Thread by @cdaniela2

mal ein längerer Thread in eigener Sache: Es geht um ungleiche Behandlung von Menschen, die vor dem #Krieg aus der #Ukraine geflohen sind. Bei uns leben 2 Medizinstudenten aus Nigeria, die 6 Jahre in der Ukraine studiert haben. #LeaveNoOneBehind @SeebrueckeBo

Sie sind im Bombenhagel aus Charkiw geflohen. Schon auf der Flucht haben sie massive Diskriminierung erfahren, wurden z.B. in Polen nicht über die Grenze gelassen.

Zeitgleich haben wir eine 5köpfige ukrainische Familie aus Lwiw aufgenommen. Während die Familie auf den Ämtern überwiegend freundlich behandelt wurde, sie Unterstützung erst vom Sozialamt, dann vom Jobcenter bekamen, mittlerweile in eigener Wohnung leben,

die Sprachkurse bezahlt werden, die Kinder zur Schule gehen, die Eltern eine Arbeitserlaubnis haben und schon Jobs gefunden haben (also alles so läuft, wie es sollte), bekommen die beiden Nigerianer 0 !! Unterstützung.

Ihr habt richtig gelesen 0! Die Beantragung des §24 Titels wurde von der Ausländerbehörde nicht angenommen, aber auch nicht offiziell abgelehnt, das müsste man ja begründen. Für Unterstützung hat das Sozialamt ans Jobcenter verwiesen, die Unterstützung wiederum ablehnen.

Das Sozialamt stellt sich bei erneuten Anfragen tot. Krankenversichert sind die beiden nicht. Sie wohnen bei uns frei, werden von uns versorgt. Das Ausländeramt hat als Voraussetzung für eine Bleibeperspektive einen Intensivsprachkurs an der Uni gefordert, der pP 600 Euro kostet.

Pro Kurs! also A1 600 Euro, A2 600 Euro etc. und das pP. Diesen Kurs bezahlt das BAMF nicht. Haben wir dann bezahlt. Krankenversicherung haben beide nicht. Eine Arbeitserlaubnis haben beide auch nicht.

Mittlerweile hat einer der beiden sein Medizinstudium virtuell über die Uni in Charkiw abschliessen können. Er möchte Chirurg werden. Ich hätte für ihn eine Stelle in einer chirurgischen Klinik, wo er sein Anerkennungsjahr machen könnte, ab SOFORT!

Weil Ärztin*innen händeringend gesucht werden. Interessiert in den Ämtern niemanden. Stattdessen werden wir fast täglich mit neuen Anfragen für irgendwelche Dokumente behelligt, die wir alle schon mind. 1 x eingereicht haben. Keiner fühlt sich zuständig.

Stattdessen möchte die Ausländerbehörde, die beiden in ein aussichtsloses §17 Verfahren drängen und uns als Gastgeber*innen ohne wirkliche Beratung in eine umfassende Bürgschaft drängen.

Der OB von #Bochum wurde angeschrieben und reagiert natürlich nicht. Daher frage ich Sie Herr @thomas_eiskirch Wollen Sie in dieser Zeit ein solches Bild von Bochum zeichnen? Wo Menschen, die Kriegsflüchtlingen helfen, ausgebeutet und falsch beraten werden?

Wo mit geflüchteten Menschen so umgegangen wird, während man auf Bundesebene versucht,
irgendwie noch den Ruf Deutschlands zu retten, Herr @thomas_eiskirch

Herr @thomas_eiskirch Wie erklären Sie das den Bürger*innen der Stadt jetzt und erst recht in 10/15 Jahren, wenn die Baby-Boomer-Generation in Rente geht, dass Sie zwei junge gut ausgebildete
Ärzte / fast Ärzte mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln abschieben wollten?

Wie - Herr @thomas_eiskirch erklären Sie das erschöpftem Klinik / Praxispersonal? Will man wirklich 2 jungen Menschen die Lebensperspektive nehmen, die aufgrund eines mörderischen Kriegs fliehen mussten?

Wie erklärt sich diese Ungleichbehandlung? m.E. ist das purer #Rassismus Ich weiß, die beiden sind kein Einzelfall taz.de/Ungleichbehand…