Die omnipräsente ÖRR-Frontfrau @maithi_nk, mit Preisen überhäuft und demnächst Stiftungs-Gastprofessorin für Wissenschaftskommunikation an der Uni Heidelberg, hat ein neues Video zum Thema #Geschlecht gemacht.
Lohnt sich das, lernen wir etwas daraus? 🧵
Zustimmung zu ihrer Einleitung: häufig werden in Diskussionen verschiedene Geschlechterbegriffe vermischt. Das schadet der Diskussion, weil Leute aneinander vorbei reden.
Zustimmung auch zum ersten Teil: #Biologie definiert Geschlecht nach der Rolle in der #Fortpflanzung ♂️♀️
Männliche Individuen ♂️ sind auf die Produktion von kleinen, mobilen Gameten (Spermatozyten) ausgerichtet, weibliche ♀️ auf die Produktion von großen Gameten (Oozyten).
Ein dritter Typ von Gameten existiert nicht, genau so wenig wie ein drittes biologisches Geschlecht.
Soweit, so richtig. Dann will Frau Nguyen-Kim uns allerdings weismachen, Geschlecht würde in der Biologie auch in einem anderen Zusammenhang verwendet und bringt #Herzinfarkte und Arzneimittelstoffwechsel ins Spiel, die sich bei Männern und Frauen unterscheiden.
Nur: die beiden Geschlechter #Mann und #Frau in diesen Kontexten sind ganz genau die gleichen, wie sie die Biologie anhand der Gametenproduktion definiert hat. Die Individuen mit großen Gameten (Frauen) haben andere Herzinfarktsymptome als die mit den kleinen Gameten (Männer).
Es ist absurd und durch keine wissenschaftliche Evidenz gerechtfertigt, eine zweite Kategorie von biologischem Geschlecht zu behaupten.
Nguyen-Kim bringt daher auch plötzlich den Begriff #Geschlechtsausprägung ins Spiel. Zurecht?
Natürlich kann man diesen Begriff benutzen, aber er stellt keine alternative biologische Definition von Geschlecht dar. Intersexindividuen stellen phänotypische Sonderformen der Ausprägung des männlichen bzw. weiblichen Geschlechts dar. #KeinDrittesBiologischesGeschlecht
Ab etwa 5:39 wird es dann spannend: es geht um den Begriff #Geschlechtsidentität. Spoiler: die Biologie verwendet diesen Begriff nicht. Nguyen-Kim beuaptet, die meisten Menschen würden sich als Mann oder Frau identifizieren. Tatsächlich?
Ich kann nur für mich sprechen und sagen, dass ichzu keinem Zeitpunkt in meinem Leben eine solche Identifikation für mich getroffen habe. Ich habe lediglich registriert, beobachtet, dass mein Körper ein männlicher ist. Es gab nie ein #Identifikationsereignis.
Und tatsächlich verlssen wir hier vollends das Gebiet der Wissenschaft, denn die sogenannte #Gechlechtsidentität kann niemand verifizieren, also mit einem unabhängigen Verfahren objektiv feststellen. Fühle ich mich als Mann? Keine Ahnung, woran soll ich das festmachen?
Bin ich eine "cis-Person"? WTF, woher soll ich das wissen? Mir wurde, hallo Frau Nguyen-Kim, auch kein Geschlecht bei der Geburt "zugeschrieben", sondern es wurde anhand der äußeren Geschlechtsmerkmale zutreffend #beobachtet
Das Video übernimmt also hier gleich mehrere irrige Begriffe, die mit Wissenschaft nichts, dafür aber sehr viel mit Setzungen der #Genderideologie zu tun haben: es gäbe "cis"-Personen, Geschlecht würde "zugeschrieben" und #Geschlechtsidentität wäre e wissenschaftliche Kategorie
Soweit also hier meine Kritik am ersten Teil des Videos, aus biologischer Perspektive. Ich schaue mir den Rest auch noch an, vielleicht gibt es einen
OK, schauen wir das Video weiter: jetzt werden verschiedene Definitionen von "trans" vorgestellt, deren Basis jedoch immer der unklare Begriff der #Geschlechtsidentität ist. Jetzt gibt Nguyen-Kim auch zu, dass diese keineswegs objektiv feststellbar ist.
Sie ist eine Behauptung.
Das gleiche trifft auf die Kategorie "nicht-binär" zu. Niemand kann das von außen beurteilen oder messen, jeder und jede kann es von sich behaupten. Die biologische Wissenschaft ist hier jedenfalls außen vor.
Eine interviewte Person sagt interessanterweise "ich pass nicht rein in diese Kategorien und ich mag die auch nicht und ich mag es auch, die komplett aufzubrechen".
Alles legitim, aber hier sind wir komplett in den Gefilden von Meinung und Gefühl. #KeineWissenschaft
Auch für den Punkt #Transition, also die Anpassung des eigenen Körpers an diese schwer zu fassende Identität gilt, dass hier nichts biologisch verifizierbar ist. Welche Art von Intervention für welches Individuum passend wäre, kann nicht objektiv beurteilt werden.
Die weiteren Teile des Videos befassen sich mit psychiatrischen Aspekten von Transition, zu denen ich mich mangels Kompetenz nicht äußere, und mit Ermahnungen zum Umgang mit Trans-Personen. Wo ich zustimme: wie alle Menschen haben sie den gleichen Respekt verdient.
Es ist unfair und schäbig, sich allein wegen ihrer Existenz über sie lustig zu machen, solange sie sich selbst respektvoll verhalten.
#Quintessenz: Die Gesellschaft kann und soll mit allen Individuen fair und freundlich umgehen, ohne biologische Definitionen zu verbiegen.
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Um es gleich vorweg zu sagen: ich halte das Berliner Register , insbesondere aber die namentliche Nennung von Personen auf deren Internetpräsenz, für rechtswidrig.
Aber eins nach dem anderen. Worüber sprechen wir hier überhaupt? 1/ berliner-register.de
Selbstdarstellung: "Seit 2016 sind in allen Berliner Bezirken Register eingerichtet. Zum Netzwerk der Berliner Register gehören weitere Community-basierte Dokumentationsstellen und über 100 Anlaufstellen."
Vereine und gGmbHs betreiben das, keine öffentliche Behörde. 2/
Das bedeutet, das deren Tätigkeit nicht verwaltungsrechtlich überprüft werden kann, wie es bei Behörden der Fall wäre. Für das Register Berlin-Mitte ist ein Verein namens NARUD e.V. zuständig, der über seine Finanzierung nichts verrät. Zentral wird das Register koordiniert 3/
Die #Stasi war allmächtig, doch nicht allwissend. Meine Mutter, damals Lohnbuchhalterin, wurde eines Tages in das Stasi-Büro ihres VEB vorgeladen. Ob sie Betriebsgeheimnisse an den Westen verraten hätte, fragte man. Heute klingt es lustig, damals war es bitterer Ernst. 1/
Nach DDR-Strafgesetzbuch war Geheimnisverrat ein schweres Vergehen, bis 10 Jahre Haft drohten. Konkret ging es der Stasi um Zahlen zu Personalzu- und abgängen des VEB, die in einer westlichen Zeitschrift publiziert worden waren. Ob sie die weitergegeben hätte? 2/
Ob sie noch das Kohlepapier für die Durchschläge an der Schreibmaschine hätte? Meine Mutter hatte nichts verraten, verneinte, man musste sie gehen lassen. Zwei Wochen später dann nahte ihr Triumph. Sie fassste sich ein Herz und ging von sich aus nochmal in das Stasi-Büro. 3/
@Research_Table@Karl_Lauterbach@annette_bruhns@Berlin_Table Auch die Suche nach Lauterbach allein findet keine publizierten Ergebnisse einer "prospektive[n] Studie zur Epidemiologie und Qualitätssicherung in der Prävention und Therapie des Mammakarzinoms". Bei den beiden Arbeiten hier gehts um anderes. Bahnbrechend sind die nicht.
@Research_Table@Karl_Lauterbach@annette_bruhns@Berlin_Table Schon besser zum Projekttitel passen dagegen zwei Arbeiten Mittermayers von 2002, bei denen aber Lauterbach kein Co-Autor ist. Speziell die zweite ("...in six regions of Germany") klingt nach den Ergebnissen eines BMBF-Verbundprojekts.