1/13 Ende März präsentierte das russische Militär Oberstleutnant Sergej M. als Kriegshelden. Seine persönlichen Aufzeichnungen aus der #Ukraine zeichnen allerdings ein düsteres Bild über den Zustand der russischen Armee. Sergej M. diente in einer Flugabwehrbatterie.
2/13 Die abfotografierten Notizen von Sergej M. haben wir von Partisanen erhalten. Sie erklärten, den Block 45 km nordöstlich von #Mykolajiw entdeckt zu haben, als sie einen zerstörten russischen Militärkonvois durchsuchten. Die Notizen stammen v. März. Hier einige Auszüge:
3/13 Unsere Kolonne wurde beschossen und wir haben einen Panzer verloren, in dem Turnschuhe und Schuhe (ein Geschenk von Mama) zurückblieben sowie eine Tasse und Socken, na ja, und paar Kleinigkeiten für 300 000 000 Rubel. Die Hauptsache alle überlebt haben.
4/13 Ich habe geträumt, dass wir in die Luft gesprengt werden, solche Träume habe ich immer wieder.
Alle Geschäfte und Tankstellen sind von den Russen geplündert worden. […] Der Kommandeur sagte, dass es heute große Verluste geben könnte, was uns natürlich aufmunterte.
5/13 Der Kompass funktioniert nicht, es hat lange gedauert, bis wir herausgefunden haben, wo Norden ist. Ich schreibe in ein Notizbuch, das ich auf einem Bauernhof gestohlen habe. Wir sind Plünderer […]und schämen uns sehr. Wir beten, dass wir nach Hause zurückkehren können.
6/13 […] Es ist sehr traurig für die an der Front. Wir sehen es aus der Ferne und es ist sehr beängstigend, ich kann mir gar nicht vorstellen, was diese Menschen fühlen.
7/13 Das Brigadekommando zog eine anschauliche und gerechte Bilanz: Das Personal ist schlecht ausgebildet und schlecht auf den Krieg vorbereitet.
8/13 10.48 Uhr Wir schlafen wenig oder gar nicht, wir haben nichts zu essen, wir verschlingen die Verpflegungspakte und was wir in den Läden geklaut haben.
WIR VERSPRECHEN UNSEREN FRAUEN, EIN SOUVENIR AUS DER UKRAINE MITZUBRINGEN!!!
9/13 Dieser Morgen begann nicht mit Kaffee. Wir haben viele traurige Informationen erhalten über die Gruppen, die wir decken sollen. Und alles hat sich wiederholt: Wir haben uns an Familie und Haus erinnert, gebetet und sind Richtung Odessa gefahren.
10/13 Wir haben in einem Dorf angehalten und es ist nicht klar, warum. Unser Brigadekommandeur ist wütend und macht Druck auf unseren Kommandeur.
Ich bin hungrig, die Jungs plündern das Dorf weiter aus. Vier Hubschrauber flogen ein und wir versteckten uns in einem Waldstreifen.
11/13 Die ganze Nacht waren wir im Wachdienst und haben auf Punkt U [A. d. Red. ukrainische Rakete] gewartet. Es war wie beim Angeln, du wartest und nichts beißt an. […] Eine Drohne flog vorbei und jeder, der etwas auf sich hielt, hat die komplette Munition verschossen...
12/13 … 10 Minuten später hat der Brigadekommandeur über Funk einige wichtige Statements über unsere kognitiven Möglichkeiten abgegeben und philosophierte, dass die Drohne Eigentum der russischen Streitkräfte sei.
13/13 […] das Feld, in dem wir noch vor 15 Minuten gestanden haben, versinkt im Rauch der Mörsergranaten. Ich verspüre ein starkes Verlangen nach Wodka, Cognac, Whisky, Bier, Wein und anderen Flüssigkeiten, die dem kriegsmüden Organismus eine leichte Betäubung verschaffen.
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1/5 SOS Kinderdorf in russische Kriegsverbrechen verstrickt? Aus der Ukraine verschleppte Kinder sind im SOS Kinderdorf #Tomilino bei #Moskau untergebracht. Das Deportations- u. Adoptionsprogramm gilt als #Kriegsverbrechen#warcrime. Eine Recherche für @frontal u. @ZDFzoom
2/5 Für die massenhafte Verschleppung von Kindern aus #Ukraine wurde #Putins Ombudsfrau Lvova-Belova auf Sanktionslisten gesetzt. Lvova-Belova nutzte das SOSKinderdorf Tomilino bei #Moskau für Propaganda-Auftritte.
3/5 Im Sommer begingen Aktivisten von Putins Partei „Einiges Russland“ mit verschleppten ukrainischen Kindern in SOS Kinderdorf Tomilino den „Tag der russischen Flagge“. Dass es sich um Kinder aus der #Ukraine️ handelt, ist belegbar:
1/ 8 Die Sta. #Chemnitz hat mir geschrieben. Eine Überraschung ist der gelbe Brief nicht. 500 Euro Ordnungsstrafe. Im August führten wir über ein genehmigtes Telefon draußen ein Interview mit Alaa S. in der JVA. Die Sta. meint, es sei eine unbefugte Kontaktaufnahme.
2/8 Die Anschlussinhaberin hätte zwar mit Alaa S. sprechen dürfen, wir aber nicht. Die Sta. beschuldigt ihn, mitverantwortlich für den Tod von Daniel Hillig zu sein. Kurz nach der Tat kam er in Haft. Der Name tauchte in dem von einem JVA-Beamten verbreiteten Haftbefehl auf.