1/ Heute soll es um das schönste Eigentor der letzten Zeit gehen: Die Entscheidung der @sparkasse, das #Bitcoin Pilotprojekt nicht in die Tat umzusetzen. Ich will zeigen, warum es ein historischer und kurzsichtiger Fehler war. Ein kurzer Thread. 🧵👇
2/ Wir erinnern: Die Sparkasse wollte in einem Pilotprojekt des Deutschen Sparkassenverlags (DSV) & S-Payment Möglichkeiten / Risiken des Bitcoin Handels prüfen. Fazit: Ulrich Reuter, Präsident Sparkassenverband Bayern, erteilt Absage & vergleicht Bitcoin mit Schneeballsystem.☃️
3/ Wo anfangen? Vorne: Verwahren von Geld war die ursprüngliche Funktion einer Bank. Der Begriff „Bank“ stammt aus der Renaissance & bezeichnet eine reale Bank, auf der Geschäfte abgewickelt wurden. Damals ging es u.a. um Gold – in Florenz z.B. bevorzugt Florentiner Goldmünze.
4/ Gold musste man verwahren. Das definiert bis heute den Begriff: „A bank is a financial institution that accepts deposits & channels deposits into lending activities.“ (Wikipedia) Doch das Geschäft hat einen U-Turn gemacht. Man bestraft das Sparen. Kommunikativ ein Desaster.
5/ In Verbindung mit komplexeren Geschäftsmodellen werden Banken als Marken nicht nur unschärfer, der Markenkern wird regelrecht zerstört. Im Fall der Sparkasse sogar noch drastischer, da das Wort „Sparen“ im Markennamen sogar enthalten ist.
6/ Bei Gründung 1778 hatte sie Ziel, „Ersparnisbildung und finanzielle Vorsorge breiter Bevölkerungsgschichten zu fördern.“ Davon nur Rudimente übrig. Leider erkennt man nicht, welches System genau die Funktion für die nächste Generation erfüllt. Hint: it’s Bitcoin. Dazu später
7/ Zurück zum Markenwert: Der hat sich historisch aus dem Sparen gespeist. Der Widerspruch ist so eklatant, dass die Sparkasse selbst sogar davon abrät, Geld auf Konten zu parken: „Dies macht aufgrund der aktuellen Negativzinsen und einer steigenden Inflationsrate wenig Sinn“.
8/ Dass Bitcoin klammheimlich die Keimzelle einer neuen Sparkultur geworden ist, die wie ein Virus um sich greift und fundamental die Verhaltensweisen einer ganzen Generation positiv verändert, scheint unsere Sparkasse nicht zu erkennen.
9/ Ebenso wie die Tatsache, dass es das erste digitale Geld ist, das von den Besitzern physisch verwahrt werden kann – eine offene Tür, die auf eine „Sparkasse“ wie eine Einladung wirken müsste – „hier werden Eure Coins verwahrt“.
10/ Wie einst bei Gold, eröffnet sich die Chance, für die eigenen Kunden sicher zu verwahren – nur digital statt analog. Tatsächlich ein echter Dienst. Und um die Gunst der Kunden buhlen bereits unzählige Apps und Hardware Wallets.Weil es wichtig ist.
11/ Bitcoin erlaubt es gleich auf mehreren Ebenen an den Markenkern anzuknüpfen. Zum einen kann Geld über einen „Custodian“ – in dem Fall die Bank –, sicher verwahrt werden, zum anderen können auch Anreize gesetzt werden, Vermögen aufzubauen - hier gibt es einen Bildungsauftrag.
12/ Bitcoiner haben längst mit Memes wie „Stacking Sats“ Sparen neu definiert - Einladung für eine Bank, die das Potenzial erkennt. Aufklärung und Kommunikation als Schlüssel die junge Generation direkt anzusprechen. dematerialize.blog/bitcoin-is-the…
13/ Sparen war einst im Mittelpunkt der Kommunikation. Auch der Weltspartag, der 1925 eingeführt wurde hatte das Weltinstitut der Sparkassen als Absender. Ziel: Mit kleinen Beträgen über die Jahre Vermögen aufbauen – & den Wert des Geldes schätzen lernen. #Stackingsats analog.
14/ Doch während die Chance entsteht, mit der Zukunftswährung an die Vergangenheit anzuknüpfen und die eigene Marke aufzuwerten und mit Sinn zu erfüllen, verliert die Sparkasse den Draht zur Jugend, die für alles, was mit Bitcoin zu tun hat, andere Wege suchen muss.
15/ Schere zwischen Marke und Realität. @wiwo über Weltspartag: „Der Tag, an dem Lisa und Hänschen mit Mama zur Sparkasse gehen und Spargroschen auf ein Kinderkonto einzahlen. So sehen zumindest Sparkassen den Tag in einer vergangenheitslastigen Theorie … sinnlos wie nie zuvor.“
16/ Bitcoin verkörpert unter anderem Werte, die für die Sparkasse eigentlich ein Fundament sein sollten. Doch statt den Strohalm zu greifen und die Kunden von morgen zu bedienen, fehlt das Grundverständnis für das, was Bitcoin darstellt.
17/ Denn als unabhängiger digitaler Rohstoff ist es genau die Technologie, mit der die eigenen Kunden im heutigen inflationären Umfeld gerüstet wären, um Wohlstand nicht nur zu erhalten, sondern aufzubauen. Bitcoin kennt keine Schulden.
18/ Bitcoin braucht keine Sparkasse & Banken. Wer möchte, spielt selbst Bank und verwahrt sein Geld sicherer als es jemals auf unserem Planeten möglich war. Doch umgekehrt stellt Bitcoin für die Sparkasse und alle Banken der Welt eine Chance dar, die scheinbar unterschätzt wird.
19/ Die Bitcoin-Absage nach dem Pilotprojekt war eine Kapitulation vor der Zukunft. Dass der Vorstand Bitcoin als Schneeballsystem bezeichnet hat, zeugt von Unkenntnis und Angst vor Disruption und Zukunft. Tatsächlich ist Bitcoin genau das Gegenteil eines Schneeballsystems.
20/ Bitcoin ist ein System, das es geschafft hat, ein disinflationäres physisches Cash-Instrument in die digitale Welt zu holen. Die revolutionäre Geldpolitik, die auf festgelegtem Ausgabemechanismus besteht, sorgt für langfristige Wertsteigerung. Im Gegensatz zum Fiat Geldsystem
21/ Bitcoin ist vielmehr der sich vergrößernde Schneeball, von dem Warren Buffett immer sprach: Der Sparer braucht dafür einfach viel Zeit und einen langen Berg, damit die Ersparnisse wertvoller werden - also der Schneeball bildlich größer.
22/ Die Sparkasse unterschätzt Bitcoin und vor allem den First-Mover-Effekt in diesem Bereich. Überraschend ist das nicht, denn eine Disruption wie Bitcoin sie darstellt, wird selten von etablierten Playern erkannt.
23/ Abschließend nur die Feststellung: Bitcoin doesn‘t care. In diesem Sinne, alles Gute liebe Sparkasse, ist nicht böse gemeint. Tagged eure lokale Sparkasse oder Ansprechpartner. 🥰
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1/ #Bitcoin sofort verbieten! Das ist der Traum aller Kritiker. Doch leider ist es nicht so einfach, wie sie es sich in ihren ökonomischen Allmachtsvorstellungen ausmalen. Warum das so ist, folgt hier mit IX einfachen Gründen. Ein kurzer Thread zur Bitcoin Verbots-Fantasie.👇🧵
2/ Grund I: Bitcoin ist überall. Menschen, die Bitcoin-Verbote propagieren leben in der zentralisierten Fiat-Welt. Leider ist Bitcoin ein globaler digitaler Rohstoff ohne Kopf: No rulers, just rules. Zu abstrakt? Kein CEO, kein Land, keine Firma, Bitcoin ist nirgends und überall.
3/ Wer Fiat On- und Off-Ramps verbietet, hat noch lange nicht Bitcoin tangiert. Denn eigentlich hat man dann nur zentralisierte Unternehmen zensiert, und auch nur deren Fiat-Geschäfte reguliert. Dennoch kann man es tun – zur Freude anderer Länder. Denn … aber dazu später.
Dieser Post ist allen #Bitcoin Skeptikern gewidmet, die in der negativen Newsspirale den Glauben verlieren. Kurz durchzuatmen. Wir erleben den normalen Widerstand gegen eine neue Technologie. Ein „kurzer“ historischer Exkurs und Blick zurück – ein Thread.🧵👇
Wer sich fragt, ob Bitcoin schon erfolgreich ist, ein kurzer Reality Check: Wir sprechen von einer Technologie, die 2008 in einer E-Mail veröffentlicht wurde. Diese Woche: Das IMF mischt sich wegen geopolitischer Folgen ein. Aber zurück zur Frage: Warum der Widerstand?👇
Elon Musk sagte – mal – einen richtigen Satz: In retrospect it was inevitable. Eingeständnis der Tatsache, dass es uns schwer fällt, Entwicklungen der Zukunft zu verstehen. Wir brauchen den Rückspiegel. „You can only connect the dots looking backwards“, sagte schon Steve Jobs. 👇