Es musste so kommen. D Klimakatastrophe als “unvermeidlich” akzeptieren ist e. qualitativ wichtiger Schritt. Von “naja wird nicht so schlimm” zu “Huch, jetzt ist es so” geht es schnell. D ist gefährlicher als es scheint u öffnet e Einfallstor für die extreme Rechte. Kurzer Exkurs
Frau Schneider erklärt, dass die Bekämpfung eine Sackgasse ist und man sich jetzt lieber auf Anpassung konzentrieren soll. Sie kreiert damit eine falsche Dichotomie. Als ob nur eines ginge, als ob nicht beides längst passieren würde.
Darum geht es nicht, sondern, das zeigt die seltsame Obsession mit Luisa Neubauer, es geht darum jene zu diskreditieren, die die Klimakrise bekämpfen. Der Subtext ist: die bringen nix weiter, wir brauchen jetzt realistische Antworten statt diesen Träumern. Ich hab die Lösung.
Was bedeutet es aber die Klimakatastrophe als “unausweichlich” zu akzeptieren und den Fokus auf Anpassung zu setzen? Nun, ich kann eine Vorschau geben was es politisch für die extreme Rechte bedeutet - es ist nämlich genau das Einfallstor, das sie brauchen.
Die extreme Rechte hat kein tragbares Konzept zur Bekämpfung der Klimakatastrophe. Nichts. Es passt nicht in ihre Ideologie. Kein Bezug, kein Konzept. Vor ein paar Jahren habe ich was dazu geschrieben moment.at/story/warum-si…
Leugnung und dann die Relativierung sind also die Strategien. Gibts nicht, ist nicht so schlimm, hat es immer gegeben. Und der Gegenangriff gegen die, die was machen. Klima-RAF und so weiter. Soweit, so bekannt. Diese Position ist aber mit fortschreiten der Krise nicht zu halten.
Das bringt sie in eine Zwickmühle, weil ernstliche Bekämpfung der Klimakatastrophe wurde ein globales Denken voraus setzen und würde bedeuten erst auf die besonders betroffenen Gebiete im globalen Süden zu schauen. Und Prioritäten ändern. Das geht nicht zusammen.
Also wird Folgendes gemacht: die Klimakatastrophe wird als unausweichlich akzeptiert und sogar affirmiert. Dieser Strang des Neofaschismus nennt sich “Ökofaschismus” (jaja ich weiß, im Deutschen gern als Diffamierung gegen Klimaschützer verwendet)
Dieser Ecofascism will nicht die Klimakatastrophe bekämpfen, sondern ihre Auswirkungen autoritär und faschistisch bewältigen. Die ideologische Legitimation: metaphysische Aufladung der Natur. Natur als Wert an sich. Der Mensch nicht als Teil der Natur, sondern als “Parasit”.
Dementsprechend ist es in diesem Denken gar nicht schlecht, wenn “die Natur sich wehrt” und die Menschen los wird. Hier gibt es eine Obsession mit Geburtenraten und Überbevölkerung. Es geht darum, dass es unausweichlich ist, dass viele Menschen sterben, es geht nur darum wer.
Eine Akzeptanz u sogar Affirmation bedeutet, dass man sich im nächsten Schritt auf Verteilungskämpfe einstellt. Das tut die extreme Rechte. Auf der ideologischen Basis des Ecofascism geht es ganz konkret darum, d ca 500 Millionen- 1 Mrd Menschen überleben können/sollen. Europa+.
Hier greifen Ecofascism “großer Austausch” und “Great reset” in einander: Damit Europa (= die “Weißen”) überleben müssen (!) die Anderen sterben. Ein weltweiter Verteilungs-Endkampf entlang von imaginierter “Rasse” und Kultur. Faschismus ist ein apokalyptischer Todeskult.
Ich kann das jetzt noch weiter im Detail ausführen, aber ihr bekommt eine Idee. Die Bedingung, dass dieses Denken groß wird ist, dass breit akzeptiert ist, dass man nichts mehr tun kann und es jetzt nur noch drum geht sich selbst zu retten, weil man nicht alle retten kann.
Es klingt zu absurd, zu apokalyptisch, zu gewalttätig, zu faschistisch als dass es mehrheitsfähig wird? Ich möchte diese Theorie ehrlich gesagt nicht austesten. Flüchtlingskrise und Pandemie haben gezeigt wie dünn die Schicht der Zivilisation ist.
Wichtig ist die Vorbedingungen nicht zu legen. Wer vermittelt, dass es “schon vorbei” ist u es jetzt nur noch drum geht, dass man selbst (d eig Land etc) möglichst glimpflich davon kommt, gibt nicht nur ganze Teile d Welt auf, sondern öffnet auch das Tor für autoritäre Lösungen.
Achja #NatsAnalyse, es soll ja wieder auffindbar sein
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Heute ist internationaler Tag der Kinderrechte. Ich möchte gerne auf einen Teilaspekt hinweisen: Auf Rechte von Kindern im Spital. Sie haben zum Beispiel ein Recht darauf nicht allein im Spital zu sein. Trotzdem gibt es noch oft viele Hürden u Kosten, d es Eltern verunmöglichen.
Durch die stationären Zeiten im Spital habe ich viel gesehen. Neugeborene und kleine Kinder, die allein sind, weil es Betreungspflichten und Arbeit gibt oder das Geld für Selbstbehalt nicht da ist. Kinderrechte in den Mittelpunkt!
Eine der beeindruckendsten Versuche konservativer Meinungsmacher hier ist, wie versucht wird Trump oder auch Kurz als quasi autonom handelnde Einzeltäter darzustellen, die nichts mit den Parteien zu tun haben, denen sie vorstanden/für die sie regiert haben.
Das war kein oopsywoopsy-Ausrutscher des dritten Zwergs von rechts. Das waren der Präsident der USA und der österreichische Bundeskanzler. Die nur in diese Positionen gekommen sind, weil sie an der Spitze einer großen Volkspartei standen.
Wären sie abstruse Einzeltäter gewesen, dann hätten sie niemals Zugang zum politischen System bekommen (siehe BP-Wahl Ö, 4-12%). Der ganze Clou ist ja, d diese Leute aus einer etablierten Partei kommen und diese Partei willentlich mit macht und die, die nicht mitmachen sind raus.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell wieder dazukomme die Rhetorik von Sebastian Kurz zu analysieren. Aber hier sind wir nun. Schauen wir uns sein Verteidigungs-Statement einmal genauer an: #natsanalyse
"Nachdem Verfahren in Ö...." soll sagen: Das ist nur in Ö so, wie provinziell, ich kenne mich ja aus in der Welt, wo anders würde man mich besser behandeln, würde ich fairer behandelt werden. Jetzt muss ich hier ein Statement abgeben, wie unfair, ungerecht. - er ist das Opfer
"Die Aussagen sind keine Überraschung" - alles easy, ich habe die Kontrolle, das ist keine große Sache, ich wusste, dass es kommt, es bringt mich nicht aus der Ruhe. Kurz versucht hier zu kalmieren und das als völlig erwartbar hinzustellen, als sei es nichts besonderes.
Es wird noch sehr detailliert und verwirrend werden. Aber das Wichtigste, was man über Österreich wissen muss: Der radikalisierte Konservatismus, den das System Kurz repräsentiert, bestand/besteht aus einem mafiösen Netzwerk, das für den eigenen Vorteil den Staat ausgenommen hat.
Dabei wurden formale wie informelle Grenzen bewusst übertreten. Materielle Vorteilsnahmen zu eigenen Gunsten oder der, der Spender wurden mit erbarmungslosen Kulturkampf begleitet. Es gab kein Überdrehen und nichts was man nicht bereit war zu tun.
Ich weiß gar nicht wo ich Anfangen soll diese Übertritte und Verschiebungen des Kulturkampfs aufzuzählen: Die abgesagte Gedenkfeier in Mauthausen? Die Abschiebung der Kinder? Die jahrelange Kampagne gegen Arbeitslose?
Übervoller Zug, 6 Stunden Regensound in den Kopfhörern und der Versuch zu arbeiten - Darmstadt, Dachau, Salzburg, ich komme. So es die Deutsche Bahn will.
Muss gleich relativieren: Deutsche Bahn hat mir für die morgige Reise ein 1. Klasse-Upgrade für 9,9€ angeboten - ich fahre morgen mit der Elite-Zug 👑 Ich hoffe der Zug fährt auch
Thomas Schmid war eigentlich im Zentrum der Anschuldigungen. Das ist der mit den SMS („Hure der Reichen“, „kriegst eh alles was du willst“ dies das). Jetzt will er Kronzeuge werden.
Wahrscheinlich haben viele schon den Plot vergessen, in aller Kürze (haha): Mehr so zufällig kommt die Justiz an ein Handy (von Schmid), wo einfach jahrelange Kommunikation aus dem Innersten der Regierungen Kurz drauf ist. Bei den Auswertungen kommt Verdacht auf Korruption raus.
Inserate, Bundesländer aufhetzen, Beschimpfungen gegen alles und jeden und der Verdacht, dass Menschen (Schmid) nur installiert wurden, um Intrigen zu spinnen und den Weg politisch frei zu räumen für Kurz („Ich liebe meinen Kanzler“).