Verbraucherpreise haben die 10% Marke geknackt.
Dabei ist nicht nur die Höhe, sondern auch die Zusammensetzung der Preissteigerungen besorgniserregend:
Während Energiepreise durch die Decke gehen, entwickeln sich Dienstleistungen schwach. /1
3/4 der Deutschen arbeiten aber im Dienstleistungssektor. Können hier die Unternehmen die gestiegenen Energiepreise kaum weitergeben, müssen die nicht-energetischen Kosten schrumpfen. Größter Kostenblock sind die Löhne. bundesbank.de/resource/blob/…. /2
Während also die Energiepreise steigen, entwickeln sich die Einkommen schwach.
Die Rekord Energieinflation kam trotz ⬇️ Ölpreise zustande, Treiber ist das Gas. Dabei spiegeln die Konsumentenpreise nicht annähernd die bisherigen Preissteigerungen am Markt wider: /3
Sieht man sich die Produzentenpreise an, gibt es aktuell wesentliche Unterschiede zw Kraftwerken/Industrie u Haushalten/Gewerbe.
1) sollte man Haushalte/Gewerbe getrennt von der Industrie behandeln? Bei der Industrie geht es um vgl…./4
…wenige große Unternehmen, die in ein paar Branchen konzentriert sind (insb Chemie) destatis.de/DE/Presse/Pres….
Hier stellen sich schwierige Designfragen, deren Beantwortung massive Auswirkungen auf die Effekte der Bremse haben dürfte. /5
2) Haushalte/Gewerbe sind homogener u brauchen dringend eine Bremse, damit sich die vollen Preise nicht durchschlagen. Die aktuellen Verbrauchsdaten zeigen aber auch die Relevanz von Sparanreizen (bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/…).
-> hoch angesetzte Bremse + Direktzahlungen /6
❗️Essentielle Infrastruktur wie Krankenhäuser, Pflegeheime, Schulen u Unis sind teils stark betroffen (Gasverbrauch pro Pflegebett ~ 1 Pers. HH pflegen-online.de/bis-zu-1000-pr…).
Es gibt bereits Unis, die die Präsenzlehre einschränken: spiegel.de/start/karin-pr…
Gerade nach den…/7
…letzten zwei Jahren braucht es hier Regeln, die dafür sorgen, dass alle gut durchkommen u die Belastung machbar bleibt. D.h. vllt auch einen geringeren Reduktionsanspruch als bei anderen? /e
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Thread zu Lindners Lambsdorff Papier 2.0, gut 40 Jahre nach dem Original. An dem Papier ist einiges erstaunlich, aber the wirkliche Kicker kommt ganz zum Schluss… los gehts mit Steuersenkungen: /1
Der Soli, den noch Gutverdiener (Single ab 85k) und Unternehmen zahlen soll weg, zumindest in Raten - genauso die Körperschaftssteuer. Davon erhofft man sich mehr Wachstum und wirtschaftliche Dynamik. Könnte sein, dass es bei der Hoffnung bleibt. 👇 /2 sciencedirect.com/science/articl…
Für die Haushaltskonsolidierung scheint eine Unternehmenssteuersenkung denkbar ungeeignet. Trump hat es probiert. Ergebnis 40% weniger Unternehmenssteuereinnahmen und <1% zusätzliches langfristiges BIP Wachstum. /3nber.org/system/files/w…
Zum @CarenMiosgaTalk mit @_FriedrichMerz gestern: 1) Merz spricht von anderen Stimmen zur #Schuldenbremse im @SVR_Wirtschaft. Hier der Policy Brief des gesamten Sachverständigenrats pro Schuldenbremsenreform: /1 sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/fileadmin/date…
2) Merz hat entdeckt, dass es Jahr für Jahr Kapitalabflüsse aus Deutschland gibt und wertet die als Zeichen der Schwäche der deutschen Wirtschaft. Sieht er dann auch den Exportüberschuss als Zeichen der Schwäche, dessen Spiegelbild die Kapitalexporte laut @Bundesbank … /2
Was mich an der aktuellen Diskussion um die Lage der deutschen Wirtschaft wundert: Dass keiner fragt, ob eine Nachjustierung unseres Wirtschaftsmodells nicht auch eine Chance wäre. Super stark vereinfacht läuft es momentan so: Allerdings…
/1
hat dieser Geldkreislauf ein Leck: Die Eigentümer der Unternehmen erhalten Dividendenausschüttungen. Da diese Eigentümer im deutschen Fall oft sehr wohlhabend sind, geben sie die Dividende nicht aus, bringen das Geld also nicht zurück in die Realwirtschaft, sondern legen es im /2
Finanzmarkt an. So fehlt dem Kreislauf das Geld. Das führt dazu, dass die Nachfrage durch heimische Konsumenten sinkt. Die Wirtschaft wird noch exportabhängiger. Den Zusammenhang zw DE Exportüberschüssen & Vermögenskonzentration hat @MaiChiDao1 vom @IMFNews herausgearbeitet => /3
Neuer Geldbrief zum #Bundeshaushalt
Tl;dr: so richtig Sinn ergibt er aus finanzpolitischer/ökonomischer Perspektive nicht, aber vllt geht es auch um etwas anderes…/1
Geframed wurde der Haushalt als Rückkehr zur finanzpolitischen ‚Normalität‘ von 2014-2019. 2 Probleme: (1) Die Welt heute ist eine ganz andere, (2) schon damals gab es einen großen Investitionsstau. Eher konservativ geschätzt brauchen wir heute 100 Mrd mehr als 2019. /2
Auch aus makro Perspektive ist die Welt eine andere als 2014-2019: DE ist geschüttelt von einem Energiepreisschock u Covid. Im Gegensatz zu den USA kommen wir aktuell nicht auf unseren alten Wachstumspfad zurück. Stabilisierung anstatt Sparkurs wäre angesagt. /3
Mhm there are quite a lot of books describing what’s wrong w the European macroeconomic construct but I don’t know one that pulls the story together, so I will try in a thread: /1
The macro-paradigm we are building on is basically Thatcher. She replaced the idea of the economic system created by (wo)men to serve society with an Alternativlosigkeitsregime. The market is natural and forces us to do things. The only thing the state... /2
EU econ gov reform will be discussed at tomo's #ECOFIN. A few qs + ideas:
1) Are countries aware of the fiscal impact of the current proposal? In its Spring Package, the @EU_Commission states adjustment paths for plausible debt reduction. For many countries austerity... /1
...would return if those were applied.
That's mind boggling given that there is no evidence that fiscal consolidations do indeed on average reduce debt to GDP ratios (and def don't do so in downturns), see @IMFNews WEO, April 2023: /2 https://t.co/2Ca2657giUimf.org/en/Publication…
Fiscal consolidations fail to reduce debt to GDP ratios because they also tend to depress growth. See @maxkrahe’s work on Italy for a particularly stark example. /3 https://t.co/eMwQ8gvX5wdezernatzukunft.org/wp-content/upl…