Letzte Woche ging es heiß her bei #Lanz: @frank_thelen bezieht sich auf Quantitätstheorie um die #Inflation zu erklären; Ulrike #Herrmann meint, dass sei nun absolut von gestern.
Um welche Theorie handelt es sich und inwiefern ist sie wirklich widerlegt? Ein 🧵1/10
Kausalität für Preise wird aus dieser Gleichung folgendermaßen abgeleitet:
Geldpolitik kann das reale BIP langfristig nicht beeinflussen (Geldneutralität), U-geschwindigkeit stabil langfristig, dann muss eine Erhöhung der Geldmenge zu einer Erhöhung der Preise führen! 4/10
Um diese These empirisch zu untermauern wurde die langfristige Korrelation von Geldmenge und Preise studiert. Einflussreiche Arbeit dazu von McCandless/Weber (1995):
Allerdings ist weithin anerkannt, dass die Korrelation durch hoch-inflations Länder getrieben wird, und sich für die USA über die Zeit verändert, d.h. eben nicht stabil ist!
Fazit: die Studien zeigen, dass Kausalität der Quantitätstheorie gerade empirisch nicht hält, sondern vom Verhalten der Zentralbank abhängt. Hier hat Frau #Herrmann recht: gerade wird diese Theorie in der VWL nicht genutzt, um die Inflation zu erklären. Auch von mir nicht. Aber:
Offensichtlich wird dazu in der VWL geforscht (u.a. ein Nobelpreisträger). Deswegen würde ich auch nicht sagen, dass es sich hierbei um Unsinn handelt - es sei denn es wird mit Hilfe von Ketchupflaschen Angst vor Hyperinflation in der Eurozone geschürt. 10/10
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This week @tom_krebs_ published a study about the effects of an #embargo on Russian gas on the German economy. I am among those that are disappointed about the scientific quality of the study. In this 🧵I will try to explain why using what Tom has taught me in our encounters.
One workshop that changed my life took place in Glasgow in 2008. @tom_krebs_ was among the seniors (including @Wouter_Den_Haan). He had several helpful comments on the paper and was in general quite helpful. If I had presented his study, this is what he would have said:
1 - Don't multiply your result by 5 and add 4.
If you think cascade effects are important, include them in your model. If you think demand effects matter, model them! Don't be lazy and take shortcuts.
Endlich: das @DIW_Berlin aktuell mit @christianbaye13 und @FSeyrich zum Lieferstopp des russischen Gases. Zur Einordnung der Ergebnisse und des Modells ein 🧵1/10
Das Modell ist ein Neukeynesianisches Modell, d.h. Preise passen sich nicht sofort an. Das kann eine Rezession verschlimmern. Es gibt zwei Länder, die auf D (Nord) und ITA (Süd) kalibriert sind. In jedem Land sind die Einkommen der Haushalte und das Vermögen unterschiedlich. 2/10
Das Modell ist also geeignet zwei Kanäle zu studieren: Reaktion des privaten Konsum nach dem Embargo und die Spillover-Effekte auf D durch einen Nachfrageeinbruch in ITA. 3/10