Derzeit kochen wieder die Wünsche der Atomkraftbubble hoch, die #Laufzeit der verbliebenen deutschen #Atomkraftwerke zu verlängern.
Durch die Verlängerung soll russisches Erdgas und russische Steinkohle reduziert werden und damit der CO2-Ausstoß.
Mal zu den Fakten:
Wir importieren rund 1000 TWh fossile Energie aus Russland. Die verbliebenen 3 AKWs erzeugen nur rund 40 TWh ausschließlich Strom.
Nur rund 15% des importierten Gases wird verstromt.
Der größte Teil wird für Heizung, Prozesswärme in der Industrie und Chemische Industrie als Rohstoff verwendet.
Können AKWs dazu beitragen, den Stromanteil zu senken?
Kurz: Nein.
Warum nicht?
Gehen wir mal die Gaskraftwerke durch, die derzeit laufen:
* Ludwigshafen Süd: Dampf für BASF
* Ludwigshafen Mitte: Dampf für BASF
* Leipzig Nord: Fernwärme
* Köln Niehl: Fernwärme
* Kiel Küstenkraftwerk: Fernwärme
* Düsseldorf Lausward: Fernwärme
* Emsland D: Prozesswärme für Industrie
* Duisburg HKW 3: Fernwärme
* Dresden Nossener Brücke: Fernwärme
* Burghausen: Dampf für Wacker
* Bremen Mittelbüren: Gichtgas
* Berlin Marzahn: Fernwärme
* Berlin Klingenberg: Fernwärme
Wie sieht es bei den Steinkohlekraftwerken aus?
Wolfsburg West 1+2: Wärmekraftwerk
Scholven C: Fernwärme
München Nord 2: Fernwärme
Kraftwerke Mannheim: Fernwärme
Karlsruhe RDK: Fernwärme
Herne: Heizkraftwerk
Hannover 2: Fernwärme
Hamburg Tiefstack2: Heizkraftwerk
Was bedeutet das?
Ausnahmslos alle noch laufenden Gas- und Steinkohlekraftwerke liefern Fernwärme oder Prozesswärme für Industrien und können nicht durch Atomkraftwerke ersetzt werden.
Keines der noch laufenden AKWs in Deutschland hat einen Fernwärmeanschluss!
Auch wenn @Markus_Soeder, @c_lindner jetzt plötzlich eine Laufzeitverlängerung fordern:
Atomkraftwerke können mit nur 5% der Stromerzeugung und 0% Wärmeerzeugung uns weder von russischen Importen unabhängiger machen, noch nennenswert im Winter helfen.