Thread by @benoitgadogado

WIEDER BÜCHERZERSTÖRUNG IN UNSERER BIBLIOTHEK IN TEMPELHOF (1/10)
Heute vor 89 Jahren verbrannten NS-Schergen Bücher auf dem Bebelplatz. Und heute muss ich feststellen, dass in der #Bezirkszentralbibliothek in #Tempelhof erneut mutwillig zerstörte Bücher gefunden wurden.

Titel, die sich kritisch mit Rechtsextremismus auseinandersetzen. Z.T. Titel, die schon mal im vergangenen Sommer zerstört wurden. Vor 89 Jahren waren es auch Bibliothekskolleg_innen, die bereitwillig ‚Schundliteratur‘ den NS-Schergen zur Verbrennung ausgehändigt haben. (2/10)

Mit dieser historischen Verantwortung muss ich als Bibliotheksmensch heute umgehen. Für mich bleibt deswegen auch im 21. Jhrdt. die feige Zerstörung von Büchern ein Angriff auf unsere #Meinungsfreiheit, unsere #Öffentlichkeit und #Demokratie. (3/10)

Ich lese eine solche Tat als verzweifelten Versuch, die Möglichkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus schmälern zu wollen. Das ist natürlich nicht nur angesichts der unbegrenzten Informationsmöglichkeiten im Netz völliger Unsinn. (4/10)

Es bringt auch nichts, weil ich mich weiterhin dafür einsetze, dass wir als Bibliothek uns solcher Angriffe erwehren und derartige Motivationen in ihr Gegenteil verkehren. Die Bücher sind schnell wieder ersetzt und unsere Reihe #StarkeSeiten wird unbeirrt weiterlaufen. (5/10)

Mit #StarkeSeiten bleibt bei uns die Möglichkeit, sich kritisch mit Rechtsextremismus auseinanderzusetzen, durch einen direkten Austausch mit den betroffenen Autor_innen. Erst letzte Woche hatten wir einen Abend mit #StarkeSeiten von @LouZucker & @RenateKuenast. (6/10)

Ich bin nicht verärgert, sondern nur noch entschlossener. Wir machen da was richtig. Hier wird verkannt, wie wir als #Stadtbibliothek reagieren: Wir gleichen einer Lokomotive, die etwas braucht, bis sie in Fahrt gekommen und dann aber nur schwer zu bremsen ist. (7/10)

Denn mit unseren Mitteln der bibliothekarischen Arbeit besitzen wir die besten Möglichkeiten, um solchen feigen Angriffen auf unsere Demokratie etwas entgegenzusetzen. Und zwar immer. Fakt ist aber auch, dass wir dabei Support brauchen, von Euch, der Zivilgesellschaft. (8/10)

Also geht in Eure #Bibliotheken & leiht Euch betroffene Bücher aus, erneut etwa ‚Die Rechte Mobilmachung - wie radikale Netzaktivisten die Demokratie angreifen‘ von @petterich & @smusyal. Lest & reflektiert noch mehr solcher Bücher, vor allem trefft Euch & diskutiert sie! (9/10)

Trefft Euch dafür regelmäßig in Euren Bibliotheken und bildet offene Lesezirkel! Fragt andere, ob sie mitmachen wollen. Auf diese Weise verkehrt Ihr solche hässlichen Taten in einen wunderschönen Akt demokratischen Handelns. Ich Danke & baue auf Euch! (10/10)