Thread by @SteinhausHelena

100% Sanktionen durch die Hintertür: mal wieder erreicht uns ein Hilferuf, weil das komplette #HartzIV kurzfristig entzogen werden soll. Hierbei berufen sich die Jobcenter auf „fehlende Mitwirkung“ und dann geht das ruck zuck.

Ja, die Leistungen werden ggf. rückwirkend ausgezahlt, wenn der Mitwirkung nachgekommen wurde. Aber für viele Personen entwickelt sich die Situation zum Spießrutenlauf:
Amelie ist Mutter von 3 Kindern und Stand heute wird ihr das Geld für Mai nicht ausgezahlt.

Die fehlenden Unterlagen hat sie bereits eingereicht, hat aber vor Ort keine Bestätigung darüber bekommen. Ihr wurde gesagt, das würde elektronisch nachgetragen. Auf Nachfragen am Telefon ist das aber nicht passiert. Unser Anwältin sind die Hände gebunden.

Amelie muss jetzt per Mail nochmal alles einreichen und um schnellstmögliche Entscheidung nach §67 SGB I, auch für die Vergangenheit, wegen Nachholen der Mitwirkung bitten.
Sie soll auch auf die Notlage mit den Kindern und die Entziehung des Jobcenters hinweisen.

Außerdem soll sie am besten täglich per Mail nachfragen, ob sich was ergeben hat. Erst nach ca. 1 Woche kann unsere Anwältin dann einen Eilantrag einreichen, wenn sich nichts getan hat.
Ja, wie zur Hölle soll man sowas als normaler Mensch denn wissen?

Und wie soll man mit dem Stress umgehen und der Kurzfristigkeit, die bei Entziehung der Leistungen klassisch ist? Wir dürfen ihr jetzt auch bloß nicht „zu viel“ Geld aus dem Solitopf auszahlen, weil das Gericht dann keine Notlage mehr anerkennen würde,

falls wir einen Eilantrag stellen müssen. Also gibt's nen Kleckerbetrag für Lebensmittel. Meldet euch bei @sanktionsfrei unter [e-mail], falls euch die Leistungen Nach §§ 60-66 SGB I wegen fehlender Mitwirkung entzogen wurden, wir schauen, ob und was wir tun können!

Gerne auch in kommentieren, wenn ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt. #sanktionsfrei