Der Verkehr tritt beim Klimaschutz seit Jahrzehnten auf der Stelle. Seit 1990 hat der Sektor seine CO2-Emissionen nicht senken können. Doch es eilt: In genau einem Monat, am 15. Juli, muss Verkehrsminister Volker @Wissing spätestens wirksame Maßnahmen vorlegen. Ein Thread (1/13)
Bis zum Jahr 2030 muss der Verkehr seine Emissionen um rund 45 Prozent reduzieren - von rund 150 Mio t CO2 in 2021 auf 85 Mio. Mit den bisherigen Maßnahmen klafft laut Gutachten der Bundesregierung eine Klimaschutzlücke von gut 41 Mio. t CO2. (2/13)
Schon das Klimaziel 2021 hat der Sektor verfehlt. Die Emissionen lagen rund 3 Mio t CO2 höher als im Klimaschutzgesetz vorgesehen. Darum muss @Wissing bis 15.7. ein Sofortprogramm vorlegen, das die Einhaltung der Klimaziele im Verkehr für die folgenden Jahre sicherstellt. (3/13)
Die Ampel hat im Koalitionsvertrag beschlossen, bis Ende 2022 ein Klimaschutzprogramm für alle Sektoren vorzulegen. Dazu sammelt das Wirtschafts- und Klimaministerium @BMWK die Vorschläge der anderen Ressorts ein, so auch des Verkehrsministeriums @BMDV_bund. (4/13)
@Wissing hat 54 Maßnahmen vorgeschlagen. Gutachter des @BMWK halten diese Vorschläge für wenig wirkungsvoll: demnach würde das Klimaziel des Sektors auch mit diesen Maßnahmen weit überschritten – um fast 160 Millionen Tonnen CO2 bis 2030. (5/13) handelsblatt.com/politik/elektr…
Einer von Wissings Plänen: die Kaufprämie für Elektroautos massiv erhöhen. Als das öffentlich wurden, hat Wissing umgehend dementiert. Auch bei den restlichen Maßnahmen setzt Wissing überwiegend auf kostspielige Förderprogramme – wie sein Amtsvorgänger @AndreasScheuer. (6/13)
Ein #Tempolimit hat die @FDP schon in den Sondierungen zur Ampel erfolgreich blockiert, selbst der Ukraine-Krieg und die horrende Abhängigkeit Deutschlands von russischem Öl änderte daran nichts. (7/13)
Ein europäisches #Verbrennerverbot bis 2035, dem das EU-Parlament gerade zugestimmt hat, lehnen @C_Lindner und @Wissing ab. Dabei unterstützt der Koalitionsvertrag der Ampel den gleichen Vorschlag der EU-Kommission. (8/13)
Mit dem Tankrabatt hat die @FDP eine Maßnahme durchgesetzt, die den Spritverbrauch in D trotz Klimakrise und Ukraine-Krieg weiter anheizt. Nicht mal ökonomisch funktioniert der FDP-Plan: der Spritpreis ist immer noch hoch – die Gewinne der Mineralölkonzerne allerdings auch.(9/13)
Was den Verkehr auf Klimakurs bringen kann, ist lange bekannt: Weniger Autos, mehr öffentlicher Verkehr, mehr Fahrräder und Fußverkehr. Und Elektroautos, wo immer auch dann noch ein Auto gebraucht wird. (10/13)
Um die durchschnittlichen CO2-Emissionen der Neuwagenflotte rasch zu reduzieren und den Hochlauf der Elektromobilität zu beschleunigen, braucht es auch in Deutschland - wie in vielen anderen europäischen Länder – eine nach CO2-Emissionen gestaffelte #Neuzulassungssteuer. (11/13)
Eine wirksame #Neuzulassungssteuer sorgt für weniger Spritschlucker, mehr sparsame Autos – und mehr E-Autos. Die CO2-Emissionen der Neuwagen sinken. Und mit der Steuer ließen sich gleichzeitig auch die bestehenden Kaufprämien für E-Autos gegenfinanzieren. (12/13)
Also, lieber Volker @Wissing: Die Zeit läuft. In einem Monat braucht es wirksame Klimaschutzmaßnahmen für den Verkehr. Dazu gehört auch eine Zulassungssteuer. Wie die ausgestaltet werden kann, haben wir hier aufgeschrieben: act.gp/3zEAlFG (13/13)

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Apr 28
Was folgt aus #Habeck|s Aussage, dass ein Embargo für russisches Öl handhabbar sei, womöglich in wenigen Tagen umgesetzt werden kann? Ein Thread 👇 #Ölembargo (1/9)
Es ist gut, dass die Bundesregierung einlenkt und sagt, dass ein Öl-Embargo doch schnell umsetzbar ist. Das deckt sich mit einer Recherche von @energycomment: Ein sofortiges Öl-Embargo ist machbar, wirksam & wirtschaftlich verkraftbar. (2/9) act.gp/3ETitrb
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Apr 26
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Der Angriff auf Saporischschja war nicht der erste Militärangriff auf eine Atom-Anlage. Ähnliches ist bereits zuvor geschehen und es wird mit ziemlicher Sicherheit wieder passieren, solange es Atomkraft und nukleare Bedrohungen gibt. ⬇️
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Apr 26
++JETZT++ Greenpeace Aktivist:innen fordern von @OlafScholz ein sofortiges Embargo für russisches Öl. Die Bundesregierung will erst bis Ende des Jahres unabhängig davon werden. Doch ein sofortiges #Ölembargo ist möglich & wirksamer, das zeigt eine neue Greenpeace Recherche 👇 Greenpeace Aktivistin vor Brandenburger Tor hält Banner hoc
Hier die wichtigsten Ergebnisse:

1️⃣ Ein Öl-Embargo ist wirksam:
Russland hat nur begrenzte Möglichkeiten, die Folgen eines westlichen Öl-Embargos zu umgehen. Das gilt auch für westliche Ölfirmen, die weiterhin mit russischem Öl handeln wollen.
2️⃣ Ein Öl-Embargo ist logistisch verkraftbar:
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Mar 31
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Bleiben die Preise so hoch wie Anfang März, zahlen Verbrenner-Besitzer:innen künftig 500-1000 € mehr im Jahr. Dabei ist der Treibstoff nur ein Kostenfaktor unter vielen für Autofahrer:innen: Wertverlust, Wartung, Versicherung, Kfz-Steuer… Was wären also Alternativen? (2/12)
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Mar 7
Putins Angriffskrieg und all das Leid, in das er die Menschen in der #Ukraine stürzt, erschüttern. Es ist unerträglich, dass wir Putins Krieg mitfinanzieren, weil wir ihm weiter Millionen für Öl, Kohle und Gas zahlen.
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Knapp die Hälfte der Einnahmen Russlands stammen aus dem Verkauf fossiler Energien. Ohne diese Einnahmen wird es wirtschaftlich eng. Ein wichtiger Abnehmer? Deutschland.
Insgesamt stammen etwa 30% des importierten Öls, 45% der importierten Kohle & ca. 50% des nach D importierten Gases aus Russland.
Das Öl fließt größtenteils in den Straßenverkehr, mit der Kohle erzeugen wir Strom & das Gas wird größtenteils fürs Heizen & Industrie verwendet.
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Mar 2
Wie können Deutschlands Gebäude bis 2035 ohne Erdöl und Erdgas beheizt werden? Eine neue Greenpeace-Studie zeigt, was die Regierung jetzt tun muss, um uns unabhängig von Öl und Gas zu machen 👉 act.gp/Studie_Wärmewe…
@Bundeskanzler @BMWK @BMWSB_Bund
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Das Problem: Deutschlands Gebäude sind schlecht isoliert und werden überwiegend mit Öl und Gas beheizt. Allein im letzten Jahr wurden fast 700.000 fossile Heizungen neu eingebaut, die meisten davon Gasheizungen! Das macht uns abhängig von fossilen Importen und schadet dem Klima.
Die Lösung: Wir müssen aus Öl- und Gasheizungen aussteigen, unsere Häuser besser ökologisch dämmen und auf Wärmepumpen, Solarthermie und grüne Wärmenetze umsteigen. Das Wuppertal-Institut hat dafür im Auftrag von Greenpeace ein 6-Punkte-Sofortprogramm entwickelt:
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