Der #UnitedInScience Report 2022 wurde heute veröffentlicht. (Obwohl der Link unten 2021 anzeigt, ist es tatsächlich der 2022er Bericht 🙃) Aber das ist auch schon das Lustigste, was man darüber berichten kann. public.wmo.int/en/resources/u…
Das sind die TOP 8 Überschriften der einzelnen Kapitel.
Im Folgenden habe ich versucht, die wichtigsten Punkte für Euch zu übersetzen.
(Schreib- und Übersetzungsfehler gehen auf meine Kappe und werden am Ende des Jahres meistbietend versteigert. 😄)
➡️ Die Treibhausgaskonzentrationen steigen weiter.
➡️ Der Rückgang der Emissionen in 2020 hatte keinen nennenswerten Effekt auf den Anstieg der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre.
➡️Die globalen CO2-Emissionen 2022 (Jan. bis Mai) liegen um 1,2 % über den Werten desselben Zeitraums 2019
➡️1/4 der THG-Emissionen aus Landnutzungsänd. stehen im Zusammenhang mit dem Handel von Nahrungsmitteln
➡️mehr als 3/4 davon sind auf die Rodung von Flächen zurückzuführen
➡️Der Fünfjahresdurchschnitt der globalen Mitteltemperatur für 2018-2022 war
der viertwärmste aufgezeichnete 5-Jahres-Zeitraum nach 2016-2020, 2015-2019 und 2017-2021
➡️Der Wärmeinhalt des Ozeans, war höher als in jedem anderen 5-Jahres-Zeitraum für 2018-2022
➡️Es gibt eine fast 50% WS, dass in mind. einem der Jahre zwischen 2022 und 2026 vorübergehend eine Erwärmung von 1,5 °C überschreiten wird
➡️ Es besteht eine 93% WS, dass mindestens ein Jahr zwischen 2022 und 2026 wärmer sein wird als das wärmste Jahr seit Aufzeichnung (2016)
➡️Es besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für feuchtere Bedingungen in der Sahelzone, Nordeuropa, Alaska und Nordsibirien und für trockenere Bedingungen über dem Amazonas von Mai bis September in den kommenden fünf Jahren (2022-2026).
➡️Die neuen nationalen Klimaschutzzusagen für 2030 (Stand: 4. November 2021) zeigen einige Fortschritte, aber der Umfang der neuen Zusagen müsste 4x höher sein für eine Begrenzung der Erwärmung auf 2 °C
und siebenmal höher für 1,5°C
➡️Die globale Erwärmung im Laufe des 21. Jh. wird bei Fortsetzung der bish. Politik auf 2,8 °C begrenzt (Bandbreite: 2,3-3,3 °C, 66 %)
➡️Die Erwärmung beträgt 2,5°C (Spanne: 2,1-3,0 °C, 66 %), wenn neue/aktualisierte (bedingte und unbedingte) Zusagen vollst. umgesetzt werden
➡️Wenn die vollst. Umsetzung aller bish. Netto-Null-Zusagen und Ankündigungen in die Bewertung einbezogen wird, zusätzl. zu den aktualisierten unbedingten und bedingten NDCs, wird die geschätzte Erwärmung auf 2,1 °C (Spanne: 1,9-2,3 °C) bzw. 1,9 °C (Spanne: 1,9-2,2 °C) begrenzt
➡️Die wichtigsten Kipppunkte sind Veränderungen in der AMOC, das Abschmelzen der polaren Eisschilde, die Verschiebung großräumiger Wetter- und Klimamuster, das Austrocknen des Amazonas-Regenwaldes oder die Störung wichtiger Wettersysteme, wie z. B. des Monsuns
➡️Die Auswirkungen höherer Temp. und höherer Luftfeuchtigkeit könnten in einigen Regionen in den nächsten Jahrzehnten gefährliche Werte erreichen, jenseits derer menschliche Arbeit im Freien ohne technische Hilfe nicht mehr möglich ist.
➡️Weitere Forschung zu Kipppunkten wird entscheidend sein, um der Gesellschaft zu helfen, die Kosten, den Nutzen und die potenziellen Grenzen des Klimaschutzes und der Anpassung an den Klimawandel zu verstehen.
➡️Die Städte - in denen 55 % der Weltbevölkerung oder 4,2 Milliarden Menschen leben - sind für bis zu 70 % der vom Menschen verursachten Emissionen verantwortlich und sind zudem sehr anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels.
➡️Der Klimawandel wird in den Städten zu mehr Starkniederschlägen, einem beschleunigten Anstieg des Meeresspiegels, Trockenheit, überdurchsch. hohen Jahrestemp. und extremen Hitzeperioden führen, was die sozioökonomischen Herausforderungen und Ungleichheiten verschärfen wird
➡️Die Städte spielen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung des Klimawandels [...] und zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs)
➡️Die Zahl der wetter-, klima- und wasserbedingten Katastrophen ist in den letzten 50 Jahren um das Fünffache gestiegen. Sie verursachen täglich Schäden in Höhe von durchschnittlich 202 Millionen US-Dollar.
➡️Extreme Wetterereignisse verursachen lang anhaltende sozioökonomische Auswirkungen, insbesondere in den am stärksten gefährdeten Gemeinden, die oft am wenigsten in der Lage sind, zu reagieren, sich zu erholen und sich anzupassen
➡️Frühwarnsysteme retten Leben, verringern Verluste und Schäden, tragen zur Verringerung des Katastrophenrisikos bei und unterstützen die Anpassung an den Klimawandel.
➡️Weniger als die Hälfte aller Länder der Welt haben über die Existenz von Multi-Hazard-Frühwarnsystemen (MHEWS) berichtet, wobei die Abdeckung in Afrika, den am wenigsten entwickelten Ländern und den kleinen Inselstaaten besonders gering ist
➡️Um sicherzustellen, dass alle Menschen auf der Erde durch MHEWS geschützt sind, bedarf es der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren und innovativer Finanzierungslösungen.
Uff, geschafft.
Bei der Übersetzung galt wieder mal: "Deepl is your friend!" 😇 deepl.com/translator
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Weil der Plusminus-Bericht über #SF6 in Winkraftanlagen gerade gerne als Argument gegen #Windkraft verwendet wird: eine kleine Einschätzung der Größenordnung. 🧵
Laut der im Bericht gezeigten Studie (acp.copernicus.org/articles/20/72…) deuten die Messwerte auf globale Emissionen von 9000 t SF₆ pro Jahr hin. Das entspricht bei einem GWP von 23.000 rund 200 Mt CO₂ₑ. Das ist eine Menge und verdient auf jeden Fall Beachtung....
ABER:
- 200 Mt = 0,2 Gt CO₂ₑ. Das sind bei einem jährlichen Gesamtausstoß von fast 50 Gt CO₂ₑ (ourworldindata.org/greenhouse-gas… ) etwa 0,4% des jährlichen Ausstoßes. Der Beitrag des *gesamten* bisher freigesetzten SF₆ zum zusätzl. Strahlungsantrieb beträgt laut Studie bisher 0,2%.
@GiantAtomic@stefangsaenger@Stonk051 Der eigentliche Elefant im Raum ist doch eher:
Warum beschließt eine Regierung einen Atomausstieg mit Umstieg auf #Erneuerbare und tut danach alles, um den Ersatz des wegfallenden Atomstroms durch EE zu verhindern? - Trotz Warnungen!🤔 (Langer 🧵)
@GiantAtomic@stefangsaenger@Stonk051 Ich hab' mal ein bisschen gestöbert. Ich will jetzt nicht behaupten: "Wir haben's Euch gesagt", aber: wir haben's Euch gesagt. (Vor allem die Analysen des @bEEmerkenswert klingen wie ein Dejà vue)
-->
Es gibt ja Meinungen, dass wir die Verbrenner-PKWs besser auf eFuels umstellen sollten, anstatt auf BEVs umzusteigen. Gleichzeitig wird bemängelt, dass es der Energiewende dringend an Speichern fehlen würde für Dunkelflauten
Mal abgesehen davon, dass auch E-Autos eigentlich keine Lösung sind: habt Ihr Euch mal klar gemacht *wieviel* Energie wir in diese Blecheimer kippen?
Im Jahr 2020 waren es knapp 44 Mio Tonnen! Das sind rund 500 TWh Energie de.statista.com/statistik/date…
Selbst wenn wir das nur mit einem Wirkungsgrad von 30% verstromen würden, wären das >150 TWh Strom (+Abwärme zum Heizen). Genug für mehr als einen Monat Dunkelflaute!
Die *zuverlässige* Zielerreichung mit dem europäischen Emissionshandel ETS und einem jährlich sinkenden, "harten" CO2-Deckel, wie im Wahlprogramm versprochen.
Ein Faktencheck 🧵
Ich habe mal versucht herauszubekommen, wie die FDP sich das genau vorstellt.
Nach drei Wochen Nerverei in allen FDP-Etagen habe ich endlich eine Antwort bekommen, wie die Reduktion genau ablaufen soll. (Vom Büroleiter des klimapol. Sprechers der FDP)
Zugunsten der FDP habe ich angenommen, dass schon ab nächstem Jahr *alle* Emissionen im ETS erfasst sind.
Eine lineare Reduktion auf 0 bis zum Jahr 2050 erfordert dann eine jährliche Reduktion um 120 Mio t pro Jahr.
Meine (Wochenende-) Gedanken zu Paris/ETS 😇
🧵 1) Paris:
Der Kern des Parisabkommens ist nicht klimaneutralität bis 2050 (wie oft zitiert), sondern die Begrenzung der Erwärmung auf < 2°C besser 1,5°C. Leider werden die NDCs der Länder dem bisher nicht annähernd gerecht.
Das 'wahre' Paris-Ziel ist daher das Restbudget, das erst kürzlich wieder im neuen IPCC Bericht dargestellt wurde. Davon steht 🇩🇪 m.E. höchstens ein Anteil von 1% (= Bevölkerungsanteil) zu. Für 1,7°C mit 67% Wahrscheinlichkeit sind das mittlerweile noch 5,6 Gt.
Damit kommen wir zu Problem Nr.
2) Unzulänglichkeiten des ETS:
Obwohl der ETS durchaus ein mögliches Instrument darstellt, ist er keineswegs 'die sichere Bank' als die er v.a. von Seiten der Liberalen immer dargestellt wird.