1/5: Im Januar dieses Jahres hatte ich die folgende Auswertung erstellt. Die Grafik zeigt, wie sich die Erzeugung verschiedener Energieträger in Abhängigkeit der "Stromlücke" verändert.
2/5: Würde man die AKWs weiter betreiben, würde natürlich Fossilstrom verdrängt. Je nach Erzeugungssituation wäre dies jedoch mal Braunkohle, mal Steinkohle und mal Erdgas.
3/5: Die MIT will jedoch offenbar eine möglichst hohe Zahl und rechnet daher mit dem CO2-intensivsten Erzeuger: Braunkohle.
4/5: Aber selbst wenn man die Braunkohle zwangsabschalten würde, käme man nicht auf 70 Mio t. Einsparung. In der Grafik oben erkennt man, dass in bestimmten Stunden die Braunkohle bereits durch Wind und PV unter 5 GW gedrängt wird.
5/5: Es wäre also gar nicht genug Braunkohlestrom zum verdrängen da. Und diese Zeiten werden mit zunehmenden EE-Ausbau häufiger werden, wodurch der CO2-Einspareffekt der AKWs immer kleiner wird.
Bei mir erzeugen solche falschen Zahlen großes Misstrauen gegenüber den Akteure. Es ist naheliegend, dass auch Aussagen zur Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit mit der gleichen Schönfärberei belegt sind wie Zahlen zur CO2-Einsparung.
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Viele Äußerungen von PolitikerInnen in der #AKW-Debatte finde ich problematisch, weil versucht wird den Eindruck zu erwecken, die Faktenlage sei eindeutig.
Ein kleine Sammlung... 🧵
1/5: Lukas Köhler behauptet, der Weiterbetrieb sei eine "energiepolitische Notwendigkeit"
Warum? 🤷
Weil ich morgen einen Vortrag zu Wärmepumpen halte, habe ich ein paar grundsätzliche Grafiken gemacht, wie eine Heizung funktioniert. 🧵
1/8: Im Grunde ist die Physik des Heizens trivial. Man kann sich ein Haus vorstellen, wie einen Wasserbehälter der in einem See steht. Der Wasserbehälter ist porös und es fließt immer etwas Wasser in den See.
2/8: Lässt man das einfach laufen fällt der Wasserstand (== Innentemperatur) im Haus langsam auf den Wasserstand im See (== Außentemperatur).
Wichtig dabei: Mit sinkender Innentemperatur nimmt auch der Wärmeverlust ab.
BTW, warum haben Sie, Herr @_MartinHagen, eigentlich auf den Welt+ Artikel statt direkt auf die Studie verlinkt? Dann hätte ich auch keinen Anlass für meinen Kommentar gehabt. 😉
2/8: Es ist sicherlich unstrittig, dass das zusätzliche Angebot der AKWs zu einer Reduktion des Strompreis führen würde.
Die entscheidende Tabelle der Kurzstudie ist hier.
1/9: Die Grafik oben zeigt vereinfacht ein altes Stromsystem. Man hat eine schwankende Last. Diese versucht man über verschiedene Kraftwerkstypen (Grundlast, Mittellast, Spitzenlast) zu decken.
2/9: Grundlastkraftwerke sind meist teuer in der Investition aber haben niedrige Grenzkosten. Bei uns sind das AKWs und Braunkohle.
Spitzenlast ist meist umgekehrt. Niedrige Investitionskosten aber hohe Grenzkosten.
Der hohe Fleischkonsum hat erhebliche ökologische Auswirkungen. Doch das staatliche bayerische Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) versucht genau dies in seinem "Faktencheck" klein zu reden:
"Ein Flug nach Sydney ist viel schlimmer" 🙄 ➡️
Das stimmt zwar von den Zahlen. Dennoch ist auch der Klimafußabdruck des Fleischkonsums (~400 kg CO2e/a) nicht unerheblich. Fleisch ist neben dem Konsum von Milchprodukten der Nahrungsbestandteil mit dem größten Klimafußabdruck. ➡️
Bedenklich an dieser Argumentation ("Fliegen ist viel schlimmer") ist aber, dass sie 1:1 auf alle anderen Bereiche ausgedehnt werden kann. Man wird immer was "schlimmeres" finden.
Und wenn man gar nichts mehr geht, kann man "aber China" brüllen. ➡️