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May 3 11 tweets 3 min read
Ist euch aufgefallen, dass bei #Lanz immer der mächtigste Gast direkt neben Lanz sitzt?
Diesem Gast gilt zufälliger Weise auch immer sein größtes Interesse, mit dem er am liebsten die ganze Sendung lang zu zweit diskutieren würde.
#Lanz: ausnahmslos alle Gäste halten die Ausladung von Steinmeier durch die Ukraine für einen Fehler.

Das ist eine entmutigende, wenn auch oft anzutreffende analytische Schwäche.

Dieser Schock hat die hiesige Diskussion entscheidend - und für die Ukraine positiv - beeinflusst.
Bezeichnend, dass seit drölfzig Minuten wieder über Kiev-Reisen diskutiert.

Diese Verkrampfung auf Symbole in unserem politischen Diskurs, bis hin zur Vernachlässigung von „real life“, ist niederschmetternd und kontraproduktiv. Mittlerweile auch einfach nur absurd.
Muss gestehen, es fällt mir nicht leicht, Dr. Prof. Merkel zuzuhören.

Wenn man die multiplen Schichten einer girlandreichen, überbordenden Ausdrucksweise abschält, bleibt bloß ein Salat von völlig inkohärenten und teils einfach sachlich falschen Aussagen.
Prof. Dr. Merkel (ein Mitverfasser des offenen Briefes) an @robinalexander_ : „wie lange soll dieser Krieg denn NOCH gehen?“.

Ganz ehrlich, viel mehr muss man über die Haltung dieser Truppe nicht wissen.
Bemerkenswert die Selbstverständlichkeit mit der Prof. Dr. Merkel darüber referiert was die ukrainische Regierung in Bezug auf die Ukraine und 🇺🇦 Menschen entscheiden darf - und es tatsächlich vollbringt, Tod und Leid ukrainischer Kinder in die Schuhe der 🇺🇦 Regierung zu schieben
Woraufhin @robinalexander_ der Kragen platzt und er Prof. Dr. Merkel nach allen Regeln der Kunst zusammenfaltet.
Das Schmerzhafte ist ja, Prof. Dr. Merkel ist offenbar unfähig, jeglichen kohärenten Punkt aufzubauen.

Das Muster ist: er redet viel wirres Zeug; das wird ihm postwendend mit einfacher Logik kaputtgemacht; dem stimmt er zu; und setzt zur nächsten Portion wirres Zeig an.
@KuehniKev regt sich über die Idee auf, die (offenbar gestiegene) Angst unter deutschen Wählern könnte etwas mit der konzertierten Aktion der SPD, inklusive Kanzler, Angst zu schüren, zu tun haben.

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May 4
1/
Das Ziel des Merz-Besuches ist offensichtlich: auf der Bühne der deutschen Innenpolitik einen Vergleich zwischen ihm und Scholz aufzumachen; zu zeigen, dass er der bessere Kanzler wäre.

Er tut, was Scholz nicht tut;
er kann, was Steinmeier nicht kann.
2/
Es ist natürlich zu begrüßen, dass Merz & Co insgesamt eine verantwortungsvollere und weitsichtigere Position vertreten.

Ich denke allerdings, dass diese (mit Ausnahme Röttgen) nicht ehrlich ist und eine unionsgeführte Regierung in etwa genau so handeln würde wie die Ampel.
3/
Zum einen darf man nicht vergessen, wie anfangs, wo allerlei Sanktionsideen auf den Tisch kamen und die Linie der Ampel noch unklar war, gerade auch Merz gegen Sanktionen wie SWIFT wetterte und schon damals - vor der Ampel! - Katastrophenszenarien an die Wand malte.
Read 9 tweets
May 4
1/4
Ceterum censeo: es spielt keine Rolle, welche Krümel die Bundesregierung der Ukraine die letzten Jahre zuwarf.

Diese verblassen vollkommen im Vergleich zu dem 11-Milliarden-Projekt, mit dem Deutschland, im Schulterschluss mit Russland, ihr ihre Lebensversicherung nahm.
2/4
Es ist sogar so, dass diese Unterstützung gerade *wegen* Nord Stream 2 erfolgte, nämlich als teilweise Kompensation bzw. um die Ukraine als Störfaktor aus dem deutsch-russischen Verhältnis rauszukriegen.
3/4
Wer das nicht versteht, hat keine Hoffnung, die Aktionen und Reaktionen der Ukraine in Bezug auf Deutschland verstehen und nachvollziehen zu können.
Read 4 tweets
May 2
1/ Finde es merkwürdig, dass übers Ölembargo wie lediglich eine weitere Sanktion gesprochen wird.

Aus meiner Sicht könnte nichts falscher sein.

Ölembargo läutet eine echte Zeitenwende in der Beziehung Europas zu Russland ein - entsprechend tektonisch dürfte die Antwort sein.
2/ Ölembargo setzt die Axt an die - bislang unangetastete - Wurzel der Beziehung: Russland liefert, Europa nimmt ab und zahlt - unter allen Umständen.

Anders ausgedrückt: Europa versorgt Russland mit allen erdenklichen Gütern, im Gegenzug für Rohstoffe.
3/
Zeichnet sich ein Bruch in dieser Basis - und somit ein Bruch in der wirtschaftlichen Kooperation in ihrer Gänze - ab, so entfällt natürlich jede Motivation für Russland, in ihre Aufrechterhaltung politisch zu investieren bzw. auf rote Linien des Westens zu achten.
Read 7 tweets
Mar 31
1/ Wir müssen etwas klären.
Kanzler Scholz und Wirtschaftsminister Habeck haben die letzten Tage behauptet, Russland könne heute schon nichts mit dem als Kaufpreis für Öl und Gas erhaltenen EUR und USD anfangen, da die russische Zentralbank sanktioniert sei.

Das ist unrichtig.
2/
Was passiert, wenn ein EU-Käufer (z.B. Shell) USD an einen russischen Verkäufer (z.B. Gazprom) überweist?

Im einfachsten Fall haben sowohl Shell als auch Gazprom USD-Konten bei derselben U.S.-Bank, z.B. der Bank of America (BofA)
3/
Dann ist es ein einfacher Akt, in dem BofA das Konto von Shell mit dem Kaufpreis belastet, und den Betraf auf dem Konto von Gazprom gutschreibt; fertig.

Wir beobachten: keine Spur von der russischen Zentralbank.
Read 8 tweets
Mar 30
Journalistin bei #Lanz immer noch unbeirrt auf der Tour, wie crazy Putin sei, lebe in seiner eigenen Welt, habe keinen Bezug mehr zur Realität.
Derweil ist der Rubelkurs fast wieder auf Vorkriegsniveau (credit @simon_jaeger).
Im Krieg lag er falsch - aber bei den Sanktionen?
Sowieso ist "Putin ist verrückt" nichts anderes, als eine Kapitulation vor der Aufgabe, seine Logik verstehen zu wollen.
Und es überrascht immer wieder, wie wenig die Möglichkeit in Betracht gezogen wird, dass Putin am Ende Recht behält.
Natürlich kann er noch viel - oder alles - verlieren.
Aber er scheint ja schon mal Recht behalten zu haben zB in der Annahme, dass 🇩🇪 und die EU so abhängig von 🇷🇺 ist, dass sie unter keinen Umständen auf die Einfuhren verzichten können und wider Willen seinen Krieg finanzieren.
Read 7 tweets

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