Am Mittwoch (23.3.22) war ich in einem TERF Space zum Selbstbestimmungsgesetz. Er plobbte in meinem Feed auf, und ich ging nichtsahnend hinein, sah auf einen Blick, dass das nicht meine Bubble war und - blieb.
Tatsächlich wurde ich als Sprechendes zugelassen, aber da einer der Hosts immer aufrief, wer sprechen durfte, schwieg ich noch eine ganze Weile (Geduldsprobe!) und hörte zu.
Die Kurzfassung: Lügen, Hass und Angst schüren.
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Es wurden drei Arten von trans Personen unterschieden.
"Alte Männer, die Frauen sein wollen aus Fetisch Gründen oder um sexuell übergriffig zu sein"
"Junge Mädchen, die wegen Frauenunterdrückung Männer sein wollen" und
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ein Selbstbestimmungsgesetz etablieren wollen würde, das hauptsächlich dazu dienen würde, "verstümmelnde" Operationen an Kindern durchzuführen und sexualisierte Gewalt in Frauenschutzräumen zu ermöglichen.
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Als Beispiel wird dann immer wieder nach UK verwiesen, wo es angeblich gerade erst eine Vergewaltigung durch eine trans Frau gegeben habe, die nicht verurteilt werden konnte, weil UK Gesetzgebung vorgeblich
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nur Männer für Vergewaltigung belangen könne. Selbst wenn dem so wäre, wäre ja die scheiß Gesetzgebung an der Stelle das Gesetz, dass nicht ermöglicht andere Menschen als Männer für Vergewaltigung zu belangen.
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Und die Gesetzgebung zu Vergewaltigung in UK? Ist scheiße und definiert Vergewaltigung als nicht konsensuelle Penetration von Vagina, Anus oder Mund mit Penis(!).
Im Selbstbestimmungsgesetz geht es nicht um Operationen und Hormone für trans Kinder. Sondern um den Vornamen und den amtlichen Geschlechtseintrag (davon hat Deutschland derzeit 4: männlich, weiblich, divers, kein Eintrag)
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Erzählt wurde, dass 14jährige selbst über Operationen entscheiden können sollen und sich "verstümmeln" lassen würden. Dass bereits 12jährigen Brüste amputiert werden würden.
Das stimmt nicht.
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- bis 22 Uhr allein draußen sein
- über eigene Religion entscheiden
- über das Spenden der eigenen Organe entscheiden
- ohne Kenntnis der Sorgeberechtigten mit Pille verhüten
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Übrigens darf auch jetzt schon mit 14 allein ein Namensänderungsantrag selbstständig gestellt werden, es ändert sich also nur, dass das in Verbindung mit einer Änderung des Geschlechtseintrages passieren kann.
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Das war auch, wofür ich genutzt habe zu reden: auf diese Falschbehauptungen hinzuweisen, und Menschen aufzufordern, den Gesetzesentwurf selbst zu lesen. Das könnt ihr hier tun (PDF):
Ich war, meines Wissens, die einzige trans Person die da gesprochen hat (und auch nicht viel). Mir wurde mehrfach das Wort abgeschnitten, weil ich angeblich nicht beim Thema blieb - obwohl ich mich nur auf vorher von anderen
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gemachte Punkte bezog. Aber gut, ich hatte auch nicht erwartet, da ausführlich zu Wort zu kommen und hatte auch nicht vor da zu diskutieren, sondern nur eben auf Falschbehauptungen hinzuweisen. Das hab ich getan.
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Naja im #EsWirdEinKind Buch schreibe ich sehr ausführlich darüber, dass ich mir wünsche, dass Kinder einfach Kinder sein dürfen. Und dass sie selbst entscheiden dürfen sollen, welches Geschlecht sie haben.
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Mädchen, die mit Baggern spielen, bolzen, sich raufen, Mathe lieben - sind großartig! Genau wie Jungs, die mit Puppen spielen, gern basteln, Musik lieben großartig sind.
Oder Kinder, die gern auf Bäume klettern und kuscheln.
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Gestern hat @MayaMitKind einen Space zum Thema "Was trans Personen wirklich wollen" gemacht, zu Aufklärung häufiger Missverständnisse.
Dabei kam es auch zu der Frage: Warum ist Geschlecht für viele so ein großes Ding, wo überhaupt keine Offenheit besteht?
Ein Thread 1/xx
Und zwar geht es hier nicht um trans vs cis Personen - das krasse Festhalten am Zwei-Geschlechter-Modell ist etwas, das cis wie trans Personen gleichermaßen tun.
Nicht umsonst gibt es trans Personen, die massiv binär denken und auf "alle OPs und Maßnahmen" bestehen.
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Also, warum klammern Menschen sich so sehr an das Zwei-Geschlechter-Modell?
Weil es in unserer Gesellschaft ein grundlegendes Wissen über die Welt ist.
"Mein Sohn dürfte ja Kleider tragen, wenn er fragen würde." höre ich öfter mal.
Aber: wenn ihr das dem Kind, welches ihr für männlich haltet, nicht als Option anbietet, verinnerlicht es wahrscheinlich das gesellschaftliche Denken, es dürfe nicht. 1/6