1/12 Deutschlands Rüstungsindustrie liegt weltweit auf Platz 4. Unter den über 450 Unternehmen befinden sich mehrere Konzerne von Weltrang. Trotzdem können wir die Ukraine nicht mit schweren Waffen unterstützen? Doch! Aber es fehlt am Willen im BKamt. Eine Reise zu den Panzern.
2/12 Die Liste d. Ausreden für d. Nicht-Unterstützung der Ukraine ist lang: Wir haben nichts, wir dürfen es nicht, aufgrund unserer Geschichte, die Ukrainer könnten es nicht bedienen, es gibt keine Munition, es würde zu lange dauern, es gibt eine Vereinbarung es nicht zu tun usw.
3/12 Die Gründe haben eines gemeinsam: Sie sind allesamt beherrschbar. Dazu benötigt es aber den politischen Willen. Einen Willen von dem BK Scholz zwar viel berichtet, aber nicht dementsprechend handelt. Seit Monaten passiert nichts, obwohl Angebote aus der Industrie da sind.
4/12 Die folgenden Angebote sind auch von d. Ukraine angefragt. Die BuReg unter Scholz verweigert jedoch bisher die Freigabe. Dabei wird das Gerät extrem dringend benötigt. Warum? Weil der Krieg aufs Land gezogen ist und nicht mehr in der Stadt ist. Im Felde braucht es Fahrzeuge.
5/12 Die älteren Fahrzeuge benötigen natürlich auch Munition, die knapp ist. Die Industrie bemüht sich um Lösungen und offenbar ist man z.B. mit Brasilien in fortgeschrittenen Gesprächen. Das Munitionsproblem wird man lösen, warum wartet also Scholz mit der Ertüchtungsfreigabe?
6/12 Denn der Krieg wird noch dauern. In Moskau bemerken wir einen Stimmungsaufschwung aufgrund der Erfolge im Donbas. Daher braucht die Ukraine von allen NATO-Ländern noch länger Unterstützung. Und gerade wir Deutsche könnten mehr tun. Was könnten wir tun? Dieses Gerät liefern:
7/12 Kampfpanzer
88 Leopard 1A5, Antrag offen seit 21.4. (Rheinmetall). Lieferung: 22 Einheiten bis 30.5., 66 Einheiten schrittweise bis Ende '23.

100 Leopard 1A5 DK, Antrag offen seit März (Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft, FFG). Lieferung: "Erste zeitnah, Rest sukzessive".
8/12 Schützenpanzer
100 Marder 1A3 MK, Antrag offen seit 21.4. (Rheinmetall). Lieferung: 20 Einheiten bis 30.5., 23 Einheiten bis 30.11., 55 Einheiten bis 1.4.23.

32 Marder 1A3 MILAN,"entdeckt im Mai" (Bundeswehr). Lieferung: 6 bis 12 Monate (mit Industriekooperation schneller).
9/12 Mannschaftstransporter, Transportpanzer
60 M113 Waran, Antrag offen seit 22.4. (Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft, FFG). Lieferung: "rasch".

Bis zu 723 Transportpanzer 1 Fuchs in unterschiedlichen Ausführungen, eingelagert (Bundeswehr, Industrie). Lieferung: unklar.
10/12 Leopard 1 Familienfahrzeuge
100 Bergepanzer 2A1, 20 Brückenlegepanzer Biber, 5 Pionierpanzer. Antrag offen seit März (Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft, FFG). Lieferung: unklar.
11/12 Fazit: Sieht man mal von der leidigen Debatte um Marder und Leo1 ab, die man seitens der NATO nicht liefern möchte (was eine Lüge ist), man sieht die Bundesregierung auch anderes Material wie Transporter oder Logistikfahrzeuge nicht liefert.
12/12 Die Abgeordneten des Bundestags müssen jetzt darüber entscheiden, ob diese unterlassene Hilfeleistung im Sinne der Parlamentsbeschlüsse ist. Wir wissen nicht alles, aber das was wir wissen ist schockierend. Wenn Scholz aber nicht helfen will, dann soll er das endlich sagen.
Zusatz: Im BKamt soll man sehr ungehalten über die Industrie sein. Die Ausfuhranträge (u.a. für die o.g. Panzer) sollen unvollständig sein (z.B. lückenhaft bei Munition) und die Preise sind hoch. Für den Marder ruft Rheinmetall etwa 70% mehr des ursprünglichen Systempreis auf.
Dazu muss man sagen: Es ist Krieg. Die Lage ist dynamisch. In so einer Situation kann man mglw. etwas von der routinierten Bürokratie abrücken. Und dass die Rüstungsunternehmen keine Samariter sind, ist auch klar. Denn es ist die BuReg die mit Waffen helfen will, aber keine hat.
Ist uns die Unterstützung für die Ukraine das also wert oder nicht? Das muss jeder für sich und vor allem die Bundesregierung für uns alle beantworten. Meine Entscheidung ist klar. #ArmUkraineNow
Addendum und Dank an den Hinweisgeber: In dieser Sendung des ZDF heute journals vom 14.04. befasst sich ein Bericht (ab 7:10 min) mit den Unterstützungs-Möglichkeiten der Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft, FFG. Man sieht auch die eingelagerten Panzer.👇
zdf.de/nachrichten/he…

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May 28
Thermobarische Raketen in der Ukrainie. Die weisse Druckwelle entzieht der Umgebungsluft für einen Moment jeglichen Sauerstoff. Lungen zerplatzen und Menschen sterben einen grausamen Tod.

Es ist ganz wichtig keine Marder zu liefern. Das könnte eskalieren.
*Ukraine
Beschuss einer Stadt. Wirkungsbereich einer Rakete (Vakuum) beträgt max. 300m. Die Waffe ist nicht verboten, wenn sie gegen feindl. Stellungen eingesetzt wird. Der Einsatz gegen Städte (wie hier zu sehen) stellt jedoch ein potenzielles Kriegsverbrechen dar:
Read 4 tweets
May 27
1/9 Was bin ich da lesend und wo fängt man am besten an? Oje. Einleitend: Von Wagenknecht hätte ich die Formel "vollkommen wahnsinnig" gerne einmal mit Bezug zum RUS-Angriffskrieg gelesen. Zudem ist die implizite Unterstellung, die Ukraine würde zivile Ziele angreifen, böswillig.
2/9 Aber von vorn: Der zugrundeliegende Befund ist ja richtig, denn dieses System hat eine max. Reichweite von 300 km. Somit könnten theoretisch Wirkmittel von ukrainisch kontrollierten Gebiet auf Ziele tief im russischen Hinterland abgeschossen werden. Ist das wahrscheinlich?
3/9 Um diese Frage zu beantworten, müssen wir die möglichen Ziele definieren. Ein Beschuss v. militärischen Zielen, wie Armee-Einrichtungen, Nachschub- o. Tankdepots sowie logistische Ziele (Brücken, Stellwerke) ist wahrscheinlich. Ein Beschuss von "Städten" ist unwahrscheinlich.
Read 9 tweets
May 27
1/11 Oft hört man aus SPD oder AfD folgendes:

▶️Wir helfen doch der Ukraine, sie soll aufhören ständig zu fordern.
▶️Die Ukraine soll dankbar für unsere Unterstützung sein.
▶️Es ist nicht unser Krieg.

Jedes Mal wenn ich so etwas lese, löst das körperliche Schmerzen aus. Warum?
2/11 Nehmen wir kontrafaktisch einmal an, der von den Russen geplante Drei-Tage-Krieg hätte wirklich nur 3 Tage gedauert. Die Ukrainer hätten sich ergeben u. Zelenskyy wäre ins Exil geflohen. Das Land total besetzt. Was wäre wohl seitdem passiert und wie sähe die Lage heute aus?
3/11 Es würde nicht nur ein Bucha geben, sondern hunderte in der ganzen Ukraine. Und wir würden vermutlich (noch) nichts davon wissen. Die Russen könnten mit den Ermordungen, die in die tausende bis zehntausende gehen, planvoller umgehen und sie besser vertuschen.
Read 12 tweets
May 25
Das Video zeigt den eiligen Rückzug von ukrainischen Streikkräften aus der Stadt Lyman (Oblast Donezk). Das Konvoi-Schlussfahrzeug ist für einige flüchtende Soldaten ein echter Glücksfall. Kurz nach ihrer Aufnahme setzt feindliches Artillerie-Feuer ein. 😳
Das Video belegt die ernste Lage, in der sich die Ukraine Moment in der Region befindet. Russland setzt massive Kräfte ein, um Luhansk u. Donezk vollständig zu besetzen. Die russischen Streitkräfte haben eine lokale Überlegenheit von 7:1. Eine Verteidigung ist kaum mehr möglich.
Es zeigen sich zwei Zangenbewegungen und eine 3. umfassende Zange ist im Entstehen. Die Lage ist für die dortigen ukrainischen Soldaten ernst. Das Video zeigt aber auch, warum gepanzerte Truppentransporter und Schützenpanzer so wichtig sind. Sie verleihen den Einheiten Mobilität. Image
Read 5 tweets
May 7
1/n Spielt Putin nur ein Spiel? Oder könnte es in den kommenden Tagen zu ernsthaften Verhandlungen um einen Waffenstillstand kommen? Denn für letzteres sehe ich nunmehr eine wachsende Anzahl von Signalen aus dem Kreml. Mehr noch: Die Kriegslage zeigt ein Momentum für die Ukraine.
2/n Zunächst zur Kriegslage:

▶️Die Donbass-Operation scheitert am ukr. Widerstand. Russland erleidet hohe Verluste und liegt hoffnungslos hinter ihrem Zeitplan.
▶️Vor Charkiw werden die Russen zurückgedrängt. Die Stadt befindet sich bald nicht mehr in Artillerie-Reichweite.
3/n
▶️Videos belegen russische Verluste am Westufer des Flusses Oskil (Karte). Somit ist eine wichtige Nachschublinie für die Einheiten im südlichen Izyum bedroht.
▶️Dort wurden aufgrund hoher Verluste Teile der 4. Gardepanzerdivision u. 106. Luftlandedivision abgezogen. Das...
Read 17 tweets
May 5
"Verhandlung" heißt, dass die Parteien mit Verhandlungsmasse an den Tisch kommen. Russland hat davon zu wenig u. die #Ukraine zu viel. Es ist somit der Kriegsverlauf (Kräfteverhältnis u. Frontverlauf), der das Kalkül beider Parteien bestimmt. Das kann man nicht verändern. #Illner
Ich sage das ja schon seit dem russischen Rückzug aus der Nordukraine. Der Hauptgrund, warum der Kreml diesen Krieg noch führt ist die Schaffung von Verhandlungsmasse. Also z.B. die Besetzung von Mariupol o. die Vernichtung der ukrainischen Donbass-Armee.
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