#NEDECU (45+3.): Tor für Ecuador, wird aber wg. Abseits annulliert, weil Porozo (#25) beim Torschuss von Preciado nach Einschätzung der Referees in der Sichtlinie von Torwart Noppert war. Erster Eindruck: Richtige Entscheidung. Zweiter Eindruck: Komplexe Szene. (1/11) #Qatar2022
Beim Schuss (Bild 1, roter Kreis) ist Porozo nahe beim Keeper und eventuell in dessen Sichtlinie, dorthin bewegt er sich nach dem Schuss noch ein wenig mehr (Bild 2). Noppert reagiert jedenfalls relativ spät, springt dann aber in die Flugrichtung des Balles. (2/11) #Qatar2022
Kurz vor dem Torraum hält Estupinan den Fuß in die Flugbahn (roter Kreis) und gibt dem Ball die entscheidende Richtungsänderung. Porozo ist immer noch im Abseits, Noppert fällt nach rechts, der Ball fliegt nach links. (3/11) #Qatar2022
Der Ball geht schließlich links an Porozo vorbei und ins Tor, der Schlussmann wird auf dem falschen Fuß erwischt und hat daher keine Chance. Doch der Assistent hebt die Fahne, das Tor wird nicht gegeben, es gibt keinen VAR-Eingriff. (4/11) #Qatar2022
Gehen wir davon aus, dass Porozo tatsächlich in der Sichtlinie von Noppert ist. Beeinflusst er dadurch die Möglichkeit des Keepers, den Ball zu spielen oder spielen zu können? Ginge der Ball nach dem Schuss direkt ins Tor, wäre die Sache klar: ja. (5/11) #Qatar2022
Ändert das Ablenken des Balles durch Estupinan die Sachlage? Das ist die entscheidende Frage. Inzwischen würde ich sie bejahen. Denn bis zu Estupinans Ballkontakt befindet sich Porozo zwar in einer Abseitsstellung, aber die ist bis dahin nicht strafbar. (6/11) #Qatar2022
Schließlich ist der Ball noch gar nicht in der Nähe, damit stellt sich die Frage noch nicht, ob Nopperts Möglichkeit, den Ball zu spielen, beeinflusst wird. Als Estupinan den Ball spielt, ist Porozo immer noch im Abseits. Aber nicht mehr in Nopperts Sichtlinie. (7/11) #Qatar2022
Porozo verhält sich auch ansonsten regelkonform: Er geht nicht zum Ball, macht keine Ausweichbewegung, wird nicht anderweitig aktiv. Er beeinflusst Noppert nicht, der durch den Sprung nach rechts keinerlei Chance hat, den Ball zu spielen, der nach links geht. (8/11) #Qatar2022
Man könnte allerdings fragen: Hätte Noppert eine (auch nur kleine) Möglichkeit gehabt, den Ball nach der Richtungsänderung durch Estupinan zu spielen, wenn sich Porozo nicht vorher zeitweise in der Sichtlinie befunden hätte? Und ist das überhaupt erheblich? (9/11) #Qatar2022
Mittlerweile würde ich sagen: Es spielt keine Rolle, weil hier mit Blick auf das Abseits nur die Situation ab dem letzten Ballkontakt eines Angreifers (also von Estupinan) von Belang ist. Da ist Porozo zwar im Abseits, aber er beeinflusst Noppert nicht. (10/11) #Qatar2022
Das tut er nur vorher, aber da ist der Ball noch nicht in Spielnähe. Wie gesagt: Eine höchst komplexe Situation – und es wäre schön zu erfahren, wie die FIFA diese Entscheidung einschätzt. Bis dahin würde ich sagen: Eigentlich ein reguläres Tor. (af) (11/11) #Qatar2022
Die Experten in den TV-Studios waren sich jedoch recht einig darin, dass das Tor zu Recht nicht zählte. Tenor: Porozo steht Noppert vor der Linse, und ob einer noch den Ball ablenkt, ist egal. Vielleicht ist das also die Erwartungshaltung und die Entscheidung daher akzeptiert.
Und VAR hätte ich da auch nicht sein mögen. Wenn er den Referee an den Monitor geholt hätte, wäre wohl erst mal eine Regeldiskussion losgebrochen. Schon eine sehr seltene und verzwickte Szene. Lasst also Gnade walten.
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Zu #HSVFCSP: Es ging in unseren Mentions hoch her, Fans beider Teams sind sich teilweise recht unziemlich angegangen. Vorweg das Selbstverständliche: Wir haben keinerlei Aktien in diesem Spiel. Diskutiert wurde vor allem die Szene in der 17. Minute (Afolayan gegen Muheim). (1/6)
Diese Szene ist hier zu sehen (einstweilen zumindest). Afolayan ist in Ballbesitz und fährt den rechten Arm aus, damit trifft er Muheim im Halsbereich. Schiedsrichter Sven Jablonski unterbricht das Spiel, bevor Afolayan den Ball ins Tor schießt. (2/6)
Man sieht in der letzten Einstellung, dass Afolayan den Kopf leicht nach rechts dreht, bevor er den Arm ausfährt – vermutlich, um zu taxieren, wo Muheim ist. Der Impuls gegen den Hals ist nicht sehr stark, aber der Armeinsatz hat dennoch kein regelkonformes Ziel. (3/6)
Lust auf ein bisschen komplexe Regelkunde? Es geht um den (vergebenen) Strafstoß für Milan im CL-Spiel Napoli – Milan. Zu sehen in der Zusammenfassung ab 0:55. Viele haben gefragt, warum es keine Wiederholung und keinen VAR-Eingriff gab. (1/11)
Napolis Keeper Meret wehrte den Ball ab, dann klärte ihn Juan Jesus ins Seitenaus. Aber war Juan Jesus nicht zu früh im Strafraum? Das weckte Erinnerungen an das Spiel Chelsea – BVB, in dem es eine ähnliche Szene gab. (2/11)
Damals schoss Havertz den Ball beim Strafstoß an den Pfosten, Özcan klärte ihn anschließend. Allerdings war Özcan zu früh in den Teilkreis vor dem Strafraum gelaufen. Es gab einen VAR-Eingriff, der Strafstoß wurde wiederholt, Chelsea traf. (3/11)
#DSCFCN (90+3.): Eckstoß für Nürnberg, Hübner geht nach einem Zweikampf mit Kanuric zu Boden, Referee Petersen winkt ab, lässt weiterspielen. Nach VAR-Eingriff und längerem On-Field-Review gibt es einen Strafstoß für Nürnberg, der zum 2:2 verwandelt wird. (1/10)
Erster Eindruck: Feldentscheidung im Graubereich. Kanuric in der schlechteren Position, hält Hübner am Bauch (nicht sehr intensiv), Ball wäre in die Nähe gekommen – Hübner fällt aber sehr leicht. 50/50-Situation, vom Referee vertretbar bewertet, kein Eingriff erforderlich. (2/10)
Warum dann der Eingriff? Petersen im Interview: Hätte das Halten im Spiel als Foul bewertet, hatte aber die Wahrnehmung, dass der Ball noch nicht im Spiel war, als das Halten beendet war. Somit keine spieltechnische Ahndung (Strafstoß) möglich. (3/10) sport.sky.de/fussball/artik…
#CFCBVB: Late to the party (wegen eines Vortrags, konnte deshalb bislang nur einzelne Szenen sehen), aber wegen vieler Fragen ein paar Einschätzungen zur Situation rund um den Handelfmeter für Chelsea. (1/10)
Zum Handspiel selbst: Bei der UEFA geht es, was die unnatürliche Vergrößerung des Körpers betrifft, noch etwas strenger zu als in der Bundesliga. Wolf dreht sich zwar mit dem Körper weg, hält den Unterarm aber mit geöffneter Hand in die Flugbahn des Balles. (2/10)
Damit hält er den Ball auf. Nicht das erste Mal, dass Wolf auf diese Weise den Ball stoppt, der von außen hereingegeben wird, und dadurch einen Strafstoß verursacht. Aus meiner Sicht eine mindestens vertretbare Entscheidung. (3/10)
#TSGBVB (50.): Schiedsrichter entscheidet: Foul von Can an Akpoguma außerhalb des Strafraums, daher Freistoß TSG. VAR überprüft, ob Kontakt innerhalb des Strafraums. Stellt fest: So ist es. Folge somit eigentlich: Mitteilung an den Referee, dass es Strafstoß geben muss. (1/9)
Da innerhalb/außerhalb eine faktische Entscheidung ist, bedarf es eigentlich keines On-Field-Reviews. Da die Entscheidung nun aber Strafstoß lautet, wird (erst jetzt) auch überprüft, ob es klar und offensichtlich falsch war, den Einsatz von Can als Foulspiel zu bewerten. (2/9)
Das bejaht der VAR, deshalb empfiehlt er ein On-Field-Review. Nach dem Review entscheidet der Referee: Der VAR hat Recht, es ist kein Foul und damit kein Strafstoß. Am Ende eines On-Field-Reviews muss aber immer auch die richtige Spelfortsetzung stehen. (3/9)
#F95EBS: Die Torlinientechnik gibt es in der 2. Liga definitiv nicht, auch nicht nach dem Anbieterwechsel von Hawk Eye zu Vieww. Den Zweitligisten ist das zu teuer.
Tor/kein Tor ist eine Schwarz-weiß-Entscheidung (wie Ball innerhalb/außerhalb oder eine Abseitsstellung). (1/4)
Dennoch gilt auch hier: Eingriff nur, wenn keine Zweifel bestehen. Mein persönlicher Eindruck ist: Der Ball ist vollständig hinter der Torlinie. Aber ich verstehe auch jeden, der bei dieser Auflösung und der nicht zu 100 Prozent akkuraten Perspektive sagt: Ich habe Zweifel. (2/4)
Zum 3:1 für Fortuna: Den Linien und dem Lot zufolge ist es gleiche Höhe, also kein Abseits. Können beim Anlegen Fehler passieren? Ja. In England etwa hat man sich deshalb kürzlich von einem VAR getrennt. Auch bei St. Pauli – Hannover ist unlängst etwas falsch gelaufen. (3/4)