1. Aus gegebenem Anlass: Es ist bekannt und unbestritten, dass eine rein pflanzliche Ernährung gesund ist und vor bestimmten Krankheiten schützen kann. Aber ist auch gesünder, als eine Ernährungsform, die geringe Mengen Fleisch und Fisch beinhaltet? Leben Veganer gesünder als
2. Vegetariar? Filme wie "What the healt" und "Gamechangers" suggerieren dies, betreiben aber leider sog. "Cherry-picking", d.h., es werden nur Studien zitiert, die die gewünschte Aussage bestätigen, kontroverse Studien werden hingegen nicht erwähnt. Dadurch wird die Darstellung
3. aber unseriös. Also: Was wissen wir: Man hat erstmals an einer japanischen Kohorte im frühen 20. JH beobachtet, dass die Übernahme westlicher Ernährungsgewohnheiten das Risiko für Arteriosklerose erhöhten. Japaner, die in die USA oder nach Hawaii emigrierten, hatten ein ca.
4. 3fach erhöhtes Risiko wie die in Japan verbliebene Vergleichsgruppe.Genetische Faktoren konnten somit ausgeschlossen werden (Gordon T, 1957).Heute ist gut belegt, dass der in Industrienationen übliche übermäßige Fleischkonsum ein Hauptrisikofaktor für Zivilisationserkrankungen
5. ist. Es gab erstmals Hinweise, dass eine rein vegane Ernährung mehr gesundheitliche Vorteile aufweist als andere Kostformen (Clarys P et al, 2014). Zur Erforschung des Einflusses veganer Ernährung eignen sich sog. "blue zones", Regionen, in denen Zivilisationserkrankungen
6. besonders selten auftreten. Hierzu gehört u.a. die Gemeinde der Adventisten in Kalifornien, deren Mitglieder einen relativ homogenen Lebensstil pflegen: Sie trinken keinen Alkohol, rauchen nicht und ziehen eine überwiegend vegetarische, teils sogar vegane Ernährung vor. Die
7. 2002 begonnene Adventist Health Study schloß über 96000 Probanden aller Altersgruppen ein, besonders die recht große Gruppe an Veganern (>5000) schnitt hinsichtlich der Ergebnisse besonders gut ab (Butler et al., 2008). Eine weitere sehr wichtige Studie war die EPIC-Oxford-
8. Studie, die mehr als 65000 Menschen hinsichtlich ihrer Kostform auf chronische Erkrankungen untersuchte (Davey et al, 2003). Auch in dieser Studie schnitt die vegane Gruppe wieder sehr gut ab. Es gibt aber Limitationen dieser Studien: Erstens wurde Veganismus liberal definiert
9. In der Adventist-Studie durften z.B. gelegentlich Eier, Milchprodukte und Fisch/Fleisch konsumiert werden, allerdings weniger als 1x/Monat. Zudem scheint die Dauer der veganen Ernährung eine Rolle zu spielen. So wurden teilweise auch Menschen als Veganer klassifiziert, die
10. erst wenige Monate vegan lebten, zuvor aber jahrzehntelang Fleisch aßen. Ein weiterer Störfaktor ist die Tatsache, dass Veganer insgesamt meist einen gesünderen Lebensstil pflegen, so dass es nicht immer eindeutig ist, welche Effekte auf die Ernährung zurückzuführen sind.
11. Ein weiterer wichtiger Punkt: Die meisten größeren Studien wurden zu einem Zeitpunkt durchgeführt, als es praktisch noch keinen Markt für vegane Ersatzprodukte gab und die vegane Ernährung daher sehr traditionell mit überwiegend unverarbeiteten Produkten war. Als Fazit der
12. Studienlage kann man aus meiner Sicht momentan Folgendes festhalten: Eine vegane Ernährung ist grundsätzlich erstmal gesund und kann das Risiko für Zivilisationserkrankungen senken. Vor allem die "klassische" vegane Ernährung mit vielen unverarbeiteten Lebensmitteln ist wegen
13. der geringeren Energiedichte, weniger "schlechter" Fette, weniger Zucker und mehr Ballststoffen gesundheitsfördernd. Diese Effekte werden durch den Konsum von industriell verarbeitetenden Ersatzprodukten insbesondere hinsichtlich des Zuckers zum Teil aber aufgehoben. Der
14. übermäßige Verzehr tierischer Produkte ist eindeutig gesundheitsschädlich und erhöht die Rate an kardiovaskulären Erkrankungen, Krebserkrankungen und anderen Wohlstandserkrankungen. Wenn man den ethischen Aspekt ausklammert, dann muss man aber anhand der Studienlage klar
15. feststellen, dass es derzeit keine Hinweise darauf gibt, dass ein geringer Verzehr (Fleisch z.B. einmal pro Woche) gesundheitsschädliche Effekte hat. Daher sollten wir uns als #Veganer nicht in solche Diskussionen verstricken lassen. Die vegane Ernährung ist gesund und bietet
16. viele gesundheitliche Vorteile. Hinsichtlich der Ethik gibt es sowieso keine Zweifel. Wer auf eine ausgewogene Ernährung als Veganer achtet und einige Stoffe (B2,B12) substituiert, möglichst wenig Ersatzprodukte konsumiert, der wird sein Risiko für Zivilisationserkrankungen
17. deutlich senken. Omnivoren hingegen, die sich überwiegend pflanzlich basiert ernähren und wenig tierische Produkte konsumieren, haben aber keinen gesundheitlichen Nachteil! #GoVegan#vegan#PlantBasedDiet
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G'schichten aus dem Veganer-Alltag: Siebter Geburtstag meines Filius, geplant war ein Ausflug in den Kinderfreizeitpark zusammen mit meinen Eltern und meinem Bruder. Wir haben vorher allen gesagt, dass wir uns um das Picknick kümmern. Wissend der Tatsache, dass meine Familie der
veganen Ernährung nicht so wirklich aufgeschlossen gegenüber stehen, hat meine Frau extra sehr "konservativ" und wenig exotisches vorbereitet. Es gab Nudelsalat mit veganer Majo, Brezeln, Falafel und selbstgemachten Hummus, vegane "Hackbällchen" auf Tofubasis und Schokokuchen.
Mein Bruder kam vorsorglich schonmal gar nicht (musste spontan arbeiten). Als wir das Picknick auspacken, zückt meine Mutter plötzlich ihren Rucksack und sagt, sie hätten sich auch was mitgebracht. Und was ist meinen Eltern allen Ernstes eingefallen: Wiener Würstchen! Unter
Selbst wenn Covid völlig harmlos wäre: Allein durch die Tatsache, dass jetzt mehr als die Hälfte meiner Belegschaft erkrankt ist, entsteht ein immenser gesundheitlicher Schaden. Heute und die nächsten Tage übervoller Terminplan, viele Herzpatienten haben durch die Hitze akute
Probleme. Heute wieder zwei neue Krankmeldungen mit Covid. Wir wissen nicht, wie wir so den Betrieb hier noch aufrechterhalten sollen. In den Krankenhäusern die gleiche Situation: Selbst akut kranke Meschen werden heimgeschickt. Die kommen dann zu uns. Tendenz steigend, das
Personal ist weit über die Belastungsgrenze hinaus. Ich bin verzweifelt. Alleine gestern fünf zusätzliche Notfälle, die auch alle akut krank waren. Wann erkennen wir endlich, dass es so nicht weitergehen kann. Diese Personalausfälle sind mittelfristig nicht mehr kompensierbar,
1. Als #Veganer wird einem ständig vorgeworfen, man sei zu radikal, man wolle anderen seinen Lebensstil aufdrängen und es sei doch auch völlig in Ordnung, wenn man einmal Fleisch pro Woche esse. Damit missachten die Leute aber den Grund, warum viele von uns #vegan geworden sind:
2. Vegan bedeutet im Wesentlichen, dass man jegliche Form von Tierhaltung und insbesondere das Töten von Tieren ablehnt. Dies ist ein grundsätzliche Haltung, für die es dann natürlich konsequenterweise keine Ausnahmen geben kann. Wenn man sich für Menschenrechte und gegen
3. Rassismus einsetzt, dann würde man hier analog ja auch keine Ausnahmen zulassen (überspitzt gesagt "Es ist OK einmal pro Woche über Ausländer zu schimpfen"). Für einen Veganer kann es daher niemals "OK" sein, wenn ein Tier zu Zwecken der Nahrungsmittelindustrie gehalten und