Thread by @BentFreiwald

Ich habe in den letzten Wochen mit unzähligen Menschen gesprochen, die selbst oder deren Kinder auf der Waldorfschule waren. Ich habe verrückte Geschichten darüber gehört, was an Waldorfschulen passiert. Ein Thread mit den absurdesten Zitaten. #Exwaldi

Eins vorweg: Natürlich habe ich auch mit Leuten gesprochen, die es dort geliebt haben. Ihre Berichte sind Teil meiner Sammlung bei @krautreporter 👇 In diesem Thread geht es um die negativen Erfahrungen, die man dort machen kann (nicht muss). Los geht´s.
krautreporter.de/4482-soll-ich-…

“Meine anthroposophischen Eltern nannten mich abfällig „den Wissenschaftler“. Meine Mutter fand es albern, wenn ich sagte, Wasser sei gleichbedeutend mit der chemischen Formel H20.”

“Eine Lehrerin mochte ein Mädchen nicht, weil sie meinte, ihre Aura sei nicht gut, denn es hatte so eine große Mähne als Haare. Die Lehrerin hat sie deshalb drei Monate lang in ein Kämmerlein gebracht, in so einen Nebenraum, wenn sie unterrichtet hat.”

“In meinen Zeugnissen standen oft subjektive Bewertungen. Etwa, ich hätte das Rechnen nicht verstanden oder meine „Ich-Achse“ sei verbogen. Ich weiß bis heute nicht, was das überhaupt sein soll.”

“Mir ist erst mit Ende 20 klar geworden, dass griechische Mythen keine geschichtlichen Fakten sondern Sagen und Legenden sind. In meinem Geschichtsunterricht wurde das nicht unterschieden.”

“Den linkshändigen Kindern wurde gesagt, wir seien dümmer als Rechtshänder, weil wir die falsche Gehirnhälfte verwenden würden.”

“Einige Eltern haben in der Pandemie der Schulleiterin mit Anwälten gedroht, haben Masken gehäkelt und sich sich Atteste besorgt.”

“Der Redner des Vortrags war überzeugter Anthroposoph. Er sagte, die Grundlagen der Informatik, die Null und die Eins, seien „böse“. Das Gute liege dazwischen.”

“Kürzlich habe ich den Kindergeburtstag meines Sohnes organisiert und wollte mit den Kindern ins Kino gehen. Der Film war für Kinder ab sechs Jahren geeignet. Ein Elternpaar beschwerte sich daraufhin in der nächsten Elternbesprechung in der Schule über mich.”

“In der 5. Klasse gab meine Lehrerin meinen Klassenkamerad:innen eine Stunde Zeit, um mir zu sagen, warum sie mich nicht mochten. Es war der Horror.”

“Ein Mitschüler meines Sohnes wurde in der Pause gezwungen, Mehl einzuatmen. Dem wurde eine Tüte über den Kopf gestülpt. Da hat die halbe Klasse zugeguckt. Und die Lehrerin hat sich wohl nicht gewundert, warum die Hälfte der Klasse nicht aus der Pause kam.”

“Meine Brille war für die Lehrkräfte ein Zeichen dafür, dass ich minderwertig sei. Sie zeige, dass ich „ohne Scharfsicht“ durchs Leben ginge.”

“Neulich kam eine Lehrerin von einer Regel-Grundschule und wollte das beste, was sie von Montessori, Waldorf und an anderen Schulen erlebt hatte, miteinander verbinden. Sie ist gnadenlos gescheitert, wurde regelrecht rausgemobbt, weil den Eltern das nicht ideologisch genug war.”

“Meine Lehrer haben uns vermittelt, dass man am Aussehen eines Menschen erkennen könne, was für ein Typ Mensch das sei.”

“Meine Lehrerin sagte, Kartoffeln zum Beispiel seien Wollens-Pflanzen, keine Wissens-Pflanzen, weil sie ihre Kraft in der Erde bündeln. Sie behauptete deshalb, wer nur Kartoffeln äße, würde dumm.”

“Eltern sagten: „Man muss nur den richtigen Arzt kennen für ein Attest.“ Einer dieser Ärzte war selbst Vater eines Kindes der Schule. Ein Hausarzt, der Maskenatteste verteilt hat. Plötzlich litten ganze Familien an scheinbar schwersten Lungenerkrankungen.”

“Einige anthroposophische Familien übten massiv Druck auf die Schulleiterin aus. Etwa als sie eine Mail vom Bildungsministerium weitergeleitet hat, in der Schülerimpfungen angeboten wurden. Das hat eine Welle der Entrüstung nach sich gezogen.”

“Meine Tochter kam an einem Morgen in die Klasse, da stand ihr Name an der Tafel und dass sie keine Freunde hat. Bei der Klassenfahrt saß sie allein im Bus, auf der Hin- und auf der Rückfahrt. Die Lehrer haben nie dafür gesorgt, dass das nicht passiert.”

“Ich habe mich nie mit Anthroposophie auseinandergesetzt in der Schulzeit. Ich fand das nicht so unlogisch als Kind, dass es Lebenszyklen gibt, dass man in Jahrsiebten lebt, dass es Lichtwesen gibt.”

“Als Schülerin habe ich nie mitbekommen, was es mit der Anthroposophie auf sich hat. Jetzt im Nachhinein macht das alles Sinn: warum die Schulfeste waren wie sie waren, warum über Jahrsiebte gesprochen wurde, warum wir gelernt haben, was Atlantis ist.”

// Bei @krautreporter schreibe ich gerade eine dreiteilige Serie zu Waldorfschulen. Die ersten beiden Teile sind bereits erschienen. Der dritte Teil wird pikant. Worum es geht, kann ich noch nicht öffentlich sagen.
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