Weil der Plusminus-Bericht über #SF6 in Winkraftanlagen gerade gerne als Argument gegen #Windkraft verwendet wird: eine kleine Einschätzung der Größenordnung. 🧵
Laut der im Bericht gezeigten Studie (acp.copernicus.org/articles/20/72…) deuten die Messwerte auf globale Emissionen von 9000 t SF₆ pro Jahr hin. Das entspricht bei einem GWP von 23.000 rund 200 Mt CO₂ₑ. Das ist eine Menge und verdient auf jeden Fall Beachtung....
ABER:
- 200 Mt = 0,2 Gt CO₂ₑ. Das sind bei einem jährlichen Gesamtausstoß von fast 50 Gt CO₂ₑ (ourworldindata.org/greenhouse-gas… ) etwa 0,4% des jährlichen Ausstoßes. Der Beitrag des *gesamten* bisher freigesetzten SF₆ zum zusätzl. Strahlungsantrieb beträgt laut Studie bisher 0,2%.
- Eine Windkraftanlage spart im Laufe ihres Lebens einige 10.000 t CO₂ ein und enthält im Gegenzug nur wenige kg SF₆. Selbst wenn also das gesamte SF₆ entweichen würde, entspräche das wenigen Tonnen CO₂ₑ. Das Windrad spart mehrere tausend mal so viel CO₂ ein....
SF₆ stellt also durchaus ein Problem dar und sollte so schnell wie möglich ersetzt werden, zumal es für viele Anwendungen bereits Alternativen gibt. Trotzdem taugt es *nicht* als Argument gegen den Ausbau von Windkraft.
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@GiantAtomic@stefangsaenger@Stonk051 Der eigentliche Elefant im Raum ist doch eher:
Warum beschließt eine Regierung einen Atomausstieg mit Umstieg auf #Erneuerbare und tut danach alles, um den Ersatz des wegfallenden Atomstroms durch EE zu verhindern? - Trotz Warnungen!🤔 (Langer 🧵)
@GiantAtomic@stefangsaenger@Stonk051 Ich hab' mal ein bisschen gestöbert. Ich will jetzt nicht behaupten: "Wir haben's Euch gesagt", aber: wir haben's Euch gesagt. (Vor allem die Analysen des @bEEmerkenswert klingen wie ein Dejà vue)
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Es gibt ja Meinungen, dass wir die Verbrenner-PKWs besser auf eFuels umstellen sollten, anstatt auf BEVs umzusteigen. Gleichzeitig wird bemängelt, dass es der Energiewende dringend an Speichern fehlen würde für Dunkelflauten
Mal abgesehen davon, dass auch E-Autos eigentlich keine Lösung sind: habt Ihr Euch mal klar gemacht *wieviel* Energie wir in diese Blecheimer kippen?
Im Jahr 2020 waren es knapp 44 Mio Tonnen! Das sind rund 500 TWh Energie de.statista.com/statistik/date…
Selbst wenn wir das nur mit einem Wirkungsgrad von 30% verstromen würden, wären das >150 TWh Strom (+Abwärme zum Heizen). Genug für mehr als einen Monat Dunkelflaute!
Die *zuverlässige* Zielerreichung mit dem europäischen Emissionshandel ETS und einem jährlich sinkenden, "harten" CO2-Deckel, wie im Wahlprogramm versprochen.
Ein Faktencheck 🧵
Ich habe mal versucht herauszubekommen, wie die FDP sich das genau vorstellt.
Nach drei Wochen Nerverei in allen FDP-Etagen habe ich endlich eine Antwort bekommen, wie die Reduktion genau ablaufen soll. (Vom Büroleiter des klimapol. Sprechers der FDP)
Zugunsten der FDP habe ich angenommen, dass schon ab nächstem Jahr *alle* Emissionen im ETS erfasst sind.
Eine lineare Reduktion auf 0 bis zum Jahr 2050 erfordert dann eine jährliche Reduktion um 120 Mio t pro Jahr.
Meine (Wochenende-) Gedanken zu Paris/ETS 😇
🧵 1) Paris:
Der Kern des Parisabkommens ist nicht klimaneutralität bis 2050 (wie oft zitiert), sondern die Begrenzung der Erwärmung auf < 2°C besser 1,5°C. Leider werden die NDCs der Länder dem bisher nicht annähernd gerecht.
Das 'wahre' Paris-Ziel ist daher das Restbudget, das erst kürzlich wieder im neuen IPCC Bericht dargestellt wurde. Davon steht 🇩🇪 m.E. höchstens ein Anteil von 1% (= Bevölkerungsanteil) zu. Für 1,7°C mit 67% Wahrscheinlichkeit sind das mittlerweile noch 5,6 Gt.
Damit kommen wir zu Problem Nr.
2) Unzulänglichkeiten des ETS:
Obwohl der ETS durchaus ein mögliches Instrument darstellt, ist er keineswegs 'die sichere Bank' als die er v.a. von Seiten der Liberalen immer dargestellt wird.