Hallo lieber #weedmob. Viele von euch werden das Interview von @kristine_lutke beim @hanfverband gesehen haben. Vielen ist ihre Äußerung aufgefallen, dass eine #Entkriminalisierung zu mehr Konsum und mehr Gefahren führt. Doch ist dies so korrekt? (1/18)
Zunächst einmal muss man beachten, dass es bereits jetzt nicht nur einen Markt für psychoaktive Subtanzen gibt. Hierbei sollte man zwischen dem Markt „klassischer“ BTM und NPS unterscheiden. (2/18)
Viele werden sich nun fragen, warum man hier unterscheiden sollte, schließlich sind Drogen einfach Drogen. So einfach ist es leider nicht. (3/18)
Im Vergleich zu klassischen BTM sind NPS nicht an den Anbau von Grundstoffen gebunden und werden nahezu rein synthetisch hergestellt. (4/18)
Dies lockte nun neue Gruppen auf den Markt und führt auf Grund der geringeren Gefahren bei der Herstellung und dem Transport zu einem Überschwappen auf den Markt für reguläre BTM. (5/18)
Verschärft wurde die Situation durch die Einführung des NpsG im Jahr 2017. Im Vergleich zu klassischen BTM wird hier der Besitz nicht so stark bestraft, wie der Besitz klassischer BTM. Was logischer Weise als eine Art Konkunkturprogramm für die OK gesehen werden kann. (7/18)
Um es einmal konkret zu beschreiben. Wenn man mit normalem #Cannabis aufgegriffen wird, so ist es nicht klar, ob man mit einem Strafverfahren rechnen muss. Bei NPS kann von einer Einstellung ausgegangen werden. (8/18)
Dies führt zu weiteren Problemen beim Gesundheitsschutz. So kann eine Person, die mit #Cannabis aufgegriffen wird nicht sagen ob sie natürliches THC oder auch NPS konsumiert hat. (9/18)
Eine Unterscheidung wird meines Wissens nach auch nicht bei der Erhebung der Statistik vorgenommen. So können Personen, die Schäden durch NPS erhalten haben auch einfach und Cannabis eingeordnet werden. (10/18)
Warum wir diese wichtige Daten nicht erheben ist für mich nur schwer vermittelbar. (11/18)
Frau Lutke verwies auch auf den Punkt, dass das Verbot immer noch eine gewisse Zahl vom Konsum abhält. Die Frage, die wir uns hierbei stellen sollten ist jedoch, warum man dann bei NPS von einer Verfolgung der Konsumenten absieht. (12/18)
Aus gesundheitlichen Gründen ist dieses Ungleichgewicht nicht zu rechtfertigen, da die Gefahren durch NPS als wesentlich höher einzustufen sind, als für die Originalsubstanzen. (Vgl. synth. Cannabinoide sind bis zu 200x so potent wie natürliches THC) (13/18)
Als Lösungsvorschlag sieht Frau Lutke hierbei die Etablierung eines vollumfänglichen Marktes. Doch wie schützen wir die Gesundheit der Menschen bis zu der Etablierung des Marktes? Wie können wir wichtige Schritte wie #Drugchecking etablieren, wenn es für Konsumenten, (14/18)
aus strafrechtlicher Sicht, sicherer ist NPS zu konsumieren und sie so mit geringen Folgen auf ihr berufliches, aber auch gesellschaftliches Leben rechnen müssen? (15/18)
Wie kommt es zu dieser Ungleichbehandlung trotz massiv unterschiedlicher Gefahrenbewertung? Eine ideolgische von Stigma geprägte Interpretation liegt hier sehr nahe. Und dies bei ca. 4.000.000 Konsumenten in Deutschland.(16/18)
Alles Fragen, die in der aktuellen Debatte nicht gestellt werden. Offen bleibt immer noch, wie lange wir es aus gesundheitspolitischer Sicht aushalten diese Diskrepanz aufrecht zurerhalten. Den interessierten Lesern empfehle ich hierbei einen Blick auf folgenden Artikel (17/18)

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Apr 16
Im Moment gehen ja viele auf das Thema der #Cannabis-Legalisierung ein und stellen immer die Gefahren der Sucht in den Vordergrund. Auch die Medien nehmen immer wieder Bezug darauf, doch ist das wirklich so? Hier meine Sicht auf die Dinge. (1/19)
Dazu sollten wir uns zunächst folgende Frage stellen. Was ist Sucht? Unter Sucht versteht man ein Verhalten, (2/19)
dass eine Person trotz seiner negativen Auswirkungen auf seine eigene Gesundheit oder seine gesellschaftliche Position nicht aufgeben kann und ein stetiges Verlangen verspürt diese Handlung durchzuführen. (3/19)
Read 19 tweets
Mar 13
was die Situation immer mehr auflockerte und auch das Interesse der Ärzte weckte.
Auch Erfolge, wie eine geringere Einnahme von Opiaten wurde dann durch die Ärzteschaft als positiv aufgenommen, sodass ich regelmäßig von Ärzten aufgesucht wurde, (10/15)
damit ein Erfahrungsaustausch erfolgen kann.
Nach nun mehr 5 Jahren des „Cannabis-als-Medizin-Gesetz“ hat mich dieser Aufenthalt mehr als schockiert. (11/15)
Immer noch wird Cannabispatienten mit Argwohn begegnet und das Stigma von Sucht und Missbrauch schwebt über unseren Köpfen.
Immer noch ist das Thema in einem breiten Teil der Ärzteschaft nicht angekommen und auf Nachfrage wurde mir bestätigt, (12/15)
Read 7 tweets
Mar 13
Nach meinem Aufenthalt im Krankenhaus möchte ich mich persönlich an die Ärzteschaft in unserem Land wenden. Leider scheint es hier immer noch massive Vorbehalte beim Thema Cannabis als Medizin zu geben. Dazu ein paar Eindrücke aus meinem Aufenthalt. (1/15)
Letzten Donnerstag musste ich wegen Verwachsungen im Bauchbereich und einer massiven Entzündung des Darms stationär aufgenommen und einer Operation unterzogen werden. Wie dabei üblich wurde ich über meine aktuelle Medikation befragt. (2/15)
Da ich seit längerer Zeit Cannabispatient bin habe ich natürlich Cannabis als eines meiner eingenommenen Medikamente angeben. Was darauf folgte war für mich persönlich die Essenz aus Fehlinformationen, Stigmatisierung und Vorurteilen. (3/15)
Read 16 tweets
Feb 14
@morgenpost In Bezug zu ihrem Artikel zur Erkrankung Jugendlicher durch den Konsum von Cannabis muss ich einfach Stellung nehmen, da sie leider ihrer journalistischen Pflicht nicht nachgekommen sind. 1/7
morgenpost.de/berlin/article…
Zunächst einmal eine Frage. Habe sie die Daten direkt von der @AFD übernommen? Dies ist besonders interessant, da die Partei ja für ihre Instrumentalisierung von Daten bekannt ist. Vgl. Corona-Pandemie. 2/7
Weiter werden bei der Einlieferung in Kliniken viele Daten nicht erhoben. Es wird beispielsweise nicht zwischen dem Konsum von natürlichem THC und synth. Cannabinoiden unterschieden. Dies ist relevant, da synth. Cannabinoide eine wesentlich höhere Potenz besitzen. 3/7
Read 8 tweets
Jan 17
Sehr geehrte @fdp und hier insbesondere @marcobuschmann und @Wissing. Aktuell ist in der Community das Thema #EntkriminalisierungSofort heiß diskutiert. Dazu hätte ich ein paar Fragen. Um diese ausführen muss ich jedoch ein wenig ausholen. (1/8)
Am 24.8.2017 wurde der Richtervorbehalt bei der Aufforderung zur Entnahme einer Blutprobe abgeschafft. (2/8)
Dies führt dazu, dass Personen, denen der Konsum von Cannabis unterstellt wird zu einer Blutuntersuchung auf die Wache geführt werden und einen Eingriff in ihre Grundrechte erdulden müssen. Dies ist mit der aktuellen Regelung auch auf Verdacht möglich. (3/8)
Read 9 tweets
Jan 15
Sehr geehrte @fdpbt, aber im besonderen @marcobuschmann und @kristina_lutke.
Ich weiß sie werden aktuell mit Fragen zur Legalisierung von Cannabis zugeschüttet. Dennoch möchte ich ihnen in diesem Thread die Beweggründe darlegen und ihnen so einen Einblick bieten. (1/13)
Viele Konsumenten wünschen sich als ersten Schritt eine sofortige Entkriminalisierung von Cannabis. Ich weiß aus Sicht eines Politikers kommt dies quasi einem Freifahrtsschein gleich. Doch ist das wirklich so? Wollen die Konsumenten einen Freifahrtsschein? (2/13)
Die letzte Reform des BtmGs liegt schon 27 Jahre zurück. Hierbei wurde der Besitz geringer Mengen zum Eigenkonsum gewürdigt und es kann zu einer Einstellung eines Verfahrens kommen. Doch ist das wirklich so? (3/13)
Read 14 tweets

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