Update #Ukraine .
Im Überblick:
- RUS/LDVR-Truppen überqueren angeblich den Seversky Donets und rücken auf #Slavyansk vor;
- Moskau schickt neue Militärkolonnen nach #Zaporizhzhia ;
- 7. Sanktionspaket in Vorbereitung, Streit um ihre Wirkungsweise geht weiter.
Thread 👇
(1/25)
Russischen Truppen ist es nach LDVR-Angaben gelungen, den wichtigen Fluss Seversky Donets nördlich von Slavjansk zu überqueren.
Ukr.Seite bestätigte dies nicht, sprach aber davon, dass die Gegenseite "versucht, ihre taktischen Positionen in Richtung Slavjansk" zu verbessern.
(2/)
Aus einer Karte, die #Donetsk hierzu veröffentlichte, geht hervor, dass der Vorstoß nicht über die Hauptstraße östlich von #Slavjansk erfolgte, sondern praktisch über das Waldmassiv weiter im Norden.
Inwiefern das stimmt, lässt sich im Moment nicht genau bestätigen...
(3/25)
...es wurden allerdings Luftaufnahmen von starken Bränden im Waldmassiv Isjum-Slavjansk verbreitet.
Die Brände sollen tatsächlich wegen der heftigen Kämpfe in dem Gebiet ausgebrochen sein.
Dies würde die Darstellung aus #Donetsk zumindest indirekt stützen. #Donbass
(4/25)
Ein Vorstoß über das Waldmassiv wäre zugleich eher ungewöhnlich für die bisherige Vorgehensweise der rus.Truppen.
Durch den Wald lässt sich kaum schwere Technik befördern.
Ein Vorstoß müsste ohne die "klassischen" Panzerkolonnen, sondern ausschließlich mit Infanterie erfolgen. 5/
Möglicherweise sollte hier aber auch ein gewisser Überraschungseffekt eine Rolle spielen.
Zur Diskussion steht nun, ob die Waldbrände einer der Seiten militärisch "nützen" könnten.
Da gibt es verschiedene Interpretationen...
(6/25)
Die Einen rechnen damit, dass die Waldbrände eher ein Problem für UKR darstellen, weil ihre Verteidigungslinien de facto "ausgeräuchert" werden.
Die Anderen sprechen vom Gegenteil und sehen in den Bränden einen neue und vor allem kaum überwindbare Hürde für russ.Infanterie
(7/25)
Russische Medien berichten zudem von neuen Militärkolonnen, die in die #Ukraine unterwegs seien.
Brisant ist in diesem Fall, dass die neue Technik NICHT in den #Donbass geht, wo die Hauptkämpfe stattfinden, sondern angeblich in die Region #Zaporizhzhia
(8/25)
Eigentlich hatte sich der Kreml zuletzt ja voll auf die "Schlacht um Donbass" konzentriert. Warum so viel neue Technik nun aber aufm Weg nach #Zaporizhzhia gesichtet wird, ist nicht ganz klar.
Eine einfache Truppenrotation oder Kompensation der Verluste scheint es nicht zu sein.
Nicht ausgeschlossen wird entweder eine Art Ablenkungsmanöver.
Oder aber, dass russ. Truppen tatsächlich (wieder) eine zweite Stoßrichtung aufmachen wollen, die weit hinter den wichtigsten Verteidigungslinien im #Donbass einschlagen würde.
Offiziell wurde dazu aber nichts gesagt.
Genau genommen würde eine zweite "Zaporizhja-Front" aber ziemlich präzise in die neuen Ziele passen, die in russ.Medien zuletzt immer stärker durchklingen.
Die Einnahme von ganz #Zaporizhzhia sei demnach ein "Muss" für Moskau.
Hier mehr dazu👇
(11/25)
Außer militärisch ist im #UkraineKrieg natürlich die wirtschaftliche Komponente von entscheidender Bedeutung.
Nach Angaben polnischer und ukrainischer Medien hat die EU die Vorbereitung des 7. Sanktionspaketes begonnen...kaum eine Woche, nachdem das 6. verabschiedet wurde
(12/25)
Das neue Sanktionspaket könnte theoretisch die Abschaltung aller russischer Banken vom SWIFT beinhalten sowie fordert Kiew vom Westen ein komplettes Embargo auf russisches Öl, so zumindest die Medienberichte bislang.
(13/25)
Wie weit die Sanktionen aber überhaupt produktiv sind, wird allerdings immer hitziger umstritten.
Bei der Guardian haben zuletzt gleich zwei Wirtschaftsexperten die Sanktionen scharf angezweifelt.
"Die EU sollte Sanktionen vergessen - sie schaden mehr als sie nützen", hieß es.
Demnach würden die Sanktionen den Konflikt nicht stoppen, stattdessen aber "massives Leid weltweit" durch explodierende Preise anrichten, so Simon Jenkins von der Guardian.
Die Sanktionen würden "eindeutig Ländern in West- und Mitteleuropa schaden, die sie verhängen."
(15/25)
Die Strafmaßnahmen hätten zwar "der Kreditwürdigkeit Russlands geschadet, aber allein der Anstieg der weltweiten Gaspreise um 70% hat die (russ.) Zahlungsbilanz in die Höhe getrieben."
Der russ. Handelsbilanzüberschuss sei jetzt dreimal höher als vor dem #UkraineKrieg .
(16/25)
Das scheint tatsächlich auch mit Zahlen anderer Wirtschaftsfachleute im Einklang zu stehen.
So wurde bereits Anfang Mai festgestellt, dass Moskau in den ersten vier Monaten des Jahres 50% seiner geplanten Jahreseinnahmen gutmachte.
Hier mehr dazu👇
(17/25)
Jenkins plädiert daher für eine Aufhebung der Sanktionen gegen Russland, da sie für Europa und den Rest der Welt "selbstzerstörerisch" seien.
Stattdessen solle man sich auf Waffenlieferungen für die #Ukraine konzentrieren, die den westl.Zielen eher näherkommen, meint Jenkins (18/
Nur wenige Tage später veröffentlichte der Wirtschaftseditor von Guardian einen noch schärferen Kommentar.
Die Sanktionen hätten zu einem "perversen Effekt" geführt, dass für Russland die Einnahmen gestiegen sind ...und für den Rest der Welt die Preise. theguardian.com/commentisfree/…
Sanktionen seien beschlossen worden, weil sie besser als die beiden anderen Optionen seien: nichts zu tun oder militärisch zu intervenieren.
Sie hätten der russischen Wirtschaft auch erheblich geschadet - die Rede ist von -8,5%.
Ein Zusammenbruch bleibe aber aus.
(20/25)
Der Schaden schlage dagegen überall zu.
In europäischen Staaten werde "eine Rückkehr zur Stagflation der 1970-er Jahre" erwartet.
In anderen Teilen der Welt könnte die Lage noch dramatischer werden: Hungersnöte, Aufstände und Staatsbankrots.
(21/25)
Die "Kollateralschäden durch den Wirtschaftskrieg" seien offensichtlich, so Elliot.
Die "wirtschaftliche Realität" würde vermutlich "früher oder später" einen Deal zwischen Russland und dem Westen notwendig machen, heißt es weiter.
Andere Szenarien seien unwahrscheinlich.
(22/25)
Die Diskussion, ob Sanktionen überhaupt wirken, wird mittlerweile auch unabhängig des Krieges in Osteuropa geführt - fast schon wie eine Generaldebatte.
Westliche Länder setzen sie immer öfter ein, obwohl sie fast nie etwas erreichen würden.
(23/25)
Die Sanktionen gegen Russland gelten als "beispiellos" und "einmalig".
Zudem werde erstmals eine so vernetzte Wirtschaft mit derartigen Sanktionen belegt.
Andererseits gelten Energieexporteure generell als immuner gegen Sanktionen, solange sie ihre Energie woanders verkaufen. 24/
Kurzum: die Aufarbeitung der aktuellen Wirtschaftssanktionen gegen Russland dürfte Ökonomen noch lange beschäftigen.
Eines wird aber jetzt schon deutlich hervorgehoben:
"Sanktionen sind eine Form der Kriegsführung und werden auch völkerrechtlich so gesehen."
(25/25)
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Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere Stellungskämpfe vom Dnjepr bis nach Kupyansk;
- Verwirrung um angebl. bevorstehende russ. Offensiven in Sumy- und Dnipro-Gebieten;
- neues Szenario der Nachkriegsordnung;
- ukr. Rekrutierungskampagne für 18-24-Jährige läuft.
Thread👇
(1/26)
Die Fronten im Ukrainekrieg haben sich vom Dnjepr bis nach Kupyansk zu einer schweren Stellungsschlacht festzementiert.
Große Technikoffensiven sind wegen der Fülle von Drohnen am Himmel kaum noch möglich.
Vorstöße können nur noch lokal mit kleineren Trupps unternommen werden. 2/
Gleiches Bild gibt der neue ukr. Brückenkopf bei Belgorod ab.
Zur Erinnerung:
Dort hatten ukr. Truppen in einem Überraschungsangriff mehrere russ. Dörfer besetzt. Was damit nun weiter passieren soll, ist unklar.
Es geht weder vor- noch rückwärts.
(3/26)
Update #Ukraine
Heute mit Fokus auf ein Großthema: der Wiederaufbau nach Kriegsende.
Die Hürden sind enorm.
Riesige Gebiete sind verwüstet und vergiftet.
Die Kontamination gleicht der "zone rouge" nach WWI.
Gleichzeitig ist klar: USA wollen die EU dafür zahlen lassen.
Thread👇 1/
RUS-US-UKR Vorverhandlungen laufen, und eine leise Hoffnung auf ein Kriegsende in diesem Jahr ist da.
Damit stellt sich (wieder) die Frage nach dem Wiederaufbau der Ukraine, nachdem die Waffen schweigen - eine Generationsaufgabe,denn weite Teile des Landes sind komplett verwüstet
Vor allem der ca 100km breite Streifen rund um die Frontlinie, die sich in den letzten 2 Jahren global betrachtet kaum änderte, ist eine verwüstete Mondlandschaft.
Ortschaften sind Ruinen, Felder sind durchsäht von Minen, Splittern, Wracks und Kratern.
Screens: Felder bei Bachmut
Update #Syrien
Im Überblick:
- alawitischer Aufstand und Massaker an der Zivilbevölkerung durch neue Machthaber;
- wie die islamistische HTS "salonfähig" gemacht wird;
- Moskau behält für eine "Gegenleistung" seine Basen im Land;
- Israel besetzt südliche Gebiete.
Thread👇
(1/25)
Zunächst zur Erinnerung:
Ende 2024 war die Regierung von Assad in Syrien gefallen.
Lawinenartig überrollte ein Bündnis aus militanten Gruppierungen innerhalb von zwei Wochen die Regierungstruppen.
Gewehrt hatte sich niemand.
Mehr zu den Ereignissen hier👇
Seitdem kommt das Land (erwarteterweise) nicht zu Ruhe.
Die Hoheit über das Land liegt nun in der Hand der "neuen Regierung", die zu großen Teilen aus islamistischen Gruppen wie der Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS) besteht.
Fast sofort nach dem Machtwechsel kam es zu Aufständen...
Update #Ukraine
Im Überblick:
- russ. Truppen rücken in Zaporizhya vor;
- Kiew startet Gegenoffensive bei Pokrowsk;
- ukr. Positionen kollabieren bei Kursk, Hunderte geraten in Gefangenschaft;
- Kiew stimmt Trumps 30-Tage-Waffenruhe zu, Stimmen in RUS gespalten.
Thread 👇
(1/25)
Der #Ukrainekrieg tobt entlang der gesamten Front unvermindert weiter.
In Zaporizhya rücken russ. Truppen weiter nordwärts vor. Nördlich von Velika Novosilka sind Pryvilne und anscheinend auch Dniproenerhia gefallen.
Nächster rus. Vorstoß wird in Richtung Shewtchenko erwartet. 2/
Weiter östlich bei Kurachowe ist Andriivka gefallen.
Russ. Armee meldete zudem die Einnahme von Konstantinopil.
Ukr. Portale geben die Ortschaft bislang als geteilt/umkämpft an. Insgesamt dürfte die Sache aber klar sein. Bahatyr wird der nächste Verteidigungsknotenpunkt.
(3/25)
Update #Ukraine
Im Überblick:
- russ. Truppen rücken in Zaporizhya nordwärts vor;
- Frontlinie bei Kurachove begradigt sich;
- schwere Lage in Kursk: Progrebki gefallen, ukr. Versorgung massiv erschwert;
- Eklat im Weißen Haus: was politisch und militärisch folgt.
Thread👇
(1/25)
Trotz hoher Aufmerksamkeit für die politische Bühne tobt der #Ukrainekrieg am Boden erbittert weiter.
Schwere Lage herrscht in Zaporizhya.
Nach dem Fall von Velika Novosilka rücken rus. Sturmtruppen weiter nordwärts vor.
Innerhalb einer Woche sind Skudne und Burlatske gefallen 2/
Weiter östlich ist der Kurachove-Halbkessel endgültig Geschichte.
Ulakly ist gefallen, Konstantinopil ist zwar umkämpft, wird aber voraussichtlich nicht mehr lange halten.
Bahatyr an der Kreuzung der H15 und T05-18-Trassen dürfte der nächste ukr. Hauptverteidigungspunkt werden 3/
Update #Ukraine
Im Überblick:
- Halbkessel westlich von Kurachove gefallen;
- schwere Kämpfe bei Kursk;
- US-RUS-Verhandlungen begonnen, EU ist Zuschauer;
- Trumps Rohstoffplan: Kiew entsetzt, doch es kommt wohl noch schlimmer;
- Ausblick für die nächsten Tage.
Thread 👇
(1/25)
Nach einer vergleichsweisen Ruhephase haben russ. Truppen ihre Offensive an der Zaporizhya-Front wieder aufgenommen.
Nördlich von Velika Novosilka sind russ. Sturmtruppen über den Fluss vorgestoßen und eroberten Novoocheretuvate.
Westlich ist Novosilka endgültig gefallen.
(2/25)
Weiter östlich ist der lang bestehende Halbkessel von Kurache implodiert, nachdem russ. Truppen in Ulakly einrückten und die H15-Trasse durchschnitten.
Gleichzeitig sollen russ. Spitzenverbände bereits auch in Konstantinopil eingerückt sein.
(3/25)