Thread by @mopsstimme

Ich arbeite als Psychotherapeutin im stationären Bereich mit Jugendlichen,wo genau möchte ich nicht sagen,da ich anonym bleiben möchte.Nur so viel: wer zu uns kommt, hatte vor Corona schon eine/mehrere psychische Erkrankung/en oder zumindest sehr große Probleme, die sich durch➡️

zu wenig Unterstützung und zu wenig ambulante Therapiemöglichkeiten noch verstärkt haben. Und das nur im Zeitraum bis ca. April 2021, danach gab es keinen Wechsel- oder Distanzunterricht mehr, mit dem vorwiegend Jugendliche Probleme hatten, die sich alleine nur schwer zum ➡️

Lernen motivieren konnten, zu Hause wenn nötig nicht beim Stoff unterstützt werden konnten und denen die sozialen Kontakte in der Schule fehlten bzw. auch die tägliche Ansprache durch LuL. Wir haben auch Jugendliche, wo das Familienleben nur funktioniert hatte, ➡️

wenn die Kinder den Großteil des Tages außer Haus waren, weil die Eltern selbst psychisch erkrankt und/oder mit der Erziehung überfordert waren. Jugendliche haben sich bei mir nie über Masken und Tests beschwert, nicht eine:r. Sie haben erzählt, wie sie vor ihrer Erkrankung ➡️

u.a. mit Leistungsdruck zu kämpfen hatten, mit Mobbing durch Mitschüler:innen oder mit schwierigen Familiensituationen/Trennung der Eltern etc. Jugendliche, die vorher schon sehr rückzüglich waren, haben den Schritt zurück in die Schule nicht mehr geschafft, die Hürde war ohne ➡️

Unterstützung zu groß. Aber das alles mal außen vor gelassen: Sollte wirklich jemand der Meinung sein, dass Masken und Tests Kindern schaden - mit welcher Begründung werden dann aber nicht flächendeckend hochwertige Luftfilter in Kitas und Schulen aufgestellt, die auch ➡️

so leise sind, dass sie genutzt werden können und nicht zum Stromsparen wieder ausgestellt werden? Warum gibt es nicht mehr psychosoziale Unterstützung an Schulen und mehr ambulante Therapieplätze, wenn plötzlich alle so besorgt sind um das psychische Wohlbefinden von Kindern ➡️

und Jugendlichen? 100 Kinder sind alleine in Deutschland bereits an Corona verstorben, eine unklare Zahl leidet unter Langzeitfolgen. Muss man KiJu wirklich noch instrumentalisieren, um zu rechtfertigen, dass ein paar Erwachsene keine Lust mehr auf Schutzmaßnahmen haben, weil ➡️

eigene oder wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen? Die Verantwortung für ihren Schutz zwischen Ländern und Bund hin- und herschieben und die Kinder und die Menschen, die sich beruflich um sie kümmern, ihrem Schicksal überlassen?
Als Erwachsene erwarte ich von der ➡️

Politik im Hinblick auf Schutz vor Corona (und wenn ich ehrlich bin, in vielen anderen Bereichen auch), nichts mehr. Als Mutter und jemand, der mit KiJu arbeitet, würde ich mir wünschen, dass KiJu nicht für Scheindebatten herhalten müssen, sondern mit ihren Bedürfnissen ➡️

ernstgenommen werden und notwendige psychosoziale Unterstützungsangebote bekommen sowie Infektionsschutz in Kitas und Schulen. Sie können sich nämlich noch nicht „eigenverantwortlich“ schützen. Es gibt mittlerweile Studien, die für das Vorsichtsprinzip sprechen.➡️

Das hier ist eine davon:

studyfinds.org/children-with-…

Bessert das #IfSG nach.KiJu leben #NichtNurImHeim und sie haben noch ihr ganzes Leben vor sich. Um mal die in letzter Zeit viel genutzten Worte von @Karl_Lauterbach zu zitieren: Niemand hört es gerne, aber ihr habt eine Verantwortung, @spdbt @GrueneBundestag @fdpbt @Bundeskanzler