Oft lese ich, dass Anwendungen wie die #eAU oder das #eRezept keinen "Nutzen" für die Praxen respektive die Versorgung haben.
Das kommt, ohne Industriepolitik, wirklich auf die Perspektive an /
Was ist die TI? Ein geschlossenes Netzwerk, dessen Hauptaufgabe die sichere Übermittlung von Daten darstellt. Dazu werden Daten verschlüsselt. Es gibt aber neben der Vertraulichkeit noch andere Ziele der Informationssicherheit, die mithilfe von Diensten der TI erreicht werden. /
Zum Beispiel Authentizität, also dass der Absender oder Ersteller wirklich er selbst ist. Das wird aktuell durch digitale Identitäten auf Chipkarten erreicht, mit denen (TI-/KIM-)Anwendungen wie die #eAU oder das #eRezept signiert werden. /
Oder Integrität, also dass die Daten auf dem Transportweg nicht verändert werden. Auch dafür werden Signaturen genutzt, deren Korrektheit auf der Gegenstelle mathematisch geprüft werden. Bei einer Manipulation kann diese erkannt und angezeigt werden. /
Dann gibt es auch noch die sogenannte Nichtabstreitbarkeit, was z.b. den Empfang und den Versand der eAU betrifft.
War da irgendwas medizinisches dabei? Ansichtssache. Das Vertrauen auf Vertraulichkeit und Korrektheit ist wichtig, da gezielte Manipulationen schaden können. /
Die Digitalisierung von Formularen wie der #eAU hat keinen medizinischen Nutzen. Die Kostenträger sparen Geld und Zeit durch die digitale Verarbeitung und später erhält der Arbeitgeber die Meldung von der Kasse im geregelten Verfahren. Keine Medizin, trotzdem sinnvoll. /
Das #eRezept wird später in der sogenannten Telemedizin wichtig werden. Bis dahin können durch den notwendigen Zugang zur TI und die qualifizierte Signatur mittels eHBA zumindest einige Missbrauchsfälle abgestellt werden. "Medizinisch sinnvoll" wird das erst, wenn... /
...wenn die eRezepte automatisch in der elektronischen Patientenakte #ePA landen, und ggf gleich ein elektronischer Medikationsplan #eMP dort vor- und aktuell gehalten wird. Damit steigt die Informationsqualität in der Primärversorgung. Bislang ist der eMP noch nicht wirksam. /
Der Nutzen ist vorerst volkswirtschaftlich zu sehen.
In ein paar jahren, wenn die Daten syntaktisch und semantisch aufbereitet sind (...) und es Mustererkennung auf Diagnose und Befund gibt, kommt medizinischer Nutzen.
Mit KIM ist erstmals flächendeckend vertrauliche und integere und authentische Kommunikation im Gesundheitswesen über Sektorengrenzen hinweg möglich. Technisch relativ niederschwellig und in meinen Augen 1000* besser als Fax und E-Mail /
Der TI Messenger (#TIM) wird langfristig auch noch die Patienten in die vertrauliche Kommunikation holen (2025-2027 vielleicht). Nutzen? Für mich als Patient auf jeden Fall. Für eine Praxis? Kommt auf die Prozesse (real und im PVS) an.
Die auswertbaren Daten kommen, aktuell v.a. über die sogenannten Medizinischen Informationsobjekte #MIO die die @kbv4u / @kv_digital / @mioversum42
gemeinsam definieren und die in die Primärsysteme Eingang finden. Und darüber dann in die #ePA
Mit der #Konnektor Produkttypversion 5 (#PTV5) werden künftig täglich bestimmte #Betriebsdaten über den VPN-Zugangsdienst an die #gematik übermittelt. Dafür gibt es eine gesetzliche Grundlage und das Vorgehen wurde mit dem @BSI_Bund und dem @BfDI_info abgestimmt.
Mal gucken... /
Zum einen wird die sogenannte Contract-ID übermittelt, das ist ein 'unmittelbar identifizierendes Merkmal' (pseudonymisiert) unter dem der Konnektor beim jeweiligen VPN-Zugangsdienst-Anbieter registriert ist. Es ist bereits bekannt und wird vor der Weitergabe der Daten entfernt./
Dann werden Produktinformationen des Konnektors übermittelt, z.b. der Stand der Firmware, die stets zeitlich befristet zugelassen wird. Liegen Informationen über sicherheitskritische Versionen vor, kann die gematik für Updateprozesse oder temporäre De-Registrierungen sorgen. /