Heute findet in Brüssel die entscheidende Verhandlungsrunde zum neuen #DigitalServicesAct statt. Die Europäische Union kann mit diesem Regelwerk Maßstäbe bei der Regulierung digitaler Plattformen setzen und gleichzeitig die Bürgerrechte und die Demokratie besser schützen 🧵. #DSA
Obwohl der DSA in 🇩🇪 das problematische Regime des NetzDG ablösen wird, dient er primär nicht der Verfolgung bereits begangener Rechtsverletzungen. Der DSA reduziert vielmehr die strukturelle Wahrscheinlichkeit, dass auf großen Plattformen Rechtsverletzungen begangen werden.
Dazu sollen den Plattformen bestimmte Sorgfalts- und Rechenschaftspflichten auferlegt werden. Ein förmlicheres Verfahren soll sicher stellen, dass Overblocking vermieden und die Grundrechte geschützt werden.
Aber der DSA ist kein Ersatz für eine digitalere Justiz. Rechtsverletzungen, insbesondere Straftaten, im digitalen Raum müssen zügiger und einfacher verfolgt werden können. Vorhaben wie der Digitalpakt für die Justiz werden durch den DSA nicht obsolet.
Neben der Vermeidung von Rechtsverletzungen (hier wird man das heutige Verhandlungsergebnis genau prüfen müssen) enthält der DSA weitere Punkte, vor allem zur Bekämpfung von Desinformation und zur Verbesserung von Transparenz und Forschung zum Wirken großer digitaler Plattformen.
Angesichts der schrecklichen antisemitischen Vorfälle des Wochenendes muss uns klar sein, dass der vermeintliche politische und gesellschaftliche Einsatz gegen Antisemitismus in Deutschland von Jüdinnen und Juden oftmals nur als Lippenbekenntnis wahrgenommen wird. 🧵
Bei „Pro-Palästina“-Demonstrationen müssen die Behörden prüfen, ob zu erwartende Straftaten eine Untersagung der Versammlung oder wenigstens striktere Auflagen rechtfertigen. Wenn klar ist, dass Straftaten begangen werden, darf der Staat einer Eskalation nicht einfach zusehen.
Dieselben Menschen, die richtigerweise Wert darauf legen, dass Kritik an der israelischen Regierung nicht mit Antisemitismus gleichzusetzen ist, verstehen die deutliche Absage an Judenhass mitunter als Angriff auf ihre muslimische Identität.
Liebe Grüne, herzlichen Glückwunsch zum heute beschlossenen Wahlprogramm. Ich freue mich auf die inhaltliche Auseinandersetzung in den kommenden Wochen. Ich nehme mir die deutliche Kritik an meinem Tweet zur Rede von Carolin Emcke zu Herzen. (Thread)
Antisemitismus-Vorwürfe ihr gegenüber wären offenkundig absurd. Nach erneutem mehrmaligem Ansehen und Lesen der Rede sowie Gesprächen mit einigen Menschen stelle ich fest:
Sie beschreibt zutreffen, wie die Relevanz und Gefährlichkeit von gegen unterschiedliche Feindbilder gerichteten Verschwörungsideologien unter den Bedingungen eines digitalen Wahlkampfes wachsen wird.
Vorschlag für ein paar gute innenpolitische Vorsätze in dieser Woche:
- Wir diskutieren nicht nur, wie man Bürgerrechte einschränken kann, sondern auch, wie man die Behörden strukturell im Kampf gegen Rechtsextremismus stärkt.
(1/4)
- Wir bemühen uns, technische Hintergründe einer Maßnahme zu verstehen. Wir versuchen, die Bedürfnisse nach Datenschutz, Privatsphäre und IT-Sicherheit nicht als Schwächen, sondern als Stärken einer freien und offenen Gesellschaft mit selbstbewussten Bürger/innen zu sehen.
(2/4)
- Wir stellen weder unbescholtene Bürgerinnen und Bürger noch bestimmte Gruppen - auch nicht Gamer oder Sportschützen - unter Generalverdacht, sondern bemühen uns stets, verdachtsabhängige Maßnahmen zu diskutieren.