🧵Ich habe den Diskurs um @Frollein_VogelV in den vergangen Tagen verfolgt und bin in diesen Aufgrund von Belästigungen auch eingestiegen.
Dennoch tut mir Frau Vollbrecht leid. Sie wird von Transhassern, konservativen Medien und anderen Reaktionäreren instrumentalisiert.
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Ihre eigenen Traumata und die Aufmerksamkeit treiben sie wahrscheinlich immer tiefer in diesen Sumpf. Aber was passiert in 1-2 Jahren, wenn die Karawane der AgitatorInnen weitergezogen ist?
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Wenn das öffentliche Thema der Empörung nicht mehr das #Selbstbestimmungsgesetz oder #Gender ist, dann werden Leute wie Frau Engelken, Frau Hümpel, Frau Galuschka, oder Herr Kutschera einen anderen Grift finden. Aber was ist mit Frau Vollbrecht?
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Sie steckt tief in diesem Hassthema und hat vieles darum aufgebaut. Ihr Vortrag ist, trotz einer fehlenden These was für populärwissenschaftliche Beiträge okay ist im eigentlichen Inhaltsteil solide. Jedoch das Framing mittels eines radikalen #Terf YT Kanals, sowie… 4/16
… der problematischen / ungeschickten Titelwahl - was hat Gender mit nicht-menschlichen Tieren zu tun? - wurde für dafür ausgenutzt ein bestimmtes Narrativ herbeizuführen welches reaktionäre Akteure gerade genau wollen! 5/16
Dieses Narrativ ist: Die Universitäten sind linke Hotspots die JungwissenschaftlerInnen der Möglichkeit berauben Erfahrung in der Wissensvermittlung zu sammeln. Seht her, die Unileitungen knicken gegenüber dem „Woke-Mob“ ein! 6/16
Doch zurück zu Marie-Luise Vollbrecht. Was an ihr in 2025 hängen bleiben wird, wenn sie sich um einen Post-Doc an einer anderen Uni bewirbt ist „ach, dass war doch die die von @BILD bis @TichysEinblick in 2022 zur Märtyrerin gemacht wurde… 7/16
… wollen wir diese Person wirklich einstellen, da es auch noch zig andere geeignete BewerberInnen gibt? Wird sie irgendwann wieder an so einem Diskurs teilnehmen? Wird sie dem Bild unserer Institution schaden?“ 8/16
Ich saß in genug Auswahl- und Berufungskomissionen in meinem Leben, dass ich sagen kann dass solche Überlegungen für viele Institutionen entscheidende Faktoren sein können. 9/16
Ich empfehle Frau Vollbrecht, wie sie selbst auch neulich fast selbst erkannt hatte (in etwa: „ich habe gehofft dass der Welt Beitrag erst kommt, wenn ich fertig bin“) Ihren Blick jetzt wieder mehr auf das spannende Feld der Untersuchungen zu schwach elektrischen Fischen… 10/16
… zu legen. Schreiben Sie einige Publikationen und lassen das Thema Gender erstmal ruhen. Sie müssen weder mich noch andere trans* Personen mögen. Aber bitte verwenden Sie ihre Energie auf etwas wichtigeres. 11/16
Ich denke dass Sie vielleicht das erste Kind aus einem finanzschwachem Haushalt sind, dass überhaupt studiert hat. Ich bin mir sicher dass Sie (wie auch ich) einige fürchterliche Erfahrungen mit Männern gemacht haben. Die Wut, der Hass, die Sorgen sind legitim. 12/16
Das Objekt Ihres Zorns ist es aber sicherlich nicht. Aber ich glaube Sie aus eigener Erfahrung etwas verstehen zu können.
Ich weiß auch dass die Hashtags, der viele Zuspruch etc. sich sicherlich (zumindest auf der Oberfläche) verdammt gut anfühlen! 13/16
Dieser Zuspruch wird aber verebben. Und dass was bleibt sind diffuse Assoziationen mit einem toxischen Diskurs durch andere und dass was Sie jetzt während dem Rest der Promotion noch wissenschaftlich leisten. 14/16
Schreiben Sie! Folgen Sie Ihrer wissenschaftlichen Neugier in einer nachhaltigen Weise! Gehen Sie auf Konferenzen. Machen Sie ein Praktikum z.B. bei der Zoologischen Station Anton Dhorn (Neapel / Ischia). Die Zeit dort hat mir echt die Augen geöffnet! 15/16
Außerdem sind die Archive dort toll und das Refugium für Meeresschildkröten, die durch die Schifffahrt verletzt wurden ist eine der besten Einrichtungen Europas.
Mit herzlichen GrĂĽĂźen
Dana Mahr 16/16
Klarstellung: es geht nicht darum, dass irgendwelche schwarze Listen geführt werden. Kommissionen entscheiden jedoch mitunter mit dem Gedanken im Kopf „wer macht am wenigsten Trouble“… dass trifft dann als die auffälliger sind gleichermaßen.
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Vielleicht können Sie dann auch erklären, inwieweit ihr stark konservativ-christliches Weltbild in ihre Berufspraxis einfliesst. Gerne würde ich auch die Stimmen all jener Patient*Innen hören, die berichten, dass sie unter Ihren "Methoden" gelitten haben. Herzliche Grüsse DM 2/2
Wie kann es sein, dass jemand mit diesem Geschlechterbild von vorvorgestern in der heutigen Zeit vulnerable junge Patient*Innen behandeln kann, die sich mit ihrer Identität auseinandersetzen?