Ihr Lieben, das Camp ist rum, die Aktionen vorbei. Viel haben wir erreicht, aber viele haben auch viel einstecken müssen. Manche sind himmelhochjauchzend abgereist, andere zu Tode betrübt.
Lasst uns alle Zeit nehmen, das Erlebte nachzubereiten und zu reflektieren. Ein Thread ⬇️
Es ist okay, das eigene Erlebte nicht als toll zu empfinden.
Es ist okay, keine Kraft mehr zu haben.
Es ist okay, auf alles wütend zu sein.
Es ist okay, zu fragen, wie es weitergehen kann.
Spürt in euch rein und hört auf euern Körper und die Gedanken.
Trefft euch mit Personen eures Vertrauens und redet explizit über das, was euch beschäftigt. Vielleicht euer Aktions-Buddy, eure Bezugsgrupp oder die lokale Ortsgruppe. Vielleicht ganz andere Menschen, denen ihr euch anvertrauen wollt.
Ordentliche Nachbesprechungen der Aktion, die sicherstellen, dass wir gut aufeinander und uns aufpassen, sind ein wichtiger Teil des Prozesses!
Wir müssen unsere Solidarität auch außerhalb von Aktionen und Camp zeigen!
In einer solchen Nachbesprechung geht es nicht ums Angeben sondern darum, die Sachen die vielleicht geschehen sind zu verarbeiten. Es ist vor allem der Raum, um über eure Emotionen zu sprechen.
Wie hast du dich gefühlt und wie war deine Erfahrung?
Weitere mögliche Fragen:
Wie hast du dich gefühlt und wie war deine Erfahrung?
Hast du dich bestärkt, überwältigt oder ziemlich verletzlich gefühlt?
Wann genau hast du dich so gefühlt – vor der Aktion, in der Grube, im Polizeikessel oder am Höhepunkt der Aktion?
Und warum war das so?
War es deine Bezugsgruppe, die Vorbereitung auf die Aktion oder einfach eine Reihe von Zufällen?
Wie lief die Kommunikation in deiner Bezugsgruppe und mit deiner Bezugsperson während der Aktion?
Und was kannst du und deine Bezugsgruppe daraus lernen?
Es geht auch darum eine kollektivere Sicht der Dinge zu erreichen. Viele verschiedene Menschen werden viele verschiedene Teile der Aktion erlebt haben. Es ist wichtig diese Teile zu einem Ganzen zusammen zu setzen.
Menschen werden vielleicht zu verschiedenen Zeitpunkten zurück im Camp eintreffen und sind unterschiedlich über den Stand der Dinge informiert. Sammelt und teilt was ihr wisst, damit alle ein umfassenderes Bild haben.
Noch einen Schritt weitergehend ist es ebenso wichtig den politischen Einfluss und die Vorbereitung der Aktion nachzubereiten (das kann manchmal auch dabei helfen blaue Flecken und Pfefferspray zu akzeptieren).
Das ist dann auch der Raum, in dem von Taktik, Vorbereitung, (Aktions-)Trainings und all dem was in den Prozess geflossen ist, um Ende Gelände möglich zu machen, gelernt werden kann und diese vielleicht auch überarbeitet werden können.
Manchmal braucht es mehr Mut, über Gefühle zu sprechen, als Polizeiketten zu durchbrechen.
Gemeinsam können wir ALLES schaffen. Dafür brauchen wir einen #SystemChange. Als Kollektiv, als Einzelperson und vor allem: Gemeinsam!
Danke für eure Beteiligung <3
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Der Hamburger Hafen steht für die koloniale Aneignung von Ressourcen im Globalen Süden und für ein rassistischen Wirtschaftssystem, in dem unter ausbeuterischen Arbeitsbedingungen im Globalen Süden der Reichtum im Globalen Nordern erarbeitet wird.
2/6
Hamburg ist als Metropole des #Kolonialismus eine reiche Stadt geworden. Der Reichtum hier - in Hamburg, in Deutschland und in Europa - ist auf weißer Kolonialherrschaft gebaut, stammt aus Gewalt- und Ausbeutungsverhältnissen.
3/6
Der Bau von LNG Terminals ist ein Klimaverbrechen. Deshalb haben wir gestern die LNG Baustelle #Wilhelmshaven nicht nur mit unseren Körpern blockiert, sondern die Werkzeuge der Zerstörung auch dauerhafter außer Betrieb gesetzt. 1/5
Das Festhalten an fossilen Energien ist nicht länger hinnehmbar. Sie kosten Menschenleben und treiben die weltweite Katastrophe rasend schnell voran. Im Globalen Süden erleben Menschen tagtäglich die Gewalt des fossilen Kapitalismus, von dem wir im reichen Norden profitieren.
2/5
Es ist Gewalt durch die Konzerne der Industriestaaten, Gewalt durch neokoloniale Ausbeutung von Menschen und Ressourcen, durch Landnahme und Vertreibung. Es ist die Gewalt der Klimakrise. Sie findet jetzt statt.
3/5
Der Grüne Finger ist an den Aktionszielen angekommen & blockiert sowohl die Pipeline-Vorbereitungsstelle als auch die eigentliche Baustelle.
Der Bau von LNG-Terminals ist ein Klimaverbrechen. Die Förderung von Gas ist IMMER mit Vertreibung, Ausbeutung & Zerstörung verbunden! 1/4
Der Import von Flüssiggas geht einher mit einer Ausweitung von Fracking im Globalen Süden und auf indigenen Territorien. Lebensräume werden zerstört, Flüsse vergiftet, Gemeinschaften vertrieben und Aktivist*innen eingeschüchtert oder gar ermordet.
Vorstellung: Ende Gelände Ansprechgruppe bei Fällen sexualisierter Gewalt
Was macht die Ansprechgruppe? Warum brauchen wir sie?
Unsere patriarchale Gesellschaft ist von Rape Culture geprägt. Deshalb gibt es auch in der linken Szene und leider auch bei Ende Gelände Fälle von sexualisierter Gewalt.
Ein Teil von Rape Culture ist Victim Blaming das gewaltausübende Personen schützt.
Wir sind mitten in der Klimakrise und trotzdem planen Konzerne und Politiker*innen unzählige Fracking-Gas-Terminals, auch in Brunsbüttel. #KolonialeGewaltStoppen
Profitieren werden Unternehmen wie Yara. 🧵 [1/6]
Yara in Brunsbüttel ist eine der größten Kunstdüngerfabriken Europas. Die Herstellung kostet extrem viel Energie. Das Yara-Werk allein verschlingt 1% des deutschen Gasverbrauchs.
Vom #Frackinggas-Terminal würde Yara wohl direkt profitieren und will es deshalb unbedingt. [2/6]
Was viele nicht wissen: Kunstdünger emittiert Lachgas. Das hat eine 300 mal stärkere Klimawirkung als CO2. Yara dominiert den Weltmarkt für den Klimakiller Kunstdünger und befeuert mit seinen Geschäften nicht nur die Klimakrise, sondern auch die globale Ernährungskrise. [3/6]