Doch noch ein paar Gedanken zur #Steinmeier-Rede, wollte ich mir eigentlich verkneifen, aber beim Noch-mal-Nachlesen noch mehr geärgert als beim Hören heute morgen 😡 :
Steinmeiers kleine "Deutsche Geschichte von 1990-2022" geht so: "Es waren gute Jahre." Die Deutschen haben gerackert und sind dadurch zu Wohlstand gekommen. Am 24.2.22 kam dann Putin ("das Böse") und hat alles kaputt gemacht. 💣"Epochenbruch" 🤯. Jetzt müssen "wir" stark sein 💪
Klingt gut, stimmt nur nicht. Der Krieg begann eben nicht 2022, sondern 2014. Die Deutschen haben trotzdem weiter Gas gekauft. Der Wohlstand stammt nicht nur aus harter Arbeit. Die "Friedensdividende" fiel nicht sterntalermäßig vom Himmel, weil die Deutschen hach so brav waren,
sondern weil die Deutschen andere die geopolitische Risikoversicherung für ihre Geschäfte zahlen ließen. Ich bin auch dafür, nach vorn zu schauen. Und ich finde es mutig und wichtig, dass Steinmeier viel klarer als Scholz und Co. benennt, dass womöglich harte Jahre folgen werden.
Aber es ist doch wirklich unfassbar, dass einer wie Steinmeier, der wirklich nie, nie, nie müde wird, zu betonen, aus der Geschichte müssten Lehren gezogen werden, die Lehren aus der jüngsten Zeitgeschichte verweigert.
Auch in dieser Rede dürfen die Lehren aus den zwei Weltkriegen natürlich nicht fehlen. (*Szenenanweisung: Hier besonders getragen vortragen*) Aber die Lehren aus den letzten Dekaden? Sind vergessen, bevor sie überhaupt gezogen wurden (#Cosco, #HamburgerHafen ).
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