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Jul 11 7 tweets 3 min read
Am 10. Juli musste Bettelton's #Documenta leider ausfallen*. Dafür ein Track einfachster Methode: Desavourieren, diskreditieren: Bettelton mit "Hübner Fließband" (Die Firma Hübner ist Sponsor der Austellungen in Kassel)
*
und "Hübner Fließband II". Sehr industrial, sehr sampelig, primitiv arrangiert, Neuer Primitivismus, im Genrefach anti-virtuos und expressiv.
Die Klang-Symbolik ist nicht willkürlich gewählt, die Großausstellung hatte ihrerseits Ansätze für das Topic Arbeiterinnen oder "Arbeitswelt",** diesen aber nicht durchgehalten. Nimmt das Publikum den Weg zum
Hübner Areal im Osten der Stadt, kommt es zwangsläufig an Industrie vorbei, eben auch am abgerissenen Hübner-Standort in der Sandershäuser Straße, oder an Salzmann, einem annähernd ruinierten historischen Fabrikgebäude, das in den 1990er Jahren
**
einen der ge/wichtigsten Techno Clubs der Republik beherbergte, das "Stammheim" oder auch "Aufschwung Ost".
Der Weg vorbei an dieser Industrie stellt diese gleichermaßen mit aus, mehr nicht, und spektakelisiert oder verkontemplativiert sie. Das Diktum der Ausstellung greift intendiert auf ein "Stadtbild" zu und erzeugt den Touristen und Beschauer.

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