Gestatten: Frank Sitta. Früher für die FDP im Bundestag, heute Cheflobbyist bei General Atomics Europe, Tochter eines US-Rüstungskonzerns (stellt u.a. die Kampfdrohne "Reaper" her). #gowrs_Lueneburg
Auf Rüstungsmessen trifft Sitta Ex-Parteifreunde aus dem Bundestag wie den FDP-Verteidigungspolitiker Marcus Faber (Mitte). Oder führt als "Head of Public Affairs, General Atomics Europe GmbH" Gespräche mit Finanzminister Lindern (FDP) wie vor einigen Wochen. #gowrs_Lueneburg
Ein anderer Türöffner ist Peter Tauber: Früher CDU-Generalsekretär, heute Berater der DVAG und Lobbyist beim Dt. Unternehmensverband Vermögensberatung (DUV). Anfang 2022 schickte Tauber mehrere Mails ans Wirtschaftsministerium #gowrs_Lueneburg
In den Mails schrieb Tauber, er wolle für die DVAG einen Termin mit einem Staatssekretär (seinen Duzfreund) vereinbaren (👇). Taubers Mails sind pikant: Weil die DVAG nicht im Lobbyregister steht, darf sie keinen Kontakt zur Regierung aufnehmen. #gowrs_Lueneburg
Für seine problematische Kontaktanbahnung hat Tauber eine eigentümliche Begründung: Ihm sei ein Fehler unterlaufen. Er habe die Treffen nicht für die DVAG arrangieren wollen, sondern für den Lobbyverein DUV. Eines der Treffen fand übrigens statt. #gowrs_Lueneburg
Das ist Marcel Klinge: früher FDP-Abgeordneter im Bundestag, heute Inhaber einer Beratungsfirma und Vorsitzender eines Lobbyvereins (Mitglieder u.a. Unilever, Metro). #gowrs_Lueneburg
Für 10.000 Euro im Jahr bietet sein Lobbyverein “Zugang zum MdB-Netzwerk” und die “Organisation von Abgeordneten-Treffen im Deutschen Bundestag” #gowrs_Lueneburg
Das ist Sigmar Gabriel: früher Vizekanzler, heute Aufsichtsratschef des Stahlkonzerns Thyssen Krupp Steel. Am Tag seiner Ernennung telefonierte er gleich mit dem Kanzleramt: Thema: Stahl. Gesprächspartner: Jörg Kukies, Vertrauter von Olaf Scholz. #gowrs_Lueneburg
Insgesamt 5x sprach Gabriel seit April mit dem Scholz-Vertrauten, 3x ging es um Stahl. Am 5. Juli traf Gabriel sich sogar mit dem Kanzler persönlich. Mehr ist über das Treffen nicht zu erfahren, angeblich liegen im Kanzleramt keine Informationen zum Inhalt vor. #gowrs_Lueneburg
"VIP-Behandlung auf Steuerzahlerkosten": @TableBriefings berichtet von Vorwürfen gegen Manfred Weber (#CSU). Bei seinen Abflügen vom Münchner Flughafen beanspruche der EVP-Chef VIP-Status. 🧵
Ohne Warteschlangen könne er u.a. in einem separaten Raum einchecken und die Sicherheitskontrollen erledigen. Laut Preisliste des Anbieters koste die Vorzugsbehandlung, die Weber als EVP-Fraktionschef dem Europaparlament in Rechnung stellt, je Abflug 510 Euro.
Jedes Jahr entstünden so den Steuerzahler:innen Kosten von 10.000 Euro und mehr, heißt es im Europaparlament. Ein Sprecher von Weber rechtfertigt die VIP-Behandlung:
Alle Großspender:innen seit Jahresbeginn - unser Transparenz-Service für euch in einem 🧵
▶️ CDU: 500.000 € von Christoph Kahl
▶️ CDU: 300.000 € von Deutsche Vermögensberatung AG (28.11.)
▶️ CDU: 300.000 € von Stephan Schambach (14.3.)...
▶️ CDU: 300.000 € von Stephan Schambach (14.11.)
▶️ CDU: 200.000 € von Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG
▶️ CDU: 170.000 € von Athos KG
▶️ CDU: 160.000 € von Aquila Capital Holding GmbH
▶️ CDU: 150.000 € von Martin Herrenknecht
▶️ CDU: 100.001 € von Philip Harting
▶️ CDU: 100.001 € von Stefan Klocke
▶️ CDU: 100.000 € von Philipp Möller
▶️ CDU: 100.000 € von Andreas Lapp
▶️ CDU: 100.000 € von Hans-Helmuth Walter Schmidt
▶️ CDU: 100.000 € von Trumpf SE + Co KG
+++ Großspenden-Ticker +++
NEU: 50.000 Euro an die @fdp von Philipp Freise, London. Der FDP-Großspender ist Partner beim Finanzinvestor KKR, der rund 35 Prozent am Axel Springer-Konzern hält. Freise sitzt im Springer-Aufsichtsrat. 🧵
Die Nähe zwischen dem Springer-Verlag und der #FDP war 2023 Gegenstand einer öffentlichen Diskussion. Die ZEIT hatte damals aus internen Mails und Chat-Nachrichten von Springer-Chef Mathias Döpfner an den damaligen BILD-Chef Reichelt zitiert.
Wenige Wochen vor der Bundestagswahl 2021 schrieb Döpfner demnach: "Kann man noch mehr für die #FDP machen? Die sollten 16 Prozent mindestens kriegen." Zwei Tage vor der Wahl forderte er den damaligen BILD-Chef auf: "Please Stärke die FDP."
Die @fdp hat ein Dokument mit den "D-Day Ablaufszenarien und Maßnahmen" über einen Ausstieg aus der Ampel-Koalition veröffentlicht. Hier könnt ihr euch ein Bild machen 👇 fdp.de/media/6739/dow…
Die Vorbereitungen zum Bruch der Ampel-Koalition durch die FDP hatte @DIEZEIT Mitte November öffentlich gemacht:
.zeit.de/politik/deutsc…
Der Bundestagsabgeordnete Robert Farle will im Vorfeld der Bundestagswahl Geld verschenken - um Menschen "vor Weihnachten eine Freude" zu bereiten. 🧵
Bei zwei Veranstaltungen will Farle insgesamt 12.000 Euro verschenken, je 1.000 pro Person. "Jeder Teilnehmer, unabhängig von Partei und Gesinnung, soll seinen Namen in eine Lostrommel werfen dürfen", schreibt die Mitteldeutsche Zeitung.
Fahrle war 2021 für die AfD in den Bundestag eingezogen, ein knappes Jahr später aber aus der Partei ausgetreten. Bei den vorgezogenen Neuwahlen Anfang 2025 will er als Direktkandidat antreten.
Verbotene Parteiwerbung? Wenige Tage vor der Europawahl schaltet das @BMF_Bund von Christian Lindner in der FAZ diese Anzeige zur #Schuldenbremse. Die renommierte Verfassungsrechtlerin Sophie Schönberger hält das für eine unzulässige Regierungskommunikation. 🧵
Natürlich dürfe die Regierung über ihre Vorhaben informieren, so Schönbeger zur ARD. Der Fokus müsse aber auf der Information liegen. Die Anzeige zur Schuldenbremse sei im Kern eher ein Meinungs- oder Debattenbeitrag. "Das ist insb. so kurz vor einer Wahl i.d.R. unzulässig."
Die Anzeigen des BMF waren am 29. Mai und am 5. Juni in der FAZ erschienen und kosteten insg. rund 38.000 Euro. Auffallend ist: Sie wurden in der Farbgestaltung verändert.