Update #Ukraine .
Im Überblick:
- das Ringen um die "Schlangeninsel" #Zmiinyi geht weiter, Meldungen extrem widersprüchlich.
- Finnland und Schweden wollen in die NATO, Moskau reagiert demonstrativ gelassen;
- Türkei droht mit Veto und könnte Bedingungen stellen.
Thread 👇
(1/25)
Die Seiten verbreiten weiterhin widersprechende Meldungen über die "Schlangeninsel".
RUS erklärte, dass es am 7. und 8. Mai zwei Rückeroberungsversuche durch ukr. Einsatzkommandos gegeben habe. Das Datum sei bewusst gewählt worden, um Moskau zum #9Mai eine Niederlage zu verpassen
Beide Rückeroberungsversuche seien abgewehrt worden.
UKR dementierte, dass es diese Versuche gegeben hatte und erklärte, dass man die "Schlangeninsel" nur bombardiert habe.
RUS veröffentlichte später Aufnahmen (siehe TG,weil 18+), die das vernichtete Einsatzkommando zeigen sollen
Beide Seiten reklamierten haufenweise zerstörte gegnerische Technik.
Zum Teil kommt es im Netz zu wilden und zugleich skurrilen Debatten, wo ein und dieselben Satellitenfotos von beiden Seiten verwendet werden, um zu beweisen, dass darauf gegnerische Technik zu sehen sei.
(4/25)
Zeitweise meldeten russ.Portale, dass man die Insel komplett verlassen hätte, und diese somit zu Niemandsland geworden sei.
Niemand habe dort "boots on the ground", weil die Insel sehr anfällig gegenüber Raketen- und Luftangriffen sei, so die Begründung.
(5/25)
Nun hieß es vor wenigen Tagen, dass russische Truppen die Insel doch wieder betreten hätten.
Man hätte wieder damit begonnen, Flugabwehrsysteme auf der Insel zu platzieren - als Ersatz für diejenigen, die zuvor zerstört wurden.
Moskau geht damit ein großes Risiko ein...
(6/25)
Die Insel ist extrem klein, im Prinzip nur ein flacher Fels im Schwarzmeer, der wie auf dem Silbertablett 35 km vor der ukr. Küste liegt.
Die Insel ist also extrem anfällig für ukr. Angriffe, die Kiew mit Angriffsdrohnen, Totschka-U-Raketen oder Kampfjets ausführen kann.
(7/25)
Um diese Gefahren zu beseitigen, müssten russ. Truppen dort eigentlich eine massive Flugabwehr aufbauen, was aber aufgrund der kleinen Fläche der Insel eher schwer vorstellbar ist.
Selbst wenn man das schaffen würde, müssten die Truppen permanent versorgt werden.
(8/25)
Die Versorgungslinien wären aber noch anfälliger als die Insel selbst und können vermutlich kaum komplett gedeckt werden.
Dennoch scheint der Wert der Insel für den russ. Generalstab größer zu sein, als die Risiken, Kosten und Verluste, die damit verbunden wären. #Zmiinyi
(9/25)
Ukr. Geheimdienstchef Budanov erklärte in diesem Sinne: "Wir werden um die Insel so lange kämpfen, wie nötig", denn: wer die Insel kontrolliert, kontrolliert die gesamte Schifffahrt vor der ukrainischen Küste.
Das Ringen um die "Schlangeninsel" wird also sicherlich weiter gehen.
Nun ab nach Skandinavien.
Finnland und Schweden wollen der NATO beitreten.
Die offiziellen Beitrittsanträge sollen in Kürze (vermutlich noch diese Woche) gestellt, und dann im Eilverfahren von der Allianz "durchgewunken" und angenommen werden.
(11/25)
Die Allianz begrüßte natürlich diesen Schritt. Die NATO versucht schon seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, Stockholm und Helsinki zum Beitritt zu bewegen, was die Regierungen bislang abgelehnt hatten.
Nun ist es damit vorbei.
Finn. Präsident sprach vom "neuen Zeitalter".
(12/25)
Durch den Beitritt der beiden Länder wird die Ostsee im Prinzip zu einem NATO-Binnengewässer.
Nur an zwei vergleichsweise kleinen Abschnitten gehört die Ostsee-Küste keinem NATO-Land: bei russischen Sankt-Petersburg und Kaliningrad. #FinlandNATO#SwedenNATO
(13/25)
Die direkte NATO-Russland-Grenze wird damit um 1300 km länger.
Dennoch war die Rhetorik auf beiden Seiten zuletzt fast schon beschwichtigend.
Schweden erklärte, dass man trotz des Beitrittes keine Atomwaffen und auch keine ausländischen Militärbasen bei sich aufbauen will.
(14/)
Auch der Kreml reagierte "verdächtig gelassen". Putin telefonierte mit dem finnischen Präsidenten.
Danach hieß es aus Helsinki, man habe ein "direktes und offenes Gespräch" gehabt, das "ohne irgendwelche Eskalationen verlaufen" sei. Man wolle gemeinsam "Spannungen vermeiden"
(15/
Moskau erklärte zudem trocken, man werde "Antwortmaßnahmen militärtechnischer und anderer Art" treffen, um die neuen Risiken abzufedern.
Von Peskow hieß es, man werde schauen, wie sich die Lage entwickelt, und auf die NATO-Schritte mit Gegenschritten reagieren, mehr nicht
(16/25)
Kurzum, beide Seiten versuchen die "skandinavischen" NATO-Beitritte derzeit anscheinend eher herunterzuspielen.
Des weiteren hieß es in Russland, dass der NATO-Beitritt der beiden Länder rein faktisch eh nichts ändert.
Beide Länder kooperieren eh seit Jahren mit der NATO.
(17/25)
Gemeinsame Manöver werden durchgeführt, beide Länder sind nach NATO-Standards ausgerüstet.
Der Beitritt der Länder in die NATO "formalisiert nur die schon vorhandene militärische Kooperation" und sei daher "eher ein polit-symbolischer als ein militärischer Schritt".
(18/25)
Brisant war eher, dass das NATO-Land Türkei zuletzt deutliches Missfallen gegenüber dem "skandinavischen" NATO-Beitritt äußerte.
Erdogan erklärte, man sehe die Beitritte von Finnland und Schweden nicht positiv, da die beiden Staaten „Gasthäuser für Terrororganisationen“ seien.
Nur einen Tag später signalisierte auch trk. Außenminister Cavusoglu, dass man den neuen NATO-Beitritten skeptisch gegenüberstehe.
Man sei zwar gesprächsbereit sei, aber Finnland und Schweden würden nun mal „Terrororganisationen“ wie die PKK oder YPG unterstützen.
(20/25)
Die Mehrheit der türkischen Bevölkerung sei gegen eine Aufnahme von Schweden und Finnland in die NATO, "und sie rufen uns dazu auf, diese zu blockieren", hieß es des weiteren von Çavuşoğlu.
Die Rede war also im Prinzip von einem möglichen türkischen Veto. #FinlandNATO
(21/25)
Später hieß es, Ankara werde die NATO-Beitritte doch nicht blockieren.
Im Hintergrund sollen aber zähe Verhandlungen laufen.
Es wird vermutet, dass die türk.Regierung ihre Veto-Option als ein Druckmittel nutzt, um ganz konkrete Zugeständnisse vom Westen zu erringen.
(22/25)
Dazu zählen vor allem:
- Aufhebung von Sanktionen (insb. Rüstungslieferungen);
- Ende der westlichen Unterstützung für die kurdische YPG.
Generell hat Ankara den #UkraineKrieg bislang geschickt genutzt, um von allen Seiten politische und diplomatische Profite zu erzielen.
(23/25)
Die Türkei hat gute Beziehungen mit Kiew und liefert fleißig Waffen an die #Ukraine , allen voran die #BayraktarTb2 -Drohnen, und genießt dennoch weiterhin gute Beziehungen nach Moskau.
Im März agierte die Türkei als Vermittler bei russ.-ukr. Verhandlungen.
(24/25)
Es wird aber auch spekuliert, dass Erdogan das Ganze aus innenpolitischem Kalkül nutzt.
2023 finden in der Türkei Präsidentschaftswahlen statt.
Das Gezerre mit dem Rest der NATO sei sozusagen eher an das türkische Innenpublikum gerichtet, um Pluspunkte für 2023 zu sammeln
(25/25)
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Update #Drohnen
Heute mit Themen:
- Einsatz von Glasfaserdrohnen wächst exponentiell, kaum berechenbare Folgen für die Umwelt;
- Frage der Defensive: Netze für Hochhäuser, Doppelpatronen und Abhöranlagen;
- ein Blick in die Zukunft: Drohnen in der Kriegsführung.
Thread 👇
(1/26)
Die Evolution von Drohnen in der modernen Kriegsführung schreitet rasant und unumkehrbar voran.
Der neue Meilenstein in dieser Evolution war jüngst die Einführung von Glasfaserdrohnen, die eine massive Wende in Bezug auf Eloka-Systeme brachten👇
(2/26)
Seitdem teilen sich die klassischen Funkdrohnen und Glasfaserdrohnen das Schlachtfeld.
Ohne sich zu ersetzen, sondern je nach Einsatzgebiet gegenseitig zu ergänzen.
Glasfaserdrohnen werden in Gebieten mit starker Eloka-Abwehr eingesetzt.
Funkdrohnen, wenn Reichweite gefragt ist.
Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere Kämpfe entlang fast statischer Front;
- Unterzeichnung von Waffenruhevertrag in den kommenden Wochen anvisiert;
- wie Paris im Ukraineringen die EU-Führungsrolle übernehmen will;
- UKR-US-Ressourcendeal steht wohl kurz bevor
Thread👇
(1/25)
Der Stellungskrieg in der Ukraine setzt sich fort.
Nahezu alle Frontenabschnitte haben sich zu einer statischen Linie festzementiert.
Zwar meldeten russ. Truppen die Eroberung von Valentinvka bei Niu-York.
Im Maßstab der Hunderte Kilometer langen Front ist dies aber eher Symbolik
Im Norden bei Kursk setzte sich der Trend der letzten Wochen ebenfalls fort.
Der Brückenkopf ist an sich nicht mehr existent. Die noch gehaltenen Landflecken werden nach und nach aufgegeben.
Oleschnja wurde verloren.
Ukr. Verbände kontrollieren nur noch eine Ortschaft Gornal`. 3/
Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere Stellungskämpfe vom Dnjepr bis nach Kupyansk;
- Verwirrung um angebl. bevorstehende russ. Offensiven in Sumy- und Dnipro-Gebieten;
- neues Szenario der Nachkriegsordnung;
- ukr. Rekrutierungskampagne für 18-24-Jährige läuft.
Thread👇
(1/26)
Die Fronten im Ukrainekrieg haben sich vom Dnjepr bis nach Kupyansk zu einer schweren Stellungsschlacht festzementiert.
Große Technikoffensiven sind wegen der Fülle von Drohnen am Himmel kaum noch möglich.
Vorstöße können nur noch lokal mit kleineren Trupps unternommen werden. 2/
Gleiches Bild gibt der neue ukr. Brückenkopf bei Belgorod ab.
Zur Erinnerung:
Dort hatten ukr. Truppen in einem Überraschungsangriff mehrere russ. Dörfer besetzt. Was damit nun weiter passieren soll, ist unklar.
Es geht weder vor- noch rückwärts.
(3/26)
Update #Ukraine
Heute mit Fokus auf ein Großthema: der Wiederaufbau nach Kriegsende.
Die Hürden sind enorm.
Riesige Gebiete sind verwüstet und vergiftet.
Die Kontamination gleicht der "zone rouge" nach WWI.
Gleichzeitig ist klar: USA wollen die EU dafür zahlen lassen.
Thread👇 1/
RUS-US-UKR Vorverhandlungen laufen, und eine leise Hoffnung auf ein Kriegsende in diesem Jahr ist da.
Damit stellt sich (wieder) die Frage nach dem Wiederaufbau der Ukraine, nachdem die Waffen schweigen - eine Generationsaufgabe,denn weite Teile des Landes sind komplett verwüstet
Vor allem der ca 100km breite Streifen rund um die Frontlinie, die sich in den letzten 2 Jahren global betrachtet kaum änderte, ist eine verwüstete Mondlandschaft.
Ortschaften sind Ruinen, Felder sind durchsäht von Minen, Splittern, Wracks und Kratern.
Screens: Felder bei Bachmut
Update #Syrien
Im Überblick:
- alawitischer Aufstand und Massaker an der Zivilbevölkerung durch neue Machthaber;
- wie die islamistische HTS "salonfähig" gemacht wird;
- Moskau behält für eine "Gegenleistung" seine Basen im Land;
- Israel besetzt südliche Gebiete.
Thread👇
(1/25)
Zunächst zur Erinnerung:
Ende 2024 war die Regierung von Assad in Syrien gefallen.
Lawinenartig überrollte ein Bündnis aus militanten Gruppierungen innerhalb von zwei Wochen die Regierungstruppen.
Gewehrt hatte sich niemand.
Mehr zu den Ereignissen hier👇
Seitdem kommt das Land (erwarteterweise) nicht zu Ruhe.
Die Hoheit über das Land liegt nun in der Hand der "neuen Regierung", die zu großen Teilen aus islamistischen Gruppen wie der Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS) besteht.
Fast sofort nach dem Machtwechsel kam es zu Aufständen...
Update #Ukraine
Im Überblick:
- russ. Truppen rücken in Zaporizhya vor;
- Kiew startet Gegenoffensive bei Pokrowsk;
- ukr. Positionen kollabieren bei Kursk, Hunderte geraten in Gefangenschaft;
- Kiew stimmt Trumps 30-Tage-Waffenruhe zu, Stimmen in RUS gespalten.
Thread 👇
(1/25)
Der #Ukrainekrieg tobt entlang der gesamten Front unvermindert weiter.
In Zaporizhya rücken russ. Truppen weiter nordwärts vor. Nördlich von Velika Novosilka sind Pryvilne und anscheinend auch Dniproenerhia gefallen.
Nächster rus. Vorstoß wird in Richtung Shewtchenko erwartet. 2/
Weiter östlich bei Kurachowe ist Andriivka gefallen.
Russ. Armee meldete zudem die Einnahme von Konstantinopil.
Ukr. Portale geben die Ortschaft bislang als geteilt/umkämpft an. Insgesamt dürfte die Sache aber klar sein. Bahatyr wird der nächste Verteidigungsknotenpunkt.
(3/25)