Das ist einfach so wichtig!
Der Weltklimarat (IPCC) nennt in seinem Report ganz konkret die wichtigsten To Dos, die wir als Weltgemeinschaft vor uns haben, um den #Klimawandel einzudämmen. Hier sind die 5 Maßnahmen, mit dem höchsten CO2-Einsparpotenzial: 🧵1/14
1. Solar- und Windenergie ausbauen
Einsparpotenzial: 8 Gigatonnen
Kosten (pro Tonne CO₂-eq.): sehr niedrig
Erneuerbare Energien sind Lösung Nummer eins, um Emissionen einzusparen. Warum?
Was Solar- und Windenergie zum No-Brainer macht: Die Kosten liegen fast gänzlich bei unter 20 US-Dollar pro eingesparter Tonne CO₂-Äquivalent. Zusätzlich gibt es zahlreiche positive Wechselwirkungen mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) der UN.
2. Wälder und Ökosysteme erhalten
Einsparpotenzial: 7 Gigatonnen
Kosten: niedrig bis mittel
Bäume, Moore und andere Ökosystem speichern Unmengen CO₂. Sie schlicht in Ruhe zu lassen oder sogar wiederherzustellen ist die Maßnahme mit dem zweitgrößten Einsparpotenzial.
Zu den Ursachen der Naturzerstörung heißt es in einer vorab geleakten Version noch: Weniger Lebensmittelabfälle und eine pflanzenbasierte Ernährung reduzieren den Bedarf an landwirtschaftlicher Fläche.
Dies hieße wiederum, dass weniger Wälder und Ökosysteme zerstört werden müssten, um Nahrungs- und Futtermittel anzubauen. In der finalen Version werden die Ursachen für Entwaldung allerdings nicht mehr explizit genannt.
3. Lebensmittel klimaverträglich herstellen
Einsparpotenzial: ca. 2,7 Gigatonnen
Kosten: mittel
Die Art und Weise, wie Nahrungsmittel angebaut werden, kann zwischen 1,8 und 4,1 Gigatonnen Treibhausgase einsparen.
Wichtige Maßnahmen dabei sind unter anderem Agroforstwirtschaft, also die Kombination aus Ackerkulturen und Bäumen und Sträuchern, oder die Lagerung von CO₂ in Böden durch das Düngen mit Biokohle.
4. Von Kohle und Gas aussteigen
Einsparpotenzial: rund 2,1 Gigatonnen
Kosten: mittel bis hoch
Industrielle Produktionsprozesse müssen, wenn möglich, elektrifiziert werden und auf klimafreundliche Kraftstoffe umgestellt werden.
Dazu zählen zum Beispiel (grüner) Wasserstoff oder Biogas. Im Vergleich zu anderen Maßnahmen, ist es im Bereich Industrie allerdings relativ teuer CO₂ einzusparen – pro eingesparter Tonne rund 50 US-Dollar.
5. Weniger tierische Produkte essen
Einsparpotenzial: rund 1,8 Gigatonnen
Kosten: unbekannt
Die Maßnahmen mit dem größten Einsparpotenzial auf Seite der Endverbraucher°innen ist die Umstellung auf eine Ernährung, die vorwiegend auf Pflanzen basiert.
Vor allem Rindfleisch- und Lammfleisch-Konsum muss drastisch reduziert werden, da Wiederkäuer besonders klimaschädliches Methan ausstoßen. Eine Ernährungswende hätte außerdem positive Auswirkungen auf Gesundheit, sauberes Wasser, Biodiversität und sechs weitere SDGs.
Fazit – Im IPCC-Bericht wird deutlich: Wir können die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise noch abwenden. Es ist theoretisch sogar noch möglich, wenn auch höchst unwahrscheinlich, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu beschränken.
Dafür – und das ist die schlechte Nachricht – bleiben jedoch nur noch wenige Jahre; knapp drei um genau zu sein.
Die CO₂-Emissionen müssen ihren Höchststand spätesten 2025 erreichen, oder 1,5 Grad werden mit großer Sicherheit überschritten. 🧵14/14
Hier geht's zum vollständigen Artikel über den so wichtigen IPCC Report.
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Sehr spannende Analyse von @CKemfert im MDR Klima-Podcast zu Olaf #Scholz' mutmaßlichem Nazivergleich:
"Ich finde die Reaktion im höchsten Maße problematisch... 🧵
... Der Kanzler hat sich weder entschuldigt noch hat er das korrigiert oder erläutert, sondern hat sogar noch nachgelegt und den Klimaaktivisten vorgeworfen, sie können keine Kritik ab. Das ist wirklich problematisch.
Es geht hier um die Zukunft einer kommenden Generation, es geht um Sorgen von Bürgern, es geht um Klimaschutz und was dafür getan wird.
Statt souverän auf eine, aus meiner Sicht, recht zivile Störung zu reagieren, organisiert Scholz hier eine Mehrheit gegen...
So unterschätzt und daher um so wichtiger zu verstehen – Maßnahmen zur Erhaltung der #Biodiversität sind nicht kontraproduktiv, sondern gehen Hand in Hand mit Klimaschutz!
Das haben Forschende in einer aktuellen Studie herausgefunden: 🧵1/14
Vorab: Was hat Natur mit dem #Klimawandel zu tun?
Einiges! Insgesamt 55% der menschengemachten CO2-Emissionen werden von natürlichen Ökosystemen "abgefangen".
Rund 25% der Emissionen werden durch verschiedene Ökosystem-Prozesse von den Ozeanen absorbiert. Wälder und andere Landflächen nehmen sogar rund 30% auf.
Vor wenigen Tagen kam eine ziemlich krasse Studie vom @PIK_Klima raus. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die Lösungen, mit denen das globale Ernährungssystem bis 2100 CO2-neutral werden kann.
Was haben die Forschenden herausgefunden? 🧵1/13
Vorab: Wo stehen wir?
Über die gesamte Wertschöpfungskette versursacht unser Essen ein Drittel(!) aller globalen Emissionen. Darüber hinaus ist es der Hauptgrund für Artensterben und Zerstörung von Ökosystemen wie dem Amazonas.
Alarmstufe dunkelrot also für eine Transformation von unserem "Food System".
Daher untersuchten die Forschenden bei drei Haupt-Faktoren die Auswirkungen auf die Treibhausgas-Emissionen:
1) Degrowth 2) CO2-Steuer für Lebensmittel 3) Flexitarische Ernährung
Noch vor einigen Monaten klangen viele Fragen aus dem Freundeskreis ungefähr so: "Ist es wirklich so schlimm mit dem Klima?".
Mittlerweile hört man immer öfter: "Jetzt sagt mal ehrlich: wir sind geliefert, oder?"
Die Antwort ist wichtig, aber nicht einfach. 🧵1/7
Die Message, dass das 1,5 Grad Ziel gerade auf der Palliativstation liegt, scheint bei vielen angekommen. Spätestens seit dem IPCC-Bericht. Was die Konsequenzen daraus sind, allerdings noch nicht.
In den nächsten Monaten und Jahren ist eine der wichtigsten Botschaften, die man alten, aber vor allem auch jungen Menschen mit auf den Weg geben muss: "Jedes Zehntelgrad zählt".