Etwa 5% aller Krebserkrankungen sind erblich bedingt. Schaut man sich Familienstammbäume genau an, fällt eine Häufung von Krebserkrankungen in betroffenen Familien auf.
Eine ganze Reihe dieser erblichen, angeborenen Veränderungen lassen
sich heutzutage nachweisen, eine Domäne der Humangenetik.
Die bekannteste genetische Veränderungen ist die BRCA-Mutation. Hier haben Anlagenträgerinnen ein etwa 70%iges Risiko während ihres Lebens an Brustkrebs zu erkranken. Deutlich erhöht ist auch das Risiko für Eierstock-
krebs (und für Bauchspeicheldrüsen- und Prostatakrebs).
Das Lynch-Syndrom (HNPCC) verursacht etwa 3% aller Darmkrebserkrankung. Ursächlich sind Mutationen in sogenannten DNA-Reparaturgenen.
Viele erbliche Tumorsyndrome haben gemeinsam, dass es Früherkennungsprogramme gibt,
um Tumore in einem frühen Stadium erkennen und rechtzeitig behandeln zu können.
Wenn es eine Krebserkrankung gibt, bei der ich mir einen medizinischen Durchbruch wünschen würde, dann wäre es das Pankreaskarzinom.
Bauchspeicheldrüsenkrebs ist häufig (etwa 19.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland) und die
Prognose ist schlecht. Insgesamt überleben nur 9% der Patienten mit Pankreaskarzinom 5 Jahre. Meist erfolgt die Diagnose wegen unspezifischer Symptome (Rückenschmerzen, Gelbfärbung der Haut, Gewichtsverlust) erst in sehr fortgeschrittenen Stadien.
Wenn Allgemeinzustand und
Tumorstadium eine chirurgische Entfernung des Pankreaskarzinoms erlauben, ist eine sogenannte adjuvante Chemotherapie unumgänglich. Dann sind auch die Überlebenschancen (etwas) besser. nejm.org/doi/10.1056/NE…
Der Beckenknochen ist der bevorzugte Ort für eine Knochenmarkpunktion. Eine Untersuchung, die für viele Patienten mit großen Ängsten behaftet ist.
Bei einem erfahrenen Untersucher, mit guter örtlicher Betäubung und viel Ruhe ist eine
Punktion trotzdem für die meisten Patienten überraschend erträglich in 10 Minuten über die Bühne zu bringen.
Im Anschluss an die Untersuchung heißt es noch einmal für ca. 30 Minuten auf einem Sandsack zu liegen, um die Punktionsstelle zu komprimieren. Dann geht es nach Hause.
Meistens erfolgen eine Knochenmarkaspiration, bei der ca. 10 ml Knochenmarkblut entnommen werden und eine Stanzbiopsie. Hier wird ein schmaler, ca. 1,5 cm langer Knochenmarkzylinder gewonnen.
Das Knochenmark kann dann histologisch unter dem Mikroskop, durchflusszytometrisch,
Brustkrebs ist der häufigste bösartige Tumor bei Frauen. Ungefähr 9% erkranken während ihres Lebens daran. Das mittlere Alter bei Erstdiagnose liegt bei etwa 65 Jahren. Über alle Stadien hinweg ist die Heilungsrate >80%.
In frühen Stadien entdeckt, sind die Heilungschancen sogar noch besser, was vielen Menschen nicht bewusst ist. Krebs ist nicht immer ein Todesurteil. Durch Mammographie-Screening wird das Risiko gesenkt, an Brustkrebs zu versterben.
Ziel der Behandlung in frühen Stadien (ohne
Metastasen) ist die Heilung. Je nach Ausbreitung und Aggressivität der Erkrankung werden hierzu Operation, Bestrahlung, Chemo- und Antikörpertherapie sowie endokrine Therapien miteinander kombiniert.
Auch in der metastasierten Situation hat sich in den letzten Jahren viel getan.
#OnkoABC - "A" wie autologe Stammzelltransplantation.
Die Stammzelltransplantation, (SZT) mit fremden Stammzellen, genannt allogene SZT ist ein Standardverfahren, vor allem bei akuten Leukämien.
Weniger bekannt, aber trotzdem mit festem Stellenwert, ist eine SZT mit eigenen
Stammzellen.
Die Hauptindikationen sind die Hochdosistherapie beim Multiplen Myelom, sowie die Rezidivbehandlung bei Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphomen.
Nach medikamentöser Stimulation werden Blutstammzellen ins periphere Blut abgegeben. Diese können mit einem Verfahren, das an
eine Dialyse erinnert, gesammelt und eingefroren werden. Die Präparate halten so Jahre.
Nun kann eine sehr intensive Chemotherapie gegen die Krebserkrankung verabreicht werden. Normalerweise würde sich das eigene Knochenmark von einer solchen Therapie nicht mehr erholen.
Infektion. Eine Vorbeugung existiert mittlerweile durch die HPV-Impfung bei Mädchen und Jungen.
Erfreulicherweise werden die meisten Analkarzinome in früheren Stadien entdeckt. Dann ist eine Heilung mittels einer Kombination aus Bestrahlung und Chemotherapie
(Radiochemotherapie) möglich, ohne durch eine Operation die Funktion des Schließmuskels zu verlieren.
Warnsymptome sind Blutauflagerungen auf dem Stuhl, Schmerzen beim Stuhlgang, Juckreiz und Schmerzen sowie Hautveränderungen oder -verhärtungen.
Ein relativ neues Therapieverfahren sind CAR-T-Zellen (chimärer Antigenrezeptor), die unter anderem bei akuten Leukämien (B-ALL) und bei Lymphdrüsenkrebs (DLBCL) nach Versagen der Standardtherapie eingesetzt werden.
Das Verfahren ist ungemein faszinierend. Aus dem Blut der Erkrankten werden T-Lymphozyten entnommen. Diese werden genetisch so verändert, dass sie Krebszellen (B-Zellen mit dem Oberflächeneiweiss CD19) erkennen und zerstören, wenn sie in de Körper zurücktransfundiert werden.
Diese Medikamente werden individuell für jeden Patienten hergestellt. Logistisch und mit großem Zeitaufwand. Der Preis (ca. 320.000 Euro) ist sehr hoch.
Trotzdem gibt es überzeugende Daten zur Wirksamkeit: