⚡️ Einige Menschen haben wenig Überblick, was ihren Stromverbrauch betrifft - immer wieder (und aktuell leider häufiger) gibt es dann bei der Endabrechnung bösen Überraschungen.
Um ein Gefühl für den eigenen Verbrauch zu bekommen gibt es eine simple Methode #servicethread 🧵👇
1⃣ Zählerstand am Stromzähler ablesen, auf einem Zettel notieren, Tag und Uhrzeit dazu schreiben
2⃣ Zählerstand am nächsten Tag noch einmal ablesen, am besten zur gleichen Uhrzeit.
Je nachdem wie viele Menschen hinter dem Zählpunkt wohnen sollte der Zählerstand nicht mehr als die folgenden Durchschnittswerte gestiegen sein:
👍 1P | 4 bis 5 kWh pro Tag
🤘 2P | 6 bis 8 kWh pro Tag
🤟 3P | 9 bis 11 kWh pro Tag
✌️✌️ 4P | 10 bis 13 kWh pro Tag
3⃣ Wenn der Zählerstand mehr gestiegen ist, dürfte es noch Einsparungspotenzial geben. Dann auf die Suche nach Stromfressern gehen, ausprobieren. (Anregungen von @klimaaktiv: klimaaktiv.at/haushalte/wohn…)
4⃣ Immer wieder Ablesung wiederholen und den Effekt der Maßnahme prüfen.
Aktuell kann man mit Stromkosten zwischen 18 und 47 Cent/kWh rechnen (Ja, die Bandbreite ist extrem groß).
Wenn ein größerer Haushalt es zB schafft, 4 kWh weniger zu verbrauchen, sind das immerhin 0,7 bis 1,9 € weniger Stromkosten pro Tag oder 250 bis 700 € weniger pro Jahr.
Wenn man die Ablesung über einen gewissen Zeitraum gemacht hat und weiß, wie viele kWh man durchschnittlich am Tag verbraucht, kann man auch auf den Jahresverbrauch hochrechnen.
Eventuell macht es dann Sinn, mit einem Anruf beim Lieferanten die monatliche Teilzahlung anzupassen.
Wer nicht jeden Tag ablesen will kann das z.B. auch jede Woche zur selben Zeit machen - dann einfach die Differenz aus den beiden abgelesenen Werten durch 7 dividieren und den Durchschnittswerten von oben gegenüberstellen.
Achtung: Die Methode funktioniert idR nur dann, wenn es keine großen Stromverbraucher gibt, die nur unregelmäßig in Betrieb sind. Wer zB mit Strom heizt (Infrarot, Nachtspeicheröfen, Heizstrahler, Wärmepumpe,...) hat natürlich im Winter einen höheren täglichen Verbrauch.
Auch eine elektrische Warmwasserbereitung hat einen Einfluss (dann aber einen ganzjährig regelmäßigeren Verbrauch, außer an Badetagen)
Wer ein Pool oder eine Sauna hat und sein Elektroauto zuhause auflädt, dürfte ebenfalls einen unregelmäßigen Stromverbrauch haben.
Aber unter Umständen auch höhere Einsparpotenziale als ein Haushalt, der eh schon allein aus ökonomischen Gründen Energie sparen muss.
Alternativ zur Ablesung können Menschen, die bereits einen Smart Meter haben, ihren Stromverbrauch auch über das Infoportal ihres Netzbetreibers analysieren.
Dafür muss man sich allerdings meist separat registrieren, wie hier für Wiener*innen:
Wenn man zum Zählerstand des Tages noch dazu notiert, ob etwas außergewöhnliches war (Wäsche waschen, Kuchen backen usw), ist das sicher sehr sinnvoll, um Muster zu erkennen. Danke, @ExTMgU!
Wie wär's, wenn wir langsam mal präventiv Gas sparen? Und für den Fall, dass es zu keinen weiteren Liefereinschränkungen kommt, haben wir halt vollere Speicher und auch noch Geld gespart.
Dürre in Norditalien. Akuter Wassermangel. Ernten in Gefahr. Rationierung von Wasser. Hitze. Stromverbrauch steigt. Wasserkraft knickt ein. Mehr Gaskraftwerke notwendig. Gasverbrauch steigt. Russland liefert weniger Gas. 🫣
🇩🇪 "Der Gasverbrauch muss weiter sinken, dafür muss mehr Gas in die Speicher, sonst wird es im Winter wirklich eng. Wir werden jetzt die nächsten Schritte gehen."
Bemerkenswertes Statement des @BMWK / Habeck, es geht um folgende Maßnahmen:
1. Gasreduktion im Stromsektor
Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz am 8. Juli im Bundesrat, primär werden mehr Kohle- statt Gaskraftwerken laufen.
"Das ist bitter, aber es ist in dieser Lage schier notwendig, um den Gasverbrauch zu senken."
2. Gasauktions-Modell zur Reduktion von Industriegas wird eingerichtet: Industrie und Energielieferanten können Verbrauchsreduktion "verkaufen", eine Art Demand-Side-Management.
Ein kurzer #Thread 🧵 zum Thema #Gasspeicher in der EU, weil zuletzt immer wieder Thema war, dass der Füllstand in Österreich "nur" bei 18% liegt.
Am ersten Blick erscheint das wenig. Aber: Es ist normal, dass Speicher nach dem Winter ihren Tiefpunkt erreichen, und...
...von April bis Oktober aufgefüllt werden. In Österreich passen 96 TWh rein, es gibt nur 4 andere EU-Länder mit mehr Speicherkapazität. Viele haben gar keine Gasspeicher.
Speicher sind pimär für den Gashandel wichtig, aktuell haben sie auch Bedeutung für Versorgungssicherheit.
Deshalb ist natürlich auch interessant, welche Mengen aktuell in den Speichern liegen. In Österreich sind dies 17 TWh, Tendenz steigend.
Vor dem Hintergrund der Versorgungssicherheit ist aber nicht der Füllstand das Interessante, sondern...
Gasverbrauch reduzieren, und zwar um 33% bis 2030.
Elemente:
🏘️ Forcierter Ausstieg aus Gas in der Raumwärme und Beschleunigung der Sanierung (EWG, Fachkräfte,...).
1,2 Mio. Gasheizungen gibt es insgesamt, bis 2030 sind 600k zu reduzieren.
Braucht die Länder, braucht das EWG.
🏭 Erneuerbare & Effizienz in Industrie
Umstieg auf Wärmepumpen, Biomasse, Ab-/Nah-/Fernwärme, besonders im Temperaturbereich unter 200°C. Spezialanwendungen: Grünes Gas
Hohe Gaspreise verändern auch Produktionsstrukturen (zB bei Ammoniak)
🇵🇱 Polen und 🇧🇬 Bulgarien hatten beide angekündigt, dass sie ab 2023 kein Gas mehr aus Russland beziehen wollen. Polen schon vor ein paar Jahren, Bulgarien erst zuletzt.