Ok ich habe neue Erkenntnisse über die neue @DB_Bahn -KI. Nicht aus der Innensicht, wie erhofft, denn die KI arbeitet mit Menschen, die aus Covid-Gründen gerade keine Journalist:innen treffen dürfen. Aber die smarte Mustererkennung in meinem Gehirn hat ein sehr klares Bild: ein🧵
Die neuen Bahn-KI ist sehr spontan. Sie lebt im Moment. Wenn sie sieht: Von #Heidelberg nach #Stuttgart fährt gerade nichts, weil alles entweder verspätet ist oder sowieso ausfällt, dann zaubert sie kurzfristig einen ICE aus Hamburg nach Heidelberg, der eigentlich
in #Frankfurt und #Mannheim hätte halten sollen, das aber spontan nicht tut und außerdem 35 Minuten Verspätung hat. So kommen Fahrgäste nach Frankfurt und Mannheim wenigstens in die Nähe ihres Ziels, und wer von Heidelberg nach Stuttgart will, kommt spontan doch noch weg.
Alle sollten glücklich sein. Geniale spontane KI-Entscheidung. Damit kann man als Passagierin gut leben. Zumindest wenn man ebenso im Moment lebt wie diese KI. Man darf halt nicht versuchen zu planen, denn das kostet nur unnötig Nerven. Der Trick ist: für den gewünschten Tag
lange im voraus ein Sparpreisticket buchen. Diese Fahrt wird ohnehin nicht zustande kommen. Ab 20 Minuten Verspätung wird der Sparpreis zum Normalpreis.
WICHTIG: Am Reisetag nicht in die App schauen, sondern einfach mal zum Bahnhof gehen. Nicht auf die Anzeige am Bahnhof schauen
sondern schauen, was so an den Gleisen steht (Heidelberg hat zum Glück eine Brücke zum besseren Ausschau halten). Denn die KI kommuniziert nicht mit der Bahn-App, nicht mit der Anzeige, leider auch nicht mit Marudor (was sonst vieles rettet – heißer Tipp!) Sie kommuniziert leider
nicht einmal so richtig mit dem Lokführer. Denn der herbeigezauberte ICE 575 aus Hamburg, der nicht in Heidelberg halten sollte und das dann spontan doch tat, fuhr zehn Minuten früher ab, als in der App angekündigt – und von einem anderen Gleis.
Woher soll auch der Lokführer wissen, was die @DB_Bahn-App den Menschen versprochen hat. Und woher soll die App wissen, was die KI plant? Und die analoge Anzeige am Bahnhof? (träum weiter)
Geschrieben aus dem magischen #ICE 575. Nur wer im Moment lebt, kommt ans Ziel.
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In der SZ schreibt ein alarmistischer Feuilletonist Social Scoring in Bayern herbei. Es geht um einen freiwilligen Öko-Token. "Mit Hilfe digitaler Technologien manipuliert der Staat das Verhalten seiner Bürger."sueddeutsche.de/kultur/soziale… Wie kann der Staat uns nur manipulieren??! 1/
Tut er doch auch sonst nicht, mit Subventionen, Steuern, Strafen. Äh oder? Dass der Staat seine Bürger "manipuliert", ist ein alter Hut. Ohne Ehegattensplitting würden hunderttausende mehr Frauen Vollzeit arbeiten. Dank Elternzeit verbringen Väter 2 Monate Zeit mit ihren Kids. 2/
Der SZ-Artikel zum Ökotoken und zum angeblich drohenden #SocialScoring in Europa basiert auf den gleichen Fakten wie dieser hier im Standard (stammen sie von dort?). Die dort zitierten Argumente der AfD macht sich die SZ allerdings zu eigen. derstandard.de/story/20001372…
3/
Als ich im Dezember in Kiew war, wurde meine Kreditkarte gesperrt. Das Sicherheitssystem der Bank dachte, ich sei gehackt worden (Ukraine=#Cybercrime!) Dabei hatte ich mit der gleichen Karte den Flug gekauft. Ist die Banken-KI so schlecht? Ich begann zu recherchieren. (Thread)
Auch in meiner Recherche zum #Europol-Scam fiel mir auf, wie schlecht Banken offenbar aufgestellt sind: Eine Frau hatte zehn Mal rund 2000 Euro unter anderem an unbekannte Konten in Singapur überwiesen. Und 20.000 Euro an eine Kryptowährungsbörse. zeit.de/2022/25/telefo… 2/13
Nicht verdächtig, fand die beteiligte Bank sowie der Dienstleister Wise. Obwohl die Frau noch nie ihr gesamtes Geld nach Singapur überwiesen und in Bitcoin investiert hatte. Sowohl die Bank als auch Wise versicherten mir, dass sie ausgefeiltes maschinelles Lernen einsetzen. 3/13
Unternehmen überwachen ihre Mitarbeiter mit Spionage-Software in einer Form, die ich mir nicht hätte träumen lassen. Bei dieser Recherche für @DieZEIT ist mir manchmal echt die Spucke weg geblieben. Ein Thread zeit.de/2021/38/ueberw…
Einer der Startpunkte meiner Recherche über Überwachung am Arbeitsplatz war dieser Film vom Anbieter Securonix, der ja – tatsächlich ernst gemeint ist. Eine Spionagesoftware protokolliert darin jede, wirklich jede Regung eines Mitarbeiters 2/ #surveillancesecuronix.com/solutions/insi…
Was wirkt wie ein schlechter SciFi-Thriller, findet tatsächlich statt – auch in deutschen Unternehmen. Ein IT-Mitarbeiter der @HypoVereinsbank hat mir berichtet, dass dort unter anderem Securonix eingesetzt wird: „UniCredit hat eine Armada an Überwachungssoftware ausgerollt.“ 3/
I've been thinking a lot over the past few months about the fine art of science #journalism and communication. How do we reach people? How do we get them thinking? How do we inform them in such a way that they can have a say about our common future as responsible citizens? 1/9
I have discussed this with colleagues, among others from the international science and media Festival @silbersalzhalle. The result is a fantastic conference this Friday and Saturday with incredibly exciting and inspiring examples and case studies of immersive storytelling. 2/9
I can’t wait to hear the keynote by Francesca @franpanetta, one of the first journalists to explore immersive technologies and their potential for communication. She will be opening her treasure box of the richest experiences and puts us on the right path for our future projects.
Update zur #Doctolib-Recherche: Ich habe eine lange Antwort der Berliner Datenschutzbeauftragten bekommen – unter anderem zur Frage, wieso Doctolib scheinbar damit durchkommt, 45 anstatt mehrere Millionen geleakter Datensätze zu melden. Darüber schreibe ich noch was. Eins vorab:
Die Behörde stehe oft vor dem Problem, dass ethische Hacker:innen zwar technische Dokumentationen von Sicherheitslücken ins Internet stellen, die Lücken selbst aber oft schon geschlossen seien, schreibt mir die Berliner Datenschutzbeauftragte. 2/
"Zudem genügt die technische Dokumentation allein regelmäßig nicht den gesetzlichen Anforderungen an Beweismaterial, sodass sie nur sehr eingeschränkt von der Aufsichtsbehörde verwendet werden kann." (mehr dazu wie gesagt bald) 3/
Hat #Doctolib nicht bemerkt, dass Millionen privater Datensätze offen im Netz standen? Das legt meine Recherche nahe, in der ich Daten verifizieren konnte. Doctolib gibt zudem weiterhin Patientendaten über Arztbesuche an Google weiter, wie wir zeigen. zeit.de/digital/datens…
Etwas Hintergrund: Eigentlich sollte das eine ganz andere Geschichte werden, in der #Doctolib nur *ein* Beispiel ist. Doch als ich das Unternehmen mit der 150-Millionen-Lücke vom CCC-Congress und den Vorwürfen der Big-Brother-Award-Jury konfrontierte, wurde es seltsam.