen, die anderen hatten einen milden Verlauf (d.h. leichte bis schwere Erkältung). … (2/9)
Im Vergleich mit einer Gruppe ohne Ansteckung wurden Antikörper gemessen, die gegen zwei Bestandteile des Virus gerichtet sind; nämlich gegen das Spike-Protein (mit dem auch geimpft wird), und gegen das N-Protein. … (3/9)
#CoronaInfo – Bei Kindern hat eine Ansteckung mit SARS-CoV-2 eher selten schwerwiegende Folgen. Dazu gehört neben LongCovid (wochen-/monatelange Erschöpfung) das „Multi-Entzündungs-Syndrom“ MIS-C (hohes Fieber usw. nach 2-8 Wochen). Wie ist der Forschungsstand zu MIS-C? … (1/7)
MIS-C kommt bei unter 12jährigen bei ungefähr 1 von 1000 bis 4000 Ansteckungen vor – bspw. bei den aktuellen Fallzahlen in Berlin ungefähr 3-15x pro Woche. Wie meistens bei Kindern hatten auch diejenigen mit MIS-C in den Tagen nach der Ansteckung nur leichte Symptome. … (2/7)
Das hohe Fieber, das eine – üblicherweise erfolgreiche Behandlung ohne Folgeschäden – im Krankenhaus notwendig macht, kommt dann erst nach einigen Wochen. Zur Zeit werden verschiedene mögliche Ursachen diskutiert. … (3/7)